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DIE WOCHE

Erstellt von Redaktion am Dienstag 22. Mai 2018

Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?

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Was uns in diesen Tagen beschäftigt: der Papst und seine Twitterfollower und ein Polizeigesetz, das im letzten Jahr schon obsolet war.

taz: Herr Küppersbusch, was war schlecht vergangene Woche?

Friedrich Küppersbusch: Google streicht seine Maxime „don’t be evil“ aus dem Mitarbeiterhandbuch.

Und was wird besser in dieser?

Zum Abfassen dieser Kolumne hab ich ziemlich evil gegoogelt.

Mesut Özil und Ilkay Gündoğan posieren mit dem türkischen Präsidenten Erdoğan und überreichen ihm Geschenke. Wie konnte das passieren?

Mutwillig auf einem Foto mit zwei gebürtigen Gelsenkirchenern – Erdoğan provoziert den Austritt Dortmunds aus der osmanischen Völkerfamilie. Teammanager Oliver Bierhoff gibt launig zum Besten, man wisse, „wie der Türke tickt“, was man so rausplappert, wenn man mit den Gedanken schon in der Amine ist. Beim Missbrauch sportlicher Ämter für politische Botschaften setzte er selbst Maßstäbe, als er 2010 den „Energiepolitischen Appell“ von 40 Managern und Politikern unterzeichnete: „Realistisch bleiben – Deutschland braucht Kernenergie und Kohle“. Damals führte Greenpeace Bierhoffs väterliche Nähe zum Stromkonzern RWE an. Diesmal soll es bei Gündoğan um großzügige Baugenehmigungen für ein familiäres Supermarkt-Projekt in der Türkei gehen. Im Hintergrund bollert der Wettbewerb der Türkei und Deutschlands um die Austragung der EM 2024. DFB-Chef Reinhard Grindel begeht also ein kluges taktisches Revanchefoul, indem er sagt: „Fußball und DFB stehen für Werte, die von Herrn Erdoğan nicht hinreichend beachtet werden.“ Das gilt dem Bewerbungsverfahren, und außerdem ist es nicht ganz falsch.

Der Vatikan weist Nonnen an, weniger im Internet zu surfen. Facebook und Twitter störten angeblich die „besinnliche Ruhe“ der Ordensschwestern. Warum freut sich der Papst nicht darüber, dass endlich mal wieder was los ist in den Klöstern?

Das vatikanische Dokument „Cor orans“ – „betendes Herz“ – gilt den kontemplativen Orden, die sich Meditation und Gebet verpflichtet haben. Die anderen dürfen chatten und zählen vermutlich zu den 17,8 Mio Followern des Papstes bei Twitter.

Quelle  :       TAZ        >>>>>       weiterlesen

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