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DIE – WOCHE

Erstellt von Redaktion am Montag 29. Oktober 2018

Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?

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Kolumne von Friedrich Küppersbusch

In Brasilien wird wohl ein zweiter Trump Präsident. Ist denn alles schlecht? Immerhin mischt der Bundestag sich in die Politik ein.

taz: Herr Küppersbusch, was war schlecht in der vergangenen Woche?

Friedrich Küppersbusch: Vor dem Bundesliga-Radio bin ich entspannt, vor der Wahlsondersendung nervös.

Und was wird besser in dieser?

Nichts, aber andersrum.

Mit Hessen ist das Wahljahr 2018 jetzt durch. Ihr Fazit?

Das letzte Aufgebot der „Volksparteien“ scheitert. Die Union definiert „konservativ“ nicht neu, sondern schreibt beim Sitznachbarn AfD ab. Die SPD findet kein linkes Projekt und scheut die Führungsrolle „diesseits der Mitte“ aus allerlei sektiererischen Bedenken. Wenn alle Massen zur Mitte drängen, verdichtet die sich zum schwarzen Loch.

Auch Brasilien hat gewählt. Der Präsidentschaftswahlkampf war vor allem geprägt durch Hass und Falschmeldungen von Jair Bolsonaro. Wie kann ein Mann, der die Militärdiktatur verherrlicht, so viele Anhänger finden?

Kaczyński, Berlusconi, Trump, in seiner Weise auch Gauland gehörten Jahrzehnte zum Establishment, um im entscheidenden Moment als Kronzeugen dagegen anzutreten. So auch Bolsonaro, der „Trump Brasiliens“, oder Trump, der „Bolsonaro der USA“. Der Ex-Militär kritisiert, die Junta habe „gefoltert, statt zu töten“, möchte „lieber mit Hitler verglichen werden als schwul sein“ und verspricht Waffenfreigabe – schon jetzt werden 60.000 Menschen jährlich in Brasilien ermordet. Ein nicht erklärter Bürgerkrieg. Auch mit der Ankündigung, die Wahl nur anzuerkennen, wenn er sie gewinnt, covert Bolsonaro Trump wörtlich. Sein Programm aus Militärkabinett, Folter, Selbstjustiz und Rückwärtsgang verfängt bei evangelikalen Kirchen, Armee, Wirtschaft und den Abgehängten. Oder so: Ein deutscher Bolsonarotrumporban ist nur eine dicke Wirtschaftskrise weit weg und mästet sich bis dahin mit den Pfründen seines unauffälligen Establishment-Jobs.

Trump hat außerdem angekündigt, das INF-Abkommen mit Russland zu kündigen. Der Vertrag verbietet Mittelstreckenraketen, die Atomwaffen transportieren können. Der Startschuss für ein neues Wettrüsten, wie Putin warnt?

Quelle    :     TAZ           >>>>>          weiterlesen

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