Interview mit Harald Wolf
Erstellt von Redaktion am Montag 18. Juli 2011
„Das Berliner Wasser muss billiger werden,“
fordert Berlins Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linke) vor den Landtagswahlen in Berlin. Er spricht darüber in einen Interview mit dem Tagesspiegel. Sowohl das S-Bahn-Problem und die bislang schlechten Aussichten seiner Partei, in den nächsten Jahren weiter mitzuregieren sind das Thema.
Hier einer der Kommentare aus dem Tagesspiegel aus welchen die vorherrschende Enttäuschung über die Partei herauszulesen ist:
„Nein, Herr Wolf, die LINKE hat Fehler gemacht indem sie an tiefgreifenden Systemänderungen festhält und immer wieder das kommunistische Lager bedient. Die Abschaffung der NATO ist nur einer dieser Punkte. Andere Forderungen wie z.B. Abschaffung der Zweiklassenmedizin und den Mindestlohn sind in meinen Augen durchaus berechtigt. Meiner Meinung hat die LINKE nur eine echte Chance wenn sie auf den Boden der Realpolitik angekommen ist. Mein Fazit: Sozialpolitik ist ok, aber die Ideologie ist Mist.“
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Herr Wolf, bereuen Sie es schon, als Spitzenkandidat der Linken anzutreten?
Nein, warum sollte ich?
Die Umfragewerte sind nicht optimal für die Linke. Im Moment hat Rot-Rot keine Chance mehr in Berlin. Hat sich die Linke schon in die Opposition verabschiedet?
Die Umfragewerte waren schon schlechter und steigen wieder. Wir hatten eine Delle in der Zeit rund um Fukushima. Aber ich bin zuversichtlich, denn die Wahlen werden in den letzten Wochen entschieden.
Noch nie schnitt die Linke im Ostteil der Stadt so schlecht ab. Zurzeit sind es laut Umfrage 26 Prozent, die SPD hat 30 Prozent. Im Januar hatte die Linke noch 31 Prozent. Sterben die alten Genossen weg, oder was machen Sie falsch?
Wir haben im Osten wieder um zwei Prozentpunkte zugelegt, und ich bin zuversichtlich, dass wir auch wieder stärkste Partei im Osten werden. Es gab diese Zuspitzung auf das Duell Wowereit gegen Künast. Viele, die für Rot-Rot stehen und mit der Linken sympathisieren, haben sich in dieser personellen Auseinandersetzung für Wowereit entschieden. Diese Polarisierung löst sich jetzt offensichtlich auf. Die Werte von Künast sinken deutlich in der Frage, wer soll Regierender Bürgermeister werden. Wir werden im Wahlkampf deutlich machen: Wer Rot-Rot will, muss die Linke stärken. Die SPD hält sich die Optionen mit der CDU und den Grünen offen. Und die Grünen schließen weder die Option mit der SPD noch der CDU aus. Künast wird unter Wowereit nicht mitregieren. Liegen die Grünen nach der Wahl hinter der SPD, werden die Grünen bereit sein mit der CDU zu koalieren. Die CDU wiederum wird viele Kompromisse machen, allein deshalb, um mal wieder mitzuregieren
Könnten Sie sich theoretisch eine Koalition mit den Grünen vorstellen?
Quelle: Der Tagesspiegel >>>>> weiterlesen
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Grafikquelle :
Quelle | Flickr: Wohnungspolitische Konferenz der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag am 17./18. Juni 2011 in Berlin | ||||||
Urheber | Fraktion DIE LINKE. im Bundestag | ||||||
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