Diesmal keine Floskel
Erstellt von Redaktion am Dienstag 25. Dezember 2018
Gedanken zu Weihnachten an Freunde und Bekannte
von Stefan Weinert
in diesem Jahr schreibe ich nicht „Frohes Fest“ – „Gesegnete Weihnachten“ oder Ähnliches, denn ich habe in den vergangenen Jahren zu dieser Jahreszeit genug gefloskelt, auch wenn ich es ernst gemeint hatte, wohl wissend, dass einige mit Weihnachten nichts mehr anfangen können und auch nicht wollen.
Bei einer Umfrage – vor allem unter jüngeren Menschen – stellte sich heraus, dass nur wenige von ihnen wussten, warum eigentlich ursprünglich „Weihnachten“ gefeiert wurde. Und auch bei den Älteren ist es mehr „Tradition als Religion“. In der Tat muss man sich fragen, was denn Weihnachten und sein Kontext dieser Welt gebracht haben.
Frieden? Schwerter zu Pflugsharen? Vergebung und Versöhnung? Freiheit, Gerechtigkeit, Brüderlichkeit? Toleranz und Respekt?
Ist nicht genau das Gegenteil der Fall?!! Wie immer du/Sie zum „Fest der Geburt Jesu“ und der Existenz dieses Kindes und Menschen stehen, ob Legende, Märchen, Erfindung oder gar Wahrheit, mir ist eine Aussage ganz wichtig geworden, die mir Freund Joachim vor sechs Wochen hat per Mail zukommen lassen: „Glauben wie Jesus, das will ich versuchen, Glauben an Jesus, das ist mir nicht möglich.“ Dieser Satz stammt von dem Juden Schalom Ben Chorin (1933 – 1999), der im Jahr der Machtergreifung Adolf Hitlers geboren wurde. Apropos: Hitler war Katholik, hat gebetet und ist bis heute nicht exkommuniziert worden. Die Mehrheit der damaligen evangelischen Christen sahen „Jeusus – Luther – Hitler“ in einer durchgehenden „Linie der Erlöser.“
Wenn man nun die vier Evangelien liest, stellt man fest, dass der dort erwähnte Jesus, der Zimmermann von Nazareth, an einen Gott geglaubt und ihn auch so gelehrt und es selbst so gelebt hat, der ein gütiger, vergebender und nicht nachtragender Vater ist, bei dem es in erster Linie nicht um das ICH geht , sondern um das WIR (Vater unser …).
Ich wünsche allen eine gute Zeit!