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DIE * WOCHE

Erstellt von Redaktion am Montag 11. März 2019

Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?

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Kolumne von Friedrich Küppersbusch

Die SPD will nicht, dass Annegret Kramp-Karrenbauer Kanzlerin wird. Da kann sie sich noch so sehr entkrampfen. Angela Merkel gefällt das.

taz: Herr Küppersbusch, was war schlecht in der vergange-nen Woche?

Friedrich Küppersbusch: SPD kündigt an, AKK nicht zur Kanzlerin zu wählen.

Und was wird besser in dieser?

Merkel kann sich auf SPD verlassen.

Annegret Kramp-Karrenbauer, die CDU-Frau, die sich anschickt, die nächste Bundeskanzlerin zu werden, bezeichnete die Deutschen im Karneval als „das verkrampfteste Volk der Welt“. Wie gelingt die kollektive Entspannung?

Da steht ja einer schwungvollen Umtaufe Annegrets in Spagathe nichts mehr im Wege: Eben noch entkrampfte sie sich mit der Grünen Göring-Eckardt bei rustikalen Forderungen nach Frauenquote und gar Paritätsgesetz – und zugleich gibt sie per Werkstattgespräch der Migrationsfrage höchste Priorität. Da möchte sie „Grenzen perfektionieren“ und vergleicht mit der Wortwahl „Frühwarnsystem“ Zuwanderer mit Atomraketen. Es braucht gelockerte Muskulatur, Merkel zugleich links und rechts zu überholen. Die wiederum hat die neue Hüftgeschmeidigkeit schon umgesetzt und knurrte: Man „verplempere Zeit“ mit der Rückschau auf 2015. Sei’s drum: Menschen „verkrampft“ zu zeihen, denen man zu nahe getreten ist, war bisher männliches „Stell dich nicht so an“-Privileg. Wieder eine Bastion erobert.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wandte sich mit einem Brief in zahlreichen internationalen Zeitungen an die Bürger*innen Europas – warum kann er dafür nicht Twitter nutzen wie jeder andere Staatschef?

Weil Deutschlands Antworten seit zwei Jahren preiswert in den Telegrammstil Twitters passen: „Ja, äh, gucken wir mal.“ Inzwischen scheint der Cheffranzose sich von der Hoffnung auf Resonanz herunterfrustriert zu haben. Auf die Rolle desjenigen, den die Deutschen hängen lassen. Das teilt er mit dem frühen Putin, der im Bundestag auf Deutsch um Freundschaft warb. Macrons Vorschläge sind umfassend, vom Klimaschutz über Migration bis Sozialpolitik. Deutschland hat bei Atomausstieg, strengeren Grenzwerten und Zuwanderung immer wieder gerne „auf Europa gesetzt“ und vor „nationalen Alleingängen gewarnt“. Was im Ergebnis lange hieß: Da machen wir gar nichts und Europa ist dran schuld. Macron spielt den Trick umgekehrt, positioniert sich als inoffizieller Bürgermeister des besseren Europa und perspektivisch als: „Wir hätten was tun sollen, bevor Macron abgewählt wurde.“

Die venezolanische Regierung unter Nicolás Maduro hat den deutschen Botschafter Daniel Kriener ausgewiesen. Deutschland hat vor einem Monat Juan Guaidó als Interimspräsident anerkannt. Wie sollte die Bundesregierung jetzt vorgehen?

Quelle      :       TAZ        >>>>>        weiterlesen

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