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Für jeden ein Bambi

Erstellt von Redaktion am Freitag 11. November 2011

Ich sage nur : Jedem Tierchen sein Pläsierchen!

 File:BAMBI 1983 SMG.JPG

 Das Jahr geht dem Ende entgegen und es ist an der Zeit mit den Verleihungen der Preise für herausragende Leistungen in diesem Land zumindest in diesem Jahr zu enden, bevor diese im dichter werdenden Novembernebel endgültig verschwinden.

So ließ sich denn auch am gestrigen Abend die ARD nicht Lumpen und versprach schon als  Vorankündigung  für fast zwei und eine halbe Stunde große Gefühle und bewegende Momente. Ist es doch auch immer wieder aufregend und für eine mehr und mehr verarmende Gesellschaft wichtig sich für eine gewisse Zeitspanne von der Welt der Gaukler und Artisten einfangen zu lassen. Passt es nicht trefflich in unsere Zeit wenn sich für wenigsten einen Abend im Jahr zusammenfindet was letztendlich auch zusammengehört: Die Artisten des Zirkus mit den Clowns aus Wirtschaft und der Politik. Noch idealer wäre es die Orden und Auszeichnungen von einem Jahr zu sammeln und innerhalb einer Woche auf die Empfänger zu verteilen.

So passte es doch wenn Bushido seinen Integrations-Preis für die Verhöhnung der Schwulen und Frauen gemeinsam mit Angela Merkel für die Verhöhnung des Friedens in Empfang nehmen könnte. Was dem Einen sein Bambi ist der Anderen ihr Friedenspreis. Es erübrigte sich dann auch die Debatte über die unterschiedliche Wertung der Preise wobei hier festzustellen wäre dass der Eine nicht singen wo die Andere nicht reden kann und Merkel eine sehr kostspielige Lösung ist.

Karl Lagerfeld wäre doch sicher nicht überfordert gewesen wenn er neben Lady Gagas Bambi für „Pop international“, auch ein Bundesverdienstkreuz für „Pop national“ an die Arbeitsministerin Ursula von der Leyen überreicht hätte. Sind ihre Reden, mit ihren Kinderchor als Hintergrund,  doch allemal mit den Klängen der Sirenen aus der Odyssee vergleichbar. Dort wurde den Seefahrern auch viel versprochen und recht wenig gehalten.

Justin Bieber, als „Superstar der sozialen Netzwerke“ gefeiert, hätte es gut angestanden neben sich den Teenystar der deutschen Politik Kristina Schröder zu sehen. Als Gegengewicht zu ihren Jugendschwarm Helmut Kohl wäre sicher auch eine entsprechende Person aufzufinden gewesen.

Die fehlende Distanz zwischen den Artisten und Clowns wurde besonders mit der Auszeichnung für Helmut Schmidt vorgeführt. Das dieser bereit war für die Zeit der Auszeichnung auf das Rauchen zu verzichten war vielleicht die einzige Überraschung des Abends.

Vergeblich warteten die Zuschauer auf eine Auszeichnung des  „Politiker Po-Faller“ und Dieter Bohlen. Dabei haben Beide des öfteren äußerst erfolgreich nachgewiesen zumindest einen Teil ihrer Gesichtsmuskeln bei Rede und Gegenrede nicht entsprechend unter Kontrolle zu haben. Aufgrund der geltenden Kriterien zur Verleihung von Bambi und Orden mit Sicherheit ein Versäumnis.

Wir sind uns aber ziemlich sicher in der Annahme, das sich auch im nächsten Jahr wieder reichlich Gründe finden lassen, angepasste Mitbürger entsprechend zu dekorieren. Hat doch nach Hören sagen Jopi Heesters für das Jahr 2013 sein Interesse an eine Kanzlerschaft bekundet und heute am 11. 11. beginnt bekanntlich die Zeit des Karnevals. Die Narren werden wieder von der Leine gelassen und verteilen die einzigen Orden derer sich ein redlicher Bürger nicht zu schämen braucht. Den Narrenorden.

IE

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Grafikquelle    :

Author Dieter Radig
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