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Gipfeltreffen in Korea

Erstellt von Redaktion am Sonntag 29. April 2018

Die Kälte atomarer Realpolitik

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Kommentar von Martin Fritz

Das Ende des Kalten Krieges in Korea ist ein hehres Ziel. Aber wenn nukleare Aufrüstung zum Erfolg führt, ist das ein fatales Signal in Richtung Iran.

Der innerkoreanische Gipfel am Grenzort Panmunjom hat viele starke Bilder geliefert, die die Herzen nicht nur vieler Koreaner bewegt haben dürften. Die Führer von Nord- und Südkorea im ernsthaften Zwiegespräch auf einer Parkbank, fast wie Vater und Sohn – dieses Bild wird man so nicht schnell vergessen. Auch den hohen politischen Erwartungen ist die Begegnung zwischen Moon Jae In und Kim Jong Un am Freitag gerecht geworden: Die beiden Staaten haben regelmäßige Gespräche über militärische Entspannung vereinbart. Vor allem hat Kim wie erhofft die Ziele einer vollständigen Denuklearisierung und einer schrittweisen Abrüstung bestätigt.

Ganz überraschend kommt das allerdings nicht: Denn Kim hat die Verhandlungen mit Südkorea in der Absicht geführt, ein Gespräch mit den USA zu erreichen. Die Belohnung für den guten Ausgang dieses Korea-Gipfels ist das demnächst geplante Treffen mit US-Präsident Donald Trump. Die wahre Nagelprobe für die Kompromissbereitschaft des jungen Führers kommt daher erst später.

Aber man sollte diese historische Chance auf ein Ende des Kalten Krieges in Korea auch nicht kleinreden. Jeder Schritt aufeinander zu ist ein Schritt weg vom Abgrund des Krieges. Am 38. Breitengrad stehen sich zwei bis an die Zähne bewaffnete Bruderstaaten gegenüber. Ein neuer Konflikt würde Millionen von Menschen töten.

Nach 65 Jahren Eiszeit könnte für die beiden Koreas nun eine Zeit anbrechen, wie sie das geteilte Europa in den 1970ern erlebt hat. Damals wurde durch die Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit das Misstrauen zwischen Ost und West abgebaut. In Korea ist der Graben noch viel tiefer: Es gibt keine regelmäßigen staatlichen Kontakte, keine privaten Besuche und Telefonate, nicht einmal Briefverkehr. Eine Normalisierung brächte enorme Fortschritte.

Nur wer die Bombe besitzt, gewinnt an Ansehen und Macht – das ist die Lehre, die jeder skrupellose Staatschef aus dem Beispiel Nordkorea ziehen wird

Quelle      —         TAZ       ——-       weiterlesen

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Gradikquellen

Oben     —

Source From Antarctic Photo Library: LAKEFRYXELL.JPG
Author Joe Mastroianni, National Science Foundation
Permission
(Reusing this file)
Public domain This image is a work of a National Science Foundation employee, taken or made as part of that person’s official duties. As a work of the U.S. federal government, the image is in the public domain.

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Unten    —       Blick von Süd- nach Nordkorea. Gut zu erkennen ist die Betoneinlassung in der Mitte zwischen den Baracken. Diese ist die Grenze zwischen Nord- und Südkorea

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