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Das Casino schließen

Erstellt von Redaktion am Mittwoch 1. Oktober 2008

Euler-Hermes-Gebäude in Hamburg-Ottensen

Attac – Aktivitäten zur Finanzkrise

Die internationalen Finanzmärkte stehen vor dem Zusammenbruch, die Wall Street hat sich quasi über Nacht selbst abgeschafft, weltweit muss eine  Großbank nach der anderen den Offenbarungseid leisten, „nichts wird sein, wie es war“ (Steinbrück) – die Kernschmelze des bisherigen Finanzsystems hat eingesetzt, mit unabsehbaren Folgen für die Realwirtschaft, die Arbeitsplätze und die Altersabsicherung vieler Menschen.Genau das, was jetzt geschieht – davor warnt Attac schon lange. Die erste Forderung, die vor mehr als zehn Jahren zur Gründung von Attac in Frankreich führte, lautete: „Entwaffnet die Märkte!“. Der Ruf nach Regulierung ertönt nun aus allen Richtungen. Wenn man FDP-Chef Westerwelle und andere Politiker reden hört, gewinnt man den Eindruck, die zentrale Attac-Forderung nach demokratischer Kontrolle der Finanzmärkte sei mittlerweile Gemeingut
geworden. Doch auch wenn die aktuelle PolitikerInnen-Rhetorik das nahe legt – soweit sind wir noch lange nicht. Die Art und Weise der Rettungsaktion für die Hypo Real Estate Bank am gestrigen Montag zeigt, dass die Regierung immer noch nicht konsequent agiert – 26 Milliarden Euro legt der Bund zur Rettung der Bank auf den Tisch – jedoch ohne Nägel mit Köpfen zumachen.  Jetzt muss gelten: Wenn die Bürgschaft fällig wird, muss die Hypo Real Estate verstaatlicht werden – damit nicht nur die jetzigen Verluste, sondern auch die künftigen Gewinne sozialisiert werden. Jetzt kommt es drauf an, konkrete Schritte statt wolkige Ankündigungen zu fordern und durchzusetzen. Das „window of opportunity“ steht sperrangelweit auf – nutzen wir es!

* Effektiven Finanzmarkt-TÜV einführen!* Die Zocker müssen selber zahlen!* Steueroasen schließen!* Finanztransaktionssteuer einführen! Dieser
Forderungskatalog mit Argumenten findet sich hier:http://www.casino-schliessen.de/aktuell/casino-schliessen/forderungen/

Attac hat dazu eine ganze Reihe von Aktivitäten gestartet:

Bundesweite Aktionen.

Um unsere Forderungen sichtbar zu machen, fanden in der letzten Woche zwei zentrale Attac-Aktionen statt:In Frankfurt sperrten über 30 Aktivistinnen und Aktivisten von Attac und Noya (dem Attac-Jugendnetzwerk) die Börse schon mal symbolisch ab: Mit vielen Metern rot-weißem Absperrband wurde der Eingang zur Börsebuchstäblich dicht gemacht. Ein großes Banner mit der Aufschrift „DasCasino schließen! Finanzmärkte regulieren  – jetzt!“ und vielen Schildern mit unseren Forderungen erregten wir dort die Aufmerksamkeit der versammelten Presse.  Ähnliche Aktionen fanden zeitgleich in London, Paris, Oslo und Helsinki statt. In Berlin bauten Attac-AktivistInnen anlässlich des Treffens
von Steinbrück mit den Größen der Banken- und Finanzbranche vor der Tür des Finanzministeriums einen Roulette-Tisch auf, an dem Finanzmarkt-Akteure eifrig hohe Wetten auf zweit- und drittklassige Finanzpapiere abschlossen.  Auch hier lautete die Botschaft: „Zocker müssen selberzahlen! Das Casino schließen!“Fotos zu diesen Aktionen:http://www.casino-schliessen.de/aktuell/casino-schliessen/aktionen/2. Kampagnenseite im Internet: http://www.casino-schliessen.deAuf der Sonderseite gibt es eine Aktion zur Unterstützung der weitreichenden Attac-Forderungen.Bitte unterschreibt dort / unterschreiben Sie dort!http://www.casino-schliessen.de/aktuell/casino-schliessen/deine-stimme/Mindestens genauso wichtig ist es, den Link zur Unterschriftenseite möglichst weiträumig zu streuen. Wir brauchen so viel Unterstützung wie möglich, um von der Bundesregierung eine echte und strenge Regulierung einzufordern. Denn es kann nicht angehen, dass die Finanzbranche sich mit unvorstellbaren Milliardenbeträgen aus der öffentlichen Hand freikaufen lässt – um dann weiterzumachen wie bisher! Es muss endlich Schluss sein mit der Praxis, Gewinne zu privatisieren und Verluste der Allgemeinheit aufzubürden! Bitte geben Sie/gebt diesen Link an möglichst viele Bekannte, Freundinnen und Nachbarn weiter! Auf der Sonderseite gibt es extra dafür eine „Weitersagen“- Funktion.

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Fotoquelle: Wikipedia – Photographer: User:San Andreas

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