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RENTENANGST

A. Neumann im Interview

Erstellt von Redaktion am Freitag 6. Juli 2018

„Beim LSVS muss Transparenz her“

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Von Ute Kirch

Linken-Parteivize Neumann über die Zusammenarbeit mit der AfD, den LSVS und was ihn an Tobias Hans stört.

Die Landesgeschäftsstelle in der Saarbrücker Talstraße hat sich der stellvertretende Linken-Landesvorsitzende Andreas Neumann als Ort für das SZ-Sommerinterview ausgesucht. Hier finde vieles statt, was dem 44-Jährigen in der Partei wichtig sei, etwa Beratungsangebote, der Kontakt zur Basis und die Debatte um Inhalte. Den Begriff „Grabenkämpfe“ oder gar „Lager“ für die unterschiedlichen Parteigruppen lehnt er ab: „Wir sind alle in der Partei Die Linke.“ Persönliche Konflikte müssten hintenan stehen.

Der Parteivorsitzende Jochen Flackus ist im Februar aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten. Wollen Sie neuer Landesvorsitzender werden?

NEUMANN Zum jetzigen Zeitpunkt wäre es noch viel zu früh, etwas dazu zu sagen. Die Neuwahlen werden im November oder Dezember sein. Wir werden zu gegebener Zeit schauen, wer alles antritt, abwarten, was für ein Feedback von der Basis kommt und das Ganze im Landesvorstand miteinander beratschlagen.

Vor einem Jahr klagten Kritiker des Bundestagsabgeordneten Thomas Lutze vor Gericht gegen die Zulassung der Landesliste zur Bundestagswahl, da sie Manipulation bei der Aufstellung vermuteten. Seitdem wurden Kritiker aus der Partei ausgeschlossen. Ist Frieden eingekehrt?

NEUMANN Ja, das kann man auch gut an den Medien festmachen. Was man von uns liest, sind thematische Beiträge, nicht Dinge aus der Partei, in denen es um internen Unmut geht. Es werden sicherlich auch Diskurse geführt, die gehören dazu, aber dabei geht es nicht um Personalien, sondern darum, wie wir uns zu Themen wie der Grubenflutung oder der Windenergie positionieren. Der neue Landesvorstand hat sich auf die Fahnen geschrieben, zusammenzuführen und gemeinsam politisch nach vorne zu gehen.

Im November 2017 war die bisherige Landesvorsitzende Astrid Schramm nicht mehr angetreten, weil sie mit Thomas Lutze und Ihnen nicht mehr zusammenarbeiten wollte. Sie gehört aber der Landtagsfraktion an. Wie beschreiben Sie das Verhältnis des Landesverbands zur Landtagsfraktion?

NEUMANN Wir sind alle in der Partei Die Linke. Eine solidarische Zusammenarbeit muss reibungslos vonstatten gehen. Ich sehe jetzt hier auch von der Personalie her kein Problem, weswegen eine Zusammenarbeit nicht möglich sein sollte. Auch in der Zeit, als Astrid Schramm als Landesvorsitzende mit mir ein Problem gehabt zu haben scheint, habe ich mit ihr die Zusammenarbeit gesucht. Die Arbeitsebene zwischen Landesverband und Landtagsfraktion ist professionell. Persönliche Animositäten müssen zurückstehen.

Im aktuellen Saarlandtrend (Juni 2018) verliert die große Koalition im Land an Zustimmung. Die Linke bleibt mit 12 Prozent relativ konstant. Warum gelingt es der Partei nicht – anders als der AfD, die sich von 6,2 auf 15 Prozent gesteigert hat – die Verluste der Regierungsparteien bei sich aufzufangen?

NEUMANN Diese Wahlprognose war aus demokratischer Sicht vernichtend. Dass die Groko so entscheidend verliert, ist deren Politik geschuldet. Aber wenn die AfD das Zweieinhalbfache zur Landtagswahl 2017 hinzugewinnt, muss das für alle demokratischen Kräfte an der Saar ein Warnsignal sein. Wir bemühen uns seit November, unser Profil zu schärfen. Wir müssen den Bürgerinnen und Bürgern zeigen, was unsere Programmatik ist und warum wir die einzige soziale Alternative an der Saar sind. Wir müssen zeigen, dass die Linke konkrete Lösungsvorschläge macht, etwa bei den Themen sozialer Wohnungsbau oder kostenlose Kitaplätze, während von der AfD nichts als Worthülsen kommen. Wir versuchen seit anderthalb Jahren verstärkt, die sozialen Medien im Internet zu bedienen, wo ein Gros der Leute unterwegs ist und dort unsere Themen unter die Leute zu bringen. Das gelingt auch ganz gut, braucht aber Zeit, bis sich das in Umfragen widerspiegelt.

Ist die Linke in der Lage, 2019 überall in allen Städten und Gemeinden mit einer Liste bei den Kommunalwahlen anzutreten?

Quelle    :         Saarbrücker-Zeitung >>>>> weiterlesen

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Grafikquelle      :       dieLinke Stadtratsfraktion Saarbrücken 05.02.2010; Birgit Huonker, Andreas Neumann, Astrid Schramm

6 Kommentare zu “A. Neumann im Interview”

  1. P. Shmitt sagt:

    Größe Töne spucken im Versorgungsinstitut. Glaube ihm kein Wort.

  2. Alternativer Linker sagt:

    Noch größere Töne spuckt der Kleine MdL 😏

  3. Hans Kiechle sagt:

    Dr. Neumann und Patricia Schumann sind mommentan unsere Spitzenleute im Landesverband.
    Diese Positionen sind nicht vom Himmel gefallen. Beide arbeiten hart und sind unermüdlich
    für die Partei unterwegs. Richtige “ Kärrnerarbeit “ sehe ich bei Andreas.
    Als kleiner Kreisgeschäftsführer begann er im Vorstand des KV Saarlouis.
    Mich beeindruckte er durch Präsenz, Kompetenz und Kondition. Dann ging er zum Landesvorstand
    und bewährte sich auch hier in verschiedenen Ämtern. Sein Meisterstück war der letzte Aschermittwoch in Wadgassen. Im Gegensatz zu unserem MP Tobias Hans hat er einen allseits
    anerkannten Berufsabschluss mit Promotion. Was besseres kann uns doch nicht passieren in unserem Landesverband ? Der nächste LPT wird meine beiden Favoriten noch weiter nach oben tragen.
    Ich wünsche mir zukünftig eine Doppelspitze. Mit saarländischem Glückauf…………..

  4. Alternativer Linker sagt:

    Als Doppelspitze für den Landesverband Saar ist im Gespräch: Spaniol und Lander. Doppelspitze mit zwei MdL, da schrillen bei alle sämtliche Alarmglocken.
    Kein Aschermittwoch der Linksfraktion. Kein Sommerfest der Linksfraktion!
    Was könnte der Grund sein?

  5. ein Linker sagt:

    zu # 4
    Der LV wird von Delegierten gewählt.
    Wer soll da aus den Kreisen Herrn Lander wählen ? Max 3 Stimmen.
    Frau Spaniol ist Politprofi.
    Die wird im Vorfeld sehen was geht und vielleicht als Stellvertreter kandidieren.

  6. Alternativer Linker sagt:

    #5 Dass der LV von Delegierten gewählt wird, ist jedem Basismitglied bekannt.
    Die Anhängerschaft von Lander kommt aus dem Köllertal. Mit Wohlwollen der ehem. Landesmutti wurde L. 2016 auf einen aussichtsreichen Listenplatz gehievt.
    Spaniol kocht ihr eigenes Süppchen. Das Wahlergebnis 2017 zur stellv. Landesvorsitzenden war denkbar knapp!

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