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Kein Militär in der Frauenkirche!

Erstellt von Redaktion am Samstag 19. April 2014

Bundeswehr mit klingendem Spiel in der Dresdner Frauenkirche

Dresdner Zeitungen und die Homepage der Streitkräftebasis der Bundeswehr kündigten in den letzten Wochen an, dass das Wehrbereichsmusikkorps der Bundeswehr am 30. April 2014 in der Dresdner Frauenkirche spielt.

Mit einen „Einspruch“ an die Stiftung Frauenkirche und die EKD reagierten Menschen aus den Kirchen sowie der Friedensbewegung gegen solch eine Veranstaltung der Bundeswehr in der Frauenkirche. Gerade die Dresdner Frauenkirche steht als ein Symbol gegen den Krieg und für Versöhnung und den Frieden.

Musik soll über die Grenzen der Sprachen, Kulturen und Religionen hinweg der Verständigung dienen: Keine Militärmusik in Kirchen! Kein Werben für das Töten und Sterben! Schwerter zu Pflugscharen! Marschmusik zu Tanzmusik!

Einspruch: Für eine Frauenkirche ohne Militärmusik vom 02.04.2014

Im „Ruf aus Dresden“ vom 13. Februar 1990 hieß es:

„Wir rufen auf zu einer weltweiten Aktion des Wiederaufbaues der Dresdner Frauenkirche zu einem christlichen Weltfriedenszentrum im neuen Europa. In diesem Gotteshaus soll in Wort und?Ton das Evangelium des Friedens verkündet, sollen Bilder des Friedens gezeigt, Friedensforschung und Friedenserziehung ermöglicht werden.“

Was bleibt davon heute noch übrig? Soll die Frauenkirche jetzt – wieder aufgebaut – zum Werbeträger für eine Armee sein, die sich in verschiedenen Kriegseinsätzen befindet?

Heute lädt die Streitkräftebasis der Bundeswehr auf ihrer Homepage in die Frauenkirche ein:

„Zu einem Musikalischen Gottesdienst laden das Landeskommando Sachsen, das Sächsische Ministerium des Innern und die Stiftung Frauenkirche Dresden am Mittwoch, den 30. April ein. In der Frauenkirche zu Gast ist das Wehrbereichsmusikkorps III der Bundeswehr aus Erfurt. …“

Die grundsätzliche Frage, ob in einer Kirche die Bundeswehr, die an völkerrechtlich umstrittenen Militäreinsätzen u.a. auf dem Balkan und in Afghanistan beteiligt war und ist, mit klingendem Spiel auftreten darf, beantworten wir mit einem klaren NEIN!

Die Soldaten des Militärmusikdienstes sorgen durch öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen für ein gutes Ansehen der Bundeswehr. Sie werden vom Bundesministerium für Verteidigung organisiert und bezahlt. Auch wenn sie Jazz oder fromme Lieder spielen, werben sie für das Militär. Gerade auch in Kirchen und Gottesdiensten und mit Hilfe medienträchtiger Spendenaktionen.

Wenn Militärmusiker aber Zivilmusiker werden,

… haben die Dresdner Musikschulen keinen Lehrkräftenotstand mehr
… werden die Orchester nicht einem Streich-Konzert zum Opfer fallen
… können Dresdner Theater auf Musikkonserven verzichten zu Gunsten von Live-Musik
… müssen Kirchenmusiker nicht viele Gemeinden gleichzeitig betreuen
… wird Musik gemacht und nicht Werbung für das Militär!

Unterstützen Sie uns und geben Sie die Informationen an andere interessierte Personen weiter! – Laden Sie sie zum Mitmachen ein!

Am 30.04.2014 ab 18:00 Uhr wird es vor der Frauenkirche in Dresden eine angemeldeten Protestversammlung „Keine Militärmusik in Kirchen!“ geben. Seien Sie kreativ, gemeinsam mit anderen dabei. Gestalten Sie ein Kulturprogramm ohne Militär vor der Frauenkirche!

Unterstützen auch Sie den „Einspruch“ von Menschen aus den Kirchen und der Friedensbewegung gegen das Auftreten der Bundeswehr in der Frauenkirche hier unten auf der Seite und schicke Sie eine Protest-E-Mail} an den Vorsitzender des Stiftungskuratoriums Frauenkirche Dresden, den Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens Jochen Bohl.

Drücken auch Sie Ihren Unmut über die Vorgänge in der Frauenkirchen aus.

(Wenn Sie lieber einen Brief schicken: Landesbischof Jochen Bohl, Bischofskanzlei, Rampische Straße 29, 01067 Dresden)

Weitere Informationen auch unter www.musiker-gegen-militaermusik.de

Quelle: Deutsche-Friedensgesellschaft

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Fotoquelle: Frauenkirche bei Nacht: Wikipedia- Author Christian Prade

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Ein Kommentar zu “Kein Militär in der Frauenkirche!”

  1. Thomas Weigle sagt:

    Es ist völlig in Ordnung die BW aus dem Teil der Gesellschaft auszugrenzen, der sich als bürgerlich, fortschrittlich, friedensbewegt,ja sogar links hält, also aus dem besseren Teil der Gesellschaft. Das ist vor allem auch deshalb gut und richtig, weil wir eh gesellschaftlich-politisch kurz davor stehen, die BW aufzulösen bzw. abzuschaffen. Von daher müssen wir uns überhaupt nicht sorgen, dass in der BW eine bunkerhafte Lagermentalität entsteht, in der Revanchismus und Nationalismus, Antidemokratismus und Bürgerfeindlichkeit blühen und gedeihen, weil die sich für den besseren Teil der Gesellschaft Haltenden fröhlich und unbedacht die BW vom gesellschaftlichen Diskurs und Leben ausschließen wollen. Oder dass die BW gar zu einer die Gesellschaft bedrohenden innenpolitischen Gefahr wird. Da bin ich aber froh, dass dies alles von denen gut bedacht und ausgeschlossen ist , die so gut wissen, was in Sachen BW richtig und falsch ist.

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