Der Schöne und das Bist
Erstellt von Redaktion am Sonntag 18. März 2018
Die Deutsch-französische Entzauberung
Von Eric Bonse
Die Bundeskanzlerin sonnt sich gern im Glanz des französischen Präsidenten. Doch die Aufbruchstimmung des vergangenen Jahres ist verflogen.
BRÜSSEL taz | „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.“ Kanzlerin Angela Merkel bemühte Hermann Hesse, als sie Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron im Mai 2017 zum ersten Mal in Berlin empfing. Die Erleichterung darüber, dass Macron die Wahl gewonnen hatte und nicht die Front National-Führerin Marine Le Pen, war ihr anzumerken. Aufbruchstimmung lag in der Luft.
Fast ein Jahr und eine Bundestagswahl später ist der Zauber verfolgen. Merkel IV. sonnt sich zwar immer noch im Glanz des französischen Sonnenkönigs, und die Zusammenarbeit mit Frankreich hat sie sogar im neuen Koalitionsvertrag festgeschrieben; doch von der Aufbruchstimmung des vergangenen Jahres ist nichts mehr zu spüren.
Denn mittlerweile sitzen mehr AfD-Abgeordnete im Deutschen Bundestag als Le Pen-Anhänger in der französischen Nationalversammlung. In Italien sind die EU-Gegner sogar in der Mehrheit. Und dann sind da noch die Niederländer und andere Nordeuropäer, die sich gegen deutsch-französische Ideen für „mehr Europa“ stemmen.
Die Entzauberung kam so schnell und radikal, dass einem Angst und bange werden kann. Die EU hat nicht mehr den Wind in den Segeln, wie Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker im vergangenen Herbst frohlockte; ihr bläst ein Sturm ins Gesicht. Auch außenpolitisch braut sich etwas zusammen, in West und Ost.
Die Zusammenarbeit mit Frankreich ist wichtiger denn je
Der Blick zurück, bringt manchmal tiefe Erkenntnisse
Deutschland und Frankreich werden nun mehr gebraucht denn je. Denn Italien fällt aus, Großbritannien wird die EU in einem Jahr verlassen, Polen und Ungarn fordern Brüssel heraus. Deshalb ist es wichtig, dass Macron und Merkel zusammenkommen und neue Impulse geben. Ein Anfang wurde am Freitag in Paris gemacht, endlich.
Doch auch diesem Treffen wohnte kein Zauber mehr inne. Es stand im Zeichen des drohenden Handelskriegs mit den USA und der Krise um Russland.
Quelle : TAZ >>>>> weiterlesen
———————————————————————————————–
Grafikquellen :
Oben — Ein falsches Grinsen der Meister ? / Emmanuel Macron and Angela Merkel (Frankfurter Buchmesse 2017)
Source | Foire du Livre de Francfort 2017 |
Author | ActuaLitté |
Licensing
This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic license. |
This image, originally posted to Flickr, was reviewed on by the administrator or reviewer Majora, who confirmed that it was available on Flickr under the stated license on that date.
——————————————–
Unten — So schön kann KönigIn sein /
Description |
Deutsch: Hinrichtung Ludwigs des XVI. – Kupferstich aus dem Jahr 1793
|
||
Date | |||
Source | http://www.uncp.edu/home/rwb/louis16_execution.jpg | ||
Author | Georg Heinrich Sieveking | ||
Permission (Reusing this file) |
|