DIE * WOCHE
Erstellt von Redaktion am Montag 19. August 2019
Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
Kolumne von Friedrich Küppersbusch
Soli, Groko und die SPD-Spitzenjobs. Vom Neunhundertsassa Olaf Scholz, Trumps Schnapsidee, den Dänen Grönland abzukaufen, und Franziskas Giffeys Löwinnenkampf in Berlin.
taz: Herr Küppersbusch, was war schlecht letzte Woche?
Friedrich Küppersbusch: Maaßen und AKK metzeln einander in Interviews.
Was wird besser in dieser?
Umfragewerte der AfD.
Ganz schön viel Wind um Gretas kleinen Segeltörn – wer bläst da warum in welches Horn?
Déjà-vu. „Atomkraftgegner überwintern bei Bodenfrost mit kaltem Hintern“ agitierte die Atomindustrie in den Anfangsjahren der Anti-AKW-Bewegung. Lass sie schwallen, sie werden es bereuen.
Können Sie drei SPD-Spitzenpolitiker nennen, die sich noch nicht um den Parteivorsitz beworben haben?
Olaf Scholz, oder Olle Scholle, wie wir den heißblütigen Gemütsbrasilianer aus Osnabrück kosen, kann es: „Viele von denen, die ich gern an der Spitze gesehen hätte, kandidieren nicht.“ Das sehen wir Helmut Schmidt und Willy Brandt nach und analysieren: Die Groko ist auch tot. „Es wäre unangemessen, wenn ich das als Vizekanzler und Finanzminister machen würde“, argumentierte er im Juni bei Anne Will, und als Mann von defensiver Karriereplanung sagt seine Kehrtwende: Wenn er absieht, dass es mit Vizekanzler und Finanzminister bald vorbei ist, muss er sich bewegen. Fiele er bei der Vorsitzwahl durch, wäre er ebenfalls als Vizekanzler demoliert – und alle diese Berechnungen hat der Neunhundertsassa sicher angestellt. Von der Parteispitze könnte noch Lars Klingbeil zucken, im Vorstand winkt Stephan Weil ausdauernd ab; Ländergrößen wie Peter Tschentscher oder Andreas Bovenschulte gelten auch Mitgliedern als überzeugende Antwort auf die Frage „Hä?“.
Können Sie drei SPD-Spitzenpolitiker nennen, die sich noch um den Vorsitz bewerben werden?
Dröhnend laut schallert nun doch die Omerta des ansonsten vollautomatischen O-Ton-Gebers Kevin Kühnert. Die Offerte zu einem „Harold und Maude“-Remake mit Gesine Schwan ließ er unkommentiert, und als Tandempartner von Olaf Scholz könnte er die genderpolitische Öffentlichkeit in heillose Überforderung stürzen. Mit einer bewährten Realpolitikerin wie Malu Dreyer bildete er ein Traumgespann; dafür allerdings müsste sich Dreyer eine „Pirouette sich, wer kann“-Ausrede ausdenken von nachgerade scholzoider Güte.
US-Präsident Trump möchte den Dänen Grönland abkaufen. Hat Sie diese Idee kalt erwischt?
Quelle : TAZ >>>>> weiterlesen
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