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Archiv für Februar 27th, 2019

Die dritte Klo-Option

Erstellt von Redaktion am 27. Februar 2019

Toilette für Trans*- und Intermenschen

Tucheramtortoiletten9.JPG

So sieht es wohl in bayrischen Schulen aus ?

Entscheidend für ein Erlebnis WC ist aber letztendlich die Qualität des dort angebotenen Papier. Wie sollte es beschaffen sein? Rau, samt oder gar mit Widerhaken „Wisch und Weg“ ? Wer kommt für die verursachten  Schäden auf ?

von Markus Kowalski

In Bayern soll es in einigen Schulen neben Toiletten für Jungen und Mädchen welche für ein drittes Geschlecht geben. Das Konzept ist umstritten.

„Man muss ja in die Zukunft denken“, sagt Andrea Lehner. Sie ist Schulbauberaterin und hat der bayerischen Gemeinde Pullach vorgeschlagen, in der Grund- und Mittelschule, die neu gebaut werden soll, Toiletten für Kinder des dritten Geschlechts einzubauen. Für Lehner ist das selbstverständlich. Bis das neue Schulgebäude steht, dauere es noch mindestens sechs Jahre. Und dann „wird es Kinder geben, die sich stolz mit dem dritten Geschlecht identifizieren werden“, sagt sie. „Und für diese Kinder brauchen wir selbstverständlich Toiletten.“

DDR Klopapier.jpg

Damit hat Lehner eine Debatte ausgelöst. Nach ersten Medienberichten schrieb die AfD Bayern auf Facebook, die „Transsexualisierung“ gehe in die nächste Runde: „Eifrige Trans-Aktivisten beginnen nun, einen Kampf um die Toiletten zu führen, als gäbe es dort ein gravierendes Problem geschlechtsspezifischer Unterdrückung.“ Auch ein Psychologe äußert sich kritisch: Der Münchner Kinderpsychologe Klaus Neumann sagte der dpa, ihm seien keine ernstzunehmenden Untersuchungen oder Studien bekannt, die nachweisen, dass sich bereits Grundschulkinder der Geschlechterdifferenzierung bewusst sind.

In Bayern schlug Andrea Lehner die dritte Toilette vor, weil der Bundestag Ende 2018 ein Gesetz verabschiedete, das ein drittes Geschlecht anerkennt. Eltern können ihr neugeborenes Kind auf dem Standesamt als „divers“ eintragen lassen, wenn es weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugeordnet werden kann.

Bauliche Lösung für diverse Kinder soll kommen

„In Pullach sind wir aufgeschlossen“, sagt Swantje Schütz, Sprecherin der Stadt Pullach, „aber wie genau wir für das dritte Geschlecht eine Toilette umsetzen, ist noch völlig unklar.“ Eine bauliche Lösung für diverse Kinder soll kommen, so hat es das Beratergremium zur Erstellung eines Schulraumkonzepts, das Andrea Lehner leitet, vorgeschlagen. In dem Papier heißt es: „Schüler- und Lehrertoiletten, Behindertentoilette, Einzeltoilette für das 3. Geschlecht“.

Pink Toilet Paper.jpg

Dieser Abschnitt, in dem die dritte Toilette erwähnt werde, sei aber nur ein Detail des ausführlichen Konzepts, betont Sprecherin Schütz. Das Konzept sei Ende Januar vom Gemeinderat in Pul­lach einstimmig beschlossen worden. Nun werde eine Machbarkeitsstudie für den Neubau in Auftrag gegeben. „Die Architekt*innen müssen vorschlagen, wie die Toiletten genau angelegt werden“, sagt Lehner. Ob es eine Unisex-Toilette für alle oder eine gesonderte dritte Toilette nur für diverse Kinder geben wird, sei also noch offen. Unterdessen planen laut eines Berichts des Münchner Merkur auch die Gemeinden Taufkirchen und Garching in neu gebauten Schulen Toilettenlösungen für diverse Kinder.

Dass Toiletten ein Ort sind, an dem sie diskriminiert werden, berichten Trans- und Interpersonen immer wieder. So auch in einer Studie, die die Bundesvereinigung Trans* im Januar veröffentlicht hat. Dafür wurden mehr als 1.500 Menschen, die sich als Trans oder nicht-binär identifizieren, befragt. Demnach erlebt fast die Hälfte der Teilnehmenden geschlechtergetrennte Toi­letten als diskriminierend. Jede Dritte befragte Person sagt das über getrennte Umkleidekabinen.

Welche Lösung ist die beste?

„In der Schule gibt es für Trans- und Inter-Schüler*innen überall dort schwierige Situationen, wo nach zwei Geschlechtern getrennt wird, zum Beispiel im Schwimmunterricht, im Sportunterricht und in Umkleidekabinen“, sagt Elena Kuhley. Als Projektleiterin des Vereins ABqueer berät sie Lehrer*innen in Weiterbildungen zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt. Outen sich Schüler*innen als Trans oder Inter, seien Schulen manchmal überfordert: Darf das Transmädchen, das vorher in der Jungsumkleide war, nun zu den Mädchen? Solche Fragen würden oft am Einzelfall entschieden, einheitliche Regelungen fehlten, sagt Kuhley.

Pig toilet in Jeju.JPG

Strittig ist, welche räumliche Toilettenlösung die Beste ist. Einerseits wäre die dritte Toilette für diverse Kinder möglich, andererseits eine Unisex-Toilette, auf die alle Kinder gehen könnten. „Grundsätzlich ist alles, was die Sichtbarkeit erhöht und Schutzräume schafft, gut“, sagt Caroline Ausserer, Sprecherin der Bundesvereinigung Trans*. Schüler*innen sollten sich darüber bewusst werden, dass es nicht nur männlich und weiblich gibt. Damit könne man nie früh genug anfangen.

Quelle        :         TAZ        >>>>>        weiterlesen

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Grafikquellen        :

Oben     —          Public WC in Berlin: Restaurant Tucher am Tor.

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2.) von Oben      —       Klopapier – Krepp

Ludwig, SilvioEigenes Werk

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3.) von Oben      —    Pink toilet paper

Levi SzekeresSXC, id 391287

  • GemeinfreiHinweise zur Weiternutzung
  • File:Pink Toilet Paper.jpg
  • Erstellt: etwa 2006 date QS:P,+2006-00-00T00:00:00Z/9,P1480,Q5727902

 

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Unten         —       Buschleute der CSU, natürlich mit Bläter von der Bananen-Staude

toilet that is displayed at Jeju Folk Village Museum, Republic of Korea

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Thies Gleis und die EU

Erstellt von Redaktion am 27. Februar 2019

FAQ – Was ihr schon immer zur EU wissen wolltet, aber euch nicht zu fragen trautet

Quelle        :     AKL

Kurzbriefing von Thies Gleis

Was ist Europa?

– Europa ist ein geographischer Begriff für einen halben Kontinent und manchmal noch eine Figur aus der griechischen Mythologie (Geliebte des Zeus und nicht die des Gysi).

Und was ist die EU?

– Die EU ist ein Vertragswerk zwischen kapitalistischen Staaten, um die Konkurrenzfähigkeit mit anderen kapitalistischen Regionen zu verbessern. Sie ist ein ideeller Gesamtkapitalist für europäische Konzerne und Banken.

Ist die EU eine fortschrittliche „Europäische Idee“?

– Nein. Sie ist ein Projekt kapitalistischer Kräfte mittlerweile nur eines Teils des kapitalistischen Europas. Sie ist ein Klassenprojekt zur besseren Ausbeutung der Unterklassen.

Ist die EU ein „Friedensprojekt“?

– Nein. War sie nie und ist sie heute noch viel weniger. Die EU ist ein Kind des kalten Krieges und immer im Kontext des westlichen Militärbündnisses Nato eingebunden gewesen,

Heute ist die EU ein Bündnis mit dem Ziel, den eigenständigen Militärauftritt im Rahmen der Nato, aber auch allein, systematisch auszubauen. Die EU zwingt ihre Mitglieder vertraglich zu Aufrüstung und „gemeinsamer Sicherheits-„, sprich Kriegspolitik.

Sichert die EU denn heute den Frieden?

– Nein. Sie hat eine eigene kriegerische Geschichte vom Balkankrieg, über Libyen bis zum Mittelmeer- und Mali-Einsatz. Sie rüstet im Innern ihrer Mitgliedstaaten und an ihren Außengrenzen immer mehr auf. Frontex ist eine Einrichtung zum Krieg gegen die Geflüchteten, jeden Tag. Die EU-Außenbeziehungen konzentrieren sich immer mehr auf „Militärhilfe“. Und die EU rüstet auch militärisch gegen den neuen kapitalistischen Konkurrenten im Osten, Russland.

Ist die EU ein „neutrales Wirtschaftsvertragswerk“?

– Nein. Die EU ist ausschließlich, ohne jede Öffnungsklausel, ein Vertragswerk zur Sicherung der Kapitalinteressen. Öffnungsklauseln gibt es nur für die immer noch vorhandenen Kapitalinteressen in den einzelnen Mitgliedsstaaten. Die EU verpflichtet ihre Mitglieder auf die aktuelle, neoliberale Wirtschaftspolitik. Die EU ist neoliberal, mehr als das Grundgesetz oder andere Länderverfassungen.

Hat die EU den Nationalstaat überwunden?

– Nein. Und das wollte sie ausdrücklich auch nie. Die EU hat nach 1989 eine kurze Phase der beschleunigten Zusammenführung von Nationalstaaten erlebt, mit dem Ziel, ein neues Großdeutschland zu verhindern. Das ist ziemlich missglückt.

Die Nationalstaaten haben lediglich einzelne Souveränitätsrechte an die EU abgetreten, stets mit der Option, sie auch wieder zurückzuholen, was heute in der Krise der EU auch geschieht.

Gäbe es heute die EU nicht mehr, so wäre dies keine „Rückkehr zum Nationalstaat“. Schon gar nicht wäre dies bei einer anderen Art der europäischen Einheit der Fall.

Ist die EU ein Projekt der Zukunft für die Jugend?

– Nein, und sie wird es auch niemals werden können. In den südlichen und östlichen Mitgliedsländern ist die Jugend so perspektivlos wie nie zuvor. Die Hälfte der Jugend hat dort keinen Arbeitsplatz trotz guter Ausbildung.

Sichert denn die EU wenigstens die Reisefreiheit?

– Immer weniger. Die Grenzen nach außen werden undurchdringlicher und die inneren Grenzen und Kontrollen werden wieder ausgebaut. Wenn heute vier schwarzhaarige Jugendliche im Auto durch Europa fahren, werden sie mehr von der Polizei aufgehalten als früher vier Langhaarige.

Ein großer Teil der Bevölkerung der EU ist sowieso aufgrund von Verarmung von Reisefreiheit ausgeschlossen.

Die Freizügigkeit von Arbeitskräften wird auch immer mehr beschränkt und mit Sonderregelungen reglementiert.

Ist die EU demokratisch?

– Nein, heute weniger denn je. Selbst ihre Scheindemokratie ist einem nackten Diktat von Exekutivorganen und Gremien, die in keinem EU-Vertrag vorgesehen sind, geopfert worden. Die EU ist Hierarchie nach ökonomischer Stärke, mit Deutschland an der Spitze.

Ist die EU gescheitert?

– Ja. Aber leider nicht aufgrund einer linken, sozialistischen Mobilisierung (oder nur zu einem ganz kleinen Teil), sondern an ihren eigenen inneren Widersprüchen als Klassenprojekt des Kapitals.

Schützt uns die EU vor den Rechten?

– Nein und heute immer weniger. Die Krise der EU hat zu einem Anstieg der nationalistischen Politik der Mitgliedsstaaten geführt. Überall und mit Partygedröhn und Nationalhymnen wie es früher nie war. Im Schatten dieser offiziellen Politik wurden überall die inoffiziellen rechten Kräfte gestärkt, die mit der Parole wachsen, sie wären die konsequente nationale Antwort auf die Krise der EU.

Ist die EU reformierbar, vielleicht mit einem Neustart?

– Ist Windows 10 reformierbar, vielleicht mit einem Neustart? Natürlich nicht, genauso wenig wie die EU.

Es geht heute aber nicht um eine abstrakte Frage, ob irgendwelche Verträge neu formuliert werden müssten. Der konkrete Ist-Zustand der EU, ihre tägliche Politik ist ein Verbrechen an der Menschlichkeit. Diese Politik muss nicht nur kritisiert und kann gar nicht mit gestaltet werden, sondern sie muss verhindert werden – Im Interesse der Armen, Ausgebeuteten, der Jugend und der Zukunft der ganzen Welt. Ein imperialistisches, kapitalistischen Europa, wie es die EU begründet, ist niemals eine linke Perspektive.

Ja, und was sollen wir dann tun?

– Die konkrete EU muss überwunden werden. Sie muss schonungslos kritisiert werden. Die Umsetzung der vertraglichen Pflichten muss von linken Kräften, dort, wo sie es können, ausgesetzt oder sabotiert werden. Die Erpressung des reichen Deutschland gegenüber dem Rest der EU muss von der deutschen LINKEN verhindert werden.

Und vor allem: Es muss ein linkes, sozialistisches Europa als Alternative zur EU aufgebaut werden: Aus den sozialen Bewegungen, grenzüberschreitenden Arbeits- und Gewerkschaftskämpfen, einer neuen linken Internationale und Kämpfen um Frieden, Gerechtigkeit und Klimaschutz weltweit.

IST DIE PARTY ZU ENDE?

– Ja, und es wurde Zeit. Kümmern wir uns um die Flaschenentsorgung, es macht sonst keiner…

akl - Antikapitalistische Linke

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Grafikquelle      :

Oben       –        Verlinkung mit der AKL ( da ohne Beschränkung) .

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USA und Nordkorea

Erstellt von Redaktion am 27. Februar 2019

Kim will vor allem am Leben bleiben

File:Wien - Donald-Trump- und Kim-Jong-un-Graffiti von Lush Sux.JPG

Hunde – wollt ihr ewig leben ? – Leider leben Viele, viel zu lange.

Eine Analyse von , Seoul

Vor dem Gipfeltreffen in Hanoi hat Nordkoreas Machthaber offenbar mehr als 50 Kader entfernt und Reformen veranlasst. Wie Kim Jong Un sein Regime stabil hält.

Während Kim Jong Un gerade aus seinem gepanzerten Zug in Hanoi aussteigt, haben sich vier Flugstunden nördlich auf dem Seouler Gwanghwamun-Platz mehrere Dutzend nordkoreanische Flüchtlinge versammelt: Mit entschlossener Miene und martialischen Schlachtrufen halten sie das durchgestrichene Konterfei des nordkoreanischen Machthabers in die Luft, bevor sie ihre Plakate vor den Kameras der Fernsehteams in Stücke zerreißen.

„Die USA haben ihre einstigen Sklaven befreit, heute führen sie die freie Welt an“, schreit Kim Seong-min ins Mikrofon. Nun jedoch, so fügt er enttäuscht an, würde sich ausgerechnet US-Präsident Donald Trump mit ebenjenem Despoten treffen, der seine eigene Bevölkerung versklavt. Der 47-jährige Aktivist weiß um die Wirkung seiner theatralischen Inszenierung: Vor seiner Flucht Ende der Neunzigerjahre diente er in Pjöngjang im Propagandaministerium. Nun kämpft er erbittert gegen das Regime seiner einstigen Heimat.

Dort, in Nordkorea, sind spontane Demonstrationen freilich verboten, bislang sind keine nennenswerten Fälle politischer Opposition aus dem Land bekannt. Der 35-jährige Kim Jong Un regiert nun mittlerweile seit sieben Jahren diktatorisch über das Land, nachdem sein Vater Kim Jong Il im Dezember 2011 verstorben war. In Deutschland entspräche dies nahezu zwei Legislaturperioden: Ein klarer Beleg dafür, dass Kim junior seine Macht längst konsolidiert hat.

400 Kader ließ Kim entfernen

Ein jüngster Bericht der Denkfabrik North Korea Strategy Center in Seoul deutet jedoch auf Risse innerhalb Pjöngjangs Elite hin: Einer Säuberungsaktion von Ende letzten Jahres sollen rund 50 bis 70 Nordkoreaner zum Opfer gefallen sein. Diese habe Kim Jong Un zu Teilen ins Exil geschickt, verhaften oder gar hinrichten lassen. „Der Grund ist simpel: weil diese Leute massenhaft Geld angehäuft haben. Kims Regime gerät im Zuge der Sanktionen in Bedrängnis, Auslandsdevisen heranzuschaffen“, sagt Ruby Woo, Forscherin der NGO.

Unabhängig überprüfen lässt sich ihre Behauptung nicht, doch methodisch fußt der Bericht der von nordkoreanischen Flüchtlingen geleiteten Organisation auf einer soliden Recherche: Insgesamt 14 hochrangige Überläufer des Regimes und fünf weitere Flüchtlinge aus dem einfachen Volk wurden von der NGO interviewt. Zudem wurde heimlich mit sechs aktiven Parteikadern Nordkoreas gesprochen, die sich auf einer Geschäftsreise in China befanden.

Tatsächlich gibt es unter Kim Jong Un immer wieder Säuberungswellen, insgesamt soll er bis zu 400 Nordkoreaner aus dem politischen Machtbereich verbannt haben. Für boulevardeske Schlagzeilen sorgte vor allem die brutale Hinrichtung seines eigenen Onkels Jang Song Thaek im Dezember 2013, damals zweitmächtigster Mann des Landes, sowie der Giftanschlag auf seinen Halbbruder Kim Jong Nam am Flughafen Kuala Lumpur vor zwei Jahren.

 Die jüngste Rochade ist jedoch insofern besonders, als dass sie mutmaßlich Teil einer groß angelegten Antikorruptionsstrategie ist. Zuletzt hatte Kim in seiner Neujahrsrede überraschend offen über die grassierende Korruption gesprochen, die „das sozialistische System unterlaufen“ würde. Dies deckt sich auch mit dem Korruptionsindex von Transparency International, deren Rangliste Nordkorea Jahr für Jahr anführt.

Die Konservativen misstrauen Kims Außenpolitik

Laut Andrei Lankov von der Seouler Kookmin-Universität herrsche in Anspielung auf die verrohten Verhältnisse im London des 19. Jahrhunderts in Nordkorea „eine besonders rücksichtslose Form des Dickens’schen Kapitalismus“, in dem die Macht des Geldes regieren würde – aber auch in Form von omnipräsenten Bestechungszahlungen.

Dass Kim Jong Un nun der Korruption den Kampf ansagt, lässt sich jedoch – wie so vieles in diesem intransparenten Staatsapparat – gegensätzlich interpretieren. Einige Experten vermuten, dass die rigiden Wirtschaftssanktionen des UN-Sicherheitsrates das nordkoreanische Regime allmählich in Bedrängnis bringen. Durch die Säuberungswelle in der mutmaßlich korrupten Finanzelite hätte es mehrere Millionen Dollar konfiszieren können.  Genauso plausibel erscheint allerdings, dass die Verhaftungen Kims Verpflichtung zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes unterstreichen, die durch korrupte Parteikader ausgehöhlt wurde.

Quelle       :           Zeit-online          >>>>>        weiterlesen

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Grafikquellen      :

Oben       —           2 Graffitis von dem australischen Graffiti-Künstler Lush Sux an den nördlichen Pfeilern der Schwedenbrücke in der österreichischen Bundeshauptstadt Wien. Die Graffitis sollen den US-Präsidenten Donald Trump und den nordkoreanischen Staatschef Kim Jong-un darstellen, wobei er deren Frisuren vertauschte.

Attribution.  –   © Bwag/Commons oder © Bwag/CC-BY-SA-4.0.

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Unten     —       Impersonators of Kim Jong-un and Donald Trump (Howard X and Dennis Alan) during the 2018 North Korea–United States summit in Singapore

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Ahlen – Stadt pfändet Hund–

Erstellt von Redaktion am 27. Februar 2019

Neues aus der alten „Heimat“
– und verkauft ihn privat bei Ebay

Quellbild anzeigen

Die Stadt Ahlen hat die Mopsdame Edda gepfändet und bei Ebay verkauft. (Symbolfoto)

Von Marvin Dominique Birkelbach

  • Die Stadt Ahlen hat Hund Edda gepfändet und bei Ebay verkauft
  • Die Sache wäre nie ans Licht gekommen, hätte sich der Käufer nicht über den schlechten Gesundheitszustand geärgert
  • Die Familie vermisst die Mopsdame schmerzlich

Manchmal offenbaren sich die Ausmaße eines Ebay-Kaufs erst im Nachhinein.

Die Stadt Ahlen pfändet Hund Edda und verkauft ihn anschließend bei Ebay. Eine Polizeibeamtin aus dem Rheinland stößt auf die Anzeige und schlägt zu. Doch schnell muss sie feststellen: Hund Edda ist – anders als angegeben – nicht kerngesund. Die Käuferin geht juristisch gegen die Stadt vor.

Hinter der Pfändung und dem Verkauf verbirgt sich eine unglaublich Geschichte, wie die Zeitung „die Glocke“ berichtet.

Hund gepfändet und bei Ebay verkauft

„Ich verkaufe eine 1 Jahr alte Mopsdame mit Stammbaum. Der Name der Hündin lautet Edda vom Kappenberger See“, heißt es in der Kleinanzeige bei Ebay. „Edda wurde am 20.06.2017 geboren. Sie ist geimpft und gechippt. Nach Rücksprache mit dem Tierarzt ist Edda kerngesund!“ Letzteres, so weiß die spätere Käuferin Michaela Jordan, ist wohl gelogen.

Seit Dezember ist die Polizeibeamtin aus Wülfrath Besitzerin der Mopsdame.

Quelle      :     Der Westen         >>>>>         weiterlesen

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Grafikquelle         :         Mops Falk vom Mägdebrunnen ist Internationaler Champion der FCI aus der Mopszucht vom Mägdebrunnen aus Deutschland.

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Abgestumpft durch Leaks

Erstellt von Redaktion am 27. Februar 2019

Macht erhält sich heute nicht mehr durch Geheimniskrämerei.

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Ein Schlagloch von Illja Trojanow

Das Volk weiß Bescheid. Die Gefahr lauert darin, dass es sich an den Anblick gewöhnt.

inst war Geheimniskrämerei das oberste Gebot der Staatskunst. Begriffe wie „graue Eminenz“ oder „Strippenzieher“, Persönlichkeiten wie Kardinal Richelieu oder Richard „Dick“ Cheney stehen stellvertretend für eine Politik im Hintergrund, die alles Wesentliche vor dem Licht der Öffentlichkeit verbirgt und alles Sichtbare als Schein und Trug inszeniert. Machtpolitik bestand zu einem wichtigen Teil aus Ablenkung sowohl der Feinde (wie alle klassischen Kriegsratgeber postulieren) als auch der eigenen Gesellschaft (zumindest der einflussreichen Kreise).

Da das entscheidende Wirken im Verborgenen erfolgte, waren journalistische oder aktivistische Enthüllungen von beachtlicher Sprengkraft, weil sie in einem dramatischen Akt des Entschleierns etwas zum Vorschein brachten, das zuvor nur befürchtet wurde. Die Spekulation, injiziert mit Beweisen, gerann zu einem verlässlichen Porträt dubioser oder gar diabolischer Machenschaften. Gerade solches Licht im Dunklen dient als Vorbild für das Genre der Verschwörungstheorie. Denn wenn gelegentlich etwas aus undurchsichtigen Tiefen an die Oberfläche geschwemmt wird, was uns schockiert und beunruhigt, was lauert wohl noch im Schatten unserer Kenntnis, und wie viel heftiger wäre unsere Reaktion, wenn wir über sämtliche Netzwerke, Kabale und Verflechtungen Bescheid wüssten, die für die stabile Existenz von Macht, Geld und Gewalt sorgen?

So weit, so klar im Reich des Opaken. Was lange galt, scheint aber nun infrage gestellt zu werden. Die Strategie gegenwärtiger Präsidialpaten, an vorderster Front Donald Trump, besteht zunehmend darin, nicht mehr von den eigenen Verfehlungen abzulenken, sondern diese mithilfe einer Lügen- und Geständnismaschinerie derart laut zu verstärken und penetrant zu wiederholen, dass die Öffentlichkeit – mit Ohrstöpseln bewaffnet – narkotisiert auf das eigene Entsetzen starrt. „Die politische Lüge hat eine Art unheilige Immunität erlangt“, schrieb Louis Menand neulich im New Yorker, „weshalb Lügner, wenn sie erwischt werden, nicht mehr darüber klagen, dass sie missverstanden worden sind.“ Im Gegenteil: Wer die neue Kunst beherrscht, der beschuldigt einfach die Ankläger der Lüge.

Weil Falschheit vermeintlich überall lauert, erscheint die sich dynamisch verändernde Welt noch verwirrender – und ethisch unentzifferbar. Wir glauben an alles und nichts, vermuten, dass jede Geschichte möglich sein könnte und doch wahrscheinlich unwahr ist. Das ist das Paradoxon unserer Zeit: Obwohl die Öffentlichkeit aufgrund inflationärer Unwahrheit alles potenziell für eine Lüge hält, ist sie bereit, vieles zu glauben.

Fata Morgana auf einer Straße – ein ähnliches Trugbild spielt uns die Politik jeden Tag vor.

Durch das tägliche Bombardement mit Skandalen aller Couleur wird die ethische und emotionale Wucht der Enthüllung geschwächt. Ein Exhibitionist, der immer wieder nackt herumstolziert, wird in Gegenwart einer wachsenden Zahl anderer Exhibitionisten weitaus weniger negativ auffallen als zuvor. Empörung ist Ausdruck einer Sensibilität, die abstumpft, wenn sie täglich eingefordert wird. Exhibitionistische Aufrüstung führt zu einem Absterben der Entrüstung.

Quelle           :      TAZ           >>>>>         weiterlesen

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Grafikquellen      :

Oben      —         Photo of Ilija Trojanow

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Unten        —         Fata Morgana auf einer Straße

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DL – Tagesticker 27.02.19

Erstellt von Redaktion am 27. Februar 2019

Direkt eingeflogen mit unseren Hubschrappschrap

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Jetzt wird aber wieder die „German Angst“ angefeuert. Ja, warum eigentlich? Die deutsche Chefin über Krieg und Frieden, die heilige Ursula, hat noch keine USA Flieger über Ramstein in RLP abschie0en lassen.

Drohende Eskalation  

1.) Pakistan schießt zwei indische Flugzeuge über Kaschmir-Region ab

Im Konflikt zwischen Indien und Pakistan droht eine Eskalation. Nach einem Luftangriff Indiens im Nachbarland schoss Pakistans Militär jetzt zwei indische Flugzeuge ab.  Einen Tag nach den indischen Luftangriffen in Pakistan haben pakistanische Kampfflugzeuge nach Militärangaben zwei indische Flugzeuge abgeschossen. Die pakistanische Luftwaffe habe die beiden indischen Flugzeuge im pakistanischen Luftraum über der umstrittenen Kaschmir-Region abgeschossen, teilte der pakistanische Militärsprecher Asif Ghafoor am Mittwoch im Kurzbotschaftendienst Twitter mit.

T-online

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Ein Gipfel ohne Mutti ? Wer hält dann wen am Zipfel?

Gipfeltreffen von Trump und Kim

2.) Schaulaufen in Hanoi

Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un sind zu ihrem zweiten Gipfel in Hanoi eingetroffen. Für beide steht viel auf dem Spiel – der US-Präsident spekuliert offenbar auf den Friedensnobelpreis. Schon am Anfang gibt es Ärger. Kurz bevor Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un in seinem Luxushotel in Hanoi eintrifft, muss sein Vorabtrupp feststellen, dass dort auch schon ein Großteil des US-Pressekorps wohnt. Überall stehen Kameras und Scheinwerfer, und im siebten Stock hat das Weiße Haus sein Medienzentrum eingerichtet.

Spiegel-online

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Wo kamen die denn her und wo wollten sie hin ? Das wären doch erst einmal die wichtigsten Fragen.  Vielleicht haben die Zuschauer auch nur eine Generalversammlung der CSU beobachtet, auf ihren Weg in die Zentrale der Bundesanstalt für Arbeit, schnell Hartz 4 beantragen, bevor das Nest als „Muster ohne Wert“ geschlossen wird? Von einer SPD ?

Fackelmarsch 

3.) Neonazis marschieren in Nürnberg auf

Neonazis halten einen Fackelmarsch auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg ab – wo sich einst Hitler inszenierte. Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD) hat eine Versammlung von Neonazis auf dem ehemaligen NS-Reichsparteitagsgelände scharf verurteilt. Der Aufmarsch sei widerlich, inakzeptabel und von niemandem in irgendeiner Form genehmigt worden, sagte Maly am Dienstag in Nürnberg. „Die Staatsanwaltschaft prüft im Moment, ob der Tatbestand der Volksverhetzung vorliegt.“ Das Abhalten einer unerlaubten Versammlung sei erstmal nur eine Ordnungswidrigkeit und kein Straftatbestand.

FR

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Wie gut, das Teutsche  nur die Deutschen Toten zählen ! Vielleicht ist das alles aber nur Teil einer Aktion, um von den Falschmeldungen über die Gefahren des Rauchens abzulenken?

Weit über EU-Durchschnitt :

4.) „13.000 Deutsche im Jahr sterben vorzeitig wegen Verkehrsabgasen“

Laut einer Studie sterben zehntausende Menschen in Deutschland frühzeitig an den Folgen von Feinstaub und Ozon. Sie zeigt, welch große Rolle dabei der Verkehr und vor allem Dieselmotoren spielen.

FAZ

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Ja alle Wähler sind auf dieser Erde gleich: „Nur die dümmsten Kälber wählen ihre eigenen Metzger“! Immer wieder, und Oma oder Mutti.

Präsidentenwahlen in Nigeria

5.) Amtsinhaber Buhari wiedergewählt

Bei der Präsidentenwahl in Nigeria ist Amtsinhaber Buhari wiedergewählt worden. Laut Wahlkommission erhielt er rund vier Millionen Stimmen mehr als sein Herausforderer Abubakar. Die Wahl wurde überschattet von Gewalt. Der amtierende nigerianische Präsident Muhammadu Buhari bleibt Staatsoberhaupt des einwohnerstärksten afrikanischen Landes. Das teilte die Wahlkommission mit. Der 76-jährige Buhari habe 15,1 Millionen Stimmen erhalten, knapp vier Millionen mehr als sein Hauptrivale, der liberale Oppositionskandidat Atiku Abubakar.

Tagesschau

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Ergänzen wir den Kommentator darin: Nicht nur Karnevalsvereine sondern selbst die PolitikerInnen lügen sich in die Gemeinnützigkeit ! Zumindest in den Parteien ! Aber das macht den Unterschied zur Tafel. Am Katzentisch sitzend, hört man sehr wohl das satte Grunzen. Weniger werden die Schweine sichtbar, da man sich selber Klein macht –  oder die Säue zu Groß !

Kommentar Attac-Urteil des BFH

6.) Doppelnull

In Deutschland ist jeder Karnevalsverein gemeinnützig. Ausgerechnet Attac wird diese Eigenschaft nun gerichtlich aberkannt – absurd. Was die Globalisierungskritiker von Attac machen, soll laut Bundesfinanzhof (BFH) nicht gemeinnützig sein. Laut Attac selbst erinnert die Entscheidung irgendwie an Ungarn und Brasilien, wo Parteien und Regierungen immer wieder versuchten, „politisch missliebige Organisationen über das Gemeinnützigkeitsrecht mundtot zu machen“. Die Aussage macht das Urteil zu einer Doppelnull: Die Entscheidung des BFH ist ebenso seltsam wie die Reaktion von Attac.

TAZ

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Mysteriös:

7.) Erfinder des Beipackzettels passt nach Exhumierung nicht mehr in den Sarg

Mihály Szabó dürfte namentlich nur wenigen Menschen bekannt sein, obwohl täglich weltweit unzählige Menschen seine Erfindung in den Händen halten: Der ungarische Apotheker erfand im Jahr 1928 den Beipackzettel, der bis heute in der Verpackung nahezu sämtlicher Arzneimittel zu finden ist. Nun gab die Exhumierung des 1974 verstorbenen Mannes Rätsel auf.

Der Postillon

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Hinweise und Anregungen nehmen wir gerne entgegen

Treu unserem Motto: Es gibt keine schlechte Presse, sondern nur unkritische Leser

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Grafikquellen:      DL / privat – Wikimedia  Commons – cc-by-sa-3.0 

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