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Keine Tiergerechtigkeit

Erstellt von Redaktion am Mittwoch 2. Februar 2011

Es gibt kein Biohuhn#

Industrial-Chicken-Coop.JPG

Ein „Bio“ ist besser als normale Tierhaltung. Trotzdem bleiben Probleme welche mit dem Wort Bio nicht beantwortet werden. Hier ein Kommentar über die Hühnerhaltung. IE

Neulich schrieb ich anlässlich des Dioxinskandals einen Kommentar über Bioeier. Ich wies darauf hin, dass es sich der Biokunde zu einfach macht, wenn er glaubt, dank eines Biosiegels automatisch ein ethisch vertretbares Nahrungsmittel zu erwerben. Auf meinen kurzen Kommentar hin bekam ich einige heftige Leserbriefe, von denen mir die meisten vorwarfen, ich würde Bioeier sozusagen nestbeschmutzen. Hier nun meine ausführliche Antwort. Vorab sei die Bemerkung erlaubt, dass der Grundsatz „Artgerechtigkeit“, den wir mit „bio“ assoziieren, in Bezug auf Legehennen streng genommen ohnehin keinen Sinn ergibt. Artgerecht ist es, wenn ein Vogel eine bestimmte Anzahl von Eiern legt, sich darauf setzt und brütet. Doch genau das vereiteln wir ja, damit wir Eier als Nahrung nutzen können. Den Legehennen, die heute an die 300 Eier pro Jahr legen, wurde der Bruttrieb weitestgehend weggezüchtet. Die Arterhaltung liegt daher komplett in Menschenhand.

Es gibt kein Biohuhn

Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat sich die Legehennenzucht immer stärker dem Imperativ der Effizienz gebeugt, und so ist Geflügelhaltung heute derjenige Zweig der Biolandwirtschaft, in dem Tiergerechtigkeit am schwierigsten umzusetzen ist. Fast alle heute auf dem Markt verfügbaren Hühner sind Hochleistungshybriden. Rentable Biozüchtungen gibt es fast nicht. Die Zuchtunternehmen, die die Elterntiere liefern, sind große, quasimonopolistische Firmen. (Der Weltmarktführer Lohmann Tierzucht zum Beispiel empfiehlt auf seiner Website „Lohmann Tradition“ und „Lohmann Brown-Classic“ als „für die alternative Haltungsform gut geeignet“.)

Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen

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Grafikquelle : Hühner in industrieller Käfighaltung

2 Kommentare zu “Keine Tiergerechtigkeit”

  1. insider sagt:

    Es gibt nicht nur kein BIO-Huhn, sondern es gibt auch keinen BIO-Sprit, wobei diese Bezeichnung durch den Mainstream der Presse einschl. Funk und Fernsehen wacker verbreitet wird.

    Was ist daran „BIO“, wenn Wälder geholzt und Monokulturen für die Erzeugung des Verbrennungskraftstoffes angelegt werden!? Siehe Brasilien – ordentlich unterstützt durch die deutsche Autoindustrie wie ‚VW do Brazil‘.

    Gemerkt ???, dass BIO-Sprit biomässig-suggerierend eingeführt werden, und die Verwendung dieses Wortes gesellschaftsfähig gemacht werden soll, obwohl das alles mit BIO nichts zu tun hat?

    Und genau so ist es beim Huhn! Alles Lüge – njitschewo!

  2. Tipps und Hinweise für die artgerechte Hühnerhaltung | RSS Verzeichnis sagt:

    […] http://www.demokratisch-links.de/keine-tiergerechtigkeit Hier ein Kommentar über die Hühnerhaltung . IE Neulich schrieb ich anlässlich des Dioxinskandals einen Kommentar über Bioeier. Ich wies darauf hin, dass es sich der Biokunde zu einfach macht, wenn er glaubt, dank eines Biosiegels … Artgerecht ist es, wenn ein Vogel eine bestimmte Anzahl von Eiern legt, sich darauf setzt und brütet. Doch genau das vereiteln wir ja, damit wir Eier als Nahrung nutzen können. Den Legehennen, die heute an die 300 Eier pro Jahr legen, … […]

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