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Der politische Katastrophentourismus

Erstellt von Redaktion am Mittwoch 25. März 2015

Der politische Katastrophentourismus

Auch wir haben natürlich von diesen Flugzeugabsturz in den französischen Alpen gehört, trauern um die Toten und übermitteln den Hinterbliebenen unsere aufrichtige Anteilnahme. Da das Leben und der Tod aber nun einmal zusammengehören, das Eine ohne das Andere nicht denkbar ist, wissen wir, wie alle anderen Lebenden auch, dass sich solche Unglücke immer wieder ereignen werden. Auch dann wenn der Staat uns noch die allerletzte Sicherheit versprechen wird.

Wir haben auch verstanden dass es gestern den ganzen Tag und auch in der Nacht nur über ein Thema in Funk und Fernsehen zu berichten gab. Es blieb ja  jeden selber überlassen, seinem ganz persönlichen Sättigungsgrad entsprechend, die Kiste auszuschalten. Auch verstehen wir natürlich die Politiker welche, einer nach den anderen fortlaufend wie in einer Endlosschleife immer wieder zu sehen oder zu hören waren. Plötzlich war Ihre Meinung gefragt zu einem Unglück bei dem hier nur die Masse zählt. Der Tod eines jeden Einzelnen wäre ansonsten noch nicht einmal ein Zucken der Augenbrauen wert gewesen. Denken Sie bei solch tragischen Vorfällen doch besonders gerne an die nächsten Wahlen. Und ein paar Tränen aus einen Hubschrauber auf die Unfallstelle fallend gefilmt, bringt natürlich zusätzliche Sympathiepunkte bei einer gutgläubigen Bevölkerung.

So machten sich dann auch die „Herren“ Steinmeier und Dobrindt sofort auf den Weg die Unfallstelle per Hubschrauber zu besichtigen. Sehen Politiker ja auch nicht alle Tage solch einen Unfall und dann noch aus einer erhöhten Perspektive. Ist doch sehr schön aus der Loge heraus die unten sich mühenden ehrenamtlichen Helfer zu betrachten. Gleich einer Theateraufführung aus der sich natürlich entsprechende Erkenntnisse sowohl für einen Außen – als auch einen Verkehrsminister gewinnen lassen. Vielleicht wird bald eine Maut erhoben, für das Betreten von Wegen im schweren Gelände? Eine sogenannte Abenteuerzulage.

Überhaupt da messen die Politiker wie immer mit zweierlei Maß! Stellen sie, ihre Abgesandten nicht gerade in letzter Zeit an den Rändern der Autobahnen auf, besonders nach Verkehrsunfällen um jeden zu filmen welcher auch nur verkehrt durch die Autoscheibe seines Autos auf die Unfallstelle guckt und angeblich aus Schaulust die Rettungsarbeiten oder folgenden Fahrzeuge behindert? Aber es ist schon so, auch zwischen den Idioten gibt es noch Unterschiede.

Angekündigt wurde für heute, Mittwoch der Besuch von Angela Merkel und Hannelore Kraft. Was diese dort wollen? Mit Sicherheit gesehen werden, mit traurigen Gesichtern. Denn auch diese sind wie alle anderen Politiker auch, auf die Sympathien Ihrer Wähler angewiesen und ob sich vor den nächsten Wahlen noch einmal solch ein Szenario anbietet, wer vermag das schon heute vorauszusagen. Der Katastrophen – Kanzler Schröder hat genau das vorgemacht als er als Deichgraf in Erscheinung trat. Wobei viele Bürger in Sachsen und auch in Bayern heute noch auf die zugesagten Hilfen des darauf folgenden Merkel Hochwassers warten.

Morgen ist vielleicht der Gesundheitsminister an die Reihe ? Vielleicht auf die Suche nach Gliedmaßen und Organe für den Handel? Als Bayer bestimmt sehr erfahren darin im schweren Gelände zurechtzukommen? Könnte er es doch einfacher haben, brauchte er sich doch nur mit einer Angel an den Strand von Lampedusa zu begeben. Im letzten Jahr ertranken ca. 3000 Menschen im Mittelmeer, da wird sicher noch etwas angeschwommen kommen. Wo waren denn da eigentlich unsere Politiker? Jetzt 72 Deutsche im Flugzeug und das auch noch mit einer Deutschen Fluglinie, wo doch ansonsten nur die ausländischen Billigflieger abstürzen, das erregt Aufmerksamkeit.

Gut dass gestern kein Flüchtling in dieser Maschine saß. Und wenn schon, dann wird er bei den Spaniern einsortiert, so sind dann die Anderen wieder unter sich. Das sind ja schließlich auch Ausländer und die gehören wie die Griechen nur rein zufällig zu den Europäern. Merkel hat für heute alle Termine abgesagt und beschäftigt sich ausschließlich mit Tränendrücken. Komisch die Geschäfte haben alle geöffnet und auch die Industrie arbeitet wie immer. Aber die Wirtschaft lässt sich ja auch ehe weniger vom Steuerzahler freihalten.

So ist auch der protestantische Ex Pfarrer letztendlich vom Machu Piechu in den Anden hinunter gestiegen. Es drängt ihn wohl sehr, wieder bei den Seinen zu sein und wir werden schon in Kürze beobachten können ob denn wohl die Höhenkrankheit an ihn genagt hat. Liegt doch die alte Inka Stadt mit 2400 Metern Höhe gerade noch innerhalb der Verträglichkeit eines gesunden, austrainierten Körpers. Na ja, damit wären dann die Staatstragenden Personen dieses Landes glücklich wieder vereint, zumindest ohne körperlichen Absturz, um neue Schikanen für die Bevölkerung auszuhecken.

Sehen wir aber nicht gerade in solch einer Situation in welch einer verrückten Welt wir leben und wer will uns eigentlich erzählen das wir gerade den Beklopptesten hinterherlaufen müssen. Noch bestimmt ein jeder seine eigene Richtung und Knüppel welche den anderen zwischen die Beine geworfen werden können finden sich immer. Auch wenn manchmal letztendlich nur ein verrückter Kommentar übrigbleibt.

[youtube LGjh9sHuYvA]

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Fotoquelle: Wikipedia

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Ein Kommentar zu “Der politische Katastrophentourismus”

  1. Waldschrat sagt:

    Einfach nur widerlich dieser „Tourismus“.

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