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RENTENANGST

Diener vieler Herren

Erstellt von Redaktion am Sonntag 23. Januar 2011

Gregor Gysi bleibt ein Diener vieler Herren.

Bildergebnis für Wikimedia Commons Bilder Bierbaum Linke

Ein Anwalt in eigener Sache? Gregor Gysi kommt es nicht auf die historische Wahrheit an, sondern darauf, im Geschäft zu bleiben? Wer glaubt hier ein endgültiges Urteil abgeben zu können? Wir können es nicht. Aber, Gysi steht als Politiker im Blickpunkt der Öffenlichkeit und muss es sich darum gefallen lassen hinterfragt zu werden. Zumal er jederzeit in der Lage wäre vorhandene Akten offenzulegen um so zur Aufklärung der Hintergründe beizutragen. Dieses macht er nicht, er lässt es als Fraktionsführer zu, dass innerhalb der Partei regelmäßig über den Kommunismus geredet wird. Wäre er anderer Ansicht sollte er sich von diesen Schwätzern distanzieren. IE

Gregor Gysi bleibt ein Diener vieler Herren.

Glauben ist etwas anderes als wissen. Katholiken glauben an die unbefleckte Empfängnis und die Jungfrauengeburt, Juden an die baldige Ankunft des Messias, schiitische Moslems an den in einem Versteck lebenden zwölften Imam und Kommunisten an die klassenlose Gesellschaft in der Diktatur des Proletariats. Religionen sind ihrem Wesen nach Glaubens- und keine Wissensgemeinschaften. Deswegen ist es auch jedem unbenommen, daran zu glauben, dass Gregor Gysi kein inoffizieller Mitarbeiter der Stasi war und die Inhalte der Gespräche, die er mit seinen Mandanten unter vier Augen führte, auf wundersame Weise in die Unterlagen der Stasi geraten sind, so wie sich bei der Eucharistie der Leib und das Blut des Herren in Brot und Wein verwandeln.

Wer allerdings nach der Ausstrahlung der Dokumentation „Die Akte Gysi“ im Mitternachtsprogramm der ARD vergangenen Donnerstag noch immer daran glaubt, Gysi habe nicht im Interesse der Staatsmacht gehandelt, der glaubt nicht nur an Wunder, sondern auch daran, dass die Erde eine flache Scheibe ist, die in einem Riesenfass mit Rotkäppchen-Sekt schwimmt. Gysi selbst, der sich keine Talk-Show entgehen lässt und auch sonst jede Gelegenheit nutzt, sein Image als geistreicher Rhetoriker zu bestätigen, mochte sich in der Sendung nicht äußern. Dafür versuchte er die Ausstrahlung mit rechtlichen Mitteln zu verhindern, was ihm freilich nicht gelang.

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Hier ein Kommentar von Constanze von Bullion aus der Sueddeutsche.

Die Sendung:

[youtube fXV8sLAhwJw]

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Grafikquelle  : Gregor Gysi – Urheber dielinke_sachsenCreative Commons-Lizenz Namensnennung 2.0 US-amerikanisch (nicht portiert) lizenziert.

3 Kommentare zu “Diener vieler Herren”

  1. UP. sagt:

    Da war doch mal was: Der RA Wolfgang Vogel, der nicht weisse und nicht schwarze Wege gegangen war, sondern „graue“.
    Nicht unwichtig ist die Erkenntnis, dass Gysi mit diesem Mann zusammenarbeitete.

    Aber schade – IM Erika ist wohl doch nicht identisch mit „Mutti“; IM Gregor hätte sie sicher schon geoutet. Oder sollte es so etwas wie Chorgeist unter den IM geben??? Alles für das Kader!?
    Ist Angela Merkel möglicherweise wirklich das „Vermächtnis Honeckers“ – wie einmal in einer waghalsigen Satire der ARD gezeichnet, einer als Satire verpackten Verschwörungstheorie, die so abwegig erscheint, dass diese Theorie wirklich wahr ist?

    siehe auch dazu:

    Angela Merkel: Die späte Rache Erich Honeckers und dieses ist auch nicht so „ohne“!!!

  2. Bundesdemokrat sagt:

    Ich habe die Dokumentation nicht gesehen.
    Wenn Gysi das gemacht hat was ihm vorgeworfen wird steht er in guter Tradition der Deutschen. Erinnern wir uns an das Ende `45.
    Opportunisten noch und nöcher. Niemand hat mitgemacht und alle, bis auf ein paar Ausnahmen sind in den Schoss der Demokratie geschlüpft.
    Genau dieses hat sich beim Ende der DDR wiederholt.
    Mein Vater der die NS-Zeit überlebt und den Wiederaufbau erlebt hat sagte mir ganz simpel: Bei Denen die gebraucht werden konnten war es ganz egal was Sie voher gemacht hatten. Beispiele wie
    „von Braun“ etc. zeigen das nur zu deutlich. Also wer hat das Recht mit dem Stein zu werfen.
    Einzig die, die zum Opfer dieser Machenschaften wurden. Und in sofern wäre eine Offentlegung durch Gysi das einzig richtige.
    Er hätte um Entschuldigung bitten, Größe beweisen können. Aber vielleicht war er auch nur zu feige um auf ein Vergeben oder Verzeihen zu hoffen.

  3. UP. sagt:


    @Bundesdemokrat
    Ich hatte die Original-Sendung auch nicht gesehen; die 45 Minuten lohnen sich allerdings – auch wenn es „nur“ YOUTUBE ist.
    Gysi wird bei mir nicht mehr punkten. Der Mann besitzt ein Mass an Chuzpe, welches nicht zu toppen ist.
    Was mich immer mehr wundert, dass Ulrich Maurer dabei mitmacht.
    UP.

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