30 Std. Woche gefordert
Erstellt von Redaktion am Montag 11. Februar 2013
Die Einführung der 30-Stunden-Woche gefordert
In einen Offenen Brief haben mehr als einhundert Wissenschaftler, Gewerkschafter, Kirchenvertreter und Politiker die Einführung der 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich gefordert. Nur wenn die Bekämpfung der Massenarbeitslosigkeit die höchste wirtschaftliche, politische, soziale und humanitäre Priorität habe, ließen sich die Probleme in den Griff bekommen. Gerichtet ist der Brief an die Gewerkschaften, Parteien, Sozial- und Umweltverbände sowie den Kirchen.
Ganz Europa einschließlich Deutschland befinde sich in einer schweren ökonomischen und sozialen Krise. Die Arbeitslosigkeit habe unerträgliche Größenordnungen erreicht. Besonders erschreckend sei die Jugendarbeitslosigkeit. In Deutschland sei die Zahl der Jobs in den vergangenen Jahren zwar gestiegen, es seien aber überwiegend Kurz-Jobs, die als Lebensgrundlage nicht ausreichten. Notwendig sei eine faire Verteilung der Arbeit durch eine kollektive Arbeitszeitverkürzung.
Das Projekt Arbeitszeitverkürzung verstehen die Unterzeichner als gesamteuropäische und deutsche Aufgabe. „Neben den offiziell etwas über drei Millionen Arbeitslosen gibt es hierzulande über drei Millionen Teilzeitbeschäftigte, die im Schnitt 14,7 Stunden in der Woche arbeiten und denen das nicht reicht“, sagte Bontrup der TAZ.
Die Arbeitszeitverkürzung sollte über mehrere Jahre erfolgen und gestreckt werden. Sie würde allerdings nur ohne Lohnverlust funktionieren, wenn der gesamte verteilungsneutrale Spielraum – also Inflationssteigerung sowie Produktivitätssteigerung – den Beschäftigten zugute käme.
Betrügen die Steigerungsraten beispielsweise jeweils zwei Prozent jährlich, müssten die Arbeitnehmer zwei Prozent mehr Lohn erhalten, um den Preisauftrieb auszugleichen, und könnten zudem ihre Arbeitszeit um zwei Prozent reduzieren. „Damit bleiben die Lohnstückkosten konstant, den Unternehmen entstehen keine Wettbewerbsnachteile“, sagte Bontrup.
Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen
Offener Brief >>> HIER <<<
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Grafikquelle : Kampagne für den gesetzlichen Mindestlohn von Verdi und NGG bei der DGB-Kundgebung zum 1. Mai 2009
Dienstag 12. Februar 2013 um 4:44
Siehe: Paul Lafargue, Das Recht auf Faulheit (1883/87).
Ich bin für die 30-Std.-Woche, weil dadurch die dem kapitalistischen System inhärenten Widersprüche noch gesteigert werden. Es muss noch (wesentlich) schlimmer kommen, ehe es für den arbeitenden Teil der Gesellschaft (viel) besser wird. Wobei ich Manager durchaus zu diesem Teil hinzurechnen, Politiker aber nicht, von keiner Partei, nie und nirgends.