Die Lasten den Kleinen
Erstellt von Redaktion am Dienstag 25. Januar 2011
Alles Tragen die Kleinen
Da hat er Recht der Michael Sommer wenn er in diesem Interview auf die Frage des Journalisten sagt nicht die Polterer sondern die Vertreter der Arbeitnehmer zu sein. Man hört auch dass der Sozialstaat entgegen den Versprechungen von Schröder ins Negative umgebaut wurde. Das sind doch Töne welche auf einen Umschwung hoffen lassen denn wie sagt man so schön: „Einsicht ist der erste Weg zur Besserung“. Dass die Gewerkschaften heute wieder Zuwächse bei den Mitgliederzahlen verzeichnen ist eine gute Tendenz. Man sollte sich wieder auf ihre eigene Aufgabe besinnen und die Politik denen überlassen, welche täglich beweisen nichts von ihrem Metier zu verstehen, sondern überwiegend für die Skandale verantwortlich sind.
Mitglieder der Gewerkschaften sollten die Parteien verlassen und nur zu ihrem eigenen Vorteil mit diesen verhandeln. Damit ließe sich ein viel größerer Druck aufbauen da man als reine Interessengemeinschaft handeln könnte, welche frei von anderweitigen Parteiinteressen sind. Die Forderung an die Opposition gerichtet, bei der Erhöhung der Hartz IV Bezüge Unnachgiebigkeit gegenüber der Regierung zu zeigen ist nur zu unterstützen.
Hier das Interview von Spiegel Online:
„Die Krisenlasten tragen die kleinen Leute“
Die Gewerkschaften verschärfen den Ton gegenüber der schwarz-gelben Bundesregierung: Im Interview mit SPIEGEL ONLINE wirft DGB-Chef Sommer Kanzerin Merkel eine unsoziale Politik vor. SPD und Grüne fordert er auf, das Vermittlungsverfahren zur Hartz-IV-Reform notfalls scheitern zu lassen.
SPIEGEL ONLINE: Herr Sommer, müssen wir uns Sorgen um Sie machen?
Sommer: Nein, warum?
SPIEGEL ONLINE: Weil so wenig zu hören ist von den Gewerkschaften und Ihnen als oberstem Chef.
Sommer: Vielleicht haben Sie Ihre Lauscher in die falsche Richtung gestellt? Ich finde, wir sind gut drauf. Bei der Mitgliederentwicklung, in der aktuellen Tarifpolitik, beim Kampf gegen den Missbrauch der Leiharbeit oder für mehr soziale Gerechtigkeit, beispielsweise in der Steuerpolitik. Gleiches gilt für unsere Rolle bei der Bewältigung der Finanzkrise: Da waren wir ein wichtiger Teil der Lösung und nicht des Problems. Und ich sitze hier auch deswegen relativ entspannt und zufrieden, weil wir aktuell selbst unter den schwierigen Rahmenbedingungen einer schwarz-gelben Regierung Einfluss nehmen können – beispielsweise sind wir indirekt ins Hartz-Vermittlungsverfahren involviert.
SPIEGEL ONLINE: Aber zu rot-grünen und selbst zu Zeiten der Großen Koalition haben die Gewerkschaften sehr viel mehr gepoltert – sind Sie so zufrieden mit Merkels schwarz-gelber Regierung?
Sommer: Nein, mit Sicherheit nicht. Im Übrigen sind wir nicht die Polterer der Nation sondern die Interessenvertreter der Arbeit. Aber unsere harten Auseinandersetzungen mit Rot-Grün nach der Jahrtausendwende hatten damit zu tun, dass durch Schröders Agenda 2010 der Sozialstaat fundamental umgebaut wurde – ins Negative. Und so klar und deutlich werden sich die Gewerkschaften immer positionieren, wenn es nötig ist.
SPIEGEL ONLINE: Dann sagen Sie doch mal klar und deutlich, was Ihnen an Schwarz-Gelb nicht passt?
Sommer: Die Koalition fing schlecht an und hat deutlich nachgelassen. Ihr Credo scheint zu sein: Klientelpolitik zu Lasten der kleinen Leute und Steuerzahler, verbunden mit einem radikalen Angriff auf die Solidarität und damit auf den Sozialstaat. Die Merkel-Mängelliste ist aus unserer Sicht sehr lang. Wir haben schon im Herbst deutlich gemacht, dass es aus unserer Sicht eine große soziale Schieflage gibt, allerdings ist es trotz massiver Proteste bisher nicht gelungen, die Politik der Regierung zu verändern.
Quelle : Spiegel Online >>>>> weiterlesen
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Author | Smial / Own work |
Dienstag 25. Januar 2011 um 12:25
Es sind nicht die einfachen Mitglieder, die gleichzeitig Mitglieder einer Partei sind, die das Problem darstellen. Sobald jemand eine Funktion ausübt, muss sich entsprechende Person klar sein, wo sein Hauptaugenmerk liegt. Eine Schwäche liegt in dem ständigem Zwist die Vorwürfe zu entkräften. Für die Einen sind die Gewerkschaften die „fünfte Kolonne“ – für die Anderen der „verlängerte Arm“. Um ihre Mitglieder stark und wirkungsvoll vertreten zu können, müssen die Gewerkschaften Opposition gegen alle Regierungen sein können. Und das geht eben nur mit größtmöglichem Abstand. Natürlich kann man keinem seine ideelle Symphatie verbieten. Nur die gibt es eben für alle Parteien innerhalb des DGB. Und das schreit gradezu nach parteilicher Neutralität. Der Mitgliederschwund hat nämlich auch mit dieser „Verfilzung“ zu tun gehabt. Ich bin überzeugt, wenn das eingehalten worden wäre, die Hartz-Gesetze hätte es so nicht gegeben. Hoffentlich haben Sommer, etc genug daraus gelernt. Manchmal fehlt mir aber trotz dieser jetzigen Entwicklung ein bischen der Glaube. Und ich möchte nicht bei einem Regierungswechsel wieder enttäuscht werden.