Attac hat Angst ?
Erstellt von Redaktion am Dienstag 19. Februar 2013
Aus der angedachten Verbindung mit der Linken wurde nichts
Das ist genau das Thema welches wir so oft aufgegriffen und kritisiert haben, das Fehlen am zivilen Ungehorsam. Wie das berühmte Kaninchen erstarren die meisten Bürger vor den sich selber maßlos überschätzenden Groß-Kotzen aus Politik und Wirtschaft. Während die da Oben agieren, erstarren die da Unten in stummer bewundernder Betrachtung.
Widerstand gegen das Diktat von Oben war mit Gründung der Linken angesagt und wurde nie umgesetzt, da einfach zu viel an braver Hörigkeit von Oben erwartet wurde. Eine Hörigkeit welche von ehemaligen Schreibtischtätern aus den Verwaltungen von Behörden, Gewerkschaften und K.-Gruppen in die Partei hineinströmte, für die der Widerstand nur als ein Hindernis auf den Weg ihrer weiteren Karriere gesehen wurde.
Da wurde schon innerhalb von entstehenden Orts- und Kreisverbänden immer wieder auf ein ruhiges Miteinander mit dem Beamtentum hingewiesen. Vorschläge zum Aufbau von Gruppen für Hartz 4 Hilfen oder einen Begleitservice für den Gang z. B. zum Arbeitsamt oder Ausländeramt waren nicht im Interesse von vielen Meinungsmachern. Das ist nicht unsere Aufgabe in der politischen Arbeit hatte es da geheißen.
Heute wird man mit Sicherheit den damals vergebenen Möglichkeiten hinterher trauern, da das Versäumte nicht mehr aufzuholen ist. Es fehlt vielfach an entsprechenden Mitarbeitern welche sich heute lange anderweitig umgesehen hat. Denn das ist ein Punkt des politischen Versagens in den Westländern, es fehlt an gewachsenen Strukturen wie sie vergleichsweise mit Unterstützung durch der Grünen zuletzt noch beim Widerstand gegen Stuttgart 21 zu sehen waren.
Attac hat Angst
von Prof. Peter Grottian
Am Sonntag werden die Blockupy-Aktionen 2013 vorbereitet. Aber bei Sozial- und Wirtschaftsthemen fällt ziviler Ungehorsam allzu zaghaft aus
Ziviler Ungehorsam ist das Salz in der Suppe einer oft öden Demokratie. Es ist ein öffentlicher, gewaltloser, gewissensbasierter Akt des Ungehorsams, der auf demokratische Veränderungen ausgerichtet ist – mit der Konsequenz, möglicherweise bestraft zu werden.
Leuchtfeuer der Demokratie
Ziviler Ungehorsam ist Ausdruck des plebiszitären Drucks derjenigen, die über keine privilegierten Einflussnahmen verfügen. Es ist die letzte Möglichkeit, Demokratiedefizite zu korrigieren, nachdem die klassischen demokratischen Wege versucht worden sind. Ohne zivilen Ungehorsam gäbe es keine Modernisierung von Demokratie, keine Frauen- und Ökologiebewegung, kein Gorleben, kein Dresden gegen Rechtsextremismus und keine Bewegung gegen Stuttgart 21. Ziviler Ungehorsam ist kein Schmuddelkind der Demokratie, sondern dessen Leuchtfeuer.
Ziviler Ungehorsam bedeutet auch, zu einer neuen Qualität von „Demokratie von unten“ beizutragen. Ziviler Ungehorsam ist das demokratische Mittel, das den Verantwortlichen in Politik und Ökonomie am unangenehmsten ist. Es tut weh, es stört die institutionelle Ordnung, es ist unberechenbar und es erzeugt oft gesellschaftliche Dynamiken, die nicht so einfach einzufangen sind. Viele Untersuchungen zeigen einen wachsenden Zorn in der Bevölkerung über die Verstockungen der repräsentativen Demokratie. Damit geht eine zumindest verbale Bereitschaft einher, auch Regelverstöße mit Aktionen bis hin zum zivilen Ungehorsam für legitim und angemessen zu halten.
Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen
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Dienstag 19. Februar 2013 um 18:41
Grottian hat recht: ATTAC hat Angst.
Attac heisst:
association pour la
taxation des
transactions financières et pour
l‘action
citoyenne
auf deutsch:
Vereinigung zur Besteuerung von Finanztransaktionen im Interesse der Bürger
Nun haben wir sie, diese Steuer – die Börsen-Umsatz-Steuer.
Und wo bleibt ATTAC?
Mittwoch 20. Februar 2013 um 6:56
1:
Fragt die Piraten. Die Linke hat versucht,unter Attac zu segeln und diese zu unterwandern,ist dabei aber auf wenig Gegenliebe gestoßen. Attac hat sich selber ein Problem geschaffen,dies ist eine Elite die es nicht fertigbringt,bürgernah zu werden oder dem Bürger die Ziele bundesweit nahezubringen.Großstädte,Studenten, allein genügt nicht.
Machte man heute eine Umfrage in irgendeiner Fußgängerpassage,so würden 99% der Befragten nicht wissen,was oder war Attac ist oder wofür Attac steht.Wohl fällt der Name in dem Medien,hin und wieder,dann aber obendrein in Verbindung mit Aktionen,Marke:
-Was wollen die eigentlich ?
Dabei sollte der Name schon erleuchten. Im englischen wie im französischen (“ to attack“; “ attaquer“ heisst das: angreifen.
Ich glaube nicht, daß Attac Angst hat.Aber schlechtes Management. Pressearbeit wie die linke CKK. Action Citoyenne heisst Bürgeraktion.Diese,in der Tat,fallen in Frankreich heftiger aus, als in Deutschland.
Ich habe die Bretonen bei einer solchen Aktion gegen japanischen geforenen Import-Fisch erlebt.No more Sushi am Ende.
Nichteinmnal die Polzei wagte,einzugreifen.Aber der deutsche Michel hat eben nicht die Eier eines bretonischen Fischers.
Vielleicht ein Extrembeispiel, dennoch – vom Nachbarn. Vive la France.
Mittwoch 20. Februar 2013 um 7:33
Das Wortspiel, bzw. das ‚verbliche‘ Ergebnis ist ein (gewolltes) Zufallsprodukt. Das Problem ist, dass zwischen Frankreich und Deutschland leider ein grosser Unterschied besteht. 1968 noch sprang der Funke über.
Danach hatten die Deutschen „keine Eier“ mehr. Der Staat hat sie ihnen abgeschnitten. Geistige Kastration! Der Mainstream der vereinigten Presse – BILD als #1 – tat ein übriges. Nur noch ‚verhaltene‘ Aktionen bei Attac, Campakt und & Co – den kastrierten Bürgern „angemessen“.
Nicht einmal des Gasverkäufers Agenda zeigte Eier bei den Gewerkschaften. Und nur manchmal noch kommen wenig Nichtkastrierte „aus den Wäldern“ – wie bei S21.