Die Schuld der Verbraucher ??
Erstellt von Redaktion am Montag 29. September 2008
FINANZKRISEN-TALK BEI ILLNER
Hurra, der Kapitalismus lebt noch
Von Tobias Lill
Beerdigung vertagt, Kapitalismus doch nicht tot! Darüber waren sich Maybrit Illners Gäste einig – selbst die geladene Oberlinke Sahra Wagenknecht gab sich handzahm. Für Kopfschütteln sorgte nur ein Nadelstreifen-Banker: Er wollte die Finanzkrise den Verbrauchern in die Schuhe schieben.
Es klingt wie ein Abgesang. „Ist der Kapitalismus noch zu retten?“, fragt Maybrit Illner ihre vier Gäste. Von einer möglichen „Zeitenwende“ war in der Ankündigung des ZDF die Rede und die geladene Sahra Wagenknecht von der Kommunistischen Plattform in der Linkspartei hatte schon vor der Sendung verkündet: „Es reicht nicht, nur Verluste zu verstaatlichen. Das ganze System, gerade im Bereich Finanzmärkte, muss nach ganz anderen Prinzipien funktionieren als in den letzten Jahren.
In der Illner-Runde trägt die Sozialistin – passend zu ihrem stets betont ernsten Blick – ein schwarzes Kostüm samt dunkler Absatzschuhe, mit dem sie bei keiner Trauerfeier auffallen würde. Doch die angekündigte Beerdigung des Kapitalismus fällt aus. Wer erwartet hatte, Wagenknecht würde bei Illner die Marktwirtschaft für komplett gescheitert erklären und eine Verstaatlichung der Banken und der Großkonzerne à la Venezuela fordern, wird enttäuscht.
Die 39-Jährige, die für die Linke im Europaparlament sitzt, bleibt für ihre Verhältnisse moderat. „Der öffentlich-rechtliche Sektor darf nicht privatisiert werden“, sagt sie über den staatlichen Einfluss in der Bankenbranche und fügt hinzu: Die Geldinstitute bräuchten jedoch Regeln und dürften nicht spekulieren.
„Es geht nicht um Enteignung“
Quelle : Spiegel >>>>> weiterlesen
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