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Angriff der Moderne

Erstellt von Redaktion am Freitag 7. April 2017

Der Alltägliche Populismus des Westen

Mit Bodyguard im Hintergrund ? Die Größe des Kopfes entscheidet über den Inhalt?

Autor :  Chandran Nair

Von Asien aus gesehen sind populistische Strömungen im Westen Teil eines überfälligen Abschieds von einer liberalen Weltordnun.

Es wird viel darüber geschrieben, wie der Aufstieg des Populismus den Status quo im Westen aus dem Gleichgewicht bringt. Der Begriff Populismus wird dabei verwendet, um zu beschreiben, wie eine wachsende Zahl westlicher BürgerInnen anscheinend die liberalen Normen ablehnt, die bisher die Vision von unserer Welt von morgen prägten. Weniger wird darüber geschrieben, wie dieser Liberalismus von westlichen Ländern als Teil einer selbstsüchtigen Agenda gefördert wurde, um die vom Westen entworfene und geführte Weltordnung zu erhalten.

Die globale Mehrheit betrachtet diese Umkehr im Westen irritiert und beklommen. Die Formen von Populismus, die man in Amerika und Europa sehen kann, bleiben bisher auf den Westen beschränkt. Zwar gibt es auch in Asien populistische Anführer wie Indiens Narendra Modi und Rodrigo Duterte auf den Philippinen, aber deren Popularität rührt nicht aus einer Reaktion oder Zurückweisung globaler Trends und Ereignisse.

Aus asiatischer Perspektive

Von Asien aus gesehen bekommt man eine andere Perspektive auf die heftige Debatte über Globalisierung und Populismus. Asiatischen Gesellschaften hat die Globalisierung sehr geholfen, doch haben sie auch erhebliche negative Auswirkungen erlebt. Die Mehrheit leidet unter den sozialen und ökologischen Kosten der rasanten Entwicklung und Verwestlichung. Nach Asiens Erfahrungen mit den Erfolgen und Misserfolgen der Globalisierung sollte die populistische Reaktion im Westen nicht überraschen.

Der Westen, Hauptverfechter einer ungezügelten Globalisierung, scheint jetzt seine eigene regelbasierte Welt abzulehnen, auch wenn Spätankömmlinge aus Asien und Afrika sie begeistert begrüßen. Von der Kehrtwende des Westens sind die Neubekehrten verständlicherweise irritiert.

Im Westen hat nach dem Krieg eine vorherrschende liberale Ideologie, verbunden mit einem politischen Narrativ, unter dem Vorwand der Globalisierung versteckten Zielen gedient. Dass diese Ideologie ins Wanken gerät, erweist sich als peinlich für die liberalen Eliten und erklärt vielleicht teilweise die Empörung der Kommentatoren über populistische Politiker.

Quelle : TAZ >>>>> weiterlesen

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Fotoquelle: James SteakleyEigenes Werk

 

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