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Vom Heilmittel zum Gift

Erstellt von Redaktion am Dienstag 6. Januar 2015

Die EU sucht neue Einnahmequellen

Ein herrliches Beispiel für die Unsinnigkeit vieler Verordnungen und Abmachungen auf allen politischen Ebenen. Sicher auch anwendbar später auf TTIP oder CETA. Gebe den Politikern Macht und sie zeigen uns ihren großen Sachverstand. So auch in den hier geschilderten Fall. Von den Parteien als Abnicker in Positionen geschoben regeln sie nach der Krümmung der Gurken und die äußere Form der Tomaten auch alles weitere. Solche Spaßmacher bekämen in der freien Wirtschaft keinen Fuß an die Erde. Aber das passt schon zu unseren politischen Inlandsgrößen. Die zerschlagen auch noch das letzte Porzellan.

Schön: „Niemand möchte Lavendelöl verbieten“! Kommt uns sehr bekannt vor: „Niemand möchte eine Mauer errichten!“ Geschichte scheint sich immer zu wiederholen. Das ist Politik, oder dass was die Experten als solche bezeichnen.

Vom Heilmittel zum Gift

AUS VAISON-LA-ROMAINE RUDOLF BALMER

 PROVENCE Seit Jahrhunderten wird rund um den Mont Ventoux Lavendel angebaut. Eine neue Bestimmung der EU-Chemikalienverordnung (Reach) gefährdet diese Tradition

Viel wächst nicht in 600 bis 800 Metern Höhe auf den trockenen Hängen um den Mont Ventoux in der Provence. Doch in den Sommermonaten Juli und August entfaltet sich, so weit das Auge reicht, eine violettfarbene und duftende Pracht. Allein für diese Augenweide nehmen die Touristen gern die beschwerlich kurvenreiche Fahrt von Vaison-la-Romaine in Kauf. Keiner von ihnen verlässt nach einem Zwischenhalt das Bergdorf Sault ohne ein paar Duftsäckchen für den Wäscheschrank oder anderen Lavendel-Mitbringseln.

Die Vorstellung, dass diese Felder demnächst verwildern oder in Weidelandschaft verwandelt werden könnte, schockiert viele Besucher. Auf einigen Feldern mit den langen niedrigen Reihen der buschförmigen Lavendelpflanzen stehen bereits Schilder mit der Aufschrift: „Lavendel in Gefahr!“ Ungläubig schütteln die Besucher den Kopf, wenn man ihnen erklärt, dass eine neue Bestimmung der EU-Chemikalienverordnung (Reach) das wirtschaftliche Ende eines Jahrhunderte alten Lavendelanbaus und vor allem der traditionellen Herstellung von Lavendelöl zur Folge haben kann. Betroffen wären auch die Souvenirläden und Restaurants, die vom Lavendeltourismus leben.

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„Niemand möchte Lavendelöl verbieten“

 REAKTION Der traditionelle Anbau ist nicht gefährdet, meint der Chemikalienexperte Christoph Schulte. Er hält die Aufregung für übertrieben. Lavendelproduzenten könnten sich Kosten teilen

taz: Herr Schulte, in schwarzen Jeans stecken Farbstoffe, die Allergien auslösen können, in Viskosekleidern Formaldehyd, das Tumore wuchern lässt. Warum knöpfen sich die Chemikalienprüfer ausgerechnet Lavendelöl vor?

Christoph Schulte: Was heißt hier vorknöpfen? Alle, die in Europa Chemikalien herstellen oder importieren, müssen diese registrieren. Die registrierungspflichtigen Unternehmen schicken dafür an die europäische Chemikalienagentur in Helsinki bestimmte Studien, die zum Beispiel zeigen müssen, dass das Öl keine allergische Reaktionen der Haut auslöst. Und beweisen, dass es biologisch abbaubar ist. Das sind Grunddaten, die für jede Chemikalie vorhanden sein sollen.

Am Ende geht es aber darum, gefährliche Stoffe zu verbieten. Lavendel wird seit Jahrtausenden verwendet, die Essenz gilt als schlaffördernd. Der Geruch vertreibt Motten. Nie ist etwas passiert. Jetzt steht es unter Verdacht?

Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen

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Fotoquelle: Wikipedia – Author Robert Brink

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Ein Kommentar zu “Vom Heilmittel zum Gift”

  1. Ein Leser sagt:

    Bei Benutzung von Kondomen können ebenfalls allergische Reaktionen auftreten.
    Liebe EU- ick lobe dir!

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