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Archiv für April 18th, 2020

Die EU in der Krise

Erstellt von Redaktion am 18. April 2020

Herrschaft durch Fairness

Die momentane Miss EU würde den Platz kaum füllen – gleichwohl sieben Säuger angesetzt haben und ein Kriegshelm gezeigt wird.

Von Michael Zürn

Die Corona – Krise zeigt: Die EU braucht mehr politischen Wettbewerb und eine reale Bürger-Innen-Beteiligung.

Deutschland übernimmt im zweiten Halbjahr 2020 die EU-Ratspräsidentschaft. Aus der Sicht vieler Mitgliedsstaaten könnte der Zeitpunkt nicht besser sein. Denn damit erhöhe sich – so das Kalkül – das deutsche Interesse an einem erfolgreichen Abschluss und damit auch die Kompromissbereitschaft bei den Haushaltsverhandlungen. Die große Entschleunigung, die derzeit infolge der Bekämpfung der Corona-Pandemie um sich greift, bietet jedoch auch die Chance, grundsätzlich darüber nachzudenken, was nötig ist, damit die EU das leisten kann, wozu wir sie benötigen.

Wie kann die EU also wieder handlungsfähig werden? Die Antwort auf diese Frage ist gar nicht so schwer. Die EU muss die Macht und die Kompetenzen, die seit den 1990er Jahren sprunghaft angestiegen sind, erfolgreich legitimieren. Dafür eignet sich aber weder der cäsaristische Stil des französischen Präsidenten noch die rein er­geb­nis­orien­tierte Logik der deutschen Kanzlerin. Notwendig ist eine institutionelle Reform der EU, mit der glaubhaft vermittelt werden kann, dass die Entscheidungen Resultat einer fairen und entscheidungsoffenen politischen Auseinandersetzung sind und den Menschen in Europa nützen. Genau daran hapert es.

Das Problem zeigt sich an zwei Indikatoren politischer Artikulation, die seit Anfang der 1990er Jahre in unterschiedliche Richtungen laufen. Zum einen ging die Beteiligung an den Wahlen zum Europäischen Parlament seit Anfang der 1990er Jahre zurück, obgleich seine Kompetenzen deutlich zugenommen haben. Erst bei der Europawahl im Jahre 2019 ist die Beteiligung wieder auf circa 50 Prozent angestiegen. Ausschlaggebend dafür war aber, dass nun die EuropagegnerInnen zur Urne gingen.

Zugenommen hat aber die Politisierung der EU, verstanden als eine intensivierte politische Auseinandersetzung über Europa und deren Politiken in den Medien. Europäische Themen haben in der öffentlichen Debatte an Bedeutung gewonnen.

Zunehmende Politisierung der EU

Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass seit den frühen 1990er Jahren mit jedem Integrationsschub die Politisierung zugenommen hat. Diese Entwicklung begann mit der Ratifikation der Maas­tricht-Verträge 1992/1993, gefolgt vom Amsterdamer Vertrag 1997, der Osterweiterung im Jahre 2004, dem Scheitern des Verfassungsvertrags 2005 und schließlich, 2009, der Finanzkrise und der damit verbundenen Stärkung der europäischen Institutionen.

Mit der Flüchtlingsdebatte und dem Brexit hat die EU schließlich einen Spitzenplatz bei den öffentlichen Themen erlangt. Europa ist zunehmend Gegenstand der politischen Auseinandersetzung. Im Ergebnis zeigt sich eine offene Schere zwischen dem Wunsch nach politischer Beteiligung, wie er in der Politisierung zum Ausdruck kommt, und den realen Beteiligungsmöglichkeiten.

Politische Autorität wird in der EU durch das Zusammenspiel von drei institutionellen Säulen ausgeübt. Zum einen gibt es die supranationalen Institutionen, insbesondere die Kommission, den Europäischen Gerichtshof und die Europäische Zentralbank. Sie alle dienen häufig als Projektionsflächen für Kritik, welche die EU als eine herzlose und überbürokratisierte Angelegenheit porträtiert. Sie agieren aber zumeist gemeinwohlorientiert und rechtskonform.

Bei der zweiten in­sti­tu­tio­nel­len Säule ist das nicht immer so. Der Europäische Rat kann sich zwar auf die Legitimation (mehr oder weniger) demokratischer Regierungen berufen, er hebelt, insbesondere in Kri­sen­si­tua­tio­nen oder bei Verhandlungsblockaden aber auch gerne die bürokratische und legale Logik der supranationalen Verfahren aus. Die dritte institutionelle Säule ist das Europäische Parlament mit beachtlichen Kompetenzen, aber geringer Anbindung an die WählerInnen.

Politische Partizipation kann vor diesem Hintergrund kaum als Legitimationsgrundlage für die EU dienen. Die tatsächlichen Effekte eines gesetzten Kreuzes bei der Europawahl sind unklar. Es überwiegt stattdessen die technokratische Legitimation. Politische Entscheidungen mit starken (re)distributiven Effekten, wie etwa in der Finanzkrise oder auch im Falle der Agrar- und Strukturpolitik, und die Positionierung der EU bei wertebasierten Auseinandersetzungen überfordern aber technokratische Herrschaftsbegründungen.

Shut Down FRONTEX Warsaw 2008 (1).jpg

Auch in Polen wurde ein Übel der EU begriffen ! Wann folgen Taten ?

Sie können zwar bei der Identifikation von angemessenen Maßnahmen Legitimität stiften. Wenn die Ziele aber selbst Gegenstand der Politik werden, dann reichen sie nicht. Dann breitet sich der Verdacht aus, dass sie nur ein Deckmantel zur Durchsetzung der Interessen mächtiger Staaten und/oder kosmopolitischer Eliten in Europa sind.

Die Legitimation der EU kann nur dann dauerhaft gelingen, wenn die europäischen BürgerInnen in der europäischen Integration einen sozialen Zweck erkennen und sie in die Lage versetzt werden, sich auch europapolitisch zu artikulieren. Das weitere Setzen auf Technokratie ist der bequeme, aber falsche Weg.

Zum einen muss die EU ihre Bestandsbegründung an die sozialen Realitäten anpassen. Die Herstellung von Fairness in Europa ist eine davon. Ohne die EU kann es im Zeitalter der Globalisierung langfristig keinen europäischen Wohlfahrtsstaat geben. Wer, wenn nicht die Europäische Union, kann die globalen Unternehmen wie Apple und Google sowie die mobilen Superreichen in Zukunft noch besteuern?

Ohne Kapitalsteuern und ohne die Besteuerung derjenigen Individuen, die von der Europäischen Integration besonders profitieren, wird der Wohlfahrtsstaat langfristig leiden. Solange es also keine effektiven Steuerregime auf globaler Ebene gibt, muss und kann die EU zumindest partiell diese Leistung erbringen. Das Narrativ lautet dann, dass die EU die Voraussetzungen für den Erhalt der europäischen Wohlfahrtsstaaten schaffen kann.

Quelle        :           TAZ       >>>>>         weiterlesen

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Grafikquelle        :

Oben        —     Skulptur „Kampf um Europa“ von Peter Lenk in Radolfzell am Bodensee (Ausschnitt)

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Unten      —        Shut Down FRONTEX demonstration 2008 in Warsaw

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Konjunktur der Heuchelei

Erstellt von Redaktion am 18. April 2020

Das elementare Menschrecht auf Leben

File:Africa water challege.jpg

Quelle         :     untergrund-blättle CH.

Von Christof Wackernagel

»Das Leben ist das höchste Gut« – erklang noch nie so einmütig aus aller Munde, und noch nie klang es so hohl wie in diesen Tagen.

Die zeitlos weltumspannende Gültigkeit dieses Wertes verbietet jede Frage, und umso mehr Fragen tun sich auf.

Die mögliche Bedrohungssituation, dass ein Arzt zwischen zwei Menschenleben entscheiden muss, weil er nur ein Atemgerät hat[1], möglicherweise andere Menschen praktisch zum Tode verurteilen muss, lässt keinen Widerspruch zu – umso mehr Widersprüche tun sich auf. Gerade wenn sich angesichts der Alternative Tod oder Leben die Frage nach der Verhältnismässigkeit der Mittel verbietet, im Gegenteil, gerade wenn das Leben alter Menschen so wichtig geworden ist, dass Notstandsgesetze erlassen werden, wie man sie seit den Zeiten der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland nicht mehr kannte, gerade wenn das Bewusstsein für den »Wert des Lebens als höchstes Gut« sich weltweit durchgesetzt hat und selbst in Ländern, deren Infektionszahlen viel geringer sind, noch drastischere Einschränkungen des öffentlichen Lebens als bei uns vollstreckt werden, fragt sich umso dringender, wieso diese Handlungsweise allein für die Bedrohung durch Corona gilt.

Zehntausendfache von Menschen, vor allem Kinder, sterben täglich unter grauenhaften Qualen an von infiziertem Trinkwasser verursachter Diarrhöe oder Typhus. Eine weltweite Anstrengung, wie sie im Moment gerade wegen Corona stattfindet, könnte den zwei Dritteln der Menschheit, etwa 5 Milliarden Menschen, den Zugang zu sauberem Trinkwasser bringen, den sie jetzt nicht haben.[2] Ein solcher globaler Kraftakt wäre gesellschaftlich wie finanziell nicht ansatzweise so aufwändig wie der gegenwärtig wegen Corona gestemmte.

Die deutsche Bundesregierung und alle im Bundestag vertretenen Parteien, die in diesen Tagen vor »Millionen Toten« warnen, lehnten dies ausdrücklich ab und verwiesen auf das UNO-Milleniumsziel im Jahre 2030, das Trinkwasser für alle bis dahin plant. Wieviel Millionen Menschen bis dahin von vergiftetem Wasser getötet sein werden, lässt sich nicht annähernd berechnen. Obwohl ein von der internationalen Völkergemeinschaft ermöglichter Zugang zu Trinkwasser für alle Menschen auf diesem Planeten, im Vergleich zu den Coronamassnahmen ein Kinderspiel wäre, obwohl damit unvergleichlich viel mehr Menschen, vor allem Kindern, das Leben gerettet werden könnte, ist der Gedanke daran in einer Bevölkerung, die ihre Exkremente mit Trinkwasser wegspült, nicht ansatzweise durchsetzbar und alle meinungsbildenden Medien in Deutschland lehnen es auf Nachfrage ausdrücklich ab, den Gedanken auch nur zur Diskussion zu stellen.

Damit ein Arzt möglicherweise kein Todesurteil über einen von zweien seiner Patienten aussprechen muss, werden Notstandsgesetze erlassen. Es wird aber nicht einmal daran gedacht, etwas zu unternehmen, geschweige denn sich weltweit zusammen zu schliessen, wie es wegen Corona getan wird, damit täglich zehntausende von Todesurteilen nicht weiter tatsächlich vollstreckt werden – und zwar in der gleichen Weise, nämlich durch unterlassene Hilfeleistung.

In afrikanischen Krankenhäusern werden Menschen nicht an lebensrettende Geräte angeschlossen, weil sie sie nicht bezahlen können, selbst wenn genügend vorhanden sind. Niemand dachte je daran, deshalb den Notstand auszurufen. Keiner veröffentlicht sein Mitgefühl mit den Ärzten, die zusehen müssen, wie ihnen anvertraute Kranke sterben.

Welcher Mensch ist wann und warum wert in den Genuss des zeitlos weltweit gültigen Wertes »das Leben ist das höchste Gut« zu gelangen? Wie definiert sich der Unterschied? Wie wird er begründet? Wie ist er vereinbar mit den allgemeingültigen moralischen Massstäben in Politik und Gesellschaft?

Auf deutschen Autobahnen sterben jährlich 4000 Menschen. So viele wie in einem veritablen Bürgerkrieg. Einer grossen Menge von Opfern dieser täglichen Schlacht auf den Strassen wird der Kopf abgerissen, von den überlebenden bleiben unzählige querschnittgelähmt. Etwa die Hälfte wird unschuldig Opfer der Unfälle, weil die Verursacher unvernünftig und verantwortungslos fuhren. »Unvernunft und Verantwortungslosigkeit der Menschen« wird als Grund für das soziale Kontaktverbot zur Verhinderung von Corona Infektionen angegeben, um weitere Opfer zu verhindern.

Die logische Folge der Übertragung dieses Denkens, dieser Haltung zu den Opfern der Unvernunft und Verantwortungslosigkeit im Autoverkehr hiesse, den privaten Autoverkehr zu verbieten; und da es sich nicht um eine Infektion, sondern einen Dauerzustand handelt, ab sofort und bleibend.

Sind 4000 statistisch sichere Toten weniger wert als 4000 eventuell mögliche? Erfordern sie nicht eine noch höhere Anstrengung als jetzt, wenn man doch weiss, dass man sie verhindern könnte? Was gibt es heutzutage für andere Möglichkeiten des Verkehrs, individuelle Bedürfnisse zu befriedigen?

Was ist mit den legalen Süchten nach Tabak und Alkohol, deren weltweite Todesraten die von Corona erwarteten Millionen Toten weit übersteigen? Warum wird Tabakwerbung nicht verboten, sondern mit Bildern versehen, die abschrecken sollen, dies aber nicht tun, was wiederum die Verantwortungslosigkeit und Rücksichtslosigkeit deutlich macht, mit der jetzt soziale Distanzierung begründet wird? Warum wird nicht wenigstens die Werbung für Alkohol und Tabak verboten?

Die »salt industry« mordet weltweit nach Angaben der WHO Millionen Menschen durch Herz- oder Hirnschlag – warum werden ihr keine Grenzen gesetzt, obwohl die von ihr produzierten Todeszahlen nachweisbar sind? Weil niemand von einer Überwindung der Tabak-, Alkohol oder Salzsucht profitieren würde ausser die dadurch Überlebenden?

Was ist dann von der Rede vom »Leben als höchstes Gut« zu halten?

Ist es wirklich übertrieben, von einer »Diktatur des Profits« zu sprechen?

Unzählige Kinder sterben an einfachen Krankheiten, weil ihr Immunsystem dadurch geschwächt ist, dass ihren Müttern eingeredet wurde, Milchpulver sei besser als Muttermilch. Die Corona−Kriterien auf Nestlé angewandt, bedeuten eine Anklage gegen diese Firma wegen Völkermordes in Den Haag.

Wären vielleicht noch weitere Folgerungen zu ziehen, wenn man die aktuelle Sensibilität für das elementare Menschrecht auf Leben ernst nimmt?

Gibt es etwa noch weitere Aspekte, unter denen dieser hochgehaltene Anspruch zu scheppern anfängt?

Lauern im Verborgenen noch weitere Widersprüche, die aufzuheben die Aufhebung altgewohnter Denkweisen benötigt? Oder ertränken gerade Krokodilstränen nüchternes Denken:

»Das Leben ist das höchste Gut«:

der Zauberspruch zur totalitären Machtergreifung,

das Zauberwort, um denen, die nichts haben, noch den Rest aus der Tasche zu stehlen,

die Zauberformel, um Milliardengewinne zu machen.

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Fussnoten:

[1] was das Los entscheiden könnte bzw müsste

[2] Z. B.: https://www.softsecrets.com/de/nachrichten/international/das-trinkwasserjahr/

Soweit nicht anders angegeben und keine Quellenangabe (Name einer Organisation oder Internet-Adresse) vorhanden ist, gilt für die Texte auf dieser Webseite eine Copyleft (Public Domain) Lizenz.

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Grafikquelle       :          Water remains to be a major challenge in many parts of African societies walking distances in such for clear water.

 Kenya, Juni 2018. / Kabukasteven (CC BY-SA 4.0

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Unser innerer Trump

Erstellt von Redaktion am 18. April 2020

Rechthaber in der Corona – Krise

File:Donald Trump - Caricature (34958723394).jpg

Eine Kolumne von Sascha Lobo

Es sind goldene Zeiten für alle, die finden, schon immer recht gehabt zu haben: die Naturwissenschaftsgläubigen, die Kapitalismuskritiker und auch die Verfasser des Leopoldina-Papiers. Fehlerkultur? – Fehlanzeige.

Es sind nur dann Experten, wenn sie meiner Meinung sind! Denn in der Coronakrise gibt es drei Typen von Menschen. Der erste Typus stirbt. Der zweite Typus spürt Zweifel an sich und allem. Der dritte Typus aber hat recht. Er hatte bereits gestern recht, hat heute in Sachen Corona noch etwas rechter und wird selbstredend auch morgen am allerrechtesten behalten. Corona beschwört unser aller inneren Trump.

Die ersten beiden Typen sind nicht so interessant, weil sie nicht mehr da sind oder bloß still ihre Arbeit tun, was für Knalldackel, die in diesen Zeiten mit ihrer Bescheidenheit angeben wollen. Die Rechthaber aber – einfach wow. Die große Rechthabung manifestiert sich darin, dass fast alle öffentlichen Protagonisten des dritten Typus sich selbst* als Lösung der Krise empfehlen:

  • Virologinnen und Epidemiologinnen – gut, die sind am ehesten wirklich die Lösung der Krise, da sei ihnen verziehen, dass sie sich ein wenig im Licht der Öffentlichkeit sonnen möchten, wer weiß schon, wann die nächste Pandemie kommt.
  • Naturwissenschaftsgläubige offenbaren, dass sie entgegen allen vorherigen Beteuerungen in Geisteswissenschaften doch nur ausgedachten Quatsch sehen, wenn es drauf ankommt. Und die vielen, die ein Virologenwort für heilig und sachliche, aber eben nicht naturwissenschaftliche Kritik daran für Blasphemie halten, zeigen damit doch nur, wie fragil ihre Glaubenswelt ist.
  • Ökonomen erklären ihre Weltmodelle zum Maßstab über Leben und Tod und offenbaren damit ihre traditionelle Unfähigkeit zur Abstraktion vom eigenen Fach. Nachdem Ökonomen bisher Soziologinnen die Soziologie erklärten, sind sie anlässlich Corona dazu übergegangen, Epidemiologinnen die Epidemiologie zu erklären.
  • Juristen beharren trotz unterschiedlichster Positionen darauf, dass die eigentliche Schlacht auf ihrem Feld geschlagen werde. Wie stets juristifizieren sie das Universum auf anmaßende Weise; hey, Gravitation ist schließlich auch nur ein Gesetz, haha. Wahrscheinlich erkennen empfindsame Juristen einfach irgendwann die Limitierung juristischen Denkens und retten sich gesichtswahrend in die Rechtsphilosophie, wo die Welt zum Fallbeispiel gerinnt.
  • Die zweifellos verdienstvollen Wissenschaftler der Leopoldina beginnen ihr Papier mit der Feststellung, dass „der Wissenschaft eine große Verantwortung“ zukommt und besser kann man gar nicht zeigen, wie wichtig, sichtig und richtig man ist und schon immer lag.

Das Leopoldina-Papier ist trotzdem nicht das Problem, sondern Teil der Lösung, weil die öffentliche Verengung der Coronakrise auf rein virologische Fragen von einem gefährlich unterkomplexen Gesellschaftsverständnis zeugt. Trotzdem stehen Sätze drin wie: „Der Anspruch einer ethischen Perspektive besteht im aktuellen Fall darin, die für unsere Gesellschaft grundlegenden Prinzipien der Gerechtigkeit und der Solidarität bei der Abwägung der unterschiedlichen Zielkonflikte zur Geltung zu bringen.“ Gelaberalarm, Stufe fünf von drei, schon weil die nachfolgenden Definitionen von „Gerechtigkeit“ und „Solidarität“ so windelweich sind wie sie nur ein multidisplizinäres, aber monoelitäres Komitee zu geben vermag. Okay, ohne Kontext zitiert. Aber die Verteidigungsphrase „aus dem Kontext gerissen“ ist das Arschgeweih der Akademiker. Der letzte Rettungsanker, irgendwie doch noch recht gehabt zu haben mit der Vorhersage, die Welt gehe 2012 unter. Wenigstens metaphorisch oder so.

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In der Coronakrise ergibt sich ein schlüssiges Bild der deutschen Intelligenzija. Kein besonders schmeichelhaftes; mein Eindruck ist, dass Deutschland in der Krise nicht wegen, sondern eher trotz seiner großintellektuellen Vordenker funktioniert (wenn man von besagten Virologinnen, und, Überraschung, der handelnden Politik absieht). Die zur Krisenbewältigung essenziell notwendige, hoffnungsvolle Stimmung zum Beispiel wird im Moment eher von den Leuten selbst erzeugt als von irgendwelchen Leitfiguren.

Das liegt nicht an mangelnder Brillanz, sondern zuvorderst an der Fixierung der ersten Garde aufs Rechthaben und -behalten, an ihrer Aversion gegen das Irrtumseingeständnis und ehrlicher Neubewertung im Versagensfall: an der schmerzlichen Abwesenheit einer öffentlichen Fehlerkultur. Was alle von uns neben einer Restmenschlichkeit wirklich von Trump unterscheiden könnte. Der Blogger und Lehrer Stefan Sasse schreibt in seiner so langen wie cleveren Corona-Betrachtung „Wie Weltordnungen sterben“, dass die Rechthabenden „hoffen, dass nun endlich alle einsehen werden, was sie selbst schon immer wussten“.

Quelle     :      Spiegel        >>>>>         weiterlesen

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Grafikquellen        :

Oben       —        Donald John Trump, aka Donald Trump, is a businessman and is the 45th President of the United States.

This caricature of Donald Trump was adapted from a Creative Commons licensed photo by Gage Skidmore’s Flickr photostream and a photo in the public domain from The White House.

Author DonkeyHotey

This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic license.

Checked copyright icon.svg This image was originally posted to Flickr by DonkeyHotey at https://flickr.com/photos/47422005@N04/34958723394. It was reviewed on by FlickreviewR and was confirmed to be licensed under the terms of the cc-by-sa-2.0.

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Unten          —        Sascha Lobo; 10 Jahre Wikipedia; Party am 15.01.2011 in Berlin.

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Von Menschen und Maßstäbe

Erstellt von Redaktion am 18. April 2020

Der Mensch ist das Maß aller Dinge

Karikatur Merkel Politikerdiäten.jpg

Quelle       :     Scharf  —  Links

Ein Kommentar von Georg Korfmacher, München

Seit 2400 Jahren wird über diesen Spruch gestritten. Die einen halten ihn für anmaßend, die anderen für einfach richtig. Von seinem Urheber Protagoras gibt es keine schriftlichen Überlieferungen, aber alle namhaften Philosophen seinerzeit und auch heutzutage haben ausführlich darüber geschrieben. Protagoras war ein Rhetoriker und Lehrer mit Schwerpunkt Gemeinwesen, er hielt nichts von Göttern, weil man sie nicht nachweisen könne, und dachte viel und mythenfrei über den Menschen nach. Deren Leben war seinerzeit und erstaunlicherweise auch heutzutage bestimmt durch den unergründlichen Willen der Götter einerseits und den Machtvorstellungen der Herrscher andererseits. Gegenüber diesen beiden Machtpolen hatte der Mensch nur eine untergeordnete, eine dienende Rolle. Und darauf wollte er wohl hinweisen.

Dieses Grundschema dauerte teilweise in brutalen Ausprägungen bis ins Jahrhundert der französischen Aufklärung mit Descartes (cogito, ergo sum), Montesquieu (Gewaltenteilung), Voltaire (Kritik am Absolutismus und am weltanschaulichen Monopol der katholischen Kirche) und Rousseau (Contrat Social). Mit der französischen Revolution kam dann die Wende.

Im sich kriegerisch entwickelnden Amerika kam gleichzeitig eine ganz andere Doktrin auf. Seit 1748 propagierte Benjamin Franklin die Idee, dass Zeit Geld sei (time is money), und legte somit – sicher unbewusst – den Grundstein des Kapitalismus. Der Profit wird das Maß aller Dinge.

In unserer Zeit, in der ein Viruswinzling die gesamte Welt lahmlegt, stellt sich die Frage nach dem Maß aller Dinge neu. Der Turbo-Kapitalismus der letzten 40 Jahre hat mit seiner Profitgier die Welt nicht reicher, sondern in vieler Hinsicht ärmer gemacht. Die gier-getriebene Ausbeutung und Vernichtung der Natur, die Missachtung des Klimaschutzes sowie die Unterordnung des Gemeinwohls unter die Profitziele weniger weltumspannender Konzerne führt ein Virus ad absurdum.

Gleichzeitig entdecken die Menschen in dieser Zwangslage den hohen Wert von Solidarität, Hilfsbereitschaft, Einfallsreichtum, Wertschätzung von Arbeit, Rücksichtnahme, einer am Wohl des Menschen orientierten Politik und vieler anderer zwischenmenschlicher Aktivitäten, die allzu oft durch Arbeitsdruck, Konsumzwang und egozentrische Eitelkeiten abgewürgt waren. Der Mensch und seine Umwelt werden neu entdeckt und bewertet.

Gedenkstein Warschauer Str 48 (Friedh) Turbo-Kapitalismus.jpg

Daher wird es danach nicht mehr die Welt geben wie davor. Für ein selbstbestimmtes Leben im Einklang mit dem Universum darf und kann Profit nicht der Maßstab sein. Eine nicht am Gemeinwohl orientierte Wirtschaft ist nicht nur nicht überlebensfähig, sie stürzt die Menschen sogar immer wieder in große Katastrophen. Die Verlierer dabei waren und sind immer die Menschen, während deren Verursacher sich still und heimlich in ihre Elfenbeintürme zurückziehen und auf die nächste Gelegenheit zur Mehrung ihres Geldes warten. Ein kleines Virus ist stärker als 1000 mahnende und weise Worte und sagt uns überdeutlich: das Maß aller Dinge ist der Mensch, sein Wohl und seine Umwelt und eben nicht die Gier nach Geld, die unsere Wirtschaft bisher treibt.

Urheberrecht
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Grafikquellen       :

Oben       —      Karikatur

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Malen mit Trump + Merkel

Erstellt von Redaktion am 18. April 2020

Mit Trump und Merkel am Kindertisch

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Von Jürn Kruse

Ein paar Tage Quarantäne und schon brechen alle möglichen Gegensätze voll auf. Welches Verhalten ist da angemessen? Und warum wird geschummelt?

Ich schwanke. Was ist angemessen? Was ist wichtig? Was ist richtig? Es sind Unsicherheiten-und-Unklarheiten-aushalten-Tage. Ich lese bei Menschen mit, die aus ein paar Tagen heimischer Quarantäne wegen eines unbestätigten (und dann glücklicherweise negativen) Covid-19-Falls eine Twitter-Live-Reportage machen mit einem Tonfall, als würden sie gerade den Steckrübenwinter 1916/17 durchleben. Inklusive Survival-Guide im Rüdiger-Nehberg-Style.

Menschen posten Fotos von leeren Regalen, wollen damit wohl ihre Die-anderen-sind-alles-Idioten-aber-ich-nicht-Überlegenheit ausdrücken – und merken nicht, wie sie Hamsterkäufe erst befeuern. Ist das richtig? Draußen in Kreuzberg wirkt das Wochenende derweil so, als würden viele Menschen mit demonstrativer Lässigkeit zeigen wollen, wie sehr ihnen die Ansteckungsgefahr für sich und andere am Arsch vorbeigeht. Ist das angemessen?

Wir haben beide Extreme im Umgang mit dem neuen Corona-Virus bei uns zu Hause. Hier sitzen quasi Angela Merkel und Donald Trump am Frühstückstisch. Die eine, die größere Tochter, will Plakate malen mit Anweisungen, wie wir uns zu verhalten haben: Immer wieder Hände waschen, nicht ins Gesicht fassen (auch nicht ins Gesicht anderer!), in die Armbeuge husten und niesen und so weiter.

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Sie will beschult werden, obwohl sie noch gar nicht in die Schule geht. Sie erzählt davon, dass eine Freundin in der Kita ihr gesagt habe, dass Omas und Opas an dem Virus sterben könnten. Sie guckt dann dabei ganz betreten, so wie Merkel halt guckt – völlig gleich, ob sie Gutes oder Schlechtes zu verkünden hat.

Quelle        :      TAZ           >>>>>         weiterlesen

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Grafikquelle      :

Oben      —       President Donald J. Trump participates in a bilateral meeting with the Chancellor of the Federal Republic of Germany Angela Merkel during the North Atlantic Treaty Organization (NATO) 70th anniversary meeting Wednesday, Dec. 4, 2019 in London. (Official White House Photo by Shealah Craighead)

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Unten        —       hypnotoad

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DL – Tagesticker 18.04.2020

Erstellt von Redaktion am 18. April 2020

Direkt eingeflogen mit unseren Hubschrappschrap

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Der Ausruf stammt natürlich nicht aus den politisch, organisierten, nur auf sich selbst bezogenen Banden der Partei-Politiker-Innen !

Dramatischer Appell aus Moria

1.) „Wie ein Todesurteil für Alte und Kranke“

Die Flüchtlinge im Elendscamp Moria auf Lesbos fürchten ein Massensterben bei einem Corona-Ausbruch. Wir veröffentlichen ihren Hilferuf im Wortlaut. Es ist eine Katastrophe mit Ansage – aber seit Wochen geschieht extrem wenig. Mehr als 20.000 Flüchtlinge hausen im Elendscamp Moria auf der griechischen Insel Lesbos, das einmal für 3000 Menschen ausgelegt war. Ein Ausbruch des Coronavirus in dem Lager würde sehr wahrscheinlich zu einem Massensterben führen. Jetzt richten die Bewohner des Camps einen dramatischen Appell an die Europäische Union und ihre Mitgliedsregierungen sowie die europäische Öffentlichkeit. Das Virus im Lager wäre „wie ein Todesurteil für alte, kranke und andere schutzbedürftige Personen“, heißt es in dem Aufruf, der stellvertretend für die Asylsuchenden und Migranten im Camp von den Initiativen „Moria Corona Awareness Team“ und den Weißhelmen im Camp, den „Moria White Helmets“ verfasst wurde. Zusätzlich zu den schrecklichen allgemeinen Lebensbedingungen im Camp, „die uns Tag für Tag erniedrigen“, gebe es nun die Pandemiegefahr, „der wir uns nicht allein stellen können“.

Tagesspiegel

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Egal ob Spatz, Fasan oder Spahn – bunte Vögel zwitschern International Alarm.

Leichenhallen überfüllt, korrupte Regierungen:

2.) Die Corona-Apokalypse in Südamerika

Überfüllte Leichenhallen und Menschen, die ihre verstorbenen Angehörigen auf die Straße karren, weil sie den Gestank ihrer Leichen nicht mehr ertragen: Diese Zustände beherrschen derzeit Teile Lateinamerikas. Auch dort ist Sars-CoV-2 angekommen – und zieht eine Schneise der Verwüstung nach sich. „Wo tritt das Coronavirus in Lateinamerika in Erscheinung?“, fragt die Organisation „Council of the Americas“ – und gibt gleich selbst die Antwort, nämlich „überall“. Seit Brasilien Ende Februar den ersten Fall in São Paulo bestätigte, breitet sich der Seuchenzug in der Region aus und fordert, wie auch im Rest der Welt, zahlreiche Todesopfer.

Focus-online

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Der Papa hätte doch keine Brücke benötigt – der konnte noch aufrecht über Wasser gehen – wie es heute erzählt wird. Kein Vergleich zu den letzten Präsidialen welche nur etwas von Krieg und Hartz 4 verstanden. Clowns der neuen Zeitgeschichte.  

Jubiläum in Mainz 70 Jahre

3.) Theodor-Heuss-Brücke

Sie ist eines der Wahrzeichen der Stadt Mainz und zählt zu den wichtigsten Verbindungen zwischen Mainz und Wiesbaden. Im Krieg wurde die Brücke zerstört und wieder aufgebaut. Das ist jetzt 70 Jahre her. Im März 1945 sprengte die Deutsche Wehrmacht die Rheinbrücke zwischen der Mainzer Innenstadt und dem Stadtteil Kastel. Mit der Sprengung, sagt der Buch-Autor und Experte für Stadtgeschichte, Klaus Lehne, hätten die Deutschen versucht, das Vorrücken der Alliierten zu verhindern beziehungsweise zu verlangsamen. Dass die Brücke nach dem Krieg wieder aufgebaut werde, daran habe es in Mainz und Wiesbaden nie Zweifel gegeben.

SWR

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Teile der Presse haben zu wenig Geduld. Wartet einfach ein wenig ab: Wenn Merkel noch 100 Jahre weitermacht, wird sie nicht anders reagieren und zieht die Hose ihres Anzuges auch über den Kopf. Als Mundschutz !

Queen Elizabeth II.: Völlig verrückt!

4.) Ihre Angestellte ist nur da, um DAS zu tun!

Du hast dir neue Schuhe gekauft und willst sie eigentlich gar nicht mehr ausziehen? Neue Schuhe sehen super aus, man will sie non-stop tragen – aber man bekommt schreckliche Blasen und Druckstellen beim Einlaufen. Die Queen hat für dieses Problem eine Lösung gefunden. Sie muss sich nicht mit dem schmerzhaften Problem herumschlagen: Queen Elizabeth II. hat sich laut dem Onlineportal „Escape“ schon länger nicht mehr mit so einer Situation beschäftigt.

Der Westen

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Die sind für einen Religions-neutralen Staat auch Systemrelevant und weit wichtiger als die Freiheit seiner Bürger-Innen ? Sagte Macht nicht schon immer: „Ein strenger Gläubiger seiner Religion, ist auch ein treuer Parteigänger ! Früher waren die Eltern immer froh, wenn sie ihre Kinder wieder aus den Arrest entlassen konnten. Wir hatten zu viel rebelliert und Heute ? Es wird wieder marschiert.

Kirchen, Synagogen, Moscheen

5.) Gottesdienste sollen trotz Corona wieder möglich werden.

Einen Monat schon müssen Gläubige auf Gottesdienste in Kirchen, Synagogen oder Moscheen verzichten. Versammlungen sind dort wie an vielen anderen Orten in der Corona-Krise untersagt. Doch ganz allmählich zeichnen sich Erleichterungen ab. In Sachsen ab Montag. Berlin. Gottesdienste sollen in Deutschland bei Einhaltung von Hygiene-Regeln zum Schutz vor Corona schrittweise wieder möglich werden. Vertreter von Religionsgemeinschaften und Kirchen wollen dazu in den kommenden Tagen gemeinsam mit Bund und Ländern ein Konzept erarbeiten.

Hamburger-Abendblatt

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Bleibt der Müll zu lange in der Wohnung, fängt er zu stinken an.

Empörungswelle über Schulöffnungen ohne ausreichende Vorbereitung rollt durch NRW –

6.)  „Herr Laschet, bitte treten Sie ab!“

Das Vorhaben der nordrhein-westfälischen Landesregierung, kommende Woche den Schulbetrieb wieder anlaufen zu lassen, sorgt für Proteste im Internet. Unter dem Hashtag #SchulboykottNRW meldeten sich bei Twitter Tausende Benutzer zu Wort, die sich um die Gesundheit von Schülern und Lehrern sorgten. In vielen sarkastischen Grafiken wurden zum Beispiel Friedhöfe oder ein Abiball voller Grabsteine gezeigt. Auch in den Leserforen auf News4teachers sowie auf der Facebook-Seite von News4teachers rollt die Empörungswelle. Wir dokumentieren exemplarisch das offene Schreiben einer Lehrerin an Ministerpräsident Armin Laschet (CDU).

Bildungsmagazin

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Meditation und Markt mit Dax Werner

7.) Das Heinsberg-Protokoll

Liebe Leser*innen,

nennt mich altmodisch, aber ich steh‘ auf Netiquette im Web. Auch und gerade in Zeiten von Corona. Egal, ob wir unseren eigenen Brand nun auf Facebook, Twitter oder Fortnite promoten: Ein liebes Wort oder eine kleine Geste von Herzen haben noch nie geschadet. Leider habe ich in den letzten Tagen – trotz der wichtigsten kirchlichen Feiertage! – davon besonders wenig erleben dürfen. Im Gegenteil: In der Causa Heinsberg-Studie gibt es für meine lieben Berliner Freund*innen bei der PR-Agentur „Storymachine“ gerade mächtig Gegenwind auf der digitalen Datenautobahn. 80 Millionen Corona-Experten machten sich kurz nach Erscheinen der zweiseitigen Mammut-Studie mit der besonders kritischen Lupe daran, das Haar in der Suppe zu suchen, obwohl die frohe Botschaft des Viren-Beau Prof. Dr. Hendrik Streeck von Kai Diekmann, Philipp Jessen und Co. doch zeitgleich und vollumfänglich in die sozialen Netzwerke gedonnert wurde: Nach Ostern rollen wir den Elektrogrill wieder raus!

Titanic

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Anregungen nehmen wir gerne entgegen

Treu unserem Motto: Es gibt keine schlechte Presse, sondern nur unkritische Leser

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Grafikquellen        :

Oben     —    DL / privat – Wikimedia  Commons – cc-by-sa-3-0.

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