DEMOKRATISCH – LINKS

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RENTENANGST

Archiv für Juli 30th, 2019

Söders Schaufensterpolitik

Erstellt von Redaktion am 30. Juli 2019

Franke for Future

Söder, seine Ehefrau und eine grüne Heuschrecke

Kommentar von Anja Maier

Der CSU-Vorsitzende Markus Söder prescht mit Klimaschutzmaßnahmen vor, dass Berlin kaum hinterherkommt. Das ist reine Machttaktik.

Wenn das so weitergeht, zeigen die Bayern denen in Berlin mal eben, wie aus einer Steinzeitpartei einsfixdrei eine umweltpolitische Taskforce werden kann. In München führt Markus Söder jedenfalls gerade eindrucksvoll vor, wie ökologische Schaufensterpolitik funktioniert.

Der CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident schlägt vor, den Klimaschutz ins Grundgesetz aufzunehmen. Zuvor ist der Unionspolitiker bereits damit auffällig geworden, dass er die Mehrwertsteuer für Bahnreisen abschaffen will, zudem den von der Bundesregierung beschlossenen Kohleausstieg mal eben um acht Jahre vorziehen möchte und das größte bayerische Volksbegehren „Rettet die Bienen“ zur offiziellen Landespolitik umetikettiert hat. Medienträchtig zelebrierte er mit Baden-Württembergs grünem Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann eine „Südschiene“-Kabinettssitzung, als handele es sich beim gemeinsamen Spaziergang am Ufer des Bodensees um eine Art Staatsbesuch zwischen Kim und Trump.

Veitshöchheim Haus der Fastnacht 06.jpg

Hier und in der TAZ  mit Eselsohren und Merkel in Grün (Bayreuth)

Man könnte also sagen: Söder setzt auf Effekte. Aber wie es so ist: Auch die bleiben nicht ohne Wirkung. Die Öko-Attacke aus Richtung Südwest setzt die Bundesregierung spürbar unter Zugzwang – und zwar sowohl umweltpolitisch als auch koalitionsarithmetisch. Und sie zeigt, dass klimapolitische Instrumente vor aller Augen auf dem Tisch liegen. Es müsste sie nur mal jemand gebrauchen.

Bloß taktisches Agieren

Quelle      :         TAZ          >>>>>        weiterlesen

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Grafikquellen      :

Oben      —       Söder als Prinzregent Luitpold von Bayern mit seiner Frau bei der Fastnacht in Franken (2018)

Unten     —

Unten   —   Veitshöchheim, Haus der Fränkischen Fastnacht, Fassadenmalerei (2015) mit Motiven aus der Fernsehsendung „Fastnacht in Franken“: Links im Gefängnis Markus Söder, der sich 2014 für die Fernsehsitzung als Shrek verkleidet hatte.

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China und der Abfall

Erstellt von Redaktion am 30. Juli 2019

Wie China sein Abfallproblem lösen will

File:Pollution-in-china.jpg

Quelle    :   untergrund-blättle ch.

Peter G. Achten / Infosperber

Mit zunehmendem Wohlstand wachsen in China auch die Müllberge. China ist heute der weltweit grösste Verursacher von Abfällen und war bis vor kurzem der grösste Müll-Importeur der Welt.

Ungewohnt ratlos fragte schon vor Jahren das Parteiblatt «Renmin Ribao» (Volkstageszeitung), wie den rasant wachsenden Müllbergen beizukommen sei. Fast eine Milliarde Mobiltelefone seien im Abfall gelandet und nur zwei Prozent den Herstellern zur umweltfreundlichen Entsorgung zurückgegeben worden.

Alarmierendes Gesamtbild

Die offiziellen Statistiken zeigen ein alarmierendes Gesamtbild. So wurden im Jahre 2000 noch 118 Millionen Tonnen Hausmüll registriert, 2013 waren es schon 161,5 Millionen Tonnen, 2014 179 Millionen Tonnen, 2016 203,6 Millionen Tonnen. Bis 2030 rechnen die Behörden mit 480 Millionen Tonnen jährlich. Neben dem Haushaltsabfall gab es im Jahr 2016 zusätzlich Hunderte Millionen Tonnen industriellen Fest- und Baumüll sowie 53,5 Millionen Tonnen gefährlichen Sondermüll.

Chinesinnen und Chinesen produzieren heute pro Jahr und pro Kopf 480 Kilogramm Abfall. Doch die Amerikaner produzieren mit 760 Kilogramm deutlich mehr, ebenso die Schweizer mit 702 Kilogramm. Die Staaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) – alles Länder mit hohem Pro-Kopf-Einkommen – kommen auf einen Durchschnittswert von 520 Kilogramm pro Kopf und Jahr.

Vor 35 Jahren gab es kaum Hausmüll

Zu Beginn der Wirtschaftsreform und der Öffnung nach aussen erliess China 1979 ein Umweltschutzgesetz, das vor allem die Industrie in die Pflicht nahm. Zum Beispiel Fabriken, die ihre dreckigen Abwässer ungeklärt in Flüsse leiteten. Haushaltsabfälle hingegen fielen kaum an. Alles und jedes wurde wiederverwertet. Als ich 1985 nach China kam, erlebte ich das selber. Ayi Fan, der gute Geist im Haus, warf rein gar nichts weg. Alles konnte sie für irgendeinen Zweck noch gebrauchen. Ayi Fan gehörte noch jener Generation an, die in wirtschaftlich schwierigen Zeiten aufgewachsen war. Da landete nichts Verwertbares im Müll. Abfalldeponien gab es noch keine.

Die «nassen Haushaltsabfälle», also Essensreste, sammelte Ayi Fan in einem kleinen Kessel und gab sie dem Abfallsammler, der täglich auf dem Dreirad vorbeikam. Der wiederum verkaufte alles für wenige Yuan einem Schweinemastbetrieb. «Sautränke» gibt es in China übrigens – im Gegensatz zur Schweiz – auch heute noch. Ohne Probleme. Auch mit «Sautränke» habe ich als Knabe in der Schweiz überlebt…

Legale und illegale Deponien

Mit der wachsenden Wirtschaft und zunehmendem Wohlstand nahm in China bereits in den 1980er-Jahren die Abfallmenge zu. Die ersten Mülldeponien wurden 1985 angelegt. Sie wuchsen in den folgenden zwei Jahrzehnten rasant. Allein in Peking gibt es heute über 1000 Deponien, hinzu kommen noch zwei- bis dreihundert illegal angelegte Abfallplätze. Insbesondere die illegalen Deponien bereiten den Stadtregierungen zunehmend Sorge, weil sie Luft und Grundwasser verschmutzen. Bis zum kommenden Jahr wollen an die 40 Grossstädte – darunter Shanghai, Peking, Tianjin, Shenzhen oder Chengdu – keine Abfälle mehr auf Deponien entsorgen. Durch konsequentes Abfalltrennen, Recycling und Verbrennungsanlagen soll der Abfall einigermassen umweltfreundlich beseitigt werden.

File:Recycling truck, China.JPG

Derzeit wird erst rund ein Drittel des Abfalls in Anlagen verbrannt. Bis 2030 sollen es 60 Prozent sein. In Peking sind derzeit 28 Anlagen in Betrieb, in ganz China rund 300. Bis Ende nächsten Jahres sollen landesweit nochmals mindestens 500 Anlagen dazukommen. Meist werden die Kehrichtverbrennungsanlagen auch zur Erzeugung von Heizwärme und elektrischem Strom genutzt.

Abfall trennen obligatorisch

Liu Jianguo, Abfallexperte und Professor an der renommierten Pekinger Tsinghua-Universität, stellt fest, dass Chinesinnen und Chinesen noch «extrem wenig» umweltgerecht entsorgen. «Wir brauchen deshalb ein Gesetz, das sicherstellt, dass das Sortieren von Abfall für alle eine obligatorische Verpflichtung wird», sagt er. Eine Studie des Forschungszentrums der Zentralregierung stellt fest, dass im vergangenen Jahr erst 38 Prozent aller chinesischen Haushalte Abfall getrennt entsorgt haben. Immerhin waren das gut 11 Prozent mehr als 2017.

Die Zentralregierung investiert in 46 Pilotstädten massiv Geld, um den Haushaltsabfall wiederzuverwerten. Bis 2025 soll in 300 Grossstädten Abfalltrennung obligatorisch sein. Bislang hat der Recyclinggrad dank den Bemühungen der Zentral-, Provinz- und Lokalregierungen immerhin ein wenig zugenommen: von 20 Prozent zu Beginn des Jahrhunderts auf 35 Prozent heute. Plastiksäcke in Supermärkten und Einweggeschirr bei Garküchen und Take-outs sind längst verboten.

Die Leute zur Abfalltrennung zu überreden, sei sehr schwierig, meint Abfallexperte Liu Jianguo. Bei einer repräsentativen Umfrage gaben zwar 90 Prozent der Befragten an, dass Abfallsortierung «extrem wichtig» sei, doch 64 Prozent sagten, es mache keinen Sinn, weil beim Transport doch alles wieder zusammengeschüttet werde. Genau diese Erfahrung machte ich noch vor sechs Jahren in Peking. Fein säuberlich standen eines Tages rote, blaue, grüne und schwarze Abfallcontainer vor dem Haus – für Karton, Papier, Glas, Haushaltsabfälle, Batterien, Medikamente etc. Doch die schönen, bunten Tonnen wurden eine nach der anderen in den grossen Müllwagen gekippt. Aber diese Zeiten sind vorbei.

In Shanghai gilt es ernst

In Shanghai gilt es seit dem 1. Juli ernst. In der 25-Millionen-Metropole fallen täglich 28’000 Tonnen Müll an. Haushaltabfälle müssen jetzt obligatorisch getrennt werden. Bereits am ersten Tag gab es über 600 Verwarnungen und einige Bussen. Die Bussen für Personen belaufen sich auf 50 bis 200 Yuan, für Unternehmen, Hotels, Fabriken und dergleichen zwischen 5000 und 50’000 Yuan (umgerechnet 720 bis 7200 Franken). Für den getrennten Abfall stehen zu festgesetzten Zeiten zugeordnete Plätze bereit.

Auch die Digitalisierung hilft. In einigen Städten müssen bereits QR-Codes an den Abfallsäcken angebracht werden, damit Müllart und Menge zurückverfolgt werden können. Zudem hilft das Internet mit Apps von WeChat, Baidu oder Alipay, mit denen man Dutzende von verschiedenen Müllarten erkennen kann: nass und kompostierbar, trocken, toxisch, wiederverwertbar usw. Schon nach drei Tagen meldete Alipay – Alibabas elektronisches Zahlungsmittel – eine Million App-Nutzer.

Findige Start-ups benutzten den fahrenden Umwelt-Abfallzug und boten einen Müllabhol-Service an. Mit regelkonformer Abfalltrennung können sich Chinesinnen und Chinesen auch Pluspunkte beim sozialen Kreditsystem verdienen.

China verbietet Müllimporte

Weil China mit dem eigenen Müll mehr als genug zu tun hat, sind seit 2017 Müllimporte, hauptsächlich aus Europa und den USA, verboten. Betroffen waren zunächst 24 Abfallsorten, ab Dezember 2019 werden es 32 sein. Also etwa unsortierter Plastikabfall, Metall- und Elektroschrott, zusammengepresste Autos, Textilien, Elektromotoren. China will nicht die Müllkippe der Welt bleiben, denn auch ohne Abfall-Importe bleiben schwer zu lösende Hausaufgaben übrig. Noch immer werden, so Abfallexperte Liu Jianguo, über 60 Prozent des jährlich anfallenden Hausmülls unbearbeitet deponiert. Noch bedenklicher: Jährlich fallen rund 40 Millionen Tonnen hochbelasteter Industrie- und Sondermüll an, doch davon werden nur 15 Prozent umweltgerecht behandelt, so Chen Ying vom Umweltministerium.

Gutes Gewissen

Die Schweiz sollte sich allerdings punkto Mülltrennung nicht allzu viel einbilden. Zwar kann man hier alles fein säuberlich sortiert entsorgen. Das gibt ein gutes Gewissen. Doch was alles in die gebührenpflichtigen Abfallsäcke wandert, bleibe einmal dahingestellt. Zudem wird wiederverwertbarer Abfall nicht überall vor der Haustür abgeholt. Er muss an Sammelstellen in (teuren) Behältern deponiert werden. Auch hier machen Start-ups, zumal mit älteren Leuten, gute Geschäfte mit massgeschneiderten Abholservices.

Und: Warum eigentlich wird – zu Recht – fürs Klima gestreikt, nicht aber gegen den anschwellenden Müll? Wo bleibt die Müll-Greta?

Soweit nicht anders angegeben und keine Quellenangabe (Name einer Organisation oder Internet-Adresse) vorhanden ist, gilt für die Texte auf dieser Webseite eine Creative Commons Lizenz (CC).

Grafikquellen       :

Oben       —      Landschaftsverschmutzung in China    —      การปนเปื้อนสารเคมีในดิน

Source Own work
Author JungleNews
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2.) von Oben      —     A truck laden down with products to be recycled travels along a highway in Shanghai.

Author Paul Louis
Permission
(Reusing this file)
Own work, copyleft: Multi-license with GFDL and Creative Commons CC-BY-SA-2.5 and older versions (2.0 and 1.0)

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Unten      —    Transport von Recyclingmaterial auf einem Lastenfahrrad in Shanghai

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Exzellenz – initiativen

Erstellt von Redaktion am 30. Juli 2019

Exzellenzinitiativen und Exzellenzstrategien

Lupita Nyong'o & Michael B. Jordan (35852140440).jpg

(Black Panther Film 1968)

Quelle        :        Scharf   –  Links

Von Richard Albrecht

Zur Produktion ganzdeutscher Eliteuniversitäten.

Konkurrenz ist das Gesetz des Dschungels. Kooperation ist das Gesetz der Zivilisation.

(Black Panther 1968)

In diesem kurzen Autorenbeitrag geht es um ganzdeutsche Entwicklungen innert der letzten fünfzehn Jahre im gesellschaftlichen Bereich – oder systemsoziologisch im sozialen Subsystem – Wissenschaft. Was heute bundesministeriell als Exellenzstrategie für Exzellenuniversitäten propagiert wird, wurde Anfang 2004, im vorletzten Regentschaftsjahr des letzten SPD-Kanzlers Schröder und im zweiten rotgrünen Bundeskabinett Schröder-Fischer campagnenhaft angestoßen, 2005/06 als Exzellenzuniversität erstgefördert und auch alltagsspachlich als Eliteuniversität beansprucht. Der aktuelle Förderrahmen des Bundesministerums für Bildung und Forschung (BMBF) machte zuletzt (ab November 2019) auf sieben Förderjahre ausgelegte respektable 148 Millionen Euro pro Jahr für zehn Exzellenzniversitäten in Aachen, Berlin, Bonn, Dresden, Hamburg, Heidelberg, Karlsruhe, Konstanz, München, Tübingen, dazu einen Berliner Exzellenzverbund von Technischer, Freier und Humboldt Universität mit der Charité, aus.[1] Das kann freilich nicht an die Dimension von Forschungsförderung genannter finanzieller Alimentierung durch die wirkmächtige Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG e.V.) mit ihrem Jahresgesamtetat in Höhe von etwa 3,4 Milliarden Euro 2019 heranreichen.[2]

Wissenschaft meint eine „methodische (d.h. systematische und kritische) Weise der Erkenntnissuche“. Sie ist nicht „durch den Erkenntnisgegenstand bestimmt“ und steht auch nicht „im ausschließenden Gegensatz zum einfachen Wahrnehmen und Denken“. Wissenschaft überwindet durch „methodisches Arbeiten“ die Grenzen „einfachen Denkens“ und eröffnet „die Doppelmöglichkeit von Irrtum und Wahrheit“: „Was Wissenschaft dem einfachen Denken voraus hat, ist die größere Chance, kraft ihres besonderen, planvollen und kritischen Vorgehens zu wahren, d.h. erweislich zutreffenden Ergebnissen zu finden. Ohne die Möglichkeit zum Irrtum kein Anlaß, ohne die Möglichkeit zur Wahrheit keine Aussicht von Wissenschaft.“

Werner Hofmann, Wissenschaft und Ideologie; in: ders., Universität, Ideologie, Gesellschaft. Beiträge zur Wissenschaftssoziologie. Frankfurt/Main 1968 [edition suhrkamp 261]: 49-66, hier 50/51

Rückblick oder als alles anfing

„Bundeskanzler Gerhard Schröder wünscht sich Eliteuniversitäten in Deutschland, die es in der weltweiten Konkurrenz mit amerikanischen Eliteuniversitäten wie Harvard, Princeton oder Stanford aufnehmen können.“[3]

So klang Anfang 2004 nach der ersten und rasch gescheiterten antihistorischen Setzung zu Beginn der Nullerjahre, als es um die Greencard zur Anwerbung von als besonders qualifiziert geltenden ausländischen IT-Spezialisten ging, Schröders zweiter Vorstoß zur neoliberalen Ausrichtung des ganzdeutschen Institutionengefüges im wissenschaftlichen Feld – grad so als hätte es damals wirklich niemanden im Schröderschen Beraterstab gegeben, der oder die dessen bundeskanzlerliche Grandiositätsphantasien als Grundlage willensbestimmter Bastapolitik kurzfristig mit dem finanzkapitalistisch bestimmten US-amerikanischen Ivy-League-System dortiger großer acht Privatuniversitäten der US-Ostküste: Brown, Columbia, Cornell, Dartmouth, Harvard, Princeton, Pennsylvania, Yale zu konkurrieren, grundlegend kritisiert hätte.

Eine frühe Kritik des new-economy-Ansatzes und seinen Schwindelstrukturen kam im Zusammenhang mit der damaligen Zertifizierungspraxis von Studiengängen vom Hamburger Kunsthistoriker Wolfgang Kemp. Er verwies auf den parasitären Prozeß der „Verlagerung von knappen Ressoursen“ in den controlling genannten Bereich von Überwachungsapparaturen und schloß seinen Beitrag mit dem Aufruf: „Man würde seine Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn man sie nicht vom letzten Mal nicht noch dort oben hätte.“ (FAZ: 7. 11. 2003: 35)

Außerhalb der eng(stirnig)en rotgrünen Denkfabriken neuberliner Prägung reagierte das rechts- wie linksliberale Bildungsfeuilleton bemerkenswert kritisch auf Schröders Eliteuniversitäten. In der Frankfurzer Allgemeinen Zeitung meinte Jürgen Kaube: „Einen Haufen Geld in die Hand nehmen, in eine Neugründung stecken, die besten Köpfe – die sich schon jetzt wie Weltstars die Hände angesichts der Transfersummen reiben – holen, und aus der Forschung sprudelt Wachstum. ´Innovationsoffensive´ heisst die Überschrift, um den Leuten Bildung oder wenigstens Bildungsreden schmackhaft zu machen. Die Eliteuniversität soll das Problem lösen, daß es im Lande an marktfähigen Innovationen zu fehlen scheint. Das mag ein Problem sein. Aber soll man annehmen, daß ein Politiker, der sich von einer Eliteuniversität seine Lösung verspricht, schon einmal in Stanford gewesen ist? Oder in Oxford? Daß er schon einmal ein gutes College gesehen hat, oder überhaupt weiß, was das ist, ein College? Oder ein Tutorium? Oder ein Ph.-D.-Programm in Altphilologie, Ökonomie, Meeresbiologie?“ (FAZ 7. 1. 2004: 29) In der Süddeutschen Zeitung kennzeichnete Thomas Steinfeld nach dem Hinweis, daß die neue ganzeutsche Elite sich typischerweise mit Abschluss und Erhalt „der eigenen Kaste beschäftigt“, rotgrüne Elitepropagandisten polemisch als „ein arrogantes, schnöselhaftes, nichtsnutziges Pack.“ (SZ 7. 1. 2004: 11)

Und im Hamburger Magazin Der Spiegel (vom 22. 1. 2004) gab es ein ausführliches Interview mit dem politisch links orientierten Bremer Bildungsforscher und -kritiker Freerk Huisken. Er  kritisierte unter anderem die grundlegende Begriffverwirrung zu Elite und Wissenschaft, die Schröder´sche Weltmachtopion (mit Standortpolitik für die deutsche Automobilindustrie), das „Hochbegabtengefasel“, die auch studentisch wirksame Konkurrenz mit ihrem verduckten Verhaltensopportunismus und faßte seine Position so zusammen: „Das ist kein Medientheater. Dafür reiht sich dieser Vorschlag viel zu gut ein in das ganze Reformprogramm der Regierung, nämlich alle Abteilungen der Gesellschaft  – das soziale System, nebst Gesundheitswesen ebenso wie das Bildungswesen oder die Bundeswehr – neu unter eine einzige politische Zwecksetzung zu subsumieren, neu zu definieren und entsprechend zu „reformieren“: Wie können sie einen noch besseren Beitrag zur technologischen, ökonomischen, politischen, militärischen Aufrüstung Deutschlands zu einer weltweit zwangsweise respektierten Großmacht leisten. Und damit ist es allen Parteien bitter ernst.“[4]

Selektion als Exklusion oder der lange Weg zur Exzellenz

Das Facit des Düsseldorfer Handelsblatts zur letzten Runde lautete: „Die ausgewählten Hochschulen und Verbünde bekommen zusätzliche Fördergelder von jeweils 10 bis 28 Millionen Euro im Jahr. Drei Viertel davon kommen vom Bund und ein Viertel von den Bundesländern, in denen die Hochschulen ihren Sitz haben. Gestartet wurde der Wettbewerb vor mehr als zehn Jahren, unter anderem um den internationalen Ruf und das Image der deutschen Unis aufzupolieren. Inzwischen gab es mehrere Runden. Der Exzellenzstatus wurde den Hochschulen dabei jeweils befristet verliehen. Das ändert sich jetzt. Die gekürten Hochschulen können den Titel dauerhaft tragen, müssen aber alle sieben Jahre nachweisen, dass sie die entsprechenden Förderbedingungen noch erfüllen. Im Bewerbungsverfahren mussten die Universitäten ausführlich begründen, warum sie künftig „Exzellenzuni“ genannt werden wollen. Internationale Gutachter besuchten die Hochschulen, die auch detailliert darlegen mussten, wofür sie das zusätzliche Geld ausgeben wollen […] Doch von der Weltspitze sind Unis hierzulande noch ein gutes Stück entfernt.“ (HB 19. 7. 2019)

Die Süddeutsche Zeitung ergänzte zum Gesamtverfahren: „Die 63 Universitäten, die ursprünglich an den Start gingen, reichten 195 sogenannte Antragsskizzen ein: Bewerbungen, um sich bewerben zu dürfen. Von den 195 wurde 88 Projekten gestattet, den Gutachtern in Form von Vollanträgen ihre Idee eines Forschungsverbundes („Cluster“) schmackhaft zu machen. Von den 88 wiederum wählten Wissenschaftler, Landesminister und Bundesministerin im vergangenen September 57 aus. Sie bekommen sieben Jahre lang im Schnitt knapp sieben Millionen Euro – jedes Jahr. Doch damit war das Rennen noch nicht zu Ende. Von den ursprünglich 63 Universitäten schafften zwar 34 mindestens ein Cluster, aber nur 17 mindestens zwei – die Voraussetzung, um für den Titel „Exzellenzuniversität“ dabei zu bleiben. Zu den 17 hinzu kommen zwei Uni-Bündnisse, eines aus Hannover, eines aus Berlin, deren Partner jeweils gemeinsam die Exzellenz-Krone erringen wollen. Insgesamt sind damit 22 Hochschulen im Rennen.“ (SZ 19. 7. 2019)

Als Gewinner übrig blieben die genannten elf aus zehn Städten mit dem Berliner Viererverbund. Sie sollen im Zeitraum November 2019 bis Oktober 2026 zusammen mit 1,036 Milliarden Euro bedacht werden.

In der Frankfurter hieß es zu diesem Schlußergebnis: Der Exzellenzuni-Wettbewerb hätte „eindrucksvoll gezeigt, auf welch hohem Niveau sich die deutschen Universitäten im internationalen Vergleich bewegten, sagte die Vorsitzende des für die Förderlinie Exzellenzuniversitäten federführenden Wissenschaftsrats Martina Brockmeier. Die ausländischen Gutachter seien sehr beeindruckt vom Engagement und von der Qualität der Anträge gewesen.“ (FAZ 19. 7. 2019)

Damit wurde an einen Tatbestand erinnert, der gleichentags auch in der BMBF-Pressemitteilung erwähnt war: daß nämlich zahlreiche internationale Gutachter/innen aktiv an der Verteilung der  Fördermittel von 1.036 Milliarden Euro an die elf Exzellenzunis und den Berliner Verbund beteiligt waren – und der mich als erfahrenen Autor und Wissenschaftsjournalisten besonders interessierte, dem ich nachging und über den mich das BMBF-Fachreferat (Eingang am 26. 7. 2014) in einer ausführlichen Antwort so informierte:

„Eine Auflistung der Namen der Gutachtenden können wir Ihnen leider nicht zur Verfügung stellen. Gegen Ende des Jahres wird – wie jedes Jahr – auf der Homepage des Wissenschaftsrates eine Liste aller Gutachtenden erscheinen, die im Jahr 2019 für den Wissenschaftsrat tätig waren. In der Liste werden auch die Gutachtenden aus der Exzellenzstrategie enthalten sein, sofern Sie der Geschäftsstelle des Wissenschaftsrats dafür bis Ende des Jahres eine schriftliche Einverständniserklärung erteilt haben. Aus der Liste wird allerdings nicht hervorgehen, in welchem Programm die Gutachtenden jeweils tätig waren. Es wird also nicht direkt ersichtlich sein, welche Gutachtenden in der Exzellenzstrategie teilgenommen haben. Zudem wird die Liste höchstwahrscheinlich auch nicht alle Gutachtenden aus der Exzellenzstrategie umfassen, da die Geschäftsstelle des Wissenschaftsrates nur die Namen veröffentlicht, zu denen eine schriftliche Einverständniserklärung eingegangen ist. Dieses Verfahren ist in ähnlicher Form auch in anderen Peer-Review-Verfahren üblich. Gerne kann ich Ihnen einige statistische Daten zu den Gutachtenden in der Förderlinie Exzellenzuniversitäten der Exzellenzstrategie berichten: Insgesamt wurden 190 Gutachtende rekrutiert, davon haben 25 an mehreren Ortsbesuchen bei den antragstellenden Universitäten teilgenommen. Die Gutachtenden stammten zu 93 % aus dem Ausland, insgesamt haben Gutachtende aus 26 Ländern teilgenommen. 43 % der Gutachtenden waren Frauen, 57 % waren Männer.“[5]

Bei aller freundlichen Bemühtheit um Transparenz und Aufklärung drückt die Antwort letztlich das aus, was der Soziologe Max Weber als soziale Schließung zur Vorteilssicherung von Chancen gegenüber anderen (auch Mitbewerbern genannten) Konkurrenten beschrieb[6] und stellt das strikte Gegenteil eines offenes Verfahrens dar – ist freilich als machtbezogene speak-easy-Praxis in Hinterzimmern derer, die als politische Elite gelten, nicht unüblich …

Schlußakkord oder Fragen über Fragen

Auffällig zunächst auch im Vergleich mit universitärer Kritik Mitte der Nullerjahre, daß es diese weder als radikale noch als grundlegende Kritik an ganzdeutscher Exezellenzinitiative, Exzellenzstratregie und Eliteuniversität nicht mehr gibt: die Kritik des Darmstädter Soziologen und Eliteforschers Michael Hartmann[7] am 24. 7. 2019 beispielsweise verbleibt im vorgegeben Rahmen und variiert nach dem Muster: immer-mehr-vom-selben das, was Sozialwissenschaftler seit Jahrzehnten den Mattäuseffekt[8] nennen und was auch als der-Teufel-scheißt-stets-auf-den-größten-Haufen populär bekannt ist. Bleibt zu fragen: Warum nur noch diese Schrumpfkritik vo  links? Was sind ihre Ursachen?

Und weiter: Korrespondiert in Ganzdeutschland bei aller Ankündigung und Propagierung von  Exzellenz mit Blick auf ihre wirklichen Auswahl- und Ausgrenzungsprozesse so etwas sie speak-easy-Wissenschaft und Forschung? Und was mag das für eine Wissenschaft in der Bundesrepublik Deutschland sein, wenn ausländische Gutachter/innen mehrheitlich (genauer: zu 93 Prozent) über die Verwendung deutscher Staatsknete in Höhe von 1,036 Milliarden Euro bestimmen … folglich  nach dem European-Song-Contest-Muster Germany Last nur eine kleine inländische Minderheit von 7 Prozent (oder gerundet n=13 bei N=190) dreizehn „Gutachtende“ als Indigene, Autochthone oder  Schlichtdeutsch gesagt: Eingeborene über die Verteilung wissenschaftlicher Fördermittel in Deutschland 2019 mitbestimmen durfte?

Schließlich und abschließend: ist das, was in anderen europäischen Staaten und ihren Gesellschaften von der Schweiz bis Österreich, von Italien bis Belgien, von Frankreich bis zum insularen Vereinigten Königereich als Förderpraxis von und für Wissenschaft undenkbar ist, in der Bundesrepublik Deutschland im wissenschaftlichen Bereich inzwischen vorherrschende Praxis – und zugleich Ausdruck einer in dieser Form neuartigen ganzdeutschen Selbstverachtung bis hin zum Selbsthaß? Und wenn das so wäre – wäre es dann nicht (um einen Hinweis von Hegel aus der Phänomenologie des Geistes zum Verhalten von Kindern zu ihren Spielzeugen aufzunehmen) das Vernünftigste, wenn hierzulande tätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Fakultäten und politischer Farben jene ihnen von angeblichen Politeliten angesonnene und zugemutete Exzellenzwissenschaft nebst Eliteuniversitäten zerbrechen?

[1] https://www.bmbf.de/de/exzellenzuniversitaeten-entscheidung-ab-16-uhr-im-livestream-9211.html [Überprüfung aller Links mit Manukriptabschluß am 29. 7. 2019]

[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Forschungsgemeinschaft; kritisch Richard Albrecht, DFG oder: Deutsches Forschungsgully. Dokumentarischer Kurzbeitrag zu Wissenschaft im/als Bonzenpark; in: ForumWissenschaft, 29 (2012) 4: 49-52; im Netz https://www.bdwi.de/suchen/6570947.html?searchshow=forschungsgully [und] http://www.scharf-links.de/45.0.html?&tx_ttnews[pointer]=6&tx_ttnews[tt_news]=65412&tx_ttnews[backPid]=16&cHash=cf8896bb15 [sowie]

https://jasminrevolution.wordpress.com/tag/richard-albrecht/

[3] https://www.tagesspiegel.de/themen/gesundheit/spitzenuniversitaeten-ja-aber-ohne-privilegien/485210.html

[4] https://www.spiegel.de/lebenundlernen/uni/interview-mit-freerk-huisken-jede-universitaet-ist-eine-eliteuniversitaet-a-282868.html

[5] Im Privatarchiv Richard Albrecht, Bereich Europa, lange Liegengebliebenes und mehr (PARABELLUM)

[6] Richard Albrecht, Inklusion – Exklusion – Schließung; in; soziologie heute, 62/2018, Dezember 2018: 46

[7] Michael Hartmann, Exzellenz außer Konkurrenz: Die neuen Eliteuniversitäten sind die alten und der Rest geht baden: https://www.nachdenkseiten.de/?p=53616

[8] Richard Albrecht, „Wer schon hat, dem wird gegeben“: Der Matthäus-Effekt; in: soziologie heute, 4 (2011) 17: 28-31; gekürzt auch in: Auskunft, 33 (2013) I: 221-225

Dr.rer.pol.habil. Richard Albrecht ist historisch arbeitender Sozialwissenschaftsjournalist. Leitkonzept The Utopian Paradigm (1991). Kolumnist des Linzer Fachmagazins soziologie heute. Letzte Buchveröffentlichung HELDENTOD. Kurze Texte aus Langen Jahren (Shaker Media 2011). Korrespondenzadresse eingreifendes.denken@gmx.net ©Autor (2019)

Urheberrecht
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Grafikquelle  :  Lupita Nyong’o and Michael B. Jordan speaking at the 2017 San Diego Comic Con International, for „Black Panther“, at the San Diego Convention Center in San Diego, California. Please attribute to Gage Skidmore if used elsewhere.

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Zum Erdüberlastungstag

Erstellt von Redaktion am 30. Juli 2019

Gedanken und Bedenken zum „ERDÜBERLASTUNGSTAG“
am 29. Juli 2019

von Stefan Weinert

Aus der ökonomischen Perspektive betrachtet, befindet sich die Menschheit ab dem Earth Overshoot Day (EOD, 2019 = 29. Juli) in einem Ressourcendefizit, weil sie ihr ganzes jährliches Ressourceneinkommen bereits aufgebraucht hat und sich deshalb „Geld von der Bank“ – das heißt der Erde – leihen muss. Dieser Zustand wird mit overshoot bezeichnet.

Das Konzept des EOD misst einerseits die menschliche Nachfrage nach und andererseits das globale Angebot an natürlichen Ressourcen. Heute sind schon nach knapp sieben Monaten alle erneuerbaren Ressourcen und CO2-Abgaben eines ganzen Jahres verbraucht.

Während in den vergangenen Jahrzehnten in Sachen Klimaveränderung und ökologischem Fussabdruck „nur“ die CO2-Emmissionen bedacht wurden, muss in der Gegenwart und für die Zukunft auch der E-Fingerabruck (E-Smog) stark berücksichtigt werden. So wird für die Betreibung und Bereitstellung der zukünftig geplanten 5G-Mobilfunktechnik eine enorme Menge an elektrischer Energie benötigt, die erst einmal generiert werden muss. Außerdem trägt der E-Smog und vor allem die neue 5G-Technik per se zur Erhöhung der Lufttemperatur bei (nahe Mikrowellenbereich).

Im Jahr 2019 liegt der EOD auf dem  29. Juli. Jeder BAUM, der ab heute gefällt wird, ist unwiderrulich einer zuviel und  auch nicht nachwachsbar … Der Trend der letzten 25 Jahre zeigt eine deutliche Vorverlegung zu einem früheren Datum. 2003 wurde der Tag für den 22. September berechnet, 1993 für den 21. Oktober, wobei es aufgrund inzwischen verfeinerter Methodiken sowie neuer Erkenntnisse zu einer gewissen Schwankungsbreite z. B. aufgrund wetterbedingt unterschiedlicher Emissionen kommt.

Overshoot Day Verbrauch in Erde-Einheiten (1,0)

1961 0,73 (hier ließ die globale jährliche Ressourceninanspruchnahme noch Reserven übrig)…

1971 21. Dezember 1,01 (ab hier übersteigt der jährliche Verbrauch die global zur Verfügung stehenden Ressourcen) …

1987 19. Dezember 1,23

1990 7. Dezember 1,29

1995 21. November 1,32

2000 1. November 1,37

2005 20. Oktober 1,54

2007 26. Oktober 1,62

2008 23. September 1,61

2009 25. September 1,59

2010 21. August 1,66

2011 27. August 1,69

2012 22. August 1,5

2013 20. August 1,7

2014 19. August 1,69

2015 13. August

2016 3. August

2017 2. August 1,7

2018 1. August

2019 29. Juli 1,75

Wir bräuchten heute (2019) 1³/4, (~ 2) „Erden“, um auf den Stand von 1971 zu kommen, wo die Weltbevölkerung 3,772 Milliarden Menschen betrug. Ende 2019 werden es 7,678 Milliarden sein und 2030 = 8,501 Milliarden. Bis zum Jahr 2099 werden schätzungsweise 11,201 Milliarden Menschen den Planet e) bevölkern. Zur Erinnerung: Im Jahre 1800 betrug die Erdbevölkerung der damals bekannten Welt 0,98 Milliarden Menschen. Um die Zeitenwende waren es 300 Millionen Menschen. *)
Quelle EOD: wikipedia

Quelle Weltbevölkerung: UN Population Database, World Population Prospects, the 2010 Revision

 

Wer sich entsprechend „gegen den Trend“ engagieren will,
u.a. hier klicken
: http://chng.it/Qx4DkQBK
= A: Außerparlamentarische Ökologen – Aufruf, Gründung, Forderungen
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Grafikquelle      :        So sah es früher einmal aus !

Mount Robson and the Robson Glacier as seen from the Snowbird Pass route.

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DER ROTE FADEN

Erstellt von Redaktion am 30. Juli 2019

Schade, alles kaputt! Hat aber Spaß gemacht

Roter Faden Hannover rote Zusatzmarkierung.jpg

Durch die Woche mit Ulrich Gutmair

Die Hitze produziert Eilmeldungen: „Im niedersächsischen Lingen stieg die Temperatur auf 42,0 Grad, wie der Deutsche Wetterdienst in Offenbach mitteilte.“ Die Grünen fordern mehr Home Office und Hitzefrei für alle, die draußen arbeiten müssen.

Als ich lese, dass immer mehr Chefs aufs eigene Büro verzichten, vermute ich, das hätte auch mit der Hitze zu tun. Werde aber eines Besseren belehrt. Sich unter die Mitarbeiter zu mischen ist das neue Ding. Wie gut, dass es ein Leben nach Sonnenuntergang gibt. Man muss bloß mit dem Rad zum Späti rollen. Sich ein Bier kaufen und auf eine freie Bank setzen. Am Nebentisch junge Männer, die Musik hören.

Ich merke auf, als sie etwas spielen, was sich wie die sowjetische Hymne in ihrer Eurodancefassung anhört. Erst singt eine Frau auf Russisch von Helden, wenn ich das richtig verstehe, und dann auf Englisch über etwas, was ich vergessen habe. War ja Feierabend.

Trotzdem brach die journalistische Neugier in mir durch. Wer sind die und was hören sie? Könnte man bei der nächsten Weihnachtsfeier spielen! Aber sie verstehen mich nicht. Ich setze mich dazu, das wird wohl einen Moment dauern. Es sind die Leute, die im Freien arbeiten müssen: Bauarbeiter aus Russland, Rumänien und Moldawien, nur der Mann mir gegenüber schweigt.

„Ja ne gawarju parusski, tolka nemjoschka. Musika?“, frage ich meinen Nebenmann. Verständnis, am anderen Ende des Tischs: „Chelene Fischer! Sibirjaka.“ Na klar, Helene aus Krasnojarsk! Seit Willy Brandt und Modern Talking hat niemand so viel für die deutsch-russische Freundschaft getan wie Jelena Petrowna Fischer.

Jetzt meldet sich mein Gegenüber zu Wort, auf Deutsch. Er hat mich die ganze Zeit beobachtet, verstanden, was ich will, kann aber noch weniger Russisch als ich. Ein Rom aus Westfalen sei er, sagt David. Er versucht, mit meinem russischen Sitznachbarn Sascha per Google Translate zu kommunizieren, was sich schwierig gestaltet, weil das Telefon kein Kyrillisch kann oder denkt, es müsse aus dem Rumänischen ins Deutsche und nicht aus dem Deutschen ins Russische übersetzen.

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Irgendwann kommt doch was bei Sascha an. Er liest etwas auf Davids Telefon und ist empört, aber nicht im Ernst, auch wenn ich mehrmals das Wort chui verstehe. Ein paar Sätze auf Deutsch kann Sascha: „Geh zur Hölle!“ Was hat David denn Sascha geschrieben, will ich wissen. Der reicht mir das Telefon: „Du siehst wunderschön aus.“ Was für ein Spaß, so ein Bier auf der Bank vor dem Späti mit netten Menschen.

Quelle        :        TAZ         >>>>>         weiterlesen

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Grafikquellen       :

Oben    —    Roter Faden in Hannover mit beschriftetem Aufkleber als Test für einen möglichen Ersatz des auf das Pflaster gemalten roten Strichs

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DL – Tagesticker 30.07.19

Erstellt von Redaktion am 30. Juli 2019

Direkt eingeflogen mit unseren Hubschrappschrap

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Und was sagt die Neu – EU – Dame, die Frau „voll von Lügen“  dazu ? Wird sie, Militär -erfahren, ihre Drohnen aus schwirren lassen ?

Nicola Sturgeon unterstellt

1.) Boris Johnson No-Deal-Strategie

Bei seinem ersten Besuch in Schottland als britischer Premierminister hat die dortige Regierungschefin Nicola Sturgeon Boris Johnson und seine Brexit-Strategie hart kritisiert. „Dies ist eine Regierung, die eine No-Deal-Strategie verfolgt, so sehr sie das auch bestreiten mag“, sagte sie nach einer Zusammenkunft in Edinburgh. „Hinter allem Bluff und Getöse ist dies eine Regierung, die gefährlich ist.“

Zeit-online

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Hier erkennt man die Gangs als CDU und SPD  deren  politische Laientheater weiter ihre Volks-verdummende -stücke aufführen?

  Enthauptungen, Erstickungen

2.) 57 Tote bei Bandenkämpfen in brasilianischem Gefängnis

In einer Haftanstalt in Brasilien bekämpften sich rivalisierende Gangs. Mindestens 57 Menschen kamen auf entsetzliche Weise ums Leben. Und die Häftlinge nahmen auch zwei Strafvollzugsbeamte als Geiseln.

Welt

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Niemand kann sich schützen, nur sollte man die Fakten benennen: Tatsache ist doch, dass die Gesellschaften dieser Erde seid ca. 30 – 40 Jahren mit grober politischer Gewalt auseinander getrieben werden und von Oben auf die immer unterliegenden „Kleinen“ gehetzt wird.  Man tritt durch! Mittels z.B :  Hartz 4, Rentenalmosen und vielen anderen Schweinereien. Die Reichen werden immer reicher auf Kosten der Armen. Menschen wie Tiere, werden – wenn sie sich in die Enge getrieben fühlen, nach Fluchtwegen suchen, welche die Politik nicht anbietet, da Diese nicht einmal in der Lage sind, ihre eigenen Querelen zu lösen. Das alles Entschuldigt nichts – aber erklärt sicher Vieles ! Die Fische und ihre stinkenden Köpfe !

Achtjähriger vor ICE gestoßen :

3.) Kann man sich vor solchen Taten schützen?

In den nächsten Tagen werden Bahnreisende sicher einen extra großen Abstand zum Gleisbett halten, sich vielleicht sogar misstrauisch umdrehen, wenn jemand hinter ihnen vorbeigeht. Denn zum zweiten Mal in zwei Wochen ist eine der schlimmsten Szenarien wahr geworden, die man sich vorstellen kann: vor einen fahrenden Zug gestoßen zu werden.

Tagesspiegel

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Täglich neue Beispiele zum vorausgehenden Kommentar. Geht es denn hier wirklich um MEHR – als um die Vorherrschaft des „Weißen Mannes“ ?

Iran-Konflikt

4.) Großbritannien will USA in europäische Hormus-Mission einbinden

Die neu formierte britische Regierung unter Premierminister Boris Johnson setzt nicht mehr auf eine rein europäische Militärmission zum Schutz von Handelsschiffen in der Straße von Hormus. Ein „europäisch geführter Ansatz unterstützt von den USA“ sei der beste Weg, erklärte das Außenministerium auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa in London. Für die europäischen Partner Frankreich und Deutschland ist der Kurswechsel der Briten problematisch, da sie sich von US-Präsident Donald Trumps Politik des „maximalen Drucks“ gegenüber dem Iran abgrenzen wollen.

Spiegel-online

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Wird der Käse erst einmal zum Bahnhof gerollt, fängt er bei diesen Temperaturen schnell an zu stinken.

Vorstand

5.) Was der Weggang der Personalchefin über Siemens aussagt

Janina Kugel, oberste Personalerin bei Siemens und eine der wenigen Frauen im Vorstand eines Dax-Unternehmens, wird den Vorstand des Konzerns Ende Januar 2020 verlassen. Insidern zufolge war Kugel sich in vielen Punkten uneinig mit Siemens-Chef Joe Kaeser. Kugel musste zuletzt einen massiven Stellenabbau umsetzen. Durch Kaesers Radikalumbau wird Siemens immer kleiner – und damit auch Kugels Personalbereich und damit ihre Machtbasis.

Sueddeutsche-Zeitung

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Bedarf es noch weiterer Kommentare? Polische Idioten berauschen sich an ihrer Unfähigkeit ?

Bundesweite Schätzung :

6.) 650.000 Menschen in Deutschland haben keine eigene Wohnung

In Deutschland haben Schätzungen zufolge etwa 650.000 Menschen keine eigene Wohnung. Die meisten von ihnen leben in Notquartieren. Von Obdachlosigkeit betroffen seien etwa 48.000 Menschen. Das berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag) unter Berufung auf Schätzungen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW) für 2017. Unter den Wohnungslosen sind demnach auch 375.000 anerkannte Asylsuchende und Flüchtlinge in Flüchtlingsunterkünften und Erstaufnahmeeinrichtungen der Bundesländer. Nimmt man die Geflüchteten aus der Zählung, waren 2017 dem Bericht zufolge gut 275.000 Menschen ohne Wohnung in Deutschland.

RP-online

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7.) Thank you for travelling with Bundeswehr

Mutiger erster FeldSchachzug von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer: alle 181 000 Mörder Bundeswehrsoldaten sollen künftig gratis mit Zügen der Deutschen Bahn fahren dürfen. Einzige Bedingung: das Tragen der Uniform (Hugo Boss). Weitere Details zum Deal:

  • Beim Schaffner ausweisen wird sich der schießwütige Teil der Bevölkerung mit einer eigenen 2.-Klasse-BahnCard in Tarnfarben, intern bereits „LeoCard 2“ genannt.
  • Im Bordrestaurant bekommen die Dienenden nach dem Motto „Je schlechter das Essen, desto besser die Armee“ nichts besonderes aufgetischt und können von der ganz normalen Karte wählen.
  • Sollte ein schludriger Rekrut versehentlich zivil fahren, weil er seine Uniform im Puff verlor, muss er den normalen Fahrpreis nachzahlen, außer er hat zum Zeitpunkt der Kontrolle wenigstens 2 Promille intus und entspricht somit dem allseits bekannten Klischee des bahnfahrenden Soldaten.
  • Die neue Verteidigungsministerin selbst fährt auch gratis und sogar erster Klasse, wenn sie eines ihrer würdelosen Karnevalskostüme trägt.
  • Internationale ICE-Verbindungen sind vorerst nicht im Gratispaket der Soldaten enthalten. In den nächsten Jahren sollen aber erst die Fahrten nach Warschau und Prag, später sogar bis Paris ins Programm genommen werden.

Titanic

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Hinweise und Anregungen nehmen wir gerne entgegen

Treu unserem Motto: Es gibt keine schlechte Presse, sondern nur unkritische Leser

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Grafikquellen      :     DL / privat – Wikimedia  Commons – cc-by-sa-3-0.

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