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Die Anti-Banken-Lobby

Erstellt von Redaktion am Samstag 2. Juli 2011

Anti – Banken-Lobby „Finance Watch“

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Mit der Gründung der Anti-Banken-Lobby „Finance Watch“ in Brüssel wurde am Donnerstag den 30. 06. 11 eine NGO gegründet welche sich zu einem echten Gegenspieler der Bankenlobby entwickeln soll. Dazu trafen sich am besagten Tag über 50 Verbände und Einzelpersonen in Brüssel.  Das „Greenpeace der Finanzwelt“ wie man sich selber beschreibt fehlen eigentlich nur die Schlauchboote und möchte ansonsten nahtlos in die Fußstapfen der bekannten Gruppe treten.

Der Franzose Thierry Philipponnat, selbst zwanzig Jahre im Bankgeschäft beschäftigt, vormals bei Amnesty International tätig arbeitet seit sechs Monate am Aufbau der neuen Organisation. Ziel ist es mit einem vorhandenen Fachwissen auf die Missstände öffentlich hinzuweisen.

So gab es bei der Abstimmung über die Richtlinie der Regulierung von Hedgefonds in Brüssel über 2000 Änderungsanträge. Anträge zwar von verschiedenen Abgeordneten eingebracht, aber größtenteils wortwörtlich übereinstimmend. „Dieses kann man als Zeichen werten, dass die Anträge von Lobbyisten formuliert wurden und nicht von den Abgeordneten.“  Sagte dazu der Europaabgeordnete aus dem Sonderausschuss zur Finanz- Wirtschafts- und Sozialkrise Sven Giegold von den Grünen.

Zu Beginn werden für die NGO nur zwölf Mitarbeiter tätig sein, aber man möchte den Banken trotzdem gehörig auf die Nerven gehen. Ziel ist es die Finanzwirtschaft wieder den Interessen der Gesellschaft unterzuordnen und nicht umgekehrt.

Hierzu auch ein Interview mit Sven Giegold:

taz: Herr Giegold, warum haben Sie mit Ihren Kollegen zur Gründung einer Antibankenlobby aufgerufen?

Sven Giegold: In Brüssel gibt es eine unglaubliche Übermacht der Finanzindustrielobbyisten. Und es gibt keine starke Gegenstimme. Es ist nicht so wie in anderen Politikbereichen, wo sich Organisationen wie Brot für die Welt oder Greenpeace für die Belange der Allgemeinheit einsetzen und die Interessen der Bürger vertreten. Das führt zu einem Ungleichgewicht in der Politik.

700 Bankenlobbyisten arbeiten in Brüssel mit einem Jahresetat von 300 Millionen Euro. Hat Finance Watch eine Chance?

Natürlich. Auch wenn Finance Watch klein anfangen wird, hat diese Organisation den großen Vorteil, dass sie Gemeinwohlinteressen vertritt. Solch eine Lobby findet viel mehr Gehör in Politik und Öffentlichkeit als diejenigen, die nur von ihren Gewinninteressen geleitet werden.

Wo erwarten Sie Unterstützung für Finance Watch?

Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen

IE

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