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DIE * WOCHE

Erstellt von Redaktion am Montag 24. Juni 2019

Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?

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Kolumne von Friedrich Küppersbusch

Wenn auf dem Kirchentag in Dortmund Vulven gemalt und die Frömmelkohorten los sind. Die Polizei und Bundeswehr sich laut Friedrich Merz schon zu Teienl bei der AfD tummeln und die CSU Strohhütten abfackelt – haut R2G in Berlin einen raus.

taz: Herr Küppersbusch, was war schlecht vergangene Woche?

Friedrich Küppersbusch: Die 150-jährige Buche hinterm Haus ist kahl. Dürrestress, das Alter, womöglich Schädlinge.

Und was wird besser in dieser?

Johannistrieb.

Am Sonntag ging der Kirchentag in Dortmund zu Ende. Was bleibt, abgesehen von der wunderbaren Vulven-Malerei?

Scheiden tut weh, doch immerhin konnte man so auch die Bild-Zeitung („Zwischen Gender-Gaga und Gott-Partei“) in die Arche holen. Unsere nicht besonders gut betuchte Stadt war paar Tage besonders gut betucht, die Frömmelkohorten durch allerlei bunte Bänder, Lanyards und hilflose Blicke in Stadtpläne ausreichend kenntlich. Sie hausten wie die Sandalen und wirkten wie die umgängliche Version eines bisher unbekannten, lindgrünen Heimspielgegners des BVB.

In Sachsen-Anhalt denken CDU-Politiker über eine Koalition mit der AfD nach. Ist das nun diese bürgerliche Kraft gegen die AfD, über die AKK sich nach den Bürgermeisterwahlen in Görlitz so gefreut hat?

Ist „denken nach“ nicht ein wenig euphemistisch dafür? „Zunahme brutaler Kriminalität“ und „ungesteuerte Migration“ sind Schemen aus dem entfakteten AfD-Jargon. Der Wunsch, „das Soziale mit dem Nationalen zu versöhnen“, ist inhaltlich unlogisch, Sozialpolitik ist beklagenswert national in Europa. Und rhetorisch klassisch: Erfinde einen Missstand und verkaufe eine Lösung, die niemand braucht. Na ja, oder man liest „national und sozial versöhnen“ in einem CDU-Papier und kotzt direkt. Ob Union und AfD je koalieren, steht dahin. Sicher jedoch: Es perforiert jetzt schon die Autorität der Parteivorsitzenden, die doch eigentlich erst nach drei Klatschen im Osten gefeuert werden soll.

Der Berliner Senat hat vergangenen Dienstag einen Mietendeckel beschlossen und die ganze Stadt war in Schampuslaune. Haben die jetzt tatsächlich mal was richtig gemacht?

Pardauz: die Politik kann handeln! Berliner Mieter können sich als Arbeitsgruppe der Vertriebenenverbände organisieren – da kommt R2G und haut einen raus, der eben noch als undenkbar galt. Ob Landes- und Verfassungsgerichte das durchwinken, ist der Müllergang weniger wichtig als die Geste: Wir tun was. Enthalten das Geständnis, dass Mietpreisbremse und anhängende Bestimmungen nicht wirken und eh keiner versteht, seit Stephen Hawking tot ist. Kompliment von der Börse – die Aktien von Immobilienkonzernen gaben ein paar Prozentpunkte nach. Also Konzerne wie Vonovia, Deutsche Wohnen und ADO, die in diesem Jahrzehnt zwischen 300 und 600 % Kursanstieg mampften.

Der Europäische Gerichtshof hat der Pkw-Maut für Ausländer in Deutschland eine Absage erteilt. Was könnte nun das neue Lieblingsprojekt der CSU werden?

Quelle          :       TAZ           >>>>>           weiterlesen

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