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RENTENANGST

Archiv für April 9th, 2020

Hört auf Expert*innen

Erstellt von Redaktion am 9. April 2020

Neue App des Robert-Koch-Instituts

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Von Daniel Kretschmar

Im Kampf gegen Corona ruft das RKI zu einer Datenspende via App auf. Doch im Hinblick auf Datenschutz erfüllt die App nicht mal basale Anforderungen.

Das Wissen von Expert*innen leitet unser Handeln. Zumindest in Krisensituationen hören die meisten von uns auf informierten, mit Zahlen, Daten, Fakten belegten Rat. Wir bleiben zu Hause, soweit das mit dem Beruf vereinbar ist, vermeiden unnötige Kontakte, tragen erst keine Masken, und wenn die qualifizierte Empfehlung korrigiert wird, setzen wir sie brav auf. Die Expertise des Robert-Koch-Instituts (RKI) gibt Orientierung im Umgang mit der Infektionsgefahr. Man darf unterstellen, dass alle ihr Bestes geben, Lücken möglichst schnell gestopft, Fehler zügig beseitigt werden.

Eine Hilfestellung, um die das RKI seit Dienstag bittet, ist die Verwendung einer App, die Daten zu den Vitalfunktionen und Aktivitäten der Träger*innen von Wearables für eine Auswertung an das Institut weiterleitet. Zehntausende Nutzer*innen von Smartwatches und Fitnessarmbändern luden die Anwendung innerhalb weniger Stunden auf ihre Mobilgeräte. Die Idee, über Gesundheitsdaten wie den Ruhepuls potenziell Infizierte geografisch grob zuzuordnen und so Infektionsraten und -wege besser abschätzen zu können, ist einleuchtend. Die so erhobenen Daten sind zuverlässiger als beispielsweise Selbstauskünfte. Dass Patient*innen lügen, hat uns ja Doctor House jahrelang erklärt. Auch dass für eine ungefähre Übersicht keine individuellen Diagnosen nötig sind, sondern lediglich Wahrscheinlichkeiten für bestimmte Trends, liegt auf der Hand.

Der Wunsch des RKI, möglichst umfassendes Datenmaterial zur Verfügung zu haben, ist verständlich. Und die Bereitschaft zur „Datenspende“ ist angesichts der hohen Sensibilisierung in der Bevölkerung hoch. Nutzer*innen von Wear­ables sind dazu ohnehin offener als andere im Umgang mit den eigenen Daten.

Schließlich ist deren Analyse und Vergleichbarkeit Teil des gewünschten Funktionsumfangs der Geräte. Eine repräsentative Befragung des Allensbach-Instituts für die Friedrich-Ebert-Stiftung aus dem vergangenen Jahr zeigt, dass mehr als die Hälfte der Nutzer*innen von Wearables ohne weitere Bedenken oder mit gewissen Einschränkungen bereit wären, ihre Daten der Krankenkasse oder Ärzt*innen weiterzugeben.

Die Ähnlichkeit zwischen Mensch und Hund ist rein zufällig.

Für diese Freigebigkeit sieht die Ebert-Stiftung übrigens zwei sehr unterschiedlich Motiva­tions­muster. Einerseits sind da Vorerkrankte, die sich mehr Sicherheit und Lebensqualität durch ein medizinisches Frühwarnsystem erhoffen. Auf der anderen Seite sind Fitnessbegeisterte, die sich wegen ihres zumindest gefühlt überdurchschnittlich gesunden Lebensstils perspektivisch Beitragsrabatte bei der Krankenversicherung erhoffen. Gemein ist beiden Gruppen, dass sie männlicher, vermögender und besser gebildet als der Bevölkerungsdurchschnitt sind.

Interesse des Herstellers

Mensch bellt nicht und Hund redet nicht – Jeden Idioten das Seine.

Diese Avantgarde hat nun die Möglichkeit, ihre Geräte im Interesse der Allgemeinheit einzusetzen. Und wer weiß, vielleicht steigt ja auch der Umsatz der Hersteller. Denn wer will schon hinten anstehen, wenn es um den Kampf gegen das Virus geht. Der Wunsch, etwas beizutragen, mag für einige ihr bisheriges Unbehagen oder Desinteresse an der digitalen Durchdringung der Lebenswelt überwinden helfen. Gerade im Zuge eines solchen Sprungs in der Entwicklung und Akzeptanz neuer Anwendungen und Geräte ist es besonders wichtig, dass das RKI als Anbieter bei der Erhebung und Verarbeitung des Materials allerhöchsten Sicherheits- und Datenschutzstandards genügt.

Quelle         :       TAZ       >>>>>          weiterlesen

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Grafikquellen         :

Oben        —       Texting in whatsapp

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Unten      —     Maulkorb, der Hecheln erlaubt

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Der US-Präsident droht

Erstellt von Redaktion am 9. April 2020

Trumps durchsichtiges Ablenkungsmanöver

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Zwei Blonde im Dreivierteltakt, die hat die Dummheit zusammengepackt.

Quelle     :    INFOsperber CH.

Von Andreas Zumach

Der US-Präsident droht damit, Zahlungen an die WHO einzustellen. Seine Kritik lenkt von eigenen Fehlern ab.

US-Präsident Donald Trump hat der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf am Dienstag «massive Fehler» bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie vorgeworfen und mit einem vorläufigen Stopp der US-Beitragszahlungen an die größte Sonderorganisation des UNO-Systems gedroht. Es gibt durchaus Anlass zur Kritik am Verhalten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in der Corona-Krise. Zumindest bis sie am 30. Januar eine «internationale Gesundheitsnotlage» ausrief, war die Organisation zu gutgläubig gegenüber der Informationspolitik der chinesischen Regierung. Deren Vertuschungsmanöver legten Ärzte und Ärztinnen des Landes schon damals offen.

«Harmlose Erkältungskrankheit»

Donald Trump allerdings ist aus aktuellen wie historischen Gründen der denkbar unglaubwürdigste Kritiker der WHO. Der amerikanische Präsident bezeichnete die Corona-Pandemie noch Mitte März, als Infektions- und Todesfälle aus 155 der 194 WHO-Staaten gemeldet wurden, als «harmlose Erkältungskrankheit» oder als «Wahlkampferfindung» der Demokratischen Partei. Die Versäumnisse der WHO gehen auf eine Zeit zurück, als 15 Länder vom Virus betroffen waren. Vor diesem Hintergrund hätte Trump besser geschwiegen.

Für seine Unterstellung, die WHO habe zu Beginn der Pandemie «mehr gewußt, als sie offenlegte», blieb der US-Präsident jeden Beweis schuldig. Ebenso fehlt ein Vorschlag Trumps, wie die WHO ihre Abhängigkeit von der – zu Recht kritisierten — Informationspolitik der chinesischen Regierung zu Beginn der Corona-Krise hätte vermeiden können oder in künftigen ähnlichen Situationen vermeiden könnte.

Die USA sind nicht die wichtigste Geldquelle der WHO

Etwa durch die Einrichtung von lokalen WHO-Zentren in allen Mitgliedsländern, die unabhängig und unbehindert von den jeweiligen Regierungen gesundheitsrelevante Daten erheben? Das wäre ein Modell wohlverstandener Verantwortung in Zeiten der Globalisierung und der mit ihr wachsenden Risiken und Gefahren. Doch die Trump-Administration wäre wohl die erste, die – wahrscheinlich gemeinsam mit der Führung in Peking – einen entsprechenden Vorschlag ablehnen und als Einschränkung der nationalen Souveränität oder Einmischung in die inneren Angelegenheit ihrer Länder kritisieren würde.

Im Rahmen seiner Drohung behauptete Trump auch, die USA seien der «größte Financier» der WHO. Auch das ist falsch. Größter Financier ist die private Stiftung von Microsoft-Gründer Bill Gates und seiner Frau Melinda. Deren Vermögen besteht überwiegend aus Aktien der zehn weltgrößten Pharmakonzernen, vier aus den USA, je zwei aus der Schweiz und Großbritannien und je einer aus Frankreich und Deutschland. An vierter Stelle der WHO-Financiers hinter den USA und Großbritannien steht die Globale Allianz für Impfstoffe und Immunisierung (GAVI), die wiederum zu 75 Prozent von der Gates-Stiftung finanziert wird sowie darüber hinaus ganz direkt von Pharmakonzernen.

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Sie sehen Pflastersteinen ähnlich

Das Budget der WHO stammt heute kaum mehr aus demokratisch kontrollierten Beiträgen der Mitgliedstaaten, sondern zu 80 Prozent von privaten Stiftungen oder unmittelbar aus der Pharma-und der Nahrungsmittelindustrie.

Die finanzielle Strangulation der WHO

Ursache dieser fatalen neoliberalen Privatisierung nicht nur der WHO, sondern auch anderer Organisationen des UNO-Systems ist die politisch motivierte, finanzielle Strangulation der UNO durch Trumps drei republikanische Vorgänger seit den 80er Jahren, Ronald Reagan, George Bush und Georg Walker Bush.

Mit ihrem Einfluss bewirkten die Wirtschaftskonzerne in den letzten 30 Jahren die weitgehende Abkehr der WHO von der Förderung von Basisgesundheitssystemen in den ärmsten Ländern. Zudem sabotierten sie die Empfehlungen für die Gesundheitsversorgung und eine gesunde Ernährung in den reichen Industriestaaten. In keinem anderen Industriestaat wäre die Umsetzung dieser WHO-Empfehlungen heute dringender als in den USA.

FREIE NUTZUNGSRECHTE

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Grafikquellen          :

Oben        —       The White House from Washington, DCPresident Trump at Davos

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Unten       —        Matthias Laurenz Gräff, „Trump. The Killing Machine“, oil on canvas, 60×80 cm, 2017———– Permission link – Website Matthias Laurenz Gräff https://www.matthiaslaurenzgraeff.com/kontakt/

  • CC BY-SA 4.0view terms
  • File:Matthias Laurenz Gräff – „Trump. The Killing Machine“.jpg
  • Created: 2017-08-30 15:33:45

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Die fressende Bürokratie

Erstellt von Redaktion am 9. April 2020

Amtsschimmel frisst Goldesel

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Der Goldesel verschwand und wurde ausgetauscht!

Von  Annette Lübbers

Ein fränkischer Schrotthändler erfindet eine vielversprechende Recyclinganlage für Elektronikmüll – dann bremst ihn die Bürokratie aus.

Vor neun Jahren war Thomas Adamec drauf und dran, den Elektro-Recycling-Markt zu revolutionieren. Heute aber ist der fränkische Unternehmer finanziell ruiniert. Er kämpft jetzt um sein Lebenswerk.

Adamec, der aus Fürth kommt, hatte eine Anlage entwickelt, die Elektronikschrott zu 95 Prozent wiederverwertbar macht, schadstoffhaltige von schadstofffreien Kunststoffen trennt und die unbelasteten Kunststoffe dann wieder zurück in den Rohstoffkreislauf bringt. Ein erstaunlicher Wiederverwertungsquotient, wenn man bedenkt, wie elektronische Altgeräte sonst gemeinhin entsorgt werden: Je nach Schätzungen produziert die Menschheit jedes Jahr zwischen 20 und 50 Millionen Tonnen Elektromüll: Smartphones, Rechner, Bildschirme, Drucker.

Die Warenwelt unseres ständig steigenden Technologiekonsums wird immer leistungsstärker – und immer schneller entsorgt: Unternehmer und Kommunen verkaufen den Wohlstandsmüll an Recycling-Unternehmen, die die Geräte grob zerlegen. Die Bruchstücke gehen dann an Firmen, die auf die Rückgewinnung von Eisen, Kupfer oder Kunststoffe spezialisiert sind. Alle Bestandteile, die diese nicht verwerten können, landen in der Müllverbrennung.

In Thomas Adamecs Anlage hingegen bleibt von einem Computer gerade mal ein Häufchen Staub übrig. Aber auch damit gab er sich nicht zufrieden. Sein Ziel: 100 Prozent Wiederverwertung. 100 Prozent Recycling von Kühlschränken, Computern, Haartrocknern und Elektroherden. Eigentlich eine Goldgrube.

Adamec ist gelernter Schrotthändler. Er sieht aus wie Manfred Krug, in fränkischer Ausführung: mit Handschlagqualität. In Hemdsärmeln, wenn möglich. Im Anzug, wenn nötig. 1988 übernahm er eine gut gehende Firma von seinem Vater. Am Anfang stand nicht das Bemühen um Nachhaltigkeit oder grüne Kreislaufwirtschaft, sondern einfach nur: Technikbegeisterung. Tüftlerei. 2003 kaufte Adamec ein 3.000 Quadratmeter großes Grundstück mit einer Halle auf 2.000 Quadratmetern. Hier baute er mit schon vorhandenen, aber entsprechend modifizierten Maschinen seine Recycling-Anlage. In Nürnberg, nicht in Fürth. Dass diese Ortswahl Folgen haben würde, konnte der Schrotthändler damals noch nicht wissen.

Noch heute bekommt er leuchtende Augen, wenn er seine Anlage beschreibt: Vom Schredder am Anfang – „wie man ihn aus der Automobilverwertung kennt, allerdings kleiner und mit neuartigen Mahlwerkzeugen“ – über selbst entwickelte Kabeltrommeln bis zu einem Sieb, das Kupferdrahtmaterial ausgeschleust und einen „Wirbelstromabscheider“, der Aluminium und Grobstahl sortiert herausgefiltert habe. Übrig blieben nur Kunststoffe und Leiterplatinen. Auch für die hat Adamec ein Verwertungsverfahren entwickelt: Spezialmagneten trennten die letzten Eisenteile von den Platinen, worauf der Kunststoff in einem Röntgentrenn- und Sortierverfahren von Metallresten befreit und die Platinen vermahlen wurden. Auf diese Art, sagt Adamec, habe er neu zu verwendenden Stahl ebenso gewonnen wie Aluminium, Edelstahl, Kunststoffgranulate und edelmetallhaltige Materialien, hoch angereichert mit Gold, Silber, Platin und Palladium. „Und wenn meine Mitarbeiter alle 14 Tage die Kabeltrommel auskratzten, dann haben wir aus den Rückständen sogar noch etwa fünf Tonnen hochwertiges Neodym-Magnetmaterial gewonnen. Gleichzeitig forschten wir zusammen mit den Fraunhofer-Instituten daran, wie man aus den fünf Prozent Reststaub noch seltene Erden filtern könnte“.

Eigentlich eine Goldgrube eben.

Adamec bekommt Preise

Adamec ist immer noch stolz darauf, dass seine Anlage weniger gesundheitsschädlich als andere war und mit einen erheblich höheren Rückgewinnungsanteil gearbeitet habe. „Was andere Unternehmen dieser Art selbst mit Handarbeit nicht erreichen“, sagt er, „das konnte meine Anlage mit ganz wenig Personal“. Dass „sowohl die einzelnen Verfahrensschritte mit den dazu jeweils vorgesehenen Apparaten als auch das technische Gesamtkonzept“ realisierbar erschienen, bestätigte ihm 2004 das Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung. Und 2008 bescheinigte ihm ein unabhängiger Gutachter, dass die Adamec-Anlage ein „wesentlicher Schritt in eine Zukunft“ sei, „in der wir unsere wertvollen Ressourcen endlich wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll zu nutzen wissen.“ Das Wirtschaftsforschungsunternehmen Prognos Marktprognosen schätzte daraufhin einen weltweiten Bedarf von 10.000 Anlagen derselben Größenordnung.

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Die Schweine fühlten sich wohl nicht genügend gefüttert ?

Es war kein Zufall, dass Adamec bald Besuch aus Ghana bekam. Dort landet heute ein großer Teil des Elektroschrotts aus Europa, wo ihn die Müllverwerter von Agbogbloshie, einem Slum am Rande der ghanaischen Hauptstadt Accra unter krassesten Bedingungen verwerten (der Freitag 5/2019).

Zwölf Jahre lang baute Adamec Teile ein, aus, um. Er entwickelte seine Anlage immer weiter; er investierte rund 10 Millionen Euro. 2011 nahm er den Testbetrieb auf. Die KfW-Bank gab ihm 1,5 Millionen Euro aus ihrem Umwelt-Förderprogramm, freigegeben durch den damaligen Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD). Von fünf Beschäftigten war die Firma auf 24 Mitarbeiter gewachsen.

Quelle        :         Der Freitag          >>>>>          weiterlesen

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Grafikquellen        :

Oben        —       Diekirch-Donkey-Fountaine

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Unten      —       Karikatur

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12. April 2020: Ostern

Erstellt von Redaktion am 9. April 2020

Der Osterhase im ’Home office’ Modus

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Quelle       :        Scharf  —  Links

Von Dr. Nikolaus Götz

Voller Stolz verkündete das Zweite Deutsche Fernsehen ZDF seinem Publikum am 1. April pünktlich auf die Sekunde um 19 Uhr die Nachricht, dass die bisher verhängte Ausgangsbeschränkung für alle Bürger der BRD bis zum 19. April 2020 verlängert wird. Diese Meldung sei ausdrücklich „kein Aprilscherz“ und wurde auch mittels einer Live-Schaltung zum ’zukünftigen Kanzlerkandidaten der CDU’, dem aktuellen Ministerpräsidenten von Bayern Markus Söder, ausdrücklich bestätigt! Kann aber, jetzt nach der Verkündung dieser Horrormeldung, der berühmte und bei den Kindern so beliebte deutsche langohrige Osterhase wie gewohnt an Ostern 2020 alle seine sehnsüchtig wartenden Kunden mit seinen bunten Eiern und Schokoladennaschereien versorgen? Ach du armes, Coronavirus geschütteltes Deutschland!“ Fällt der Osterhase 2020 etwa wegen der Coronakrise aus? Nein, nein, nein, das kann nicht sein!

Markus Söder, der potentielle bayrische Kandidat zur Nachfolge der jetzigen Amtsinhaberin Frau Merkel als deutscher Bundeskanzler und zudem als gewiefter IT-Fachexperte, hat jedoch auch gegen diese schreckliche Vorstellung eines urplötzlichen Verlustes des eierlegenden ’Osterhasen’, einem der Höhepunkte deutschen Kulturgutes, schon die Lösung gefunden. Ausdrücklich-souverän erklärte er: „Der Osterhase wird uns Deutsche am 12. April 2020 ganz im ’Home office’-Modus beglücken”!

Jeder Deutsche weiß es ja schon: ’Home office’ ist systemrelevant, auch garantiert abhörsicher und überall in der gesamten Republik wie von selbst installiert. Gerade jetzt in diesen Tagen einer unwirklichen, mediengesteuerten Krise zahlen sich die jahrelangen Bemühungen und das unentwegte Engagement „der konservativen Politik“ um den Ausbau eines schnellen und flächendeckenden Internet-Leitungsnetzes in Deutschland endlich positiv aus. Diese geniale technische Möglichkeit des ’Home Office’, früher noch fälschlich unter dem dümmlichen deutschen Ausdruck „Hausarbeit“/„Haushalt“ diffamiert, kann jetzt auch der ’Osterhase 2020’ für seine Tätigkeiten nutzen. So wie früher die berühmte aber unbezahlte ’Mutti’ mit ihrem 24 auf 24 Stunden Service für ’de Bub un’s Mäde’ steht nun die Arbeitsmöglichkeit ’Home office’ dem deutschen Osterhasen grenzenlos zur Verfügung.

Wirklich, da haben wir Deutsche wieder einmal Glück gehabt: Das Osterfest kann stattfinden, der Osterhase kann kommen und die Hauptabnehmer der funktionierenden Produktionskette ’Eier’ von den deutschen ’Legebatterien’ werden pünktlich versorgt. Im Jahr 2020 werden so die jetzt frei herumlaufenden und glücklichen Biohühner den nun ihrerseits eingepferchten Deutschen zeigen, wer noch ein ’Freiheitsrecht’ in der Bundesrepublik besitzt! Danke ’Home office’, Danke Biohühner und natürlich: Danke Osterhase!

Urheberrecht
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Grafikquellen      :

Oben      —       Eierlegende Wollmilchsau, German for „egg-laying wool-milk-sow“

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Unten      —     Illustration of a clapping game created by Andrew and Kyle Clements, c.1920

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DER ROTE FADEN

Erstellt von Redaktion am 9. April 2020

Leben, mit der Energie eines Wellensittichs

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Durch die Woche mit Ebru Tasdemir

Liebe Systemrelevanten, ich habe nicht mitgeklatscht. Uff, nu ist es raus. Immer wenn ich mir fest vornahm, doch wirklich heute Abend am Fenster zu stehen um 18 Uhr oder um 21 Uhr (genau da beginnt auch schon das Problem), da war ich irgendwie absent. Mit einer wirklich nur leisen Genugtuung habe ich dann lesen dürfen, dass die Krankenpfleger und Ärztinnen sich gar nicht so sehr über den Applaus freuen. Oder doch, vielleicht ein bisschen. Aber noch mehr hätten sie sich freuen können, wenn wir ein wenig früher bei ihren Demos mitgelaufen und auf Bettpfannen den Takt zu „We Will Rock You“ mitgeschlagen und gegen den Pflegenotstand mitdemonstriert hätten. Damals, als alles wegrationalisiert worden ist, was nicht bei drei auf den Bäumen war.

Den Zeitpunkt haben wir alle verpasst. Dann eben abends klatschen. Das läuft dann so, dass mir um, sagen wir, 21.17 Uhr, einfällt: Ach Mensch, klatschen! Aber anscheinend steht in ganz Berlin einzig meine Nachbarschaft nicht auf dem Balkon; würde man ja sonst früher mitbekommen.

Und weil ich das abends immer verpenne, habe ich mir in meinem jugendlichen Quarantäne-Elan die anderen systemrelevanten Berufe vorgenommen, für die klatschte ja noch keiner so richtig. An der Supermarktkasse habe ich es kurz versucht. Nicht zu klatschen, aber der Verkäuferin wenigstens zu sagen: „Danke, dass Sie da sind und hier tagein, tagaus sitzen und Waren über das Band ziehen. Das bedeutet mir sehr viel.“ Sie guckte mich an und sagte „Na, wat soll ick denn sonst machen, zu Hause sitzen und warten, dass Geld vom Himmel regnet oda wat, so dit macht dann achtunfuffzichsechzich, aber nur mit Karte.“

Zweiter und letzter Versuch: Als am Dienstag in dieser Woche dann die Müllabfuhr kam, und ich um 6.30 Uhr mit dem ersten Kaffee am Fenster saß, sperrte ich das Fenster weit auf und dachte kurz daran zu klatschen. Die beiden Müllmänner hätten vermutlich gar nichts gehört, weil die Müllcontainer mit so einem tutenden Krach abgeladen werden. Und so brüllte ich eben ersatzweise ein DANKE auf die Straße – und raten Sie, was? Keiner fühlte sich angesprochen. Noch nicht mal der Passant, der seinen Hund vor meiner Haustür Gassi führte, was ja auch ein bisschen systemrelevant ist. Also für den Hund.

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Was sehen wir : „Nur die größten Versager lassen für sich Klatschen – Politikerleben eben !!“

Auf den Hund gekommen ist mittlerweile auch das Zusammenleben mit den anderen Menschen. In einer Großstadt wie Berlin wird es mit einem Bußgeldkatalog geahndet. Mal gucken, wie genau man durchsetzen will, dass unter 16-Jährige Bußgeld bezahlen sollen, wenn sie trotz Verbots die Oma im Pflegeheim besuchen. Die Botschaft ist ja angekommen: Setzt euch mit einer Stoppuhr auf die Parkbank, bleibt nicht stehen, macht keine politischen Aktionen, auch wenn ihr nur zu zweit seid (auch schon vorgekommen) – und jetzt wieder ab mit euch in die Hütte.

Quelle      :         TAZ       >>>>>         weiterlesen

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Grafikquellen        :

Oben       —             Roter Faden in Hannover mit beschriftetem Aufkleber als Test für einen möglichen Ersatz des auf das Pflaster gemalten roten Strichs

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DL – Tagesticker 09.04.2020

Erstellt von Redaktion am 9. April 2020

Direkt eingeflogen mit unseren Hubschrappschrap

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Das Deutsche Wesen ist einfach unbelehrbar. Trotz des riesigen Blutzoll aus den letzten Krieg hält er weiterhin die Fahne hoch und singt ein Lied auf seine Mutti. Wer hat schon seine Eltern oder Großeltern gefragt, was sie so im letzten Krieg getrieben haben ?

Krisenkanzlerin Merkel

1.) Alternativlos

Zum Ende ihrer Zeit im Kanzleramt wird Angela Merkel noch einmal zur unangefochtenen Krisenmanagerin. Das Urteil über sie wird auch davon abhängen, wie Deutschland durch die Pandemie kommt. Selbst Friedrich Merz muss es in diesen Tagen eingestehen: „Ich finde, dass die Bundesregierung in ihrer ganzen Breite die Arbeit im Augenblick wirklich gut macht“, sagte er gerade dem TV-Sender RTL. „Als Staatsbürger dieses Landes kann man trotz der Krise gut schlafen.“
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Vielleicht wollte er mit diesen Rückzug die, für ihn einzig richtige Entscheidung klarstellen : Ganz egal in welch einen Land und in welch einer Partei auch immer, mit politischen Pack kann auf Dauer niemand zusammen arbeiten – ohne selber sein Gesicht zu verlieren.  Glückwunsch !

Weg frei für Biden :

2.) Sanders steigt aus US-Präsidentschaftsrennen aus

Der linke Senator Bernie Sanders ist aus dem Präsidentschaftsrennen der US-Demokraten ausgestiegen und hat damit den Weg frei gemacht für eine Kandidatur des Ex-US-Vizepräsidenten Joe Biden. Sanders gab seine Entscheidung am Mittwoch bekannt.Damit ist Biden nun der einzige verbleibende Bewerber in dem Rennen der oppositionellen Demokraten und steht so quasi schon als Herausforderer für Amtsinhaber Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl Anfang November fest – lange vor dem Ende der Vorwahlen.

Schweriner-Volkszeitung

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Wer begibt sich nicht auf die Suche nach Politikern, welchen er das Eigelb um die Ohren schlagen kann !

Fest:

3.) Im Corona-Jahr ist Ostern Furcht und Zittern

Das Osterfest wird in diesem Jahr überschattet vom Karfreitag, und der Karfreitag hat schon vor Wochen begonnen, schleichend, und er will schier nicht enden. Der Karfreitag ist ein stiller Feiertag, der der Verzweiflung einen würdigen Raum gibt. Er ist nicht der Tag des friedlichen Entschlafens, sondern des schmerzhaften Sterbens. Er erinnert an den Tag, an dem Jesus von Nazareth als junger Mann am Kreuz hingerichtet wurde. Dessen kurzer Weg auf den Tod zu beginnt am Vorabend des Karfreitag in Gethsemane, dem Garten am Ölberg in Jerusalem; und er endet, nachdem er sein Kreuz dorthin selbst hatte schleppen müssen, auf dem Hügel Golgatha. Todeskandidaten damals wurden nackt ausgezogen, an das Kreuz gebunden, manchmal auch noch genagelt, und starben nach stunden-, manchmal auch tagelanger Qual einen Erstickungstod.

Sueddeutsche-Zeitung

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Was macht Nord-Korea auf dieser Erde zur Zeit so interessant ? Es war nicht der Diktator Kim welcher die Ur-Einwohner in den USA und Australien fast ausrottete, sowie die Afrikaner versklavte. „Auch nicht die Gelbe Gefahr.“ Es waren überwiegend die weißen Europäer welche ihre Not und ihr Elend durch ihre Flucht nach Übersee brachten.

Zwischen Pandemie und Raketentests

4.) Nordkorea spricht von null Corona-Fällen: Bericht über Hunderte tote Soldaten aber gibt Rätsel auf

Während sich das Coronavirus weltweit ausbreitet, meldet Nordkorea keinen einzigen Fall. Wie zum Beweis provoziert das Regime von Kim Jong Un mit neuen Raketentests. Aber was kann Kim COVID-19 entgegensetzen? Bei der Corona-Krise ist es wie so oft in Nordkorea: Belastbare Fakten sind Mangelware, stattdessen kursieren Propaganda, Vermutungen und Gerüchte. Nur so viel steht fest: das Regime begann bereits Ende Januar, und damit lange vor Europa, auf die unsichtbare Bedrohung zu reagieren. Die Staatszeitung Rodong Sinmum bezeichnete den Kampf gegen das Virus damals als Angelegenheit des „nationalen Überlebens“.

Focus

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Galt nicht  immer schon im Volksmund, nach einen Berufswunsch gefragt die These: “ Im Sommer Lehrer und im Winter Bauarbeiter ? Kurz: Urlaub und Stempeln !

Lehrerverband zur Corona-Krise

5.) Normalität an Schulen nach den Osterferien unrealistisch

Seit fast vier Wochen sind die Pausenklingeln in den Schulen stumm und die Stühle hochgestellt. Immer lauter wird nun die Frage gestellt: Wie geht es weiter nach den Osterferien? Der Lehrerverband macht wenig Hoffnung, dass schnell Normalität einkehrt. Eine Rückkehr zum normalen Unterricht an den Schulen direkt nach den Osterferien wird es nach Einschätzung des Deutschen Lehrerverbandes nicht geben. Alles hänge von der medizinisch-virologischen Lageeinschätzung und den Maßnahmen ab, die am kommenden Mittwoch von den Ministerpräsidenten der Länder und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beschlossen und verkündet würden, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der Deutschen Presse-Agentur. „Ich bin mir aber sicher, dass es nach den Osterferien keinen Unterrichts-Vollstart an den Schulen geben wird.“

Stuttgarter-Nachrichten

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Erhoben nicht immer schon die größten menschlichen Versager dieser Erde die höchsten Ansprüche ? Schaut euch als Bespiele nur die nationalen Regierungen an ! Aus den Gossen – Hochgeschossen !!

SSJ 100 für UN-Flugdienst

6. ) Die Vereinten Nationen fliegen bald Superjet

Seit 2001 betreiben die Vereinten Nationen den United Nations Humanitarian Air Service (UNHAS), mit dem sie weltweit Friedensmissionen unterstützen und Katastrophenhilfe leisten. Künftig wird der UNHAS dabei auch auf den Suchoi Superjet aus Russland zurückgreifen. Die Flotte der UN-eigenen Fluggesellschaft ist so bunt wie ihr Einsatzspektrum: Laut Datenbank von planespotters.net fliegen derzeit 15 Flugzeuge dauerhaft für die Vereinten Nationen – von Regionalturboprops wie ATR 72 und Dash 8 bis hin zur Boeing 767-300. Hinzu kommt eine Vielzahl kleinerer Maschinen, die vom UNHAS bei Bedarf von diversen Betreibern angemietet werden. Auch der fest für UNO-Dienste abkommandierte Bestand wird großteils von Partnern betrieben. Die 767-300 beispielsweise gehört Ethiopian Airlines, die Mehrheit der restlichen Flugzeuge zählt zum Inventar der kanadischen Voyageur Airways. Außerdem griffen die UN in der Vergangenheit gerne auf altbewährtes Gerät aus Russland zurück: Iljuschin Il-76 sowie die Hubschrauber Mil Mi-8 und Mi-26 flogen unter anderem bereits für den UNHAS.

FLUG Revue

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Sucht sich nicht jedes Dreckland seine zu ihm passenden Helden ?

Vorbildlich!

7.) Bankräuber trägt Gesichtsmaske bei Überfall

Er zeigt, wie es richtig geht: Ein gewissenhafter Räuber hat heute bei einem Überfall auf eine Dresdner Sparkassenfiliale eine Maske getragen – offenbar wollte der unbekannte Mann der insgesamt rund 32.000 Euro erbeutete, keine der in der Bank befindlichen Personen mit dem Coronavirus infizieren. Ein Sprecher der Polizei zeigte sich voll des Lobes für den umsichtigen Räuber. „Zeugenaussagen zufolge hat sich der Mann an alle nötigen Sicherheitsmaßnahmen gehalten. So hielt er mithilfe einer Handfeuerwaffe alle Personen auf mindestens 1,50 Meter Abstand und nahm das Bargeld nicht etwa direkt entgegen, sondern ließ es sich in eine mitgebrachte Tasche packen.“

Postillon

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Anregungen nehmen wir gerne entgegen

Treu unserem Motto: Es gibt keine schlechte Presse, sondern nur unkritische Leser

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Grafikquellen        :

Oben     —    DL / privat – Wikimedia  Commons – cc-by-sa-3-0.

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