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RENTENANGST

Militärputsch in Thailand

Erstellt von Redaktion am Samstag 1. August 2015

Land des gefrorenen Lächelns

von Sven Hansen

Der Putsch hat ein Ende der Krise in noch weitere Ferne gerückt. Die Generäle bieten keine Lösungen, sondern verfolgen nur eigene Interessen.

Für mich ist jede Minute im Gefängnis eine gut investierte Zeit im Kampf gegen die Militärdiktatur,“ schreibt Rangsiman Rome. „Ich möchte das Bewusstsein meiner Landsleute ändern und zeigen, dass wir von der Diktatur nur Unrecht erfahren. Versteht das die Thai-Gesellschaft, haben wir die erste von vielen Schlachten gewonnen.“ Der thailändische Jurastudent hatte am 22. Mai, dem ersten Jahrestag des Militärputsches, friedlich demonstriert. Mit 13 anderen war er verhaftet worden.

Der Protest der „Bangkok 14“ am Jahrestag des Putsches war der erste sichtbare Protest in der Hauptstadt seit einiger Zeit. Er zeigt, dass die Friedhofsruhe trügt. Zwar blieb der öffentliche Aufschrei aus. Aber die 14 bekamen so viel Zuspruch, dass die Militärjustiz ihnen später Haftverschonung gewährte.

Wie viele vorangegangene Putsche in Thailand war auch der Coup 2014 unblutig. Viele Thais waren die Dauerproteste leid, weshalb sie sich dem 19. versuchten und 12. geglückten Putsch seit Einführung der konstitutionellen Monarchie 1932 passiv fügten. Viele gaben sich auch der Illusion hin, die Generäle würden die Macht bald wieder abgeben. Das ist nicht absehbar.

Schon der Putsch 2006 hatte gezeigt, dass die Generäle keine Lösungen bieten, sondern nur eigene Interessen verfolgen. Bei den nächsten Wahlen war dann das weggeputschte Lager des Milliardärs Thaksin Shinawatra, „Rothemden“ genannt, unter dessen Schwester Yingluck an die Macht zurückgekehrt.

Entmündigung der Wähler

Thaksins Lager gewann seit 2001 alle Wahlen, weil es mit populistischen Mitteln marginalisierten Bevölkerungsgruppen zu größerer Teilhabe am politischen System sowie an den Früchten der Modernisierung verhalf. Der Putsch 2014 richtete sich wieder gegen Thaksins Partei.

Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen

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2 Kommentare zu “Militärputsch in Thailand”

  1. Didi sagt:

    Eine gebürtige Thailänderin, seid 1984 in Deutschland, sagte mir dazu.

    Anscheinend ist der größte Tei der Thais blöde.
    Aber, Einer in Thailand und Einer hier, wissen mal wieder mehr als die Anderen, die haben die Weisheit mit dem Schaumlöffel gegessen,

    Meine Meinung dazu. Wir sollten uns als Europäer nicht anmaßen, die Thailänder verstehen zu können. Ich kann versichern, es klappt nicht.

  2. Orapin sagt:

    Bei WIKIPEDIA stehen überdenkenswerte Fakten, die einigen Leuten überhaupt nicht behagen.
    Ein vom Volk verehrter, geliebter König und Kommunismus, vertragen sich nicht

    https://de.wikipedia.org/wiki/Thailand

    Es folgte eine Phase von Repressionen und politischer Säuberungen gegen vermutete Kommunisten. Die folgenden Militärregierungen waren ebenfalls kurzlebig, es herrschten wirtschaftliche Probleme, soziale Unruhe, Korruption und Machtmissbrauch. In die Regierungsperioden dieser Militärregierungen fielen jedoch wichtige Wirtschaftsreformen und die Normalisierung der Beziehungen zu den kommunistischen Nachbarstaaten Kambodscha, Laos und Vietnam. Unter der „semi-demokratischen“ Regierung des Generals Prem Tinsulanonda von 1980 bis 1988 kehrte wieder Stabilität ein. Der kommunistische Aufstand wurde beendet, Wirtschaft und Gesellschaft schrittweise liberalisiert. Von 1988 an hatte Thailand wieder eine gewählte Regierung, die allerdings 1991 wieder durch einen Militärputsch gestürzt wurde. Die durch diesen Putsch an die Macht gekommene Regierung von Suchinda Kraprayoon war mit heftigen Bürgerprotesten konfrontiert, die sie im „Schwarzen Mai“ 1992 gewaltsam niederzuschlagen versuchte. 1992 musste sie zurücktreten.

    Er erklärte einen „Krieg gegen Drogen“, in dem binnen drei Monaten über 2000 Menschen starben, darunter auch viele Unbeteiligte. Auch wählte er ein repressives Vorgehen gegenüber den Separatisten im muslimisch-malaiischen Süden. Das führte zu einer Verschärfung des Konflikts mit fast täglichen Anschlägen der islamistischen und separatistischen Kämpfer und gewaltsamen Reaktionen der thailändischen Sicherheitskräfte, wobei ebenfalls tausende starben.

    Es bildete sich eine Bürgerbewegung gegen Thaksin, die als „Gelbhemden“ bekannt wurde. Vorgezogene Neuwahlen scheiterten aufgrund eines Boykotts der Opposition. Am 19. September 2006 putschte das Militär. Thaksin hält sich seitdem im Ausland auf.[13] Die Junta setzte eine Übergangsregierung ein, die ein Jahr lang amtierte, und ließ eine neue Verfassung ausarbeiten, die vom Volk in einem Referendum angenommen wurde

    Durch ein Verfassungsgerichtsurteil gegen die Regierungspartei und das Überlaufen einiger Abgeordneter kam es im Dezember 2008 zu einem Regierungswechsel ohne Wahlen. Das weckte wiederum den Zorn der Thaksin nahestehenden „Rothemden“, die sich ihrer Stimmen beraubt fühlten. Ihre in Unruhen umschlagenden Proteste im April 2009 und April und Mai 2010 wurden vom Militär niedergeschlagen.

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