Linke flüchten in Bayern
Erstellt von Redaktion am Donnerstag 5. September 2013
Linke flüchten in Bayern aus ihren Ämtern
100 % asozial, Die Linke
Am 23. 08. 2013 berichteten wir in den Artikel „Neuer Krach in Bayern“ über den Rücktritt des Linken Kreisverband Aschaffenburg-Untermain. Gestern erreichte uns ein Brief mit folgender Absenderangabe auf den Kuvert: „DIE LINKE, Schwanthalerstr. 91, 80336 München“ und der Bitte um Veröffentlichung.
Barbara D.
An der XXXXXX
64823
Rücktritt von meinem Amt als Kreisvorsitzende der Partei DIE LINKE. des Kreisverbandes Aschaffenburg und Untermain
Lasst mich bitte dazu kurz an eine Aussage von Willi Brandt erinnern, was das Verhältnis von Partei und Gewerkschaft angeht. Er sah hier inhaltliche Nähe – besonders wo es um die Themen Arbeit und soziale Sicherheit geht, gleichzeitig war er aber auch der Überzeugung „dass keiner der verlängerte Arm der anderen sein kann. Den Gewerkschaften muss an ihrer parteipolitischen Unabhängigkeit liegen. Die Partei hat gesellschaftlich weiter zu greifen“. Ich denke, eine Gewerkschaft hat heute im Hier und Jetzt für seine Mitglieder zu wirken, eine Partei hat neben aktuellem Wirken, auch weitergehende Aufgaben – Visionen zu entwickeln.
Und genau hier, denke ich, liegt ein großes Problem unserer Partei und unter anderem auch bei uns vor Ort in unserem Kreisverband.
Hauptamtliche Gewerkschafter und ihre Anhängerschaftlassen durch ihr Tun innerparteilich diese Trennung nicht mehr erkennen.
Kreisverbände hingegen, die diesem Motto von Willy Brandt folgen und Gedanken und Ideen diskutieren, wie wir eine gerechtere Gesellschaft hin zu einem demokratischen Sozialismus erreichen könnten, geraten unter massive Kritik.
Hinzu kommen hier vor Ort in Aschaffenburg ständig schon über Jahre anhaltende Angriffe sowohl von innen wie von außen aus unserer Partei auf die die demokratisch gewählten Kreisvorstände unseres KV’s. Erinnert sei noch einmal an das „Bayerische Dossier“ vom Januar 2012, aus dem klar hervorgeht, dass auch der Kreisverband Aschaffenburg und Untermain „geschleift werden muss“.
Geschmackloser Höhepunkt im März/April 2013 war der Antrag eines Mitgliedes unseres Kreisverbandes, Direktkandidat für Bundestag, Landtag sowie Bezirkstag und ehemaligen ver.di-Sekretärs an den Landesparteitag mit der Forderung „Auflösung unseres Kreisverbandes“. Der einzige Antrieb zu dieser Idee kann nur die Zerstörung eines aktiven Kreisverbandes gewesen sein.
Selbstverständlich wurde die Kreis-Mitgliedschaft und auch der Kreisvorstand über dieses Vorhaben von dem Gewerkschaftssekretär a.D. weder informiert, geschweige denn dazu um ihre/seine Meinung befragt, frei nach der Devise, was ich nach demokratischen infolge fehlender Mehrheiten nicht unter Kontrolle bringen kann, wird zerstört.
Sieht so innerparteiliche Demokratie aus? Wollen wir ein solches Demokratieverständnis in unserer Partei leben? Zumal die Partei DIE LINKE. mit dem Ziel, es besser machen zu wollen als all die anderen Parteien, gestartet war.
Hier wurde mit diesem Ansinnen eindeutig Eigeninteresse vor Parteiinteresse gestellt mit Absegnung und Rückendeckung aus Landesvorstand und sicherlich auch höheren Kreisen.
Und das ist nur ein Beispiel unzähliger massiver Attacken, denen wir uns als Kreisvorstand bisher erwehren mussten.
Beschäftige ich mich mit dem Begriff „Demokratie“ und dessen Interpretation in unserer Partei weiter, gelange ich leider immer wieder zu der Erkenntnis, zwischen dem globalen Weltverbesserungsanspruch (Demokratisierung der Gesellschaft, der Wirtschaft, Bürgerbeteiligung, Transparent usw.) und innerparteilicher Realität herrscht eine extreme Diskrepanz. Wie selbstverständlich werden hier schon seit Jahren innerparteilich jegliche Grenzen eines fairen politischen Miteinanders überschritten.
Unmöglich ist es mir auch, ein bayerisches Spitzenteam und hier insbesondere einen bayerischen Spitzenkandidaten aktiv in laufenden Wahlkämpfen zu unterstützen, indessen Amtszeit als Bundesvorsitzender unserer Partei die Halbierung der Wählerschaft sowie seine ständigen hinterhältigen Agitationen (die bis in die Anfangszeit der Partei DIE LINKE. zurückreichen) gegen unsere demokratischen gewählten Kreisvorstände in Aschaffenburg fällt.
Im Hinblick auf diese Situation und gesundheitlicher Probleme, die ich nicht wie bisher Parteiinteressen nachordnen möchte, trete ich mit sofortiger Wirkung als Kreisvorsitzende des Kreisverbandes Aschaffenburg und Untermain zurück.
Danke an Alle, die mit mir gemeinsam seit 2006 für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Freiheit, gegen Rassismus und Ausgrenzung, für Demokratie- eine sozialistische Gesellschaft gekämpft haben.
Barbara D.
21.08.2013
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Donnerstag 5. September 2013 um 15:50
Gewerkschaftler schlimmer als …
Donnerstag 5. September 2013 um 17:19
Wer den Mut hat und sich seines eigenen Verstandes bedient, wird von der „Gewerkschafts-Diktatoren“ ohne mit dem Wimper zu zucken an die Wand gedrückt.
Donnerstag 5. September 2013 um 17:48
Die Linke muss sich einfach nur von den Gewerkschaftlern verabschieden und dann klappts…
Leider gibt es in der Linke und in anderen Parteien zu viele Gewerkschaftler in Spitzenpositionen. Deshalb bin ich dafür, denen das Wahlrecht zu entziehen.
Es ist wie bei Verlosungen oder wie beim Lotto. Dort sind Mitarbeiter des Hauses auch von der Teilnahme ausgeschlossen
Donnerstag 5. September 2013 um 18:11
@ 2 Gewerkschaftler sind kalt wie Eis, haben kein Gewissen, kein Mitgefühl und halten sich an keine Regeln. Die lügen und täuschen als Opfergabe für „ihren Meister“.
Donnerstag 5. September 2013 um 21:28
Wer sich nicht mit Politik befaßt, hat die politische Parteinahme, die er sich sparen möchte, bereits vollzogen: er dient der herrschenden Partei.
Max Frisch
Freitag 6. September 2013 um 8:19
In Hessen sieht es nicht besser aus.
Samstag 7. September 2013 um 8:17
Wer keinen Bock auf Gewerkschaftler hat, darf sein Kreuzchen nicht bei dem Spitzenkandidaten der Linken machen.
Samstag 7. September 2013 um 9:14
Einen innerlich freien und gewissenhaften Menschen kann man zwar mit linken Touren linken, aber nicht zum Sklaven oder zum blinden Werkzeug einer Partei machen…
Samstag 7. September 2013 um 13:59
Linke flüchten… Hoffentlich nicht ins Saarland und auch nicht nach Rheinland-Pfalz. Da kommen sie vom Regen in die Traufe.
Samstag 7. September 2013 um 14:12
gilla du hast doch gesehen was die wollen nach 4 bzw 5 Jahren 1600 euro rentenanwartschaft gutgeschrieben bekommen