Der Arbeitsmarkt
Erstellt von Redaktion am Mittwoch 25. September 2013
Barrieren auf dem Arbeitsmarkt einreißen
Pressemitteilung
Bonn, 24. September 2013
Unmittelbar nach der Bundestagswahl fordert der BDH Bundesverband Rehabilitation Politiker aller Parteien auf, den Blick für die Probleme der Menschen zu schärfen und sich der diffusen Lage am Arbeitsmarkt zuzuwenden und die Frage der Teilhabe am Erwerbsleben aufzuwerfen. Im Mittelpunkt des Regierungshandelns sollte, so die Vorsitzende des Sozialverbandes, Ilse Müller, eine Arbeitsmarktoffensive stehen, die notwendige soziale Kurskorrekturen vornimmt. Es fehle bislang die Bereitschaft, neben physischen vor allem auch die mentalen Barrieren auf dem Ersten Arbeitsmarkt einzureißen und Menschen mit Behinderung echte berufliche Perspektiven zu schaffen:
„Aus der bedenklich hohen Arbeitslosenquote unter Menschen mit Handicap ergibt sich ein klarer Handlungsauftrag für die Bundespolitik. Es braucht den Entscheidungswillen der beteiligten Akteure, eine gesellschaftliche Bewegung zu unterstützen, die behinderten Menschen neue berufliche Chancen eröffnet. Die Konstellation einer möglichen Großen Koalition im Deutschen Bundestag bietet die Möglichkeit eines breiten politischen Konsenses, Gerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt zu fördern und den Weg in den ersten Arbeitsmarkt möglich zu machen.“
Man müsse Denkblockaden einreißen und, wenn alle Stricke reißen, die verpflichtende Beschäftigungsquote moderat anheben, so die Verbandsvorsitzende, die es als unakzeptabel empfindet, dass nicht einmal ein Drittel der Dax-Konzerne die Beschäftigungsquote für Menschen mit Handicap einhalten. Die Erträge aus der Ausgleichsabgabe sollten aufgestockt und in berufliche Weiterbildungsinitiativen investiert werden, um die Akzeptanz auf dem Arbeitsmarkt zu fördern und mit zielgerichteten Ausbildungsschritten zu flankieren.
„Es ist Zeit, die Bremsen auf dem Arbeitsmarkt zu lösen und faire Bedingungen für alle Menschen in diesem Land offensiv einzufordern. Derzeit können sich Unternehmen mit durchschnittlich 2.100 Euro von ihrer Pflicht, Menschen mit Handicap zu beschäftigen, freikaufen. Beinahe jeder zweite verpflichtete Betrieb kauft sich frei, das ist völlig unakzeptabel. Diesen Ablasshandel müssen wir beenden und mehr Engagement fordern. Öffentliche Verwaltungen und Privatwirtschaft sind aufgerufen, ihrem sozialen Gewissen zu folgen und mehr Menschen mit Handicap zu beschäftigen. Es geht darum, neue Perspektiven für hunderttausende Menschen zu schaffen und zu erkennen, dass ein Job mehr ist als nur Broterwerb. Reguläre Arbeit schafft Selbstvertrauen, Freiheit und Akzeptanz – dafür müssen wir uns einsetzen“, so Ilse Müller.
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Über den BDH Bundesverband RehabiliDer BDH ist die größte deutsche Fachorganisation auf dem Gebiet der Rehabilitation von neurologischen Patienten. Weiterhin bietet der BDH rechtliche Beratung und professionelle Vertretung vor Behörden und den Instanzen der Sozialgerichtsbarkeit sowie ehrenamtliche soziale Betreuung an. Die stationäre neurologische Rehabilitation nimmt einen wichtigen Stellenwert innerhalb des Leistungsangebotes des BDH ein, um Menschen nach einem Unfall oder sonstiger neurologischer und geriatrischer Krankheit Unterstützung auf dem Weg zurück ins Leben zu bieten. Der BDH hat in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gebiet der neurologischen Rehabilitation Pionierarbeit geleistet und Einrichtungen gegründet, die bis heute Maßstäbe setzen und von allen gesetzlichen und privaten Krankenkassen, den Berufsgenossenschaften, Rentenversicherungen und Versorgungsämtern sowie der Bundesanstalt für Arbeit in Anspruch genommen werden. In der Trägerschaft des BDH befinden sich heute fünf über ganz Deutschland verteilte neurologische Kliniken. Dazu kommen das Rehabilitationszentrum für Jugendliche in Vallendar und das Neurologische Therapie- und Beratungszentrum Ortenau in Offenburg.
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