Raubzüge über Italien
Erstellt von Redaktion am Dienstag 28. August 2012
Deutsche Raubritter überfallen Italien
Den Turm haben sie schon verbogen
Wie in vielen (allen) anderen Ländern Europas auch, beklagen sich die Italiener über die vielen Raubzüge welche seit vielen Jahren über das Land hinwegziehen. Als Verursacher benennt der Schriftsteller Leonardo Palmisano die Interessen der Wirtschaft, der Banken, des Vatikans und der Mafia.
Die Klagen sind aus fast allen Ländern in Europa zu vernehmen und die Unzufriedenheit in der Bevölkerung wächst von Tag zu Tag. Leider mit dem Erfolg das sich die Wut der Menschen wieder einmal an die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft austobt. An die Verursacher wagt sich niemand heran. In Griechenland kommt es sogar schon zu den ersten Ausschreitungen gegen Einwanderer. So scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein, wann Europa brennen wird. Wenn es so kommen sollte kann nur gehofft werden das es dann nicht wieder die Falschen trifft.
Hier ein Kommentar aus Italien:
Land ohne Lächeln
In Italien gibt es jetzt ein Werbeplakat, das die Rabatte eines Möbelhauses anpreist. Man sieht ein nacktes Paar von hinten, seine Blöße bedeckt ein Schriftzug: „Ist Monti vorbeigekommen?“ So weit ist es also mit der italienischen Krise: dass mit dem feinen Banker aus der Lombardei ziemlich primitiv geworben werden kann.
Seriöser beschrieben, hat die Krise in den Monaten seit Berlusconis Abgang und Montis Regierungsauftrag drei Aspekte: Es geht um einen allgemeinen Glaubwürdigkeitsverlust; dann um eine Krise des kulturellen Lebens; schließlich um eine der Unternehmen. Das alles trifft konkret vor allem diejenigen Italiener, die immer versucht haben, ein anständiges Leben zu führen: Die also ihre Steuern bezahlt und sich gebildet haben, die sich an die Gesetze halten und die in Europa keinen Feind, sondern eine Chance sehen – und zwar in erster Linie für die Demokratie, nicht für die Wirtschaft.
Die Krise ist aber nicht über Nacht mit Monti auf diese Italiener gekommen. Italien trat nach dem Krieg in eine Phase des Booms ein dank der USA – und das spülte eine Leitungsklasse nach oben, der es um Wettbewerb ging, nicht um Demokratie. 1968 fand der Massenkonsum Eingang in die italienische Gesellschaft, der sich im Folgenden zu einem Massenkonsum minderwertiger TV-Produkte entwickelte, dargeboten gleichermaßen von der staatlichen RAI wie von Berlusconis Mediaset.
Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen
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