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Der 18. Juni 1940

Erstellt von Redaktion am Samstag 19. Juni 2010

17. Juni in Deutschland – 18. Juni in Frankreich ?

Das Massaker von Vercor 1944 – Charles de Gaulle ruft am 18. Juni 1940 zum Widerstand auf!

Es ist unfassbar, was sich die Deutschen doch immer wieder erlauben! Da glaubt man, man hätte schon die schlimmsten Geschichten aus der Zeit des 3. Reiches gehört und am 18. Jun. 2010 wird mir plötzlich klar, dass doch immer wieder noch schlimmere Gräueltaten aus dieser Zeit so einfach Sang und Klang los von unsern deutschen Fernsehsendern ausgeblendet, unter den Teppich gekehrt oder wie auch immer man das ausdrücken will, wird. Denn der 18. Juni  ist in Frankreich ein traurig historischer Tag, an den die meisten Franzosen lieber nicht erinnert werden wollen, aber auch wieder doch, denn heute ist der 70. Jahrestag! Aber wohl für die deutschen Medien nicht erwähnenswert! Denn zwei wichtige Dinge haben sich an diesem Tag ereignet:

Zum einem hat  am 18. Juni 1940 der französische Offizier Charles de Gaulle über den englischen Radiosender BBC die Franzosen zum Widerstand gegen das Naziregim aufgerufen.  Die Widerstandbewegungen in Frankreich haben somit begonnen, doch dies sollte am 18. Juni 1944 von den Nazis böse gerächt werden, hier ein Auszug aus einem Buch von Peter Lieb:

„So beschreibt Lieb, dass die rund 4000 Résistance-Kämpfer, die sich in der natürlichen Zitadelle des Vercors verschanzt haben, in jenem Sommer von vier Kampfgruppen der Deutschen angegriffen werden, teilweise unterstützt von französischen Kollaborateuren: Zwei Kampfgruppen mit Gebirgsjägern greifen im Osten, eine gepanzerte Kampfgruppe im Süden an. Im Herzen des Hochlandes landen Fallschirmjäger. Zahlenmäßig klein, dafür mit weit reichender Entscheidungsbefugnis ausgestattet, ist die Sicherheitspolizei der Nazis, sind SIPO und SD mit von der Partie:  „Die Fallschirmjäger landen in der Gegend von Vassieux en Vercors und sind dann gleich in Kämpfe verwickelt, aber fangen gleichzeitig auch an, auf alles zu schießen, was sich bewegt, fangen also auch an, auf Zivilisten zu schießen, und begehen dann ein Massaker an der Zivilbevölkerung.“

„Alle Zeugenaussagen stimmen überein, dass der Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD in Lyon, Dr. Werner Knab, mit der Kampfgruppe Schäfer gelandet ist und dort auch die Verantwortung für die Massaker trug. „Die „Kampfgruppe Schäfer“ wütet in zwei Ortschaften, Vassieux und La Chapelle: Fallschirmjäger des Bataillons „Jungwirth“, unterstützt von einem Ostbataillon, angefeuert von Sicherheitspolizei und SD. Im Osten des Hochplateaus greift die 157. Reservedivision an, nimmt ein Lazarett aus, das sich in der „Grotte de la Luire“ befindet. Vor der Grotte hängt die Fahne des Roten Kreuzes: Die Verwundeten werden dort von den deutschen Soldaten erschossen. Und die Frauen werden nach Grenoble abtransportiert und werden später in ein Konzentrationslager überliefert. Diese Frauen waren Rot-Kreuz-Schwestern.“ So ist die „Blutorgie“ im Vercors ein Zusammenspiel von Wehrmacht, Sicherheitspolizei und Sicherheitsdienst. Der NS-Staat setzt alles daran, dass die Region nicht mehr als Operationsbasis des französischen Widerstandes dienen kann. Den Bauern und Familien wird die Erwerbsgrundlage entzogen, das Vieh weggenommen. Selbst vor den Toten kennen die Deutschen keine Gnade. So erinnert sich einer der überlebenden Widerstandskämpfer, Raymond Tonneau, der heute in Marseille lebt: „Sie hatten die Toten einfach auf offenem Felde zurückgelassen, bloß um der Bevölkerung zu zeigen, dass sie die Gebieter waren und wir die Gefallenen nicht zu berühren hätten. Vom 26. Juli bis Mitte August blieben die Kadaver dort liegen – mitten in der prallen Sonne, zerfressen von Raben und Ungeziefer.“

Dies ist nur ein Auszug aus dem Bericht von Peter Lieb, der in seinem Buch, „Konventioneller Krieg oder NS-Weltanschauungskrieg?“ worin  er dies alles beschreibt. Mir läuft es Eiskalt den Rücken herunter, wenn ich an solch unmenschliches Handeln einiger ehemaliger deutscher Offiziere erinnert werde und muss sagen, dass ich mich schäme eine Deutsche zu sein. Denn eines steht fest, da kann ich die Aussagen vieler Menschen verstehen, die sagen, irgendwo gibt es immer einen Diktator wie Adolf Hitler und eines muss sicher sein, dass solche schlimme Gräueltaten sich niemals wiederholen dürfen.

Und dennoch ist es den deutschen Fernsehsendern nicht einmal einer Erwähnung Wert, ebenso wenig wie unseren Parteien, Pfui, sage ich da nur! Klar, uns Deutschen ist es ja wichtiger sich nur an die WM zu klammern, dabei verlieren wir Deutsche solch wichtige Situationen aus den Augen, ja wir Gedenken nicht einmal dieser Opfer. Frauen, Kinder, alte Menschen und sogar Kranke in einem Lazarett, die auf Qualvolle Art und Weise von deutschen Offizieren bestialisch über einen Zeitraum von 3 Tagen umgebracht wurden. Noch heute ist es für die Franzosen unfassbar, was in Vercor 1944 passiert ist. Und dann wundern wir Deutsche uns, wenn wir nach Frankreich  heute in den Urlaub fahren, warum wir von den Franzosen mit solch einer Kälte behandelt werden, ja wir gehen sogar soweit, dass wir behaupten die Franzosen wären Eingebildet, nein, das die Franzosen uns diese schlimmen Taten nicht vergessen können, wundert mich nicht! Fakt ist doch, dass wir mit unserer heutigen Wirtschaftslage und den vielen Arbeitslosen, wieder auf dem besten Wege sind in solch eine verehrende Situation zu rennen, aber keiner will es sehen! Keiner macht die Augen auf! Stattdessen sind unsere Politiker immer nur damit beschäftigt, weiterhin ihre Posten zu verteidigen und unser Land noch weiter in den Ruin treiben können. Macht nur weiter so, liebe Politiker, ihr werdet die Quittung für euer handeln noch bekommen, denn so wie jetzt kann es nicht weiter gehen! Die Geschichte unseres Landes darf sich nicht wiederholen, allerdings durch verdrängen solch schlimmer Taten aus unserer Vergangenheit, wird es hier in Deutschland sicher nicht besser, sondern eher schlimmer werden. Ich hoffe, dass ich so etwas nie erleben muss, denn die Entwicklung der Waffensysteme wird eine unermessliche Zahl von zivilen Opfern fordern! Auch wenn wir diesen Teil unserer Geschichte nur zu gerne Verdrängen, oder Schlussstriche darunter ziehen wollen, dann tragen wir die Verantwortung für diesen Teil der deutschen Geschichte!

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Fotoquelle : Bastille Day in Le Palais, place de l’hôtel de ville.

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