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Archiv für April 1st, 2020

Fußball in Corona-Krise

Erstellt von Redaktion am 1. April 2020

Plötzlich egal

Von Andreas Rüttenauer

In Corona-Zeiten wird klar: Man kann auch ohne Fußball leben. Für die Bosse muss das eine harte Erkenntnis sein.

Keine Liebe mehr am Samstag, kein Hass mehr. Kein Daumendrücken, keine Schadenfreude. Keine Tränen, keine geballten Fäuste. Nicht freitags, nicht sonntags und auch unter der Woche nicht. Die Fußballbundesliga hat sich in die Coronapause verabschiedet, die Champions League ruht, und auch die Nationalmannschaften kicken nicht mehr. Die Fußballrepublik Deutschland, so möchte man meinen, muss in ein tiefes emotionales Loch gefallen sein. Kein Kampf um die Meisterschaft, kein Abstiegskampf. Keine Hass auf Dietmar Hopp und kein Entsetzen über den Videobeweis. Was macht das mit einer Fußballnation wie Deutschland? Die Antwort nach den ersten fußballfreien Wochen fällt für die Branche ernüchternd aus. Nichts. Der Fußball mag die erfolgreichste Nebensache der Welt sein. Die Krise zeigt, dass er nie eine echte Hauptsache sein wird.

Die Milliardenumsätze, an die man sich gewöhnt hat, die irrwitzigen Ablösesummen und auch die Millionengehälter der besten Profis, die nichts unversucht lassen, diese so anzulegen, dass Steuerbehörden keinen Zugriff darauf haben, können noch so groß sein, sie zeigen, dass der Fußball ein irres Geschäft ist. Und doch scheint er verzichtbar. So egal war der Fußball den Menschen selten. Und statt zu den Stadien zu pilgern und dort gegen den Stillstand des Spielbetriebs zu demonstrieren, haben die in den vorvergangenen Wochen so viel gescholtenen Ultras Transparente vor Krankenhäusern angebracht, auf denen sie ihre Dankbarkeit dem Pflegepersonal gegenüber zum Ausdruck gebracht haben. Man kann ganz gut mal ohne Fußball leben. Für die Macher des Fußballs, die Manager der Ligen und die Bosse der Klubs muss das eine harte Erkenntnis sein.

Ein Fifa-Präsident wird behandelt wie ein Staatsgast, wenn er Wladimir Putin oder die Herrscherfamilie von Katar besucht. In der Coronakrise merkt er, dass sein Reich nicht wirklich mächtig ist. Der Fußball ist als Unterhaltungsbusiness alles andere als systemrelevant. Der Welt geht es dreckig und der Fußball kann nicht viel mehr machen, als seine bekannten Gesichter nach vorne schicken und die Menschen zu einem gesunden Lebensstil aufzufordern. Auch das eine bittere Erkenntnis für eine Szene, die es gewohnt ist, angehimmelt zu werden.

File:Borussia Dortmund Squad (before a football match and greeted by BVB fans).jpg

Wird diese Erkenntnis den Fußball demütig machen? Wird anders gespielt, wenn der Ball endlich wieder rollt? Gibt es bald schon den Profifußball mit menschlichem Antlitz? Hört man den Protagonisten der Szene zu, muss man das fast glauben. Da nehmen Menschen das Wort Solidarität in den Mund, die bis dato nichts anderes kannten als den gnadenlosen Wettbewerb. Uli Hoeneß, der Ehrenpräsident des FC Bayern München mit Zuchthausvergangenheit, sagte in der Sportpostille Kicker: „Solidarität muss jetzt gelebt werden, nicht nur erzählt.“ Dann legen die vier Champions-League-Teilnehmer dieser Saison 20 Millionen Euro in einen Topf, um die kleineren Profivereine in der Ersten und Zweiten Liga vor dem Untergang zu retten.

Entgangene TV-Einnahmen

Fehlende Einnahmen aus dem nicht laufenden Geschäft haben die Profivereine dazu gezwungen, mit den Spielern über Gehaltseinbußen zu verhandeln. 750 Millionen Euro gehen der Liga allein an Einnahmen aus TV-Rechten verloren, sollte sich das Vorhaben der Liga nicht umsetzen lassen, die Meisterschaft zur Not ohne Publikum im Sommer zu Ende zu spielen. Es geht sogar echten Weltmeistern ans Geld. Manuel Neuer und seine Kollegen aus der Mannschaft des FC Bayern München verzichten auf 20 Prozent ihres Gehalts, damit die niederen Mitarbeiter des Klubs nicht in die Kurzarbeit geschickt werden müssen. Auch das wird als Geste der Solidarität verkauft. Wird der Fußball also wieder gut? Werden aus kickenden Geschäftsleuten wieder die viel besungenen elf Freunde?

Quelle     :      TAZ        >>>>>         weiterlesen

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Grafikquellen       :

Oben      —       Innenansicht des Stadions während der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2011

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Unten       —      Die Spieler des BVB betreten den Platz und bereiten sich auf das Spiel vor.

Source Flickr: BVB-im-HSK_2011-07-04 18-35-41
Author Axel Schwenke
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Wenn es sie dann gibt ?

Erstellt von Redaktion am 1. April 2020

Wer verzichtet auf die Corona-Impfung

CDC Champions One Health (36813874750).jpg

Ich habe mich noch nie gegen ein Grippe impfen lassen und werde mich auch zukünftig nicht als Kamel für unwissende Politiker oder wissenschaftliche Panikmacher zur Verfügung stellen.

Quelle     :         INFOsperber CH.

Von Beat Glogger / 28. Mär 2020 –

Wer möglichst bald eine Impfung möchte, kann nicht gleichzeitig mit einer Volksinitiative sämtliche Tierversuche verbieten wollen.

Was hat die aktuelle Corona-Pandemie mit der Initiative zum Verbot von Tierversuchen zu tun? Viel mehr als man auf den ersten Blick erkennen mag. Zwischen der aktuellen Gesundheitskrise und der Volksinitiative, die im vergangenen Dezember vom Schweizer Bundesrat an das Parlament geleitet worden ist, tut sich eine enorme Spannung auf. Ein Graben, der zeigt, wie schizophren wir manchmal sind.

Jetzt verfolgt man gebannt die Entwicklung der Covid-19-Welle und es kann nicht schnell genug gehen, bis die Forschung eine Impfung gegen den neuen Erreger entwickelt hat. Gleichzeitig liebäugelt man damit, in der Schweiz Tierversuche bedingungslos zu verbieten.

Und wie soll man dann die Corona-Impfung entwickeln? Im Labor an Zellkulturen. Aber wie testet man, ob sie wirkt? Direkt am Menschen? Geht auch nicht, denn die Initiative verbietet auch Forschung am Menschen. Dumm gelaufen. Dann beziehen wir den Impfstoff dannzumal halt im Ausland. Geht leider auch nicht.

Denn die Initiative will auch den Import von Produkten verbieten, die ganz oder in Teilen mittels Tierversuchen entwickelt worden sind. Das heisst nichts anderes, als dass wir – wenn es die Corona-Impfung dann mal gibt – darauf verzichten müssten.

Und nicht nur das: Mit der Initiative werden «Handel, Einfuhr und Ausfuhr von Produkten aller Branchen und Arten verboten, wenn für sie weiterhin Tierversuche direkt oder indirekt durchgeführt werden». Was meines Erachtens etwas fadenscheinig ist: Wenn die Tierversuche mal abgeschlossen sind, ist das Medikament dann also doch okay?

Natürlich findet niemand Tierversuche toll. Aber es ist festzuhalten, dass die Anzahl dieser Versuche seit 1983 von knapp zwei Millionen im Jahr auf 586’643 im Jahr 2018 zurückgegangen ist. Und weitaus die meisten Tierversuche bedeuten für die Tiere nur eine geringe oder gar keine Belastung.

Im Jahr 2008 sind striktere Bestimmungen zu Tierversuchen eingeführt worden. Und 2010 hat das Stimmvolk einem neuen Verfassungsartikel über die Forschung am Menschen zugestimmt und damit den Schutz gestärkt. Schon heute ist gesetzlich festgelegt, dass Forschung an Tier und Mensch nur dann zulässig ist, wenn keine Alternativen existieren, zum Beispiel Computersimulationen oder Zellmodelle. Und mittlerweile ist es ein eigener Forschungszweig geworden, wie man Tierversuche ersetzen, verbessern und reduzieren kann.

Die Initiative wird unterstützt von rund achtzig Organisationen wie Tierschutzgruppen und Tierparteien, von Unternehmen und auch prominenten Personen wie dem Altrocker Chris von Rohr. Nicht dazu gehört der Schweizer Tierschutz STS.

Konsequenterweise müssten alle, die diese Initiative unterstützen, auf den Impfstoff gegen das SarsCoV2-Virus verzichten, denn dieser wird wohl oder übel auch mittels Tierversuchen entwickelt werden.

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Dieser Kommentar erschien zuerst auf dem Wissenschaftsportal higgs.ch.

FREIE NUTZUNGSRECHTE

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Bei einer Online-Nutzung ist die Quellenangabe mit einem Link auf infosperber.ch zu versehen. Für das Verbreiten von gekürzten Texten ist das schriftliche Einverständnis der AutorInnen erforderlich.

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Grafikquellen       :

Oben       —         CDC champions a One Health approach, encouraging collaborative efforts to achieve the best health for people, animals, and the environment. Photo credit: Awadh Mohammed Ba Saleh

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Unten         —      Comic telling the youth in Luxembourgish to prevent the COVID-19 from spreading by washing their hands on a regular basis.

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Bericht von Video-Konferenz

Erstellt von Redaktion am 1. April 2020

des Parteivorstandes vom 28.03.2020

Parteitages der Partei DIE LINKE 2019, Bonn.3.jpg

Quelle          :     AKL

Von Lucy Redler und Thies Gleiss

(Mitglieder des Bundesprecher*innenrates der Antikapitalistischen Linken in der LINKEN)

Alles im Zeichen der Corona-Krise

Auch das politische Leben der LINKEN ändert sich in Zeiten der Corona-Pandemie und vor allem in Folge der mit ihr verordneten Notstandspolitik deutlich. Statt in einer zweitägigen Sitzung mit Anreise nach Berlin tagte der Parteivorstand der LINKEN am 28. März 2020 eintägig und in Form einer Video-Konferenz.

Erste sichtbaren Folgen der Umstellung: Es wurde nicht wenig an Reisekosten gespart und mit 40 von 43 gewählten PV-Mitgliedern war die Teilnahme rekordverdächtig hoch. Es ist nicht alles schlecht in Corona-Zeiten.

Berichte

Es lagen dem PV Berichte der Religionspolitischen Kommission und der Bundesfinanzrevisionskommission vor. Beide Berichte wurden mit wenigen Nachfragen zur Kenntnis genommen. Ein Bericht vom Bundesausschuss konnte nicht gegeben werden, da dessen Sitzung wegen der Corona-Krise nicht stattfinden konnte.2orona-Krise, kommender Parteitag und wie weiter

Ursprünglich sollte diese März-Sitzung des PV den für Mitte Juni in Erfurt geplanten nächsten Bundesparteitag der LINKEN vorbereiten. Dazu lag auch ein Entwurf des geschäftsführenden Parteivorstandes für einen Leitantrag zu diesem Parteitag vor.

Es wurde schnell allen klar, dass es sehr unwahrscheinlich sein wird, dass der Parteitag wie geplant stattfinden kann. Ebenso deutlich wurde, dass der Entwurf für den Leitantrag „aus der Zeit gefallen war“, wie es mehrere Diskutierende, strömungsübergreifend feststellten, weil er die aktuelle Entwicklung der „Corona-Krise“ zu wenig aufnehmen konnte.

Dem PV lag zudem ein ausführlich begründeter Antrag von Lucy Redler und Thies Gleiss vor, den Leitantrag aus diesen Gründen gar nicht mehr zu befassen, sondern einen neuen auszuarbeiten.

Zusätzlich lag dem PV ein Antrag des Bundesgeschäftsführers für eine Erklärung des Parteivorstandes zur Corona-Krise und ein erstes Sofortprogramm gegen diese Krise vor.

Aus dieser Gemengelage ergab sich dann ein „Einheitstagesordnungspunkt“ zur Corona-Krise.

In der Einschätzung der politischen Lage im Kontext der Corona-Pandemie gab es große Übereinstimmung in grundsätzlichen Punkten:

– Die von der Corona-Pandemie ausgelöste weltweite Krise wird sich höchstwahrscheinlich zu einer der tiefsten und umfassendsten Krisen des Kapitalismus entwickeln, deren genaue Ausmaße und Dauer noch nicht erfasst werden können.

– In einer solchen Zeit wird die Regierung und die Exekutive erst einmal gestärkt, die – parlamentarische und nichtparlamentarische – Opposition hat es deutlich schwerer, Gehör zu finden. Das drückt sich in aktuellen Umfrageergebnissen zu Bundestagswahlen schon aus. Erstmals seit Ende 2017 hat die Koalition aus CDU/CSU und SPD wieder eine Mehrheit. Alle Parteien der Opposition verlieren an Zustimmung oder stagnieren.

– Die entscheidende Frage neben der Bekämpfung der Pandemie ist, wer soll die Kosten für die Krise bezahlen? Soll es wieder nur einen Rettungsschirm für die privaten Unternehmen, die Banken und Konzerne geben, oder gelingt es, trotz der eingeschränkten Möglichkeiten von kollektiven, öffentlichen Politikformen, den Interessen der Beschäftigten, Erwerbslosen, Rentner*innen, Geflüchteten Gehör zu verschaffen, sowie die heftigen Begrenzungen der demokratischen Grundrechte im Zuge der Krisenbewältigung zeitlich und inhaltlich zu begrenzen.

Die Parteivorsitzenden Bernd Riexinger und Katja Kipping berichteten über die Interventionen der Bundestagsfraktion, die sich auf die Schwerpunkte „Sicherung und Ausbau des Gesundheits- und Pflegesektors, Sofort-Erhöhung der Gehälter in Pflegeberufen“; „Schutz der Beschäftigten vor Kündigung und durch ein Kurzarbeitergeld von 90 Prozent, Stopp der Sanktionen für Erwerbslose“ und „Sicherung  der Mieter vor Kündigung und Stopp von Strom- und Gassperrungen“ konzentrierten.

Bernd warnte zudem, schon jetzt Aussagen über die Ausmaße der Krise zu machen, es könne sich die Lage, wenn auch unwahrscheinlich, schnell wieder ändern.

Katja hob hervor, wie stark in dieser Krise auch neue Formen der Solidarität entstehen und sich auch Möglichkeiten einer nach-kapitalistischen Gesellschaft abzeichnen.

Lucy Redler und Thies Gleiss betonten in Redebeiträgen, dass sich die LINKE auf keinem Fall dem gerade massiv aufgebauten Druck, sich einer nationalen Einheitsregierung zur Krisenlösung anzuschließen, beugen darf. Das gilt auch beim Abstimmungsverhalten der Bundestagsfraktion zu Rettungspaketen der Bundesregierung. Milliardenhilfen für Großkonzerne stehen Brosamen für Lohnabhängige und Erwerbslose gegenüber. Gerade jetzt kommt es auf eine unabhängige Formulierung der sozialistischen Alternative an. Ein Sofortprogramm gegen die Krise ist nötig, dass ausdrücklich an dem Primat der Politik vor der Ökonomie anknüpft, an das jetzt auch die sonst so eifrigen Marktradikalen, aus ganz anderen Motiven, appellieren. Es zeigt sich, dass auch in dieser Krise die EU als Kollektivprojekt des europäischen Kapitals wieder versagt und sich alte Hierarchien, mit Deutschland an der Spitze, und nationalistische Alleingänge durchsetzen.

In der Begründung zum Antrag auf Nichtbefassung des Leitantragsentwurfs von Lucy und Thies werden fünf Punkte aufgeführt, die hier auszugsweise zitiert werden sollen:

  1. Wir erleben, dass das weltweite kapitalistische System in eine schwere Krise gerät. Sie wird – das zeigen alle bisher erkennbaren Merkmale – tiefer und gravierender sein als die Krise von 2008. Es werden die klassischen Sektoren des Kapitalismus – Industrieproduktion, große Handelsketten und die Großagrarindustrie – betroffen und treibende Kraft auch für die nächste Krise des Finanzsystems werden.

Diese Krise trifft auf einen „überalterten Kapitalismus mit Vorerkrankungen“. Insbesondere die Klimakrise, deren Überwindung ihrerseits schwere Eingriffe in die kapitalistischen Produktionsverhältnisse erfordert, wird durch diese neue Krise, ausgelöst von der Virus-Pandemie, verschärft werden. Gleichzeitig steht die kapitalistische Industrieproduktion in allen Hauptsektoren der Weltwirtschaft in oder vor einer nächsten konjunkturellen Überproduktionskrise. Und schließlich ist die letzte Krise von 2008 trotz vieler Eingriffe in die Mechanismen des Finanzkapitalismus, trotz eines langen Kampfes um neue Kräfteverhältnisse auf dem Weltmarkt, immer noch nicht überwunden. Produktionsniveau und Wirtschaftswachstum sind weltweit immer noch im Krisenmodus.

  1. Wie schon 2008 treten wir in eine Phase ein, in der die Politik schlagartig die Vorherrschaft über die Ökonomie ergreift. Das ist die Umkehrung der für einen „normal“ funktionierenden Kapitalismus typischen Verhältnisse. Dabei treten die politischen Konzepte, Fähigkeiten und Unfähigkeiten der politischen Akteur*innen in ihrer Gesamtheit in Erscheinung und in Konkurrenz. Gefragt sind weniger Bündnisdiskussionen, Mehrheits- und Koalitionsfragen, sondern Antworten auf die großen Fragen, wohin die Gesellschaft sich entwickeln soll. Das ist für eine linke Partei immer die beste aller Ausgangspositionen und die LINKE von 2020 muss aus dieser Situation deutlich mehr machen als die LINKE 2008/2009 (ein Jahr, wo wir trotzdem immer noch die besten Umfrage- und Wahlergebnisse hatten).

Programmatische Vorstellungen eines demokratischen Sozialismus, mit einer Gebrauchswerte produzierenden, geplanten Wirtschaft müssen wir als das große Gegenmodell zum Kapitalismus in den gesellschaftlichen Diskurs bringen.

  1. Es verbieten sich Auftritte und Handlungen – die wir von 2008/2009 durch Teile der LINKEN kennen, und die wir heute schon wieder erleben – die angesichts der Mehrfachkrise in einen Reparaturmodus für den Kapitalismus einschwenken wollen; die von einer Krisengemeinschaft mit den bürgerlichen Parteien reden; und die der Regierung vorauseilenden Gehorsam und Vertrauenserklärungen versprechen.
  2. Wir müssen unsere Kräfte hinter einem radikalen Aktionsprogramm versammeln, das uneingeschränkt die Interessen der Opfer des Kapitalismus und der gegenwärtigen Krisenpolitik vertritt. Darin müssen Forderungen sein, die die Krise für weitergehende und den Kapitalismus in Frage stellende Politik ausnutzen will: Drastische Aufwertung der frauendominierten Berufe, die in Zeiten der Corona-Krise endlich als systemrelevant anerkannt werden; Radikale Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich; Stärken aller Formen der Arbeiter*innenkontrolle und der betrieblichen Selbstbestimmung bei Investitions-, Subventions- und Konjunkturprogrammen zur Krisenüberwindung; die Bedeutung der Rekommunalisierung des Gesundheitswesens, der Energiebranche und anderer Sektoren; die Abschaffung der Schuldenbremse und die Aufstellung bedarfsgerechter Haushalte. Mehr Demokratie zugunsten der Verbraucher*innen und kommunalen Gemeinschaften; Stärkung – finanziell und politisch – der Eigenverantwortung der Kommunen. Der Kampf für Klimagerechtigkeit und der Ausstieg aus der fossilen Energieverwendung muss angesichts der neuen Krise nicht ausgesetzt, sondern verstärkt werden: Für ein völlig neues, Ressourcen sparendes und Umwelt erhaltendes Wirtschaftssystem. Für ein neues weltweites System einer solidarischen Wirtschaft mit fairem Austausch und der Garantie weltweiter sozialer Rechte.
  3. Die Krisenbewältigung der bürgerlichen Kräfte angesichts der Corona-Krise beschränkt sich fast ausschließlich auf drastische Einschränkung der Bewegungsfreiheit der Menschen. Kein Grundrecht scheint mehr unangreifbar zu sein. Die Krise wird zu einem großen Test eines umfassenden Ausnahmezustands benutzt. Gleichzeitig wird die Freiheit des Kapitals und des Verkaufs der Ware Arbeitskraft nur sehr bedingt eingeschränkt und durch vielfältige finanzielle Hilfen kompensiert. Jeder beteuert, dass alle Maßnahmen – und es wird ja alles bis hin zu vorübergehenden Verstaatlichungen diskutiert – nur für die Krise gedacht sind, danach soll es weitergehen wie bisher. Wir sollten dem den Ausbau der demokratischen Rechte entgegenhalten.

Ein wichtiges Thema ist dabei die ungebrochene Solidarität mit geflüchteten Menschen. Der Skandal der Flüchtlingslager an der griechisch-türkischen Grenze und auf den Inseln muss nach wie vor sofort beendet werden.

Wir wollen die Gelegenheit dieser Krise(n) nutzen, um unser politisches Angebot einer sozialistischen Mitgliederpartei breit zu popularisieren. Wir dürfen uns nicht dem Einheitsgeschrei unterordnen, sondern die politische Verantwortung des Kapitalismus auch für die Corona-Krise und vor allem für die Unfähigkeit der bürgerlichen Kräfte, sie zu lösen, aufzeigen.“

  1. Beschlussfassung:

Der Vorschlag von Jörg Schindler für eine Erklärung „Solidarisch aus der Krise: Menschen vor Profite“ wurde abschließend beraten und leider in einer verstümmelten, und unserer Meinung nach unzureichenden, Form verabschiedet.

Ein ganzer Abschnitt über die ökonomischen Auswirkungen und Maßnahmen, sowie den von der LINKEN als Alternative vorgebrachten Forderungen, wurde ausgeklammert und soll später entschieden werden. Die Änderungsanträge von Lucy Redler und Thies Gleiss, die sich dafür aussprachen, dass auch die Produktion in allen nicht lebenswichtigen Bereichen, die kein Home-Office machen können, eingestellt werden soll (Rüstung, Automobile, Werbung usw.) wurden abgelehnt. Ebenso fanden weitere Änderungswünsche bezüglich einer Ausdehnung der heute schon existierenden bescheidenen Veto-Rechte der Beschäftigten aus Gesundheitsgründen, bis zur Stilllegung der Betriebe bei Weiterzahlung der Löhne, keine Mehrheit. Wir haben in der Schlussabstimmung deshalb mit Nein gestimmt, auch wenn der Beschluss natürlich auch eine Reihe richtiger Vorschläge und Forderungen enthält.

Der Parteivorstand wird zu weiteren digitalen Beratungen am 4. Und 14. April zusammenkommen. Dort wird über den Parteitag und die fehlenden Abschnitte der Erklärung für eine Sofortprogramm gegen die Krise beraten werden.

Köln, Berlin 29.03.2020

akl - Antikapitalistische Linke

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Grafikquelle      :         Parteitag der Linkspartei in Bonn. 2. Tagung des 6. Parteitages der Partei DIE LINKE, 22. und 23. Februar 2019, Bonn.

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Das Corona – Virus

Erstellt von Redaktion am 1. April 2020

Es war einmal eine Königin samt ihren Geldadel

ArnoFunke.jpg

Quelle       :     Scharf  —  Links

Von Dieter Braeg

Es war einmal ein Königinnen Königreich der Großgrundbesitzer, Kaufleute, Produktionsmittelbesitzer Geldmagnaten und Politiker. In dem ging für alle, die Eines sagen, was Anderes meinen und noch was Anderes tun und das Politik oder Management nennen, die profitmaximierende Vermögen scheißende Sonne nie unter.

Sie alle hatten viel zu wenig Zeit, weil es ja so viele wichtige Geschäfte zu erledigen gab, mit denen Geld und Wohlstand vermehrt wurde. Es gab viel zu tun, sie packten es an, die Politikerinnen und Politiker, Kaufleute, Fabrikbesitzerinnen  Fabrikbesitzer und Bankdirektorinnen und Bankdirektoren und so geschahen Wunder: die Nacht wurde zum Tag und der Tag zur Nacht. Sie stimmten ab, rationalisierten, kauften&verkauften, planten, projektierten, gewinnmaximierten und betrieben Intenextensivlohnkosteneinsparung oft bis in den frühen Morgen, kurz bevor der Sonnenaufgang einen neuen herrlichen Kapitalismustag beleuchtete.

Dann kam der Virus, sein Name war „Corona“.  Wenn du „Corona“ von irgendwo bekommst, warnten sie, ob von deinen Kollegen oder deinem Chef, per E-Mail oder via Internet, meide ihn, schaue ihn nicht an halte Abstand, wasch dir die Hände und begib Dich in die geistige und körperliche Gesamtisolation!

Jeder, der bisher mit „Corona“ in diesem KöniginnenKönigreich in Berührung kam, musste feststellen, dass sein komplettes Privatleben gelöscht wurde und das Gehirn seine normale Funktion aufgeben konnte, denn nun wurde angeordnet bei Androhung empfindlicher Strafen, bei gleichzeitiger Aufhebung des Rechtswegs.

Ein neues Zeitalter hat begonnen. Dabei leben wir schon, seit es uns gibt, mit Millionen von Viren gemeinsam auf dieser Welt und nun, so erklärt uns die herrschende Politik, wird bald nichts mehr so sein wie es war. Mensch ist plötzlich nicht nur zu VirenträgerinTräger geworden, sondern hat auch ein „Bewegungsprofil“. Das stellt dem Staat jene Telefongesellschaft zur Verfügung mit der FrauMann einen Vertrag hat und dafür bezahlt, dass sein Sein ein Bewusstsein entwickelte, bei dem der Arsch wichtiger ist als das im Kopf befindliche Denkvermögen.

Warum?

„Klopapier ist ausverkauft“ – verkünden in den Supermärkten dieser nichtunseren Gesellschaft in der der Kapitalismus dank einem Virus noch fester im Sattel sitzt und der Missbrauch der Bedeutung des Wortes „Solidarität“ völlig neue Formen annimmt.

Frisst das Volk Klopapier? Säuft es Desinfektionsmittel oder würzt damit die gehorteten Nudeln?

Täglich verkünden Statistiken bestätigte Fälle, ohne die unbestätigten auch nur zu kennen und dazu die Zahl der Todesfälle. Die oberste Virenleitung verkündet täglich der Stand der Statistik. Dazu entwickelt dann die Politik ein Hilfsprogramm, bei dem der Wirtschaft geholfen wird, die bis heute nicht einmal in der Lage war, genügend Desinfektionsmittel, Schutzhandschuhe und Schutzmasken für jene Bevölkerung bereit zu stellen, die, wie immer, die Zeche zahlen darf. Sowas nennt man Politikworthülsenschutz!

Soviel Wald gab und gibt es gar nicht um die Menge an Süßholz, das jetzt geraspelt werden muss, bereitstellen und verantworten zu können.

Zum Märchen ein wenig Realität. Der erste Coronafall in Tirol wurde Ende Januar 2020 bekannt. Damals erklärte der Landessanitäsdirektor: „Sollten sich Krankheitszeichen entwickeln, wird eine Abklärung eingeleitet.“

Weder eine Auf&Abklärung fand statt. Auch dann nicht, als Island ab 5.3.2020 Tirol zu Risikogebiet erklärte. Bis 17.3.2020 wurde gefeiert. In Sölden dem Winterballermann. Erst ab 18.3. 2020 wurde Tirol „geschlossen“. Schifoan in Tirol in Zukunft? Wohl kaum und in der Zwischenzeit ermittelt die Staatsanwaltschaft. Aus Skikanonen wurden Virenschleudern!

Dies alles führte aber dazu, dass die einfachen Menschen in diesem Königreich plötzlich viel Zeit hatten, weil KöniginKönig mit seinen leitenden Angestellten und Führungskräften dafür gesorgt hatte, dass die schreckliche ewig anhaltende Arbeitslosigkeit in allen Hütten, feuchten Kellergewölben, billigen Sozialhilfeempfängerquartieren und nicht bezahlten Eigenheimen drohte. Wer noch lesen kann, der liest „Die Pest“ von Albert Camus.

Die Realität? Verschwimmt in einer Lawine von Sondersendungen, die oft mit dem Wort „Extra“ am Anfang angekündigt werden. Ohne Tempolimit auf den Autobahnen, ganz ohne Protest des bayerischen Verkehrsbescheuerten, erholt sich die Umwelt und so empfiehlt es sich für die Zukunft, nach Aufhebung der Virusbeschränkung, am Wochenende weiterhin Ausgehverbot, Abstand zu verordnen.

Die neue Virusrepublik lässt erste gesundheitsdiktatorische „Lockerungen“ erahnen. Die anfälligen „Alten“ werden kaserniert und bekommen einen Infoaufkleber „Virusverdächtige/r“. Die virusimmun Getesteten werden zur Arbeit verpflichtet, damit die Profitmaximierungsmaschine nicht gänzlich den Geist aufgibt und zur Überwachung der Gesundheitshaft von Virusverdächtigen wird das Smartphone eingesetzt. Die Alternativlospeitsche wird ausgepackt.

Ist der Virus schuld?

Er entscheidet nicht! Europa existiert nicht mehr, Bewegungsfreiheit haben höchstens noch Warentransporte mit LKWs samt Fahrerin/Fahrer. Jahrzehntelange grenznahe Freundschaften und Arbeitsbeziehungen werden zerstört und nicht der Mensch steht im Mittelpunkt sondern Börse, Wirtschaft und Konsum.

Ich befürchte nicht mitfeiern zu können beim größten und ekelerregendsten Erfolg des Kapitals und seiner HelferinnenHelfer, denen es gelungen ist in fast allen Ländern dieser Welt ihre Herrschaft mit dem Begriff Demokratie zu tarnen.

Ich bin 80 Jahre alt.

Herr Kapellmeister auf geht’s, spielen Sie „Freude schönes Göttergeflunker“.

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Grafikquelle        :

Oben      —       „Das Thüringer Festmahl“ von Arno Funke – Standort 1.Bratwurstmuseum Holzhausen Personen auf dem Bild „Das Thüringer Festmahl“ von Arno Funke: Thomas Münzer Martin Luther Johann Sebastian Bach Friedrich Schiller Lucas Chranach der Ältere Anna Amalia von Sachsen-Weimar Johann Wolfgang von Goethe Bratwurstkönig Obama Otto Dix Elisabeth von Thüringen Alfred Brehm Kloßmarie Angela Carl Zeiss

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Unten      —       Scharf  — Links      —     Bildmotage :   D. Braeg

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Corona-Isolation in Serbien

Erstellt von Redaktion am 1. April 2020

Jeder stirbt für sich allein

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Aus Belgrad Ivan Ivanji

Für Menschen über 65 gilt in Serbien eine Ausgangssperre. Der 91-jährige Holocaustüberlebende Ivan Ivanji macht sich Gedanken über die Maßnahmen.

Begrenzungen der Freiheit während einer Pandemie sind in geordneten Gesellschaften erforderlich. Wieso aber in Serbien einzelne Altersgruppen unterschiedlich behandelt werden, ist nicht nur unverständlich, sondern auch verfassungswidrig. Denn in Serbien wurde für Senioren über 65 Jahren eine absolute Ausgangssperre verhängt. Für die Überschreitung dieser Verordnung muss man eine Geldbuße von rund 1.300 Euro zahlen, für serbische Rentner, die im Schnitt mit 350 Euro über die Runden kommen müssen, eine unbezahlbare Summe. Kontrolle dieser Maßnahme übt nicht nur die Polizei aus, sondern auch Dreierpatrouillen der Militärpolizei mit schussbereiten Maschinenpistolen.

Bevor ich über die Situation und meine Gedanken zur Coronavirus-Situation berichte, muss ich zugeben, dass ich kein typisches Fallbeispiel bin. Ich habe mit dem Massentod sehr früh nahe Bekanntschaft gemacht und bin finanziell und materiell gesichert, sehr viele Mitbürger dagegen nicht.

Wie gefährdet bin ich persönlich? Mit mindestens 50-prozentiger Wahrscheinlichkeit hätte ich am 27. Mai 1944 ermordet werden sollen. An diesem Tag wurde ich als 15-Jähriger in Auschwitz an einem übermüdeten SS-Arzt vorbeigetrieben, der mit einer Handbewegung entschied, dass ich arbeitsfähig bin und nicht der Sonderbehandlung (sprich Gaskammer) unterzogen werde.

In einer furchtbaren Lage befand ich mich vom 18. Februar bis zum 13. April 1945 im Außenkommando des KZ Buchenwald in Langenstein, einem Dorf nahe Halberstadt. Von den rund 7.000 Häftlingen überlebten etwa 2.500. Aus heutiger Sicht ist für mich noch schrecklicher als die Arbeit in den Stollen der Harzer Thekenberge, dass wir keine Betten hatten, sondern auf halb verfaultem Stroh so dicht beieinanderliegen mussten. Keiner konnte sich auf die andere Seite drehen, ohne Dutzende Mithäftlinge zu bewegen. Man musste starr liegen bis zum Morgen.

Ich wunderte mich, als ich nach dem Krieg erfuhr, dass Einzelhaft in den Gefängnissen eine schwere Sondersanktion ist. Wäre ich je zu einer Kerkerstrafe verurteilt worden, hätte ich sofort um Einzelhaft gebeten.

Meine „Zelle“ hat 68 Quadratmeter

Heute befinde ich mich, 91 Jahre alt, wegen der Coronavirus-Pandemie wieder im Gefängnis, allerdings in einer sehr bequemen Einzelhaft. Meine „Zelle“ ist 68 Quadratmeter groß, hat Fensterwände in zwei Himmelsrichtungen und eine nach Südwesten ausgerichtete Terrasse. Von der blicke ich auf einen schönen kleinen Rasenplatz. Es ist 22 Grad warm, die Bäume sind dabei, ihr erstes Grün anzulegen, mehrere Bänke sind frei. Ich verstehe nicht, warum ich mich in größere Gefahr bringen würde, säße ich eine halbe Stunde im Park. Experten sagen, eine Ansteckung sei im Freien mit sicherer Distanz unwahrscheinlich.

Doch ich habe der Obrigkeit zu gehorchen, wie auch jüngere Mitbürger, für die die absolute Ausgangssperre von 17 bis 5 Uhr morgens gilt. Im Kampf gegen die Pandemie wurden in verschiedenen Ländern unterschiedliche Maßnahmen ergriffen, die zur Begrenzung der individuellen Freiheit führen – das verstehe ich. Weltweit spricht man von „einer nie da gewesenen Situation“. Das akzeptiere ich jedoch nicht, schlicht gesagt, das ist nicht wahr.

Ohne sich der Gefahr auszusetzen, die aktuelle Pandemie kleinzureden, können wir uns ruhig daran erinnern, dass zwischen 1346 und 1353 ein Drittel aller Europäer am „Schwarzen Tod“, also der Pest, gestorben ist. 1918/19 haben fünfzig bis siebzig Millionen Menschen die „Spanische Grippe“ nicht überlebt. Damals wurde nicht so genau gezählt wie heute, auf einige Millionen Tote mehr oder weniger kam es nicht an. Jedenfalls waren es im Laufe eines Jahres mehr Tote als in den vier Jahren des Ersten Weltkrieges.

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Ich höre Einwände: „Aber das ist doch nicht das Gleiche!“ Die Pest wurde von keinem Virus, sondern vom Bakterium Yersinia pestis verursacht, die Influenza nach dem Großen Krieg von einem Virus der Gruppe H1N1, und jetzt haben wir es mit dem bisher unbekannten Virus Corona, bezeichnet auch als SARS-Cov-2, zu tun. Für Wissenschaftler, Epidemieologen, Virus- und Genforscher ist das hochinteressant, aber für Patienten schnurzegal, ob es sich um ein Bakterium, ein Virus oder die Strafe Gottes handelt.

Man wird Schuldige suchen

Es stimmt also keineswegs, dass „so eine Situation“ nie da gewesen ist; es ist jedoch richtig, dass es früher nie Medien gab, die so schnell weltweit Bilder und Nachrichten über Tatsachen und Fake News verbreiteten, nicht nur wohlfundierte Empfehlungen geben, sondern auch sensationslustig Panik schüren. Und nie da gewesen war eine solche gegenseitige Abhängigkeit der Weltwirtschaft. An Einbrüchen ihrer Einkommen, ihrer Existenz, werden sehr viele Menschen, lange nachdem die Krankheit medizinisch gesehen überwunden ist, leiden.

Quelle        :      TAZ        >>>>>         weiterlesen

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Grafikquellen    :

Oben        —       Central Cemetery, Szczecin, Poland

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Unten      —           Police in Park – Belgrade – Serbia

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DL – Tagesticker 01.04.2020

Erstellt von Redaktion am 1. April 2020

Direkt eingeflogen mit unseren Hubschrappschrap

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Es ist zu traurig ! Aber selbst für solche Arbeiten sind Politiker-Innen nicht tauglich. Sie waren es nach den Krieg in den 50-ger Jahren nicht, als wir Kinder nach Schulschluss von den Bauern abgefangen wurden um auf den Feldern zu helfen, um die politischen Specknacken zu füttern und sind es heute erst recht nicht ! Faulheit ist eine ansteckende Krankheit  das sehen wir auch in der „Corona-Kriese“, wo wir beobachten das politische Unwissenheit die Bürger-Innen vorsätzlich in die Panik zu treiben versucht. Merkel und Spahn als Spargelstecher, da lacht nicht nur der Spargel!

Landwirte suchen Erntehelfer:

1.) Zweifel an Klöckners Vorschlag

Bauern in Hessen benötigen dringend Erntehelfer, zum Beispiel aktuell fürs Spargelstechen. Die Idee, ungelernte Aushilfen einzusetzen, hat Schwächen. Der Bauernverband gibt sich diplomatisch. Aber ein Spargelbauer aus Südhessen spricht Tacheles. Der von der Politik empfohlene Einsatz von fachfremden Erntehelfern erweist sich in der Praxis als problematisch. „Wir sind dankbar für jede helfende Hand, weil wir dringend Unterstützung benötigen. Aber die Idee ist nicht so einfach umzusetzen, wie sich das manch einer denkt“, sagte der Sprecher des Hessischen Bauernverbands, Bernd Weber, auf Anfrage in Friedrichsdorf (Hochtaunuskreis). Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hatte vorgeschlagen, dass beispielsweise Beschäftigte aus der Gastronomie, dem Einzelhandel und anderen wegen der Corona-Krise notleidenden Branchen auf den Feldern eingesetzt werden könnten.
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Nicht schlecht – Frau Specht ! Aber um dieses auch umzusetzen müssten sie zuerst ihre Lastesel aus der Regierung abziehen ! Hier sorgte vor Jahren schon ein Basta für ein Desaster !

Corona-Finanzierung

: 2.2.) 2.) SPD-Chefin Esken fordert einmalige Vermögensabgabe

SPD-Chefin Saskia Esken hat zur Bewältigung der finanziellen Belastungen der Corona-Krise eine einmalige Vermögensabgabe ins Spiel gebracht. Vor einigen Tagen hatte auch die Linke einen solche Vermögensabgabe gefordert.  „Wir werden eine faire Lastenverteilung brauchen – und die kann für die SPD nur so aussehen, dass sich die starken Schultern in Deutschland auch stark beteiligen“, sagte sie der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ (Mittwoch). „Ich halte eine einmalige Vermögensabgabe für eine der Möglichkeiten, die Staatsfinanzen nach der Krise wieder in Ordnung zu bringen.“

RP-online

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Finden die Machthaber-Innen der ganzen Welt nicht ihren Stammbaum in der Unmenschlichkeit? Egal ob sie sich nun Orban, Trump, Kurz, Macron oder Merkel nennen.  Suchen sie nicht gemeinsam nach Gesetzen, die Menschen zu entmündigen? Oh Demokratie was wurde nur aus dir gemacht ?

Ermächtigungsgesetz in Ungarn:

3.) Die EU muss endlich handeln

Viktor Orbán tritt die EU-Regeln zur Rechtstaatlichkeit mit Füßen. Jetzt muss Europa die Demokratie in Ungarn retten. Nicht erst mit seinem Notstandsgesetz zur Selbstermächtigung verstößt Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán gegen die rechtlich verbindlichen Bestimmungen des EU-Vertrags zu Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Meinungsfreiheit und Menschenrechten – und damit gegen den Kern der „europäischen Wertegemeinschaft“. Verletzt haben Orbán und seine Fidesz-Partei diese europäischen Verträge und Werte bereits 2017 mit der verächtlichen Ablehnung eines Urteils des Europäischen Gerichtshofs sowie mit ihrer üblen antisemitischen Kampagne gegen George Soros, der in der aktuellen Coronakrise von der Regierungspropaganda erneut als „Volksfeind“ diffamiert wird.

TAZ

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Woher wollt ihr das denn wissen ? Ist es nicht das ungeschriebene Gesetz der Gosse, welches unsere Politiker sehr viel besser kennen müssten, da sie doch überwiegend aus der Gleichen kommen ? Nutzten nicht Merkel und Gauck, um zwei Beispiele zu nennen, die gleichen Saumpfade um als „Gotteskrieger“ nach Oben zu gelangen ?

Islamischer Staat:

4.) Das Kalifat will die Corona-Krise ausnutzen

Als das Coronavirus Mitte März endgültig seinen Weg von Asien nach Westen gefunden hatte und in Europa und dem Nahen Osten eine Regierung nach der anderen das öffentliche Leben beschränkte, ließ eine Reisewarnung aufhorchen: Die Terrormiliz IS, die auch nach der endgültigen Zerschlagung ihres Pseudokalifats dem Namen nach den Anspruch erhebt, einen Staat zu repräsentieren, warnte ihre Kämpfer vor Reisen nach Europa. In dem Artikel, der im IS-Sprachrohr al-Naba veröffentlicht wurde, hielten die Dschihadisten ihre Anhänger zudem mit theologisch unterfütterten Argumenten zum Händewaschen an und dazu, beim Niesen Mund und Nase zu bedecken. Pandemien wie Corona, versicherten die IS-Propagandisten ihren Lesern, würden nicht von selbst zuschlagen, sondern auf Erlass Gottes. „Wir bitten ihn, die Qualen der Kreuzfahrer zu erhöhen und die Gläubigen davor zu retten“, hieß es weiter.

Sueddeutsche-Zeitung

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Deutsche Waffen – Deutsches Geld – schaffen Krieg in aller Welt. Selbst der heimliche König Adolf konnte an der Deutschen Nachkriegs – Mentalität nichts ändern. Von Adenauer bis zu Merkel – alle liefen auf den, ihnen vorgegebenen Partei –  Strich.

Deutschland liefert Rüstungsgüter

5.) für 1,2 Milliarden an Jemen-Allianz

Seit fünf Jahren herrscht im Jemen Krieg. Auch wenn gegen Saudi-Arabien ein Exportstopp gilt, erhalten andere beteiligte Länder weiterhin deutsche Rüstungsgüter.  Seit Anfang 2019 hat die Bundesregierung Rüstungsexporte im Umfang von mehr als einer Milliarde Euro an die Länder der Allianz genehmigt, die im Jemen gegen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen kämpft. Dies geht aus der Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Linke-Abgeordneten Sevim Dağdelen hervor. Demnach wurden allein an Ägypten innerhalb von 15 Monaten 21 Waffenlieferungen für 802 Millionen Euro erlaubt. Für die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) waren es 76 Genehmigungen im Gesamtwert von 257 Millionen Euro. An drei weitere Mitglieder des Bündnisses – Bahrain, Jordanien und Kuwait – gingen Waffenexporte für zusammen 119 Millionen Euro.
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Könnte der Gestank des „Holy Kadaver“ nicht Ausgangspunkt der Corona – Pandemie sein ? Wobei – jeder Kadaver fängt einmal zu stinken beginnt, und so wird auch vom Fisch und seinen Kopf gesprochen. Vergessen wir nicht – selbst Politiker – Innen tragen Köpfe, auch wenn sie für gewöhnlich nicht mit Brauchbaren für die Gesellschaft gefüllt  sind. Das hört man aber erst nachdem sie auf die Schnauze gefallen sind.

Wann ist Fronleichnam 2020?

6.) Bedeutung und gesetzlicher Feiertag

Fronleichnam 2020: Was feiern wir an diesem Feiertag? Und was hat die Nonne Juliana von Lüttich damit zu tun? Alles zu Bedeutung, Datum und vielem mehr, lesen Sie hier. Fronleichnam ist in Bayern und mehreren anderen Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag. Die eigentliche Bedeutung des Feiertages Fronleichnam kennt dagegen längst nicht jeder. Die wichtigsten Fakten zu diesem Tag im Überblick.

Augsburger-Allgemeine

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7.) Ja, aber die Linken…!!!

Ja, aber die Linken…! Die sind doch auch schlimm! Man muss jede Art von Gewalt verurteilen. Man denke nur mal an Stalin, Pol Pot, Willy Brandt. Gewalt von links darf man nicht einfach so links liegen lassen, nur weil gerade ständig schlimme Morde durch Rechtsextremisten verübt werden. Die sind falsch, aber man muss eben auch an den G20-Gipfel in Hamburg denken. Da haben Autos gebrannt! Autos!

Postillon

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Anregungen nehmen wir gerne entgegen

Treu unserem Motto: Es gibt keine schlechte Presse, sondern nur unkritische Leser

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