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RENTENANGST

Julia Klöckner

Erstellt von Redaktion am Donnerstag 29. Januar 2015

Freiheit für den Hitlergruß

Sinnbild für unsere Politikerelite

Autor: U. Gellermann

Rationalgalerie

Datum: 29. Januar 2015

Wer schon mal Weinkönigin war – wie Julia Klöckner, CDU-Chefin in Rheinland-Pfalz – dem fällt es naturgemäß schwer nur als Kronprinzessin gehandelt zu werden. Zumal wenn Königin Angela offenkundig nicht vorhat in nächster Zeit zurückzutreten. Nun hat sich Prinzessin Julie lange mit der eigenen Meinung zurückgehalten. Und wenn sie bisher eine Meinung hatte, dann war es die der Königin. Jetzt aber, wo Frau Klöckner meint, es gäbe billig ein paar Pegida-Wählerstimmen abzustauben zu können, wagt sie sich aus der Deckung: In einem Interview mit „dpa“ plädierte die dafür dafür, den „Hitlergruß“ unter den Schutz der Meinungsfreiheit zu stellen.

Die Dame Klöckner ist schön katholisch. Als Hildegard von Bingen, eine Klosterfrau aus Rheinland-Pfalz, vom Papst heilig gesprochen wurde, war sie höchst enthusiastisch: „Mein Respekt und meine Bewunderung galten Hildegard auch bereits vor ihrer Heiligsprechung.“ Als die selbe Frau Klöckner ein Burka-Verbot in Deutschland forderte, fiel der ehemaligen Religionslehrerin nicht auf, dass die Ordenstracht vieler Nonnen sich nur wenig von der Burka unterscheidet. Tapfer das katholische Abtreibungs-Verbot verteidigend ist der Klöckner auch nicht klar geworden, dass religiöse Intoleranz nicht nur auf den Islam beschränkt ist, den sie, gegen die Kanzlerin gewandt, als nicht zu Deutschland gehhörend empfindet. Sich mit der Merkel anzulegen, wenn man CDU-Ambitionen hat, ist mutig.

Der Mut der Klöckner wurde ihr bereits früher von der Zeitschrift GALA bescheinigt: „Ein mutiges Gespräch über Geduld und Rituale, Karotten und Currywurst“ habe man mit der „CDU-Top-Frau“ zu deren Diät geführt. Ähnlich viel Mut und Tiefgang dürfte sie bei der Illustrierten BUNTE bewiesen haben, als die Zeitung von der stellvertretenden CDU-Chefin Julia Klöckner berichtete, sie habe 17 Kilo abgenommen. Aber wer Julia Klöckner aufs Abnehmen reduzieren wollte, der irrt. In einem Interview mit der BILD-Zeitung kam ihr Philosophisches über die Lippen: „Im neuen Testament schreibt Markus: `Neuer Wein gehört in neue Schläuche´ – durchaus eine politische Botschaft.“ Wer genau hinliest, der versteht die Ansage: Die Klöckner will der neue Wein sein, und die arme Angela Merkel wird von ihr zum alten Schlauch degradiert.

Einen sehr alten Schlauch hat die CDU-Vizevorsitzende jüngst mit dem Vordenker-Preis des „Finanzforum Vordenken“, bei dem sie in der Jury sitzt, ausgezeichnet: Ausgerechnet der Steuervermeidungs-Gehilfe Jean Claude Juncker erhielt diesen Preis einer Finanzplanungsagentur. Wer kurz nachdenkt, dem fällt unschwer auf, dass ein Vordenker nach Klöckner einer sein muss, der unbedenklich dem Staat Steuern hinterzieht: Da denkt sie sogar noch über die bisherige Kanzlerin hinaus.

Als sie mal an der Beerdigung eines in Afghanistan umgekommen deutschen Offiziers teilnahm, fiel ihr der Satz aus dem Mund: „Die CDU Rheinland-Pfalz sind mit den Angehörigen des Gefallenen und mit den Soldaten Ihres Bataillons tief traurig und verurteilen den hinterhältigen Anschlag mit seinen schrecklichen Folgen.“ Dass der andauernde Afghanistan-Hinterhalt gemeinsam von den US-Truppen und der Bundeswehr gelegt wurde und wird, dieser Gedanke ist der Gering-Denkerin Klöckner nicht zugänglich. Trauer für die vielen toten Zivilisten in Afghanistan hat sie natürlich nie geäußert. Da missbraucht sie lieber die Redefreiheit: „Denn wer sagt `Je suis Charlie´, der muss auf der anderen Seite auch Pegida ertragen können als Teil der Meinungsfreiheit.“ Unerträglich bleibt eine Frau, die zwar „. . . natürlich auch keinen (mag), der sich mit einem Hitlergruß ablichten lässt und Anführer einer Pegida-Demonstration ist“, aber für eben diesen Gruß die Meinugsfreiheit einfordert.

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Fotoquelle: Wikipedia – Urheber Jacques Grießmayer

Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung 3.0 nicht portiert“ lizenziert.

Ein Kommentar zu “Julia Klöckner”

  1. Hubert Schulte sagt:

    Das Enfant terrible der Linken, die rote Sahra Wagenknecht, positioniert sich auch in jeder Klatschspalte um ihr politisches Defizit zu verdecken. Sie würde uns allen vermutlich gerne „Die Internationale“ vorsingen. Da ist also kein Unterschied mit der Klöckner auszumachen. Beides sind Brechmittel, sowohl Sahra und Julia als auch die Internationale und der Hitlergruß, mit der gleichen Reizwirkung.
    Ach ja, ich hatte einen Hund der sprang noch viel höher.

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