DEMOKRATISCH – LINKS

                      KRITISCHE INTERNET-ZEITUNG

RENTENANGST

Heimatlos

Erstellt von Redaktion am Montag 4. Mai 2009

Heimatlos

Briefmarke (1955): Zehn Jahre Vertreibung 1945

 

Wirst du politisch Heimatlos,
dann komm zu uns, hier ist was los.
Mit viel geklingel und gebammel,
bei uns wird fleißig Schrott gesammelt.

Hier wird gebaut ein groß Orchester,
der Flöten Block gilt hier als Raster.
Da andere Töne dann nur stören,
will man sie darum gar nicht hören.

Der Dirigent steht sehr erhaben,
man sieht ihn mit dem Taktstock schlagen.
Die Flöten sitzen tief im Graben,
man hört sie wohl, kann sie erahnen.

Die Sopranistin diese Schachtel,
braucht manchmal schon den großen Spachtel.
Die Stimme schrill, total verkehrt.
Sie kann nicht singen, kräht vermehrt.

Das Weinen zeigt sie nach belieben,
ist gut trainiert und wirkt durchtrieben.
Die Seufzer aus dem Hintergrund,
jetzt muss das Spray her, schnell mit Schwung.

Die paar Genossen, die wir haben,
sie sind nicht gut, sind zu erhaben.
Wir wollen uns trennen mit bedacht,
dass schaffen wir, wär‘ doch gelacht.

Wir kaufen uns ein paar Flötisten,
nicht viele, auch nicht nur Statisten.
Der eine sitzt im Stadtrat schon,
der andere der saß anderswo.

Was du vollbracht hast ist nicht wichtig,
auch wenn in anderen Ländern flüchtig.
Hier sitzen Menschen auf den Posten
die lassen sich die Stimmen kosten.

Die Presse schreibt ja doch nur Lügen,
die wollen über uns verfügen.
Nur was wir sagen, das ist richtig,
was andere denken ist nicht wichtig.

Was wir dort lesen ? Gut geschrieben.
Ein Einbruch ? Das ist übertrieben.
Die Schlüssel ? Hat man nur vergessen.
Man sichert Daten ! Ist das vermessen ?

War als Kassierer dort im Ländle,
hat in der Kasse Außenstände ?
Es lief nicht alles ganz gerade,
die Chefs tun’s richten. Weg mit Schaden.

So ist das dann bei Demokraten,
der eine fragt, die andern raten.
Gerechtigkeit ist gerade das,
was Obrigkeit Mandat verschafft.

Was wir auch lesen in Gazetten,
der eine möcht‘, was andere hätten.
Es macht sich jeder eigne Reime,
das ist die Freiheit. Auch die Meine.

2009 Ingo Engbert

------------------------------------------------------------------
Fotoquelle: License:  Ce Public domain
Urheber scanned by NobbiP

Kommentar schreiben

XHTML: Sie können diese Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>