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Bunga Bunga statt Buße

Erstellt von Redaktion am Donnerstag 28. Februar 2013

Sollte der Wähler bis heute noch nicht bemerkt haben was für eine diplomatische Null sich die SPD als Kanzlerkandidaten ins Nest gesetzt hat, jetzt weiß er es. Der und Kanzler? Einfacher wäre es mit einem Panzer im Hühnerstall die Eier einzusammeln. Soviel Dumpfheit kann auch nur aus einer Partei erwachsen welche aufgrund ihres Alters in eitler Selbstgefälligkeit vor sich hin dümpelt.

So sagte denn gestern der italienische Staatspräsident Giorgio Napolitano ein seit längeren geplantes gemeinsames Abendessen mit Steinbrück ab. Dieser hatte nach den Wahlen in Italien einen diplomatischen Eklat ausgelöst in dem er die Gewinner als Clowns bezeichnet hatte.

Nach den Wahlen in Italien hatte bei europäischen Politikern und auch in der Presse ein Sturm der Entrüstung auf die demokratische Entscheidung der Wähler in Italien eingesetzt. Soviel zum Demokratie Verständnis wenn eine Entscheidung den eigenen und damit vor allen den persönlich, finanziellen Interessen entgegensteht.

Hier ein hervorragender Kommentar aus der heutigen TAZ:

Bunga Bunga statt Buße

Demokratie ist, wenn das Ergebnis passt. Und Gerechtigkeit, wenn es allen scheiße geht. Warum man in Deutschland nicht versteht, was die Italiener an Berlusconi finden.

Der Kapitalismus wird auch immer seltsamer: Früher bestellte das Kapital ein paar Laufburschen in die Regierung, den „geschäftsführenden Ausschuss der Bourgeoisie“ (Marx/Engels), und fürchtete nichts so sehr, wie dass die Roten die Macht übernehmen könnten. Heute brechen die Börsenkurse in aller Welt ein, weil die italienischen Sozialisten die Mehrheit in einer der beiden Kammern des Parlaments verpasst haben. Demokratie ist, wenn das Ergebnis passt.

 Verlass hingegen ist auf deutsche Kommentatoren. Beseelt von der Überzeugung, dass alle Macht vom Leitartikel ausgehe, sind sie beleidigt, weil mehr als die Hälfte der Italiener die Empfehlungen aus Deutschland ignorierend nicht für Programme zur Selbstverarmung (Monti) oder zur Selbstverarmung (Bersani) gestimmt hat, sondern für Grillo und Berlusconi, also für zwei „Klaumak-Künstler“ (FAZ) beziehungsweise „Komiker“ (SZ) beziehungsweise „Clowns“ (Steinbrück). Pressevielfalt ist, wenn alle, inklusive der eigenen politischen Kaste, dasselbe meinen, es aber anders sagen.

Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen

Fotoquelle: Wikipedia

Author

Noemi Letizia

Source originally posted to Flickr as 66ème Festival de Venise (Mostra)
Author nicolas genin

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2 Kommentare zu “Bunga Bunga statt Buße”

  1. Opa Fielmann sagt:

    Warum man in Deutschland nicht versteht, was die Saarländer an Lafontaine finden…

  2. AntiSpeichellecker sagt:

    Italien hat Berlusconi, die SPD ihren Peerlusconi und die Linke den Oscarloni. Politik ist ein Geschäft für kaltschnäuzige, unsentimentale, knochenharte und listige Maulhelden.

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