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DIE ZEIT im Frondienst

Erstellt von Redaktion am Freitag 2. Dezember 2011

Und was hätten Sie sich im Zusammenhang mit dem „Comeback“ von KTG gewüsnscht?

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Nicht sein Haus, sein Baum und auch nichtb sein Wasser

Es sollte schon nachdenklich stimmen wenn wir sehenden Auges wieder in ein Zeitalter steuern in der Personen wie von Guttenberg die Bürger glorifizieren kann. Ist es ein Rätsel wenn ca. die Hälfte der Deutschen Bevölkerung diesem Menschen scheinbar widerspruchslos hinterher läuft? Die letzte vergleichbare Vergötterung der Massen gelang einem Mann mit Namen Adolf Hitler, ebenfalls mit tatkräftiger Unterstützung der Medien und der Wirtschaft.

Leben wir vielleicht schon wieder in einer Zeit in der  für einen Großteil der Menschen die Flucht in eine Märchenwelt die einzige Möglichkeit ist, sich von den Sorgen des Alltags abzulenken? Hört man den Menschen in ihren Gesprächen zu, taucht immer wieder als Argumentation die Aussage auf, dass hier endlich jemand die politische Bühne betritt welcher es aufgrund seiner Herkunft nicht nötig hat, auf Kosten der Bevölkerung unter der zu Hilfenahme der Politik sich persönlich zu bereichern.

Da wären wir dann auch schon mitten in unserem Märchen angekommen. Ein Prinz, mit seiner Prinzessin und den entsprechenden Anhang. Vergessen möchte man hier das sich dieser Prinz heute nicht mehr auf Kosten der Bevölkerung zu bereichern braucht, da er sich ja alles was er besitzt schon über Jahrhunderte von dieser, seiner  Bevölkerung genommen hat. War es doch das verbriefte Recht des Adels von der  Sklavenhaltung über die schamlose Ausnutzung von Mägden und Knechten sich immer wieder neue Ländereien einzuverleiben. Zusätzlich wurden im weiteren Umkreis liegende Bauern zum Frondienst ausgenutzt.

Aus dieser Sicht heraus ist es auch erklärlich das bei von Guttenberg heute aufgrund seines Betrugs kein Schuldgefühl aufkommen kann. Hat er sich doch nur genommen was ihm aus langer Tradition heraus ehe zustand. Er konnte niemanden betrügen, da ja jedermann verpflichtet war  ihm zu Diensten zu sein.

Unverständlich erscheint wenn sich außer einigen „Bunten Blättern“ auch sonst sich selber als seriös bezeichnende Zeitungen einer gewissen Hofberichterstattung hingeben. Wenn sich dann der Chef-Redakteur der ZEIT, Giovanni die Lorenzo dazu herab lässt ein Interview unter der Überschrift „Es war kein Betrug“ zu veröffentlichen, feiert hier der Frondienst wieder fröhliche Urstände. So wie es zur Zeit oder in der ZEIT momentan aussieht wurde diese Rechnung scheinbar ohne die Leser der Zeitung gemacht. Diese überschwemmen die Redaktion nun mit einer Flut von Mails und Zuschriften, beschweren sich massiv und finden es unerträglich einem Betrüger eine solche Werbefläche zu bieten. Es soll sogar schon zu Abonnenten Kündigungen gekommen sein.

Auf eine Anfrage des NDR-Magazin ZAP lehnte di Lorenzo jegliche Stellungnahme ab und tauchte unter. So wird auf Dauer nur noch Lothar Matthäus als einsamer Guttenberg Fan zurück bleiben. Hat dieser doch verraten das er sich ein Comeback Guttenbergs auf der politischen Bühne wünschen werde und das „nicht nur, weil er so gut aussieht wie ich, sondern weil ich glaube, dass der in der Politik sehr viel bewegt hat in den letzten Jahren.“ „Wenn einem Guten gewisse Fehlerchen passiert sind, sollte man das nicht so hoch kochen“, so der Rekordnationalspieler in der „Bunten“.

In diesem Sinne hoffen wir, das der Lothar bei seinen nächsten Arztbesuch nicht an einen Dr. med. gerät welcher mit seinem gemachten „Fehlerchen“ bis dato noch nicht aufgefallen ist. Hier eine zum Artikel passende Kolumne:

Vorerst bescheuert

Jetzt sind sie ganz traurig bei der CSU. Weil der zu Guttenberg total so der fiese Typ ist, irgendwie. Menno. Aber das hatte man ja nicht ahnen können, zumindest nicht, wenn man so eine mutmaßliche Vollklatsche hat wie der CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt. „Wer von seiner politischen Familie solche Solidarität erfährt“, weint der über das CSU-Geläster von Guttenberg, „der sollte davon auch wieder etwas zurückgeben.“ Und: „Ich hätte mir schon gewünscht, dass er das jetzt in seinen ersten Erklärungen etwas mehr berücksichtigt.“

Nun kann es einem ja mit gutem Recht vollkommen egal sein, was sich Alexander Dobrindt so alles wünscht, wenn der Tag lang ist. Genauso gilt: Undank ist der Welten Lohn, zumal, wenn man es mit einem bizarren Egomanen zu tun hat, der für sein eigenes Fortkommen eben nicht nur seine Großmutter, sondern seine ganze politische Familie verkaufen würde. Dabei hatten sie sich wirklich derart ins Zeug gelegt!

Der damalige CSU-Landesgruppenchef Hans-Peter Friedrich – Sie wissen schon: das ist der jetzige Bundesinnenminister, dem auf die Sache mit den Zwickauer Nazis tagelang so gar nichts Knackiges zu sagen einfallen wollte – war im Frühjahr sofort zur Stelle gewesen und hatte den Juraprofessor Fischer-Lescano, der Guttenbergs Plagiat aufgedeckt hatte, der Verschwörung bezichtigt. Es handle sich da um einen „politisch motivierten Angriff von ganz links außen“ und: „Dieser Angriff aus der linken Szene ist nichts weiter als eine politische Sauerei.“

Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen

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Grafikquelle    :     Kleinbardorf from a ballon c. 2004

Ein Kommentar zu “DIE ZEIT im Frondienst”

  1. Mona sagt:

    Den Ex-Minister zu Guttenberg hat man doch für unzurechnungsfähig erklärt :-)))
    Siehe hier:
    http://eine-zeitung.net/politik_gutti47382

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