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Raus aus Afghanistan!

Erstellt von Redaktion am Donnerstag 22. April 2010

Bundeswehr raus aus Afghanistan
und dafür die Regierung rein

Datei:Verteidigungsminister auf Überraschungsbesuch in Afghanistan.jpg

Seit 8 Jahren beteiligt sich die Deutsche Politik an einen Krieg in Afghanistan. Seit 8 Jahren schon werden auf diese Art und Weise Unsummen an Volksvermögen verbrannt und  viele  Menschenleben völlig sinnlos geopfert.

So wurden von 2002 – 2009  von unserem Land  1,16 Milliarden Euro für den zivilen Wiederaufbau  ausgegeben. Der Bundeswehreinsatz kostete den Steuerzahler bis 2010  3,69  Milliarden Euro.
Die Anzahl der toten Zivilisten wurde allein für das Jahr 2009 mit 2.412 Personen angegeben. Auch 43 deutsche Soldaten kamen bislang in Afghanistan ums Leben.

So glaube ich, dass es an der Zeit ist einmal zu fragen, wer denn der Politik das Mandat gibt, einen solchen Angriffskrieg zu führen ?

Ca. 70 % der bundesdeutschen Bevölkerung sprechen sich gegen den Krieg aus, was nichts anderes heißt, als dass rund 500 Abgeordnete des Deutschen Bundestages den Forderungen der sie Wählenden nicht nachzukommen bereit sind. Als Argumentationsgrundlage hört man aus Regierungskreisen dann Sätze wie: „Wir müssen als Politiker auch einmal Gesetze gegen den Willen der Bevölkerung durchsetzen.“ Wohlgemerkt: so äußern sich Abgeordnete, welche sich als Volksvertreter haben wählen lassen. Im Grundgesetz heißt es „Alle Macht geht vom Volke aus!“ Die Schlussfolgerung wäre, dass alle Befürworter dieses Krieges massiv gegen das Grundgesetz verstoßen. Dass dieses so einfach in einer Demokratie möglich ist, sollte einem jeden zu denken geben und uns auch dazu anregen, einmal über unsere Gerichtsbarkeit nachzudenken.

So darf ich denn hier feststellen, dass es in Afghanistan sicherlich um sehr vieles geht, nicht aber um die Belange der einheimischen Bevölkerung. Die Menschen dort haben noch weniger als wir die Möglichkeit, über den Sinn ihres Lebens zu entscheiden.

Die Diskussionen hier kreisen um die Zukunft der Nato, einer eventuellen Bündnistreue, deutsche Ausrüstungen, eigene Sicherheiten und immer wieder eigene Belange. Wer aber hinterfragt die Bedürfnisse der Menschen, bei denen der Krieg geführt wird? Wie würden wir reagieren, wenn die Nato-Staaten  bei der Verfolgung von Terroristen in Frankfurt oder Berlin diese Städte bombardieren würden, nur um ein Paar Gangster habhaft zu werden. Aber Afghanistan ist ja auch sooo weit entfernt. Unsere Politik möchte ihr Gesicht nicht verlieren und treibt aus Angst vor einer einzugestehenden Niederlage ein fast schizophrenes Spiel, in dem ein Teil der Medien munter mitmischt.

Da die meisten Menschen in diesem Lande verstehen, dass Terroristen nicht durch Kriege zu besiegen sind, müssen wir uns letztendlich fragen, wieso Politiker so anders denken. Mag es daran liegen, dass auch heute noch durch den Handel mit Kriegsmaterialien sehr viel Geld zu verdienen ist? Dient man einer Logik welche schlussfolgern lässt, dass Waffen auch probiert werden müssen, wenn ich diese denn verkaufen möchte? Zählen Wirtschaftliche Interessen mehr als Menschenleben, besonders wenn es nicht um die eigene Familie geht?

Sollten wir, die Wähler nicht einmal darüber nachdenken, die Befürworter für Kriege auf das Schlachtfeld zu entsenden? Ich würde mich empört abwenden, wenn auf der Beerdigung eines mir nahe stehen  Menschen  ein Verteidigungsminister oder eine Bundeskanzlerin auftauchen würde, um mit heroischen Floskeln den Verlust eines Soldaten zu betrauern. Gefallen für das Vaterland? Nein…..für unsere herrschsüchtigen Politiker und die Verfolgung wirtschaftlicher Interessen!!!

Darum kann es letztendlich nur eine These geben: Raus aus Afghanistan!!! Nicht morgen, nicht übermorgen, sondern heute – sofort!
Ingo Engbert

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Fotoquelle .

Quelle Flickr: Verteidigungsminister auf Überraschungsbesuch in Afghanistan
Urheber Bundeswehr-Fotos Wir.Dienen.Deutschland.
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2 Kommentare zu “Raus aus Afghanistan!”

  1. Dieter Carstensen sagt:

    In der öffentlichen Diskussion arbeiten die Kriegsbefürworter, weil sie genau wissen, dass die absolute Mehrheit der Deutschen gegen den Krieg ist, zur Zeit gegen die Kriegsgegner mit harten Bandagen! Aber das hatten wir alles schon mal, ist nichts neues, berühmt ist aus dem Kaiserreich der im Reichstag gefallene Satz gegenüber den Sozialdemokraten von den „vaterlandslosen Gesellen.“
    Interessant ist die Diskussion um die „militärische Strategie“ in Afghanistan. Als wenn das auch nur irgendetwas mit Logik und Denken zu tun hätte.
    „Militärische Intelligenz ist ein Widerspruch in sich.“ (Groucho Marx)
    Wie sagte Gregor Gysi am 22.04.2010, in seiner Antwort auf die Regierungserklärung von Kanzlerin Merkel zum Kriegseinsatz der Bundeswehr, zu den Kriegsbefürworten? »Wir wollen nicht kopflos raus. Sie sind kopflos rein.«
    Link zum Video der Redebeitrages: Hier
    Mein Mitgefühl mit den deutschen Soldaten hält sich in engen Grenzen. Wer sich freiwillig in Gefahr begibt, so sagt ein altes Sprichwort, wird darin umkommen, wobei ich mir trotzdem wünsche, dass alle unsere Jungs heil nachhause kommen und je schneller, am Besten sofort, wir den Unsinn beenden und abziehen, um so mehr kommen gesund zurück.
    Und auf jene, welche so gerne Soldat spielen, passt immer noch Albert Einsteins Zitat bestens:
    „Wenn einer mit Vergnügen zu einer Musik in Reih und Glied marschieren kann, dann hat er sein großes Gehirn nur aus Irrtum bekommen, da für ihn das Rückenmark schon völlig genügen würde.“
    Keine Partei, die für einen Krieg ist, halte ich für wählbar. Ein Toter ist ein Toter zu viel, wenn die Politik mal wieder meint, ihre Politik des Versagens mit Krieg als anderem Mittel fortsetzen zu müssen.
    „Die Polit Popper in Berlin, die kannste vergessen, die ham die Weisheit, mit zu kleinen Löffeln, gefressen… ♫“ – Udo Lindenberg
    Wenn Herr Wolffsohn von der Bundeswehrhochschule allen Ernstes sagt, „wer gegen den Krieg ist, hift den Taliban“, so zeigt sich die ganze Perversität der Argumentation der Kriegsbefürworter!
    Der Irrsinn am Afghanistankrieg ist ja gerade, dass das Terrornetzwerk Al-Kaida, dessentwegen man ja angeblich diesen Krieg wegen der Terroranschläge in New York führt, längst in Staaten wie Somalia, Jemen und Pakistan ausgewichen ist. Will man die auch noch überfallen?
    Und wer hat es eigentlich ermöglicht, dass die Taliban an die Macht kommen konnten? Es waren die USA, die diese Verbrecher einst gegen die UdSSR aufgerüstet hatten und nun wundern sie sich über die Folgen?
    Mit Saddam Hussein war es dasselbe Spiel: Ohne die USA hätte sich dieser Diktator nie solange halten können, die Waffen für seinen Krieg gegen den Iran kamen seinerzeit von den USA.
    „Das eben ist der Fluch der bösen Tat, dass sie fortzeugend Böses muss gebären“, Friedrich Schiller.
    Da wir also nachgewiesenermaßen in Afghanistan gar nicht das Terrornetzwerk Al-Kaida bekämpfen können, gibt es überhaupt keine Begründung auch nur für einen einzigen toten deutschen Soldaten am Hindukusch.
    Außer blinder, deutscher Nibelungentreue zu den USA, die eigentlich die Suppe, die sie sich selber eingebrockt haben, alleine auslöffeln müssten.
    Peinlich war die letzte Bundestagssitzung zum Afghanistankrieg alleine schon deshalb, weil in ihr die alleine im letzten Jahr fast 3000 ermordeten, Militärs sprechen zynisch von Kollateralschäden, Zivilisten so gut wie gar nicht vorkamen.
    Wenn jeder dieser fast 3000 ermordeten Menschen zehn Verwandte hat, so gibt es mindestens 30.000 Menschen mehr, welche die westlichen Soldaten hassen werden. So kann kein Frieden in Afghanistan entstehen. Und das die Taliban in den neun Jahren Krieg durch die Irrsinnsstrategie des Westens immer stärker, statt schwächer, geworden sind, beweisen die Fakten.
    Jeder denkende Mensch müsste zu dem Ergebnis kommen, dass wenn schon die Rote Armee keinen Frieden nach Afghanistan bomben konnte, die bereits in Vietnam total gescheiterten USA es recht nicht können werden, aber wer lernt seitens der Politiker- und Militärkaste schon aus der Vergangenheit?
    „Die Geschichte lehrt die Menschen, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt.“ (Mahatma Ghandi)
    Dieter Carstensen

  2. Dieter Carstensen sagt:

    Nachtrag:

    Nach Veröffentlichung meines Kommentars erschien in der Kölnischen Rundschau am gestrigen Tag ein Artikel mit der Überschrift „Schwere Gefechte in Nordafghanistan.“

    Zitat: „Bei schweren Kämpfen im Norden Afghanistans sind am Samstag mindestens 29 Taliban und drei Regierungssoldaten getötet worden. Regierungstruppen und US-Kommandos lieferten sich im Bezirk Archi in der Provinz Kundus Gefechte mit radikal-islamischen Taliban, wie Provinzgouverneur Mohammad Omar mitteilte.“

    Link zum Artikel: http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1272019578410.shtml

    So sieht sie also aus, die Realität im, wie uns die meisten Politiker, wider besseren Wissens, immer glauben machen wollen, ach so sicheren Nordafghanistan nach 9 Jahren Bundeswehrkriegseinsatz in Kundus! Das soll ein Erfolg sein?

    Und der „Verteidigungs“minister entschuldigte sich heute heuchlerisch auf einer Trauerfeier bei den Angehörigen der ermordeten Soldaten! Welch eine Verlogenheit!

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