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Auschwitzer Pilgerfahrt

Erstellt von Redaktion am Mittwoch 10. März 2010

Das Holocaust-Gedenken ist zu einer
Art Religion geworden.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/b8/Eingangstor_des_KZ_Auschwitz%2C_Arbeit_macht_frei_%282007%29.jpg

In Ergänzung des Artikels unter dem Titel „Deutsche und Juden“ hier ein Kommentar von Iris Hefets aus der TAZ.  DL / Redaktion IE

Frau Hefets ist im Vorstand der „Jüdischen Stimme für einen gerechten Frieden“ und arbeitet für das hebräische Internetportal www.kedma.co.il. Sie hat Israel vor acht Jahren aus politischen Gründen verlassen und lebt heute in Berlin.

VON IRIS HEFETS.

Was haben die beiden Professoren Ilan Pappe (Israel), Norman Finkelstein (USA) und der Publizist Hajo Meyer (Deutschland) gemeinsam? Alle drei sind Juden, Überlebende des Holocaust beziehungsweise deren Nachkommen sowie vehemente Kritiker der israelischen Politik.

Was haben die Stadt München, die Trinitatiskirche in Berlin, die Heinrich-Böll- und die Rosa-Luxemburg-Stiftung gemein? Sie alle haben, nach anfänglichen Zusagen, Ilan Pappe beziehungsweise Norman Finkelstein wieder ausgeladen und ihnen versprochene Veranstaltungsräume verwehrt – so wie es die Heiliggeistkirche in Frankfurt vor ein paar Jahren bereits einmal mit Hajo Meyer getan hatte. Die genannten Institutionen gaben damit dem Druck sich proisraelisch gebender Kreise nach, die Finkelstein, Pappe und Meyer sogar als „Antisemiten“ denunzierten. Wegen der Schoah. So nennt man das mittlerweile.

Früher sagte man „Auschwitz“, dann „Holocaust“. Bis Claude Lanzmann kam. Er suchte für das gigantische Menschheitsverbrechen, das er nicht verstand, ein Wort, das er ebenfalls nicht verstand. Also nannte der französische Regisseur seinen neunstündigen Dokumentarfilm über den Völkermord an den Juden 1985 „Shoah“. Dabei störte es ihn nicht, dass es sich um einen religiös aufgeladenen Begriff handelt: Auf Hebräisch bezeichnet man damit eine Katastrophe, die Gott über die Welt gebracht hat. Inzwischen hat sich der Begriff auch in Deutschland eingebürgert.

Mit dem Wort „Schoah“ wird der Völkermord an den Juden mit der Aura des Unfassbaren, des Heiligen ummantelt. Dabei handelt es sich bei diesem Völkermord, so erschreckend er war, nicht um ein esoterisches Ereignis, sondern um ein modernes, gut dokumentiertes und recherchiertes Verbrechen, das Menschen an anderen Menschen verübt haben. Zahllose Bücher wurden darüber geschrieben: Unfassbar ist es also nicht auf einer intellektuellen, sondern allenfalls auf einer emotionalen Ebene.

Quelle : TAZ >>>>> weiterlesen

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Fotoquelle : Eingangstor des KZ Auschwitz, Arbeit macht frei (2007)

Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Österreich“ lizenziert.

Urheber Dnalor 01 / Eigenes Werk

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