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Berlusconi bedeutet Geld

Erstellt von Redaktion am Sonntag 16. Januar 2011

Berlusconi bedeutet Geld

Ein argwöhnischer Blick über den Gartenzaun ist in vielen Fällen sehr hilfreich dabei, uns von den eigenen Problemen abzulenken. Glauben wir bei den bösen Nachbarn doch meistens Dinge zu sehen welche bei uns viel besser gelöst zu scheinen sein als dort. So blicken denn auch in den letzten Jahren unsere Journalisten und Politiker immer häufiger hinüber nach Italien um mit dem gestreckten Finger auf eine gewisse Berlusconisierung hinzuweisen.

Sollten wir bei derlei Betrachtungen nicht einmal versuchen uns in einen direkten Vergleich mit Italien auseinander zusetzen? Beginnen wir doch einmal damit auf die Unterschiede hinzuweisen!

Der später aufgeführte Artikel titelt mit: Berlusconi bedeutet Geld! Wir wechseln die Namen aus und setzen  „Merkel“ ein, denn auch im eigenen Land steht die Wirtschaft unangefochten an allererster Stelle, wie es noch gestern von der Klausurtagung der CDU bestätigt wurde, wobei die Konzentration auf die Automobil, Chemie und die Maschinenbaubranche, also die Großkonzerne liegt. Auf dieses Paket sollten wir noch die Energiewirtschaft samt Stuttgart 21 legen, dann sind die Großen wieder friedlich vereint. Ja auch in Italien sind die Gewinne der Großkonzerne rapide gestiegen und die Löhne entsprechend gesunken.

Sollten wir jetzt von der Mafia berichten? Nein, wo ist denn dort der praktische Unterschied zu unseren Lobbyisten auszumachen? In der Namensgebung? Der einzig wirkliche Unterschied zwischen Italien und unserem eigenen Land liegt im Privatleben des „Cavaliere“ begründet, welches auszubreiten wir dann doch lieber der Presse mit den vier Buchstaben überlassen möchten, wobei diese dann auf einem Auge blind scheint und sich über IM Erika in Schweigen hüllt.

Berlusconi bedeutet Geld

von Riccardo Valsecchi

Der Regierungschef hat die Innen- und Außenpolitik erfolgreich zum Handlanger der Konzernchefs umfunktioniert. Das ist sein Erfolgsrezept

Am 14. Dezember 2010 bestätigte das italienische Parlament Silvio Berlusconi als Premierminister. Der Sieg des „Cavaliere“ löste bei den meisten Beobachtern Erstaunen aus. Wie kann es sein, dass Korruption immer wieder die Oberhand behält und die Opposition nicht aufhört, sich zu zerstreiten? Um das Phänomen Berlusconi zu verstehen, hilft vor allem eine Frage weiter: Wem nutzt Berlusconis politische Linie, wer verdient mit ihr Geld?

Außenpolitik für die Konzerne

Die globale Finanzkrise traf in Italien vor allem die mittelständischen Unternehmen hart. Die italienische Regierung reagierte auf die Krise mit einem verstärkten außenpolitischen Engagement, vor allem in Ländern, in denen Autokraten das gesamte öffentliche und wirtschaftliche Leben kontrollieren. Die Mittelständler hatten davon jedoch nichts – ihnen fehlte das Kapital, um mithalten zu können.

Die diplomatischen Kontakte waren im Grunde reine Verkaufsgespräche für italienische Waren, Dienstleistungen und Investitionen – und wer hätte besser mit Diktatoren verhandeln können als Berlusconi? Ihn kümmerte es wenig, dass die massenhafte Verlagerung von Kapital und Produktion den heimischen Arbeitsmarkt schwer belastete und die Wettbewerbsfähigkeit Italiens strukturell Schaden nahm. Gewinner waren die Manager der großen Konzerne, die schon lange nicht mehr in nationalen Kategorien denken, sondern ausschließlich an ihrem persönlichen Kapital- und Machtgewinn interessiert sind.

Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen

IE

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Grafikquelle  :  Merkel, Polish Prime Minister Donald Tusk and Italian PM Silvio Berlusconi, 2008

 

Ein Kommentar zu “Berlusconi bedeutet Geld”

  1. Bundesdemokrat sagt:

    Italien hat den Duce beseitigt um unter den Anschein einer Demokratie einen neuen zu bekommen. Aber das ist nur eine Ablenkung. Denn überall in der sogenannten freien Welt, wer gut schmiert der gut fährt. Das System hat immer einen andern Namen. Und doch ist es auf der ganzen Welt gleich. Die einen nennen des Demokratie, die anderen Diktatur und wieder andere Gottesstaat. Doch immer beherrschen angeblich Berufene oder Gewählte mit Geld, Glauben oder Verbrechen die Mehrheit. Jedes System zeigt dabei mit dem Finger auf die Anderen weil der eigenen Bevölkerung das Böse dargestellt werden soll. Doch wenn man den Mantel aufschlägt kommen die eigenen Tricksereien und Betrügereien zu Vorschein. Doch eines ist für alle gleich. Irgendwann werden sie zum Teufel gehen. Und die Geschichte lehrt uns, jedes System wird einmal abgelöst.

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