’Die französische Linke’
Erstellt von Redaktion am Donnerstag 25. Oktober 2018
im Visier der Steuerfahndung
Jean Luc Mélenchon
Jetzt lüftet sich des Geheimnis um Oskar. Zehn lange Jahre haben sie müßig gesessen. Nun bewegt sich Einer ?
Quelle : Scharf – Links
Von Dr. Nikolaus Götz
In den Morgenstunden des 15. Oktober 2018 durchsuchte die Finanzpolizei des französischen Staates die Parteizentrale der Linken ’La France insoumise’ (LFI) in Paris ebenso wie das Privathaus ihres Vorsitzenden Jean Luc Mélenchon in Marseille und stellte Unmengen an Beweismaterialien sicher. Dieser Vorgang einer überfallartigen Durchsuchung wurde vom Parteivorsitzenden gefilmt und umgehend auf Facebook gepostet, wobei sich Mélenchon gegen diese von ihm als „illegal eingeschätzte Vorgehensweise “ lautstark wehrte, das rüde Vorgehen der ’Staatsbüttel’ rügte und alsbald auch gegen die berichtenden französischen Massenmedien wetterte, in einer eher proletenartigen aber vielleicht typischen Sprache des Südens. Der Parteichef der linken Partei LFI forderte zudem seine Parteigenossen öffentlich auf, die berichtenden Journalisten von France-Info mit ’Müll zu bewerfen’ und bezeichnete sie auch als ’Dummkopf’. Diese verbalen ’Ausrutscher’ des Parteivorsitzenden ’caught in the act’ [dt.: ertappt bei der Tat] werden nun ebenfalls juristische Konsequenzen haben, da sich die Französische Presse insgesamt angegriffen sieht. Das bekannte Solidaritätsmotto für die Journalisten von Terrorjanuar auf das Bürohaus von Charlie Hebdo 2015 ’Je suis Charlie’ erfuhr umgehend eine frankreichweit getwitterte Neuauflage als: „jesuisunabruti“: „IchbineinDummkopf“ (siehe auch: Le Monde vom 23. 10. 2018, S. 10).
Doch wozu diese Erregtheit des Vorsitzenden der französischen Linkspartei, der längst hätte gewarnt sein können. Der Anlass des Vorgehens der Justizvertreter war eigentlich absehbar. Den Vorsitzenden und Spitzenkandidaten der Konservativen François Fillon hatte es nämlich mitten im Wahlkampf zu den Präsidentschaftswahlen von 2017 kalt erwischt und er wurde politisch abgeschossen. Zum damaligen Zeitpunkt wurde auch schon gegen die sehr erfolgreiche Rechtspopulistin Marine Le Pen der Partei Front National (FN) ermittelt. Diese jedoch ignorierte die staatsanwaltlichen Vorwürfe und appellierte an die national eingestellt Öffentlichkeit ihrer Anhängerschaft des FN, sich wortgewaltig, hart an der Grenze zur offenen Beleidigung, gegen die Justizvorwürfe wehrend. Die französische Staatsanwaltschaft ermittelt nun schon seit 2015 wegen des Deliktes „der fiktiven Beschäftigung von Mitarbeitern“ im Europaparlament und will nun auch noch Auskunft über „die Finanzierung des zurückliegenden Präsidentschaftswahlkampfes“, zumal der Vorwurf der „Veruntreuung öffentlicher Gelder“ im Raum steht. Im Moment wird so das fast okkulte Finanzgebaren auch anderer Parteien unter die Lupe der Staatsanwaltschaft genommen. Ob das Vorgehen der französischen Staatsanwaltschaft dabei richtig ist, sei dahingestellt, zumal ja, wie berichtet wird, das zuständige französische Staatsamt CNCCFP die ordentlich eingereichten Unterlagen der Partei LFI geprüft und für richtig erklärt hatte (Vgl.: Le Monde vom 23.10. 2018).
Das ist kein Deutsches Denkmal !!
Deutsche PolitikerInnen haben keine Zähne mehr!
Zeitlich gesehen hat die französische Linke um Jean Luc Mélenchon mit ihrem ’Finanzskandal’ sogar Glück, da im Moment keine weiteren Wahlen in Frankreich anstehen. So kann diese Partei sich mit den übrigen betroffenen großen französischen Volksparteien trösten, sich die geschlagenen Wunden lecken und dann, wie bei allen politischen Parteien üblich, diese peinliche Affäre im langen Gang der Zeit einfach ’aussitzen’.
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Grafikquellen :
Oben — Jean-Luc Mélenchon et Oskar Lafontaine au meeting de lancement du Parti de gaauche.
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- File:JLMLafontaine.jpg
- Erstellt: 29. November 2008
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