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RENTENANGST

Krieg und Frieden ?

Erstellt von Redaktion am Samstag 24. April 2010

Saldaten marschieren in den Krieg
und werden in Särgen zurück geflogen

Wieder wurden vier deutsche Soldaten zu Grabe getragen. Sie waren jung, teilweise sehr jung, und sind für „uns“ gefallen. Sagen sie. Die Politiker, die uns alles sagen und uns wenig erklären. Afghanistan wird zur Todesfabrik deutscher Soldaten. Auch das sagen sie. Zwar nicht direkt, aber in Worten, die beim zweiten Lesen für jeden verständlich werden. Heute gab es in Ingolstadt die offizielle Trauerfeier für die vier toten Soldaten von Baghlan. Dort hielt der deutsche Verteidigungsminister zu Guttenberg eine Ansprache.

In gewählten, teilweise sehr emotionalen, Worten bat er die Angehörigen der gefallenen Soldaten um Verzeihung. Gleichsam aber machte er die Angehörigen und uns alle darauf aufmerksam, das diese vier jungen Männer, nicht die letzten Toten sind, die Deutschland zu beklagen hätte. Und er sagte noch etwas, was droht unterzugehen: Er sprach auch „von weiteren Auslandseinsätzen“ deutscher Soldaten, die uns zukünftig zu erwarten hätten. Dies als Hinweis darauf, das Deutschland und seiner BürgerInnen gewappnet seien, alle paar Wochen live im deutschen Fernsehen eine Trauerfeier für tote Soldaten miterleben zu können.

Wo wird Deutschland noch kämpfen? Ist nicht Afghanistan die Brutstätte des internationalen Terrors? Sagten uns die Politiker das nicht immer? Wird nicht Deutschlands Freiheit und Sicherheit am Hindukusch verteidigt? Kommen andere Länder hinzu? Was hat uns die kriegerische Auseinandersetzung in Afghanistan bis jetzt gebracht? Immer wieder warnt das BKA vor Terroranschlägen. Ist Terror durch Waffengewalt zu besiegen?

Sicher haben die Deutschen keinen Angriffskrieg gegen Afghanistan geführt, sie waren einstmals bei den Menschen in Kabul, Kunduz und anderswo, gern gesehen. Aber die deutsche Armee konnte nicht anders, als in den internationalen Sog anderer Armeen hinein zu geraten ohne zu wissen, wo das Ziel und der Ausgang der Ganzen ist.

Deutsche Parteien haben den Marschbefehl in Richtung Afghanistan gegeben. Es waren SPD, Grüne, danach CDU und FDP, aber meisstens alle zusammen. Einzig die Linkspartei hat sich vehement gegen eine deutsche Beteiligung in Afghanistan ausgesprochen. Aber auch hier muss gesagt werden: die Linke hat bis Heute kein überzeugendes Konzept zur Befriedung dieses geschundenen Landes gefunden. Mit bloßem Aktionismus allein wird sie dieses Weltproblem nicht lösen können. Und zu Wahlkampfzwecken taugt es nicht. Besonders anlässlich der bevorstehenden NRW-Wahl. Denn NRW hat keine Kompetenz allein, diesen Einsatz zu stoppen. Mit ihren Wahlplakaten führen die NRW-Linken ein zynisches Wahl-Spiel auf. Und sie wissen es!

Zu durchschaubar taktiert die LINKE mit dem Krieg in Afghanistan, denn die große Mehrheit der Deutschen will den Einsatz in Afghanistan nicht und verlangt den Rückzug. Und dieser Aufruf geht an alle Parteien! Der Einzug in Afghanistan war sicher nicht der richtige Weg, und der Abzug wird daher aus heutiger Sicht immer mehr in weite Ferne rücken. Denn „die Ziele“ sind nicht erreicht und sie werden nicht erreichbar sein. Und jetzt, da in Afghanistan die Erde immer mehr brennt, spricht Minister zu Guttenberg von weiteren Einsätzen, von noch mehr Toten auf allen Seiten. Deutschland hat zwei Weltkriege ursächlich mit verursacht. Besonders der zweite Weltkrieg mit seiner erbärmlichen und menschenverachtenden Fratze hat sich tief in unser aller Kollektivbewusstsein, generationsübergreifend, eingebrannt. Wir haben gelernt, das Kriege immer und ausschliesslich in Katastrophen münden und Probleme niemals lösen können. Das deutsche Volk will mehrheitlich keinen Krieg in Afghanistan, will keine neuen an anderen Schauplätzen, keine frisch steingemetzte Namen auf Kriegerdenkmäler für gefallene deutsche Soldaten lesen. Es will Frieden. Ein Wunsch, der uns Deutschen mit der Weltbevölkerung eint. Das deutsche Parlament muss und soll endlich, nach Strategien jenseits von Waffengewalt suchen, um dem afghanischen Volk zu helfen, das es sich selbst helfen kann. Ein geknechtetes Volk, –auch durch die Kommunisten der UDSSR, seinerzeit bejubelt dafür durch die SED der DDR,– über Jahrzehnte hinweg, hat die Eigenschaft zur Selbstbestimmung resigniert verloren. Hier muss angesetzt werden. Denn sind die Menschen von Afghanistan selbst in der Lage ihr Land in eine demokratische Zukunft zu führen, wird es auch letztlich den inhumanen Taliban keine Heimat oder einen Rückzugsort mehr bieten wollen und können. Mein Appell an die deutschen Politiker lautet daher: Verteidigt nicht Kriegseinsätze! Verdammt sie! Sucht nach der einzig richtigen Alternative zum Krieg: sucht den Frieden! Das mag mühsam sein, aber Ihr, die Abgeordneten, seid gewählt, Volkes Stimme zu hören und umzusetzen. Schlimm, das es Heutzutage wieder Kinder gibt, die sagen müssen: Mein Papa ist im Krieg gefallen! Und das will niemand mehr!

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