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Kein Bock auf Lafontaine

Erstellt von Redaktion am Samstag 25. Februar 2012

Heiko Maas über die Saarland-Wahl

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4d/Heikomaas.jpg

Wenn der Vater nicht mit dem Sohn? So könnte man das nicht mehr vorhandene Verhältnis zwischen Lafontaine und Maas beschreiben. Doch was ist dann? Da ein Lafontaine von seiner ganzen Wesensart her nicht der Typus ist anderen den Vortritt zu lassen bleibt Maas zu seinem Handeln gar keine Alternative. Ist auch einfacher so. Man kann fordern da eine Leistung nicht einzubringen ist.

So liegt rund einen Monat vor der Landtagswahl im Saarland die SPD einer Umfrage zufolge knapp vor der CDU. Die Sozialdemokraten kommen mit ihrem Spitzenkandidaten Heiko Maas auf 36 Prozent, während die CDU unter Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer 35 Prozent erreicht, wie eine am Freitag veröffentlichte Umfrage des Saarländischen Rundfunks ergab. Die Linkspartei würde 15 Prozent erhalten, die Piratenpartei käme knapp über die Fünf-Prozent-Hürde. Dagegen würden die Grünen mit vier Prozent und die FDP mit zwei Prozent aus dem Landesparlament rausfliegen.

An der Dimap-Umfrage beteiligten sich nach Angaben des Senders mehr als 1000 Personen. Bei der Wahl 2009 hatte die CDU 34,5 Prozent erhalten, die SPD 24,5 Prozent, die Linken 21,3 Prozent, die Liberalen 9,2 Prozent und die Grünen 5,9 Prozent.

Laut einer Meldung des SR zu den Spitzenkandidaten für die Landtagswahl genießt Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer mit 59 Prozent das höchste Ansehen. Sie konnte es seit November um vier Punkte ausbauen. SPD-Chef Maas folgt mit geringem Abstand auf dem zweiten Platz (55 Prozent). Dies ist aber weniger auf eine größere Unzufriedenheit, sondern auf geringere Bekanntheit zurückzuführen. Die Grünen-Kandidatin Peter kommt für ihre Arbeit auf 41 Prozent Zustimmung. Mit der Arbeit von Linken-Fraktionschef Lafontaine sind 30 Prozent zufrieden, mit der von FDP-Chef Luksic nur sieben.

Hier ein Interview mit dem saarländischen SPD-Spitzenkandidaten Heiko Maas über die Beziehungen zu Linken und Grünen und über die FDP als Tabu bei der kommenden Bundestagswahl.

taz: Herr Maas, Sie treten zum dritten Mal für die Saar-SPD an. Ihre letzte Chance?

Heiko Maas: Es ist die beste Chance. Nach allen Umfragen liegen wir vorn. Wir sind zuversichtlich, stärkste Partei zu werden und den Ministerpräsidenten zu stellen.

Die große Koalition ist quasi beschlossen. Warum soll man überhaupt noch wählen gehen?

Weil es darum geht, ob eine Landesregierung für einen gesetzlichen Mindestlohn, für ein echtes Tariftreuegesetz und für die Bekämpfung der Leiharbeit eintritt. Wer das auch will, muss SPD wählen. Ansonsten gilt: Die große Koalition ist für das Saarland die realistische Option.

Es gäbe noch eine andere …

Wichtig ist, dass man nach der Wahl das macht, was man vorher gesagt hat. Und für die SPD gilt: Wir werden definitiv keine Koalition mit der Linken eingehen.

Wenn die SPD hinter der CDU landen sollte, könnten Sie aber nur mithilfe der Linkspartei Ministerpräsident werden.

Mit der Linkspartei geht es nicht. Sie ist nicht regierungsfähig.

Warum nicht?

Die Linke akzeptiert die Schuldenbremse nicht. Die Haushaltspolitik der Linken würde im Saarland griechische Verhältnisse zur Folge haben.

Linken-Parteichef Klaus Ernst hat jüngst den Schuldenabbau befürwortet. Was machen Sie, wenn sich seine Partei bei der Schuldenbremse doch bewegt?

Die Linkspartei tut das Gegenteil. Sie wirft der SPD fälschlicherweise vor, dass wir einen Kahlschlag im öffentlichen Dienst planen würden.

Stimmt das denn nicht?

In einem Land, das in den nächsten zehn Jahren nach allen Prognosen aufgrund des demografischen Faktors bis zu 200.000 Einwohner verliert, muss der öffentliche Dienst schlanker werden. Die Linkspartei verspricht den Leuten das Blaue vom Himmel. Lafontaine will das Saarland nur als Aufmarschgebiet, um seine nächste Spitzenkandidatur bei der Bundestagswahl vorzubereiten.

Bis vor Kurzem waren Sie selbst gegen die Schuldenbremse. Wollen Sie sich mit dem Sinneswandel von der Linkspartei abgrenzen?

Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen

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Grafikquelle     :   Heiko Maas (2003)

19 Kommentare zu “Kein Bock auf Lafontaine”

  1. Waldschrat sagt:

    Maas hat erkannt, was für ein Spielchen sein ehem. „Herrchen“ treibt bzw. treiben will. Andererseits darf man Maas auch nicht alles glauben. Um Ministerpräsident zu werden, hat Maas vor d. Wahl von Annegret KK zur Ministerpräsidentin mit Lafontaine Gespräche geführt. Insofern gibt es keine Garantie, dass Maas nach den Wahlen nicht wortbrüchig wird.

  2. REWE sagt:

    So was zeugt doch von einem guten Charakter.

  3. Hartz4-Empfänger sagt:

    Null Bock auf den linken Pfeifengreisenverein.
    Lediglich 30 Prozent sind mit der Arbeit des Fraktionschef der Linken im saarländischen Landtag zufrieden. Bei Linsler würden gerade mal 3 Prozent herausspringen.

  4. Wer hat uns verraten? sagt:

    Mindestlohn, Tariftreuegesetz und Bekämpfung der Leiharbeit kann er alles haben. Aber wenn er den Eindruck erwecken will, dass er das mit der CDU durchsetzen kann, dann ist das Wählerbetrug.

  5. REWE sagt:

    Linsler sollte man nicht unterschätzen, denn er ist ja auch noch der Anführer einer informellen und geheimen Gang, von der Insider in der Form: „Mir bei Verdi“ sprechen.
    Die ersten Beobachter dieser Gang waren da schon im Land, da wusste ich noch nicht einmal, dass Linsler nicht mehr bei der Unibrezität als Feinmechaniker arbeitet.
    Ich wurde damals von einem Pferd aus Dudweiler getreten, welches heute noch immer wie ein Schatten Linsler folgt.

  6. Gilbert Kallenborn sagt:

    Die Bibel hat schon Stellen über die Zauderer,die Ungläubigen.
    Hier hat Heiko Maas in der „taz“ -also bundesweit -wie zuvor in der „Saarbrücker Zeitung“ und anderen Medien (SZ,SR )mehrfach öffentlich erklärt -keine Koalition mit der Linken. Und so wird es kommen.
    Ein solcher Wortbruch wäre der erste Skandal an der bis heute recht reinen Weste von Heiko Maas.
    Er wurde mit 100 % seiner Delegierten als Spitzenkandidat gewählt. Das sind Zahlen, ok. Traumergebnis, auch ok. Aber ich lese nicht nur Zahlen.
    Ich war in der Wahlveranstltung der SPD, die Stimmung -und die Stimmen -zu hören. Vor Ort, Saarlouis-Fraulautern, Rehlingen… Ist keine 5 Km von mir entfernt.
    Die SPD-Basis Saar hat die Schnauze voll vom Großkotz Lafontaine und die Rolle Papa-Sohn ist lange vorbei. Dieselben, die Maas die 100 % gaben, gaben ihm damit Zustimmung: Kein Bündnis mit der Lafontaine-Linken. Dies ist ein life-Bericht aus Saarlouis….der heimlichen Hauptstadt des Saarlandes (warum? Weil das Hüttenverseuchte Saarbrücken und seine Qualmumgebung zutiefst potthäßlich ist, übertroffen nur noch von der Hüttenschmauche Völklingen, Fieg-Town-)

  7. Hartz4-Empfänger sagt:

    Linsler ist eine Marionette.

  8. DillingerLabertasche sagt:

    blonde Engelchen aus Saarbrücken/Riegelsberg/Püttlingen/Köllerbach haben vielleicht Bock auf OSKAR.

  9. emschergenosse sagt:

    #6
    „hüttenverseucht“ und „Hüttenschmauche“ … ;

    das ist nicht i.O.!

    Arbeit und Brot hat das bedeutet für unsere Vorfahren und damit auch für uns.
    Dreckschleudern sind sie in dem Masse nicht mehr, wie wenn früher das Thomaswerk geblasen hat – ungestreift gegen die Umwelt und uns. Aber das war.

    Reste der alten Industrie sind immer dreckig – aber in keinem Fall verwerflich. Das ist auch im Pott so; bzw. was von ihm übrig geblieben ist. Stahl wird nur noch in Duisburg und Oberhausen gekocht – so weit ich weiss. HOESCH und (früher: Dortmund-Hörder Hüttenunion) der Rest sind längst brach oder zurückgebaut. Und zig-Tausende Arbeitsplätze gibt es nur noch in der Erinnerung.

  10. Luzifer2012 sagt:

    L. will einen Papagei ersteigern. Nach einiger Zeit bieten nur noch er und ein Anderer. Bei 5.000 Euro ruft er: „mein letztes Gebot“, schließlich erhält er den Zuschlag. Hinterher beim Auktionator stöhnt er: „So viel wollte ich eigentlich nicht ausgeben“. Hoffentlich kann der Vogel wenigstens sprechen“ – Der Auktionator: „Was glauben Sie, wer gegen Sie geboten hat?!“

  11. Gilbert Kallenborn sagt:

    Arbeit und Brot.
    Meine Fresse -Arbeit und Brot !
    Die deutsche Stahlindustrie und ihre Wühlmäuse unter Tage für die Steinkohle war seit ihrer Erfindung Lieferant Nr.1 für Panzer, Geschütze, Rüstung -Angriffskriege.
    Niemand unserer europ. Nachbarn -außer vielleicht dem brit. Empire -hatte eine solche Kriegsmaschine, Holländer, Franzosen, Dänen, Schweden -niemand-Niemand war so von Anfang an auf Krieg ausgerichtet, die Unmengen Kohle, die gefödert wurde, war nicht um Deutsche Bürger vor dem Erfrieren zu retten, sondern um die Hochöfen für Kriegsrüstung glühen zu lassen.
    „Brot und Arbeit für unsere Vorfahren“.. hört sich an wie im Volksempfänger, der Goebbelssschnauze.
    Wo sind sie denn hin, unsere Brot und Arbeit Stahlarbeitervorfahren??? Warst du schonmal in Verdun, Emschergenosse? Oder St.Avold, ebemnfalls Lorraine/Lothringen FR.
    Da liegen sie, Kreuz an Kreuz, zu tausenden. Brot und Arbeit- Granaten und Panzer. Heldenfreidhöfe von im Angriffskrieg, in 2.Weltkriegen verheitzten deutsche Arbeiter und ihre Arbeiterbrüder aus
    anderen Ländern, verreckt für das Kapital und derer Brot-und-Arbeit Stahlwerke.
    Röchling, Krupp-Thyssen. Kraus Maffei. Focke-Wulf…
    Der Dreck ist der Völkermord, der von Anfang an geplant war. Und Mensch war nur Rädchen in der Maschine, arbeiten bis zum Umfallen, Staublunge und von dort direkt ab an die Front. Für den Profit von Kriegsverbrechern, diese gesamte Industrie hat mit Hitler paktiert, finanziert, sie hat ihn überhauot erst möglich gemacht. Brot, Arbeit, Heldentod.

  12. Omannomann sagt:

    # 5
    das Dudweiler Pferd gilt als BESTES in Linslers Stall

  13. REWE sagt:

    # 11

    Den Carl Ferdinand Stumm und seine Unternehmen hast du in deiner Auflistung vergessen, der war ein ganz großer.
    Die ThyssenKrupp AG gibt es erst seit 1999, die waren somit sicher nicht an einem der großen Kriege beteiligt, wohl aber die Firmen, aus denen sie hervorgegangen sind: Die Fried. Krupp AG, die Hoesch AG und die Thyssen AG.

    Bezüglich des letzten Krieges muss man die Liste noch weitere große Namen ergänzen:
    Daimler-Benz AG, IG Farbenindustrie AG, Friedrich Flick, Günter Quandt, Messerschmitt AG, Renault S.A., Siemes, AEG und die Deutsche Reichsbahn.
    Diese Auflistung ist sicher nicht komplett. Ich kenne z.B. eine 1938 gegründete Kleinfirma, welche in einem Keller mit der Metallbearbeitung begann und mit der Fertigung von Flugzeugteilen bist 1945 sich auf 1.000 Nitarbeiter vergrößerte und sogar zuletzt ein eigenes Lager mit Zwangsarbeitern aus dem Osten unterhielt.
    Ich will damit sagen, dass in jener Zeit viele auf dieser gigantischen Reichsmarkwelle schwammen, bzw. nach oben gespült wurden.

    Ansonsten zu dem Thema keinen Widerspruch.

  14. emschergenosse sagt:

    #11
    sorry – aber du hast ein Problem. Du siehst und bewertest Dinge, von denen nicht geredet wurde und verknüpfst Begriffe, die zeitlich 70 Jahre Abstand haben.

    Und es ist eine Ungeheuerlichkeit, deine törichte Unterstellung oder Vergleich:
    “Brot und Arbeit für unsere Vorfahren”.. hört sich an wie im Volksempfänger, der Goebbelssschnauze.

    Ich meinte bspw. Duisburg-Rheinhausen oder den Niedergang der Stahlindustrie in Dortmund oder die letzte Lore auf der Zeche Westfalen in Ahlen im Jahr 2000.

    Du hast wirklich ein Problem, Kallenborn! Ich bin heute über 60 Jahre und mein Grossvater hat in Dortmund auf dem Stahlwerk gearbeitet und damals SPD gewählt. Noch Fragen, du Einbahnstrassendenker?

  15. UP. sagt:

    @ REWE

    wenn/dann
    darfst du Hermann Josef Abs *) nicht vergessen; Schliepers Nachfolger und Vorgänger in Vorgeneration von Ackermann; und wenn du schon Daimler beim Namen nennst, ist es unabdingbar, den „ehrenvollen“ Namen Quandt mit BMW zu verknüpfen.
    UP.

    *)
    diesen Abs:
    Von 1968 bis 1971 gehört er dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken an. Er nahm die Funktion eines ständigen Vertreters des Heiligen Stuhls bei der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) wahr.[2] Er war Vizepräsident der deutschen Sektion des International Christian Leadership Netzwerks[23]. 1963 war er Senator der Max-Planck-Gesellschaft.[24] 1987 stiftete er 1 Million DM für das Bonner Beethoven-Archiv.[20] Auf eigene Kosten ließ Abs die Kapelle auf dem Friedhof Oedingen (Remagen) renovieren. Daraufhin erhielt er 1952 vom Bistum Trier das Recht, in der Kapelle eine Gruft für sich und seine Frau zu bekommen.

    aber eben auch diesen Abs
    Quelle: Wikipedia

  16. zwiwwelsupp sagt:

    #14
    Gilbert Kallenborn kann nicht anders. Überall muss er seinen gequirlten Senf dazu geben. Es bereitet ihm auch Spaß Menschen vor den Kopf zu stoßen.

  17. REWE sagt:

    #15

    Sicher gehört auch die Deutsche Bank AG hier genannt, denn sie finanzierte alles, genau wie heute auch.

    Der Name Quandt ist in der Nazi-Gesellschaft tief verwurzelt. Auch ist BMW durch seine Ursprünge tief in die Kriegsmaschine verstrickt. Aber die Verbindung Quandt-BMW in der Kriegszeit scheint nicht richtig, denn die Familie Quandt ist erst 1959 bei BMW massiv eingestiegen.

    http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_44425

  18. UP. sagt:

    …denn die Familie Quandt ist erst 1959 bei BMW massiv eingestiegen.

    Das ist wohl wahr, jedoch Tenor: „massiv“; ich empfehle dir Nachfolgendes; denn BMW ist ‚Resultierende‘:

    [Zitat]
    Die Vermögenszuwächse, die die Quandts zwischen 1933 und 1945 erzielten, begründeten […] den Aufstieg in der deutschen Nachkriegswirtschaft.
    UP.

  19. david sagt:

    Und zack: Die Diskussion zum Artikel hat (mal wieder) einen unglaublichen Lauf genommen…

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