DEMOKRATISCH – LINKS

                      KRITISCHE INTERNET-ZEITUNG

RENTENANGST

Der andere Mauerfall

Erstellt von Redaktion am Donnerstag 6. November 2014

Debatte 9. November 1989

Kristallnacht

Das Gemälde von Charlotte Salomon wurde als reine Provokation über den folgenden Artikel gesetzt. Gemälde und Artikel haben nichts gemeinsames. Die Berichterstattung der letzten Tage mit Blick auf den 9. November ist aber als Eine, für die in der Politik typischen Verdrängungspraktiken zu sehen.

Das vermutliche Ziel: In späteren Generationen wird in schöner Regelmäßigkeit am 9. November der Fall der Berliner Mauer gefeiert.  Wer hat es gemacht: Helmut Kohl mit seiner CDU !! Der Parteiname steht schon heute, meistens in Klammern, völlig überflüssig, hinter den Namen von Politikern wenn es denn positives zu berichten gibt. So ist sichergestellt das auch in späteren Zeiten immer an die „heroische Tat“ (der CDU) erinnert wird. Das bringt bei Wahlen sicher ein Plus von fünf Prozent, oder noch mehr. Dieses ist natürlich auch eine für die Partei kostenlose Wahlwerbung auf Dauer, da wieder einmal der Steuerzahler die Feier am Gedenktag bezahlt.

Es ist heute schon sichtbar das die ehemalige Bevölkerung der DDR, als Auslöser des Mauerfall langsam aber stetig immer weiter in den Hintergrund verdrängt wird. Gleiches ist mit der Reichskristallnacht bereits geschehen. Wenn erst alle beteiligten Protagonisten verstorben sind, wird nur die Mauer stürmende CDU mit Helmut Kohl übrigbleiben.

„Wehret den Anfängen“

Der andere Mauerfall

DIE WENDE Der Eiserne Vorhang fiel am 9. November, heißt es. Tatsächlich geschah es aber etwas früher. Eine persönliche Erinnerung an den 4. 11. 1989

Jetzt wird er wieder intoniert, der Takt der Geschichte, der zum Fall der Mauer am 9. November führte. Aber diese Geschichte stimmt so nicht. In Wahrheit war die Mauer schon vorher überwunden. Am 4. November. Natürlich liegt das Ereignis im Schatten des Blitzlichtersturms vom 9. November, dem nicht enden wollenden Gefühlsausbruch der Massen im Glück der Freiheit. Die Geschichte des 4. November ist etwas komplizierter: Am 1. 11. sah sich die DDR genötigt, den visafreien Verkehr in die CSSR zu gestatten. Die Tschechoslowaken wiederum hoben am 3. 11. die Visapflicht für den Grenzübertritt für DDR-Bürger nach Bayern auf.

Ohne Visum in die BRD

Nach dem Streit um die Prager Botschaftsflüchtlinge wollte die CSSR nicht mehr Büttel der DDR-Grenzorgane sein. Nun hätte die DDR wieder die Visapflicht für die Einreise in die CSSR einführen müssen. Sie wagte diesen Rückfall nicht mehr. So war mit Beginn des 4. 11. der Weg frei – nicht direkt durch den Beton, sondern an ihm vorbei, in die Freiheit. Das war sie doch, die große Zeitenwende. Und? Nichts! Die Medien und die Politiker des Westens blieben vereint in einer geballten Nichtreaktion.

Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen

——————————————————————————————————————————

Fotoquelle: Wikipedia – Künstler Charlotte Salomon (1917–1943) Auf die Infoboxvorlage des Erstellers verlinken wikidata:Q213735

Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist.

Kommentar schreiben

XHTML: Sie können diese Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>