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DIE EINE FRAGE

Erstellt von Redaktion am Samstag 25. August 2018

Kann man produktiv mit Trump umgehen?

File:Donald-trump-secim-840x420.jpg

Autor Peter Unfried

Je stärker wir den US-Präsidenten als infantilen Lügner und politischen Vollpfosten beschreiben, desto überzeugter werden seine Anhänger von ihm sein. Aber was dann?

Hier in Kalifornien reißen sie Witze, dass Donald Trump nachts so oft rausmuss und dabei so in Wut gerät, dass er die Tweets absetzt, die er absetzt. Derweil wird jeden Tag in der New York Times und anderswo herausgearbeitet, was für ein infantiler, lügender, politisch ahnungsloser, seine sozial schwachen Wähler betrügender und nur seinen persönlichen Stimmungen folgender Drecksack der demokratisch gewählte amerikanische Präsident ist.

Da können wir jetzt schöne Aufregungsrülpser machen bis 2024. Das bringt so wenig wie ironische Distinktion. Je intensiver Trump von unsereins wegen Xenophobie, Misogynie, Rassismus usw. angeklagt wird oder wegen Unfähigkeit verhöhnt, desto überzeugter sind viele Anhänger, dass sie mit ihm richtigliegen. Gerade, weil sie falschliegen. Sie dafür moralisch zu verurteilen ist, als wolle man einen Brand mit Feuer löschen.

Die entscheidende Frage lautet: Wie dann?

Man muss Trump anders verstehen, um wirklich eine Antwort geben zu können und nicht nur mit sich selbst zu sprechen. Der Ansatz, den ich zum Weiterdenken nutze, stammt von dem Pariser Soziologen Bruno Latour („Das terrestrische Manifest“). Demnach ist Trump nicht mehr Teil des guten alten Links-rechts-Spektrums. Bisschen mehr Arbeitnehmer, Emanzipation, Rock’n’ Roll hier – bisschen mehr Arbeitgeber, Familie, Volksmusik dort. Aber er ist eben trotz der Verrohung und der Deliberalisierung auch nicht der Schritt nach rechts. Sondern der Schritt nach außen.

Das Projekt der Moderne und der Globalisierung ist nicht mehr auszubauen – weder als linkes noch als rechtes. Das entscheidende Problem ist die Erderhitzung. Und dafür haben beide Varianten keine politische Antwort.

Quelle    :     TAZ         >>>>>         weiterlesen

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Grafikquellen   :

Oben       —        Donald Trump speaking at CPAC 2011 in Washington, D.C.

Source Flickr
Author Gage Skidmore from Peoria, AZ, United States of America
Permission
(Reusing this file)
w:en:Creative Commons
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Unten       —      Peter Unfried (2012)

 

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