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Harms und Ramsauer gegen Tsipras

Erstellt von Redaktion am Freitag 10. April 2015

Untergang des Abendlandes droht in Moskau

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Autor: U. Gellermann

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Datum: 10. April 2015

Jetzt ist er tatsächlich nach Russland gefahren, der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras. Darf der das denn? Hat er jemanden aus der Eurokratie vorher gefragt? Oder bei den Deutschen um Erlaubnis für seinen Ausflug gebeten? So ein Filial-Leiter einer deutschen Schulden-Kolonie sollte lieber zu Hause bleiben. Statt mit deutschem Geld Lustreisen nach Russland zu unternehmen. Ja, wenn es Hassreisen wären, Putin-Bashing-Touren, dann würde die Grünen-Europaparlamentarierin Rebacca Harms und ihr CDU-Freund der Bundestagsabgeordnete Karl-Georg Wellmann, glatt mitfahren. Aber Tsipras will sein armes Land sanieren. Das geht schon mal gar nicht.

Dieser linke Grieche, sagt die GRÜNE Harms, mache „eindeutig pro-russische und anti-europäische Stimmung“. So denkt die Dame aus dem EU-Imperium. Zwar wohnen 85 Prozent der Russen im europäischen Teil des Landes und das sind mit 120 Millionen mehr Europäer als ein anderes Land in Europa vorweisen kann. Aber das ändert nichts an GRÜNER Geografie. Europa ist für die in Berlin und Brüssel. In Moskau lauert die asiatische Finsternis: „Wer spricht mit wem wann, und wie hilft das der Propaganda Putins?“ fragt die Harms rhetorisch, aber weil sie ein solides deutsches Wissen über den Nationalcharakter der Russen und den der Griechen hat, kennt sie die Antwort: „Da wird getrickst“.

Die Charakterfrage wirft auch der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses des Bundestags, Peter Ramsauer (CSU) auf: „“Zum finanziellen Vagabundentum kommt jetzt auch noch die außenpolitische Erpressung“ wirft er dem reisenden Tsipras hinterher. Und der CDU-Außenpolitiker Wellmann verlautbarte im Inforadio, mit seinem Besuch in Moskau habe Tsipras jede Glaubwürdigkeit verloren. Wie sollten auch tricksende Vagabunden jemals an die Glaubwürdigkeit redlicher deutscher Politiker heranreichen, wie an jene des reisenden TTIP-Vertreter Sigmar Gabriel, der die Griechen und ihre Reparations-Forderungen „ehrlich gesagt“ für dumm hält.

Immer wenn einer „ehrlich gesagt“ sagt, kann man ziemlich sicher sein, dass er lügt. Sigmar Gabriel ist ein prominenter Vertreter der neue Vermengungslehre: Die Forderungen der Griechen nach Entschädigung solle gefälligst nicht mit den Forderungen der EU an Griechenland vermengt werden. Geradezu chorischen weisen deutsche Politiker die Forderungen erstens als falsch zurück, um sie zweitens als unanständig vermengt einzuordnen. Da hat einer Schulden und erinnert einen seiner Schuldner daran, das der bei ihm Schulden hat. Die griechische Regierung verlangt von Berlin 278,7 Milliarden Euro als Wiedergutmachung aus dem Zweiten Weltkrieg. Der Betrag entspricht ungefähr den griechischen Staatsschulden. Wer das erfolgreich vermengt, könnte die Griechen schuldenfrei machen. Das wollen vor allem jene nicht, die den Griechen lautstark ihre Schulden vorwerfen. So geht EU-Logik.

Wer in diesen Tagen ein Gluckern hört, der lauscht dem Untergang des Abendlandes. Das Abendland, das wissen wir von Harms & Co., schwimmt auf dem Gebiet der EU. Griechenland ist der Stöpsel und Putin zieht daran. So geht EU-Propaganda.


Grafikquelle     :    0937 – Moskau 2015

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