DEMOKRATISCH – LINKS

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RENTENANGST

Archiv für August 18th, 2018

Der tragische Held

Erstellt von Redaktion am 18. August 2018

Ist Alexis Tsipras ein Verräter ?

File:Alexis Tsipras Syriza.JPG

Von Jürgen Gottschlich

Griechenlands Premier Alexis Tsipras wird von vielen Linken als Verräter geschmäht – dabei ist er ein Segen fürs Land.

Der kommende Montag, der 20. August, hätte für Alexis Tsipras zum Tag des Triumphs werden sollen. An diesem Montag endet das dritte Memorandum, das dritte der sogenannten Hilfspakete, die die EU gemeinsam mit dem Internationalen Währungsfonds seit 2010 geschnürt hatte, um Griechenland vor einem Staatsbankrott zu retten. Die Voraussetzung für die Freigabe der Kredite war die nahezu völlige Aufgabe der griechischen Souveränität über den eigenen Haushalt und damit über die Regierung insgesamt.

Mehr als acht Jahre unterstand das Land dem Diktat der Troika, der Europäischen Zentralbank, dem IWF und der EU-Kommission. Was Griechenland zu tun oder zu lassen hat, wurde seitdem in der Gruppe der Finanzminister der Eurostaaten entschieden, nicht im griechischen Parlament und nicht am Kabinettstisch in Athen. Am kommenden Montag endet dieses allen Griechen verhasste Diktat und das Land erlangt, mit schmerzlichen Abstrichen zwar, aber dennoch seine Souveränität zurück. Endlich, so hatte Tsipras gehofft, könnte er nun ein Freudenfeuer anzünden lassen, an dem er seine und die geschundene Seele der Griechen insgesamt etwas aufwärmen kann, doch es ist ihm nicht vergönnt.

Die Brandkatastrophe vom 23. Juli in mehreren Vororten von Athen, die mehr als 90 Menschen das Leben kostete, verbietet sämtliche Freudenfeste. Es ist eine grausame Ironie der Geschichte, die aber gut passt zur Karriere von Alexis Tsipras, der so viel getan hat für Griechenland und die EU und der vermutlich dennoch im kommenden Jahr mit Schimpf und Schande aus dem Amt gejagt wird.

Alexis Tsipras hatte in seiner langen politischen Laufbahn, von Karriere konnte man eigentlich bis 2014 nicht reden, wohl kaum damit gerechnet, jemals griechischer Ministerpräsident zu werden. Er wurde in der kommunistischen Jugend groß, er war im Vorstand des nationalen Studentenbundes und er wurde 1999 Sekretär der Jugendorganisation der Synaspismos, einer Vorläuferorganisation von Syriza. Politik war für ihn kaum mehr als ein Hobby in einer linken Splittergruppe, während Griechenland abwechselnd von den beiden Klientelparteien Pasok und Nea Dimokratia regiert wurde.

Daran änderte sich auch nicht viel, als Giorgos Papandreou im April 2010 auf der kleinen Mittelmeerinsel Kastellorizo die Pleite Griechenlands verkünden musste und die EU um Hilfe aus der Krise bat. Erst als die drakonischen Auflagen des ersten sogenannten Hilfspaketes das Land immer weiter ins Elend trieben, Papandreou längst das Handtuch geworfen und der Rechte Antonis Samaras übernommen hatte, stellten das linke Parteienbündnis Syriza und sein charismatischer Vorsitzender Alexis Tsipras fest, dass immer mehr Griechen ihre Kritik an der Verelendungspolitik der Troika und ihres Handlangers Samaras interessant fanden.

Während die Pasok zerfiel und auch Samaras die Rechte nur noch notdürftig zusammenhalten konnte, wuchs die Zustimmung zu Syriza in geradezu beängstigender Geschwindigkeit. Erstmals einem größeren Publikum bekannt wurde Alexis Tsipras, als er 2014 als gemeinsamer Kandidat der europäischen Linken für das Amt des Kommissionspräsidenten kandidierte. Auch für Tsipras muss das eine wichtige Erfahrung gewesen sein, die ihm später die trügerische Hoffnung vermittelte, mit der Unterstützung der Linken in Europa ein besseres, humaneres Hilfsprogramm für sein Land durchsetzen zu können.

Mit großem Pathos attackierte Tsipras Antonis Samaras, der seit Juli 2012 die Geschäfte führte und auf Druck der Troika ein Sparpaket nach dem anderen durchs Parlament gepeitscht hatte. Vollmundig versprach er den Griechen das Ende des Spardiktats und die Wiederherstellung der „Würde“ der griechischen Wähler.

File:Vathia Mani Greece 2.jpg

Als Samaras im Winter 2014 einen neuen griechischen Präsidenten wählen lassen wollte, war Syriza bereits die größte Oppositionspartei. Weil Samaras für einen neuen Präsidenten keine Mehrheit organisieren konnte, kam es im Januar 2015 zu vorgezogenen Neuwahlen. Die Wahlen wurden zu einem Triumph für Alexis Tsipras. Es kam zu einem Erdrutschsieg für Syriza, einer Partei, die nie zuvor an einer Regierung beteiligt gewesen war. Dasselbe galt für den nur 40 Jahre alten Alexis Tsipras. Mit gut 36 Prozent verfehlte Syriza nur ganz knapp die absolute Mehrheit. Für die Regierungsbildung brauchte Tsipras nur einen Tag. Er holte die kleine rechtspopulistische Anel, die „Unabhängigen Griechen“ von Panos Kammenos, mit in die Regierung. Anders als in vielen anderen europäischen Ländern wählten die Griechen in der größten Not nicht rechts, sondern links, auch wenn mit der „Goldenen Morgenröte“ erstmals wieder mit 6,3 Prozent eine neofaschistische Partei ins Parlament einzog.

Quelle     :       TAZ       >>>>>         weiterlesen

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Grafikquelle      :

Oben       —          Alexis Tsipras, President of Parlamentary group of SY.RIZ.A.-E.K.M.

Source Own work
Author FrangiscoDer
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w:en:Creative Commons
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Unten      —       Dorf Vathia auf Mani, Griechenland

Athor   —     Wladyslaw     /  Own work

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Attribution: Taxiarchos228

 

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Flüchtling,Islam,Vogelschiss

Erstellt von Redaktion am 18. August 2018

Warum die AfD die Diskurse bestimmt

Unterschrift des Koalitionsvertrages der 19. Wahlperiode des Bundestages am 12. März 2018 im Paul-Löbe-Haus

Drei Clowns  – sind drei zu viel!

Quelle    :    untergrund-blättle

Nico Beckert zebralogs.wordpress.com

In deutschen Grossstädten müssen mehr als 1,6 Millionen Menschen „mehr als die Hälfte ihres Einkommens für die Kaltmiete ausgeben“. Die Anzahl der Sozialwohnungen hat sich zwischen den 1990er Jahren und heute mehr als halbiert.

Seit den 1970er Jahren hat sich der Anteil der Einkommen der unteren Hälfte der Bevölkerung halbiert. Die oberen 10% steigerten ihren Anteil auf 40%. Deutschland ist so ungleich wie vor 100 Jahren. Bei den Vermögen ist Deutschland im Vergleich zu anderen OECD-Staaten besonders ungleich.

Ein Drittel aller alleinerziehenden Mütter sind von Armut bedroht. In Pflege- und Altenheimen herrscht Personalnotstand. Es gibt nicht genug Kita-Plätze. In den Bahnhöfen der Grossstädte trifft man spätestens nach 10 Minuten auf Flaschensammler.

Flüchtlinge, Islam, „Vogelschiss“

Obwohl Deutschland aus den oben genannten Gründen für viele Millionen Menschen schon lange kein Land mehr ist, in dem sie gut und gerne leben, bestimmen diese Themen nicht die Debatten. Stattdessen ist die AfD mit ihren Themen omnipräsent.

Diskursschwäche und -fehler der linken Parteien

Sigmar Gabriel meinte 2009 als SPD-Vorsitzender, die Partei müsse „raus ins Leben, dahin wo es laut ist, da wo es gelegentlich auch mal stinkt“. Die Partei hat es seitdem weder inhaltlich, noch medial geschafft, sich wieder den Arbeitslosen, Arbeitnehmern und den „Stammtischen“ anzunähern.

Gleichzeitig zielt Nahles Äusserung, ebenso wie der Populismus vom Koalitionspartner CDU/CSU, darauf ab, Sündenböcke für das eigene Versagen zu finden. Denn stehen „die Flüchtlinge“ im Mittelpunkt des medialen Interesses, reden die Stammtische garantiert nicht darüber, dass schon weit vor dem Zuzug von Flüchtlingen (2015) massiv Sozialabbau betrieben wurde und die Mieten schon seit Jahren steigen.

Es wird versucht, im rechten Lager zu punkten und verlorene Wählergruppen zurück zu gewinnen. Das ist ein grosser Fehler, da sich die AfD-Wähler denken werden, dass sie dann gleich das rechtspopulistische Original wählen können statt die Kopien der anderen Parteien.

File:Wahlplakat AfD Bundestag 2017.jpg

Und auch wenn Politiker wie Cem Özdemir im Bundestag eine Brandrede gegen die AfD halten und medial viel Lob erhalten, befördern sie damit doch das Spiel der AfD. Denn sie erhält dadurch noch mehr Aufmerksamkeit. Zudem gehen die Populisten der AfD nicht auf inhaltliche Argumente anderer ein. Nach jeder Brandrede, nach jeder Ausladung aus Talkshows werden sie den nächsten Skandal provozieren und mit ihren Themen im Gespräch bleiben.

Und statt die eigenen Themen in den Vordergrund zu rücken, mühen sich die Aufrechten anderer Parteien dann wieder mit der Zurechtweisung der AfD ab. Ein Teufelskreis.

Populismus bringt Quote und befriedigt die Sensationslust der Medien

Mehr als jede vierte Sendung der grossen Polit-Talkshows – Anne Will, Maischberger, Hart aber Fair und Maybrit Illner – haben die Themen Flüchtlinge, Rechtspopulismus und Terror behandelt (seit Anfang 2015). Soziale Themen wie Löhne, Mieten und Rente kamen nicht einmal in jeder zehnten Sendung vor (Daten beruhen auf einer Zählung eines Privatmanns).

Hillje, der zuletzt das Buch „Propaganda 4.0 – wie rechte Populisten Politik machen“ geschrieben hat, macht zudem auf die gegenseitige Abhängigkeit zwischen AfD und den Medien aufmerksam. Der Populismus der AfD verursacht Dramatisierung, Spannung und Aufmerksamkeit, so Hillje. Und die Opferkultur, d.h. der geplante Rückzug aus Talkshows à la Alice Weidel, verstärkt diese Aufmerksamkeit.

Hinzu kommen die ökonomischen Zwänge der Massenmedien. Hohe Quoten, Auflagen und viele Klicks locken Anzeigenkunden und erhöhen die Sichtbarkeit der Medien im Internet. Bewusst oder unbewusst wird auch immer die Furcht und Rechtfertigung eine Rolle spielen, dass andere Medien berichten, wenn „wir“ es nicht tun.

Fazit

Um die Diskurshoheit der AfD zu durchbrechen, braucht es Journalisten, Verlage und Fernsehmacher, die weniger auf die Quote achten und stattdessen nach neuen „Stories“ und Narrativen über soziale Probleme suchen. Gleichzeitig braucht es Organisationen, die nicht die AfD kopieren, sondern neue Themen setzen. Den etablierten Parteien ist das kaum zuzutrauen. Dementsprechend könnte es an sozialen Bewegungen sein, soziale Themen ins Zentrum der Öffentlichkeit zu rücken.

Soweit nicht anders angegeben und keine Quellenangabe (Organisation oder Internet-Adresse) vorhanden ist, gilt für die Texte auf dieser Website eine Creative Commons Lizenz (CC).

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Grafikquellen   :

Oben    —        Unterschrift des Koalitionsvertrages der 19. Wahlperiode des Bundestages am 12. März 2018 im Paul-Löbe-Haus

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Sammeln oder Spalten ?

Erstellt von Redaktion am 18. August 2018

Brauchen wir eine Sammlungsbewegung?

File:Bundesarchiv Bild 183-U0523-0009, Bez. Neubrandenburg, Viele "Schätze".jpg

Team Sahra ?
Lumpen, Eisen, Zähne und Papier – ausgediente Schlüpfer sammeln wir

Von

Der Kapitalismus ist global vernetzt, die Linke lokal zersplittert. Trotzdem führen Sahra Wagenknechts Pläne in die falsche Richtung.

Sahra Wagenknecht ruft nach einer Sammlungsbewegung der linken Parteien, und wenn man diesen Ruf hört, hat man zunächst einige grundsätzliche Fragen. Will sie, dass Deutschland so wird wie Frankreich, Spanien oder Großbritannien, wo neue linke Bewegungen die etablierten Parteiensysteme ins Wanken gebracht haben, indem sie den neoliberalen Kompromiss der letzten Jahre infrage stellen? War nicht die Linkspartei selbst einmal eine solche Bewegung? Und wenn das nicht mehr so ist, warum kümmert sich Wagenknecht nicht darum, ihre eigene Partei weiterzuentwickeln?

Man kommt der Antwort näher, wenn man auf die Inhalte blickt, die bislang im Zentrum von Wagenknechts Vorstoß und der öffentlichen Erklärungen ihrer Unterstützer stehen: Es ist der Wunsch nach einer politischen Linken, die sich stärker am Nationalstaat orientiert und gegenüber der Europäischen Union fundamentale Kritik übt. Liberalismus in der Migrationspolitik ist für Wagenknecht bloß ein Deckmantel für einen Kapitalismus, der stets auf der Suche nach günstiger Arbeitskraft ist und durch globale Konkurrenz die heimische Arbeiterklasse schwächt. Nun beklagt sich Wagenknecht zwar, dass ihr diese Haltung den Vorwurf einbringe, sie sei selbst nicht besser als die AfD. Doch die Linken-Chefin begeht einen Fehler, wenn sie liberale Werte als Neoliberalismus betrachtet. Denn ein Bruch mit diesen liberalen Werten würde auch einen Bruch mit dem postkommunistischen Erbe der Linken bedeuten – und in der Tat bräuchte es dann dafür eine neue Bewegung. Eine solche Bewegung würde jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit von den Fremdenfeinden aufgesogen und wäre kaum mehr als ein linkes Anhängsel der Rechten.

Mit den Spannungen zwischen Nationalismus und Internationalismus ist die deutsche Linke allerdings nicht allein. Auch die britische Labour Party ist bei Themen wie Europa und Migration tief gespalten, ebenso wie die dänischen Sozialdemokraten und die italienische PD (Demokratische Partei), um nur einige Beispiele zu nennen. In Frankreich hat sich ein Teil der Sozialisten Emmanuel Macrons Bewegung En Marche angeschlossen, um den fremdenfeindlichen Untertönen von Jean-Luc Mélenchon und seiner Bewegung La France insoumise (Unbeugsames Frankreich) zu entgehen, die Wagenknecht als ihr Vorbild bezeichnet. Kurzum: Unsere traditionellen politischen Bündnisse stehen unter Druck. Und es ist notwendig, einen Schritt zurückzutreten, um den größeren Kontext dieser Herausforderungen zu beleuchten. Drei übergreifende Entwicklungen kann man erkennen.

2016-04-23 Anti-TTIP-Demonstration in Hannover, (10063).jpg

Bewegung hält jung

Erstens: Die Zeiten, in denen wahre Volksparteien einen Großteil der Wählerschaft mobilisieren konnten, sind vorüber. In Europa waren es Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts die gewaltigen Konflikte um Klasse und Religion, die die großen christdemokratischen, konservativen, sozialdemokratischen oder sozialistischen Parteien hervorbrachten. Die liberalen Parteien steckten irgendwo dazwischen. In Gesellschaften, die immer säkularer werden und in denen die Klassengräben der postindustriellen Wirtschaft politisch noch keinen Ausdruck gefunden haben, schwindet die Bedeutung der in dieser Vergangenheit verwurzelten politischen Identitäten.

Zweitens: Internationale, sogar globale Verbindungen wirtschaftlicher und kultureller Art wirken sich massiv auf unser Leben aus. Bei der Politik dagegen liegt der Schwerpunkt weiterhin stark auf dem Nationalen. Das stellt alle Parteien vor eine Entscheidung: Schränkt man die Demokratie so weit ein, dass sie sich nur noch mit kleineren Themen auf unteren Ebenen befasst, und lässt die Wirtschaft außerhalb der Reichweite der Demokratie? Das wäre die neoliberale Option. Minimiert man die Notwendigkeit, über den nationalen Rahmen hinaus zu denken, indem man die Freizügigkeit von Menschen, Waren, Dienstleistungen und Kapital weitestmöglich einschränkt? Das ist die protektionistische Option, wie sie Linksaußen und Rechtsaußen propagieren. Oder entwickelt man auf transnationaler Ebene demokratische Institutionen, die die Institutionen auf nationaler und lokaler Ebene ergänzen? Das wäre die Aufgabe, die Europäische Union demokratisch und sozial zu stärken.

Und drittens: Die Flüchtlinge und Migranten aus überwiegend muslimischen Ländern – darunter eine winzige, aber auffallende Zahl an Terroristen – haben ausländerfeindliche Emotionen geweckt. Das ist, auch wenn es mit dem oben genannten zweiten Punkt zu tun hat, ein eigenständiges Thema. Für viele Wähler ersetzen die erwachenden nationalen Gefühle die schwindende Bedeutung von Religion und Klassenzugehörigkeit, ausländerfeindliche Parteien sind auf dem Vormarsch.

Globalisierung braucht Sozialpolitik

Quelle        :      Zeit-online          >>>>>         weiterlesen

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Grafikquellen     :

Oben      —        Bez. Neubrandenburg, Viele „Schätze“ /      1979

Attribution: Bundesarchiv, Bild 183-U0523-0009 / Bartocha, Benno / CC-BY-SA 3.0

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Kurz vor dem Beginn der Hannover Messe 2016,

Foto: Bernd SchwabeEigenes Werk

  • CC BY-SA 4.0Die Persönlichkeitsrechte der abgebildeten Person(en) beschränken bestimmte Weiterverwendungen des Bildes ohne dessen/deren vorherige Zustimmung.Hinweise zur Weiternutzung
  • File:2016-04-23 Anti-TTIP-Demonstration in Hannover, (10063).jpg
  • Erstellt: 23. April 2016

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Teil I – Silwinger Endzeit

Erstellt von Redaktion am 18. August 2018

Homo erectus starb aus, weil er zu faul war

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Verdacht von Archäologen für Sitzenbleiber ?

Von Spiegel / Wissenschaft

Er gilt als erster Frühmensch, der Feuer benutzte, wie moderne Menschen laufen konnte und jagen ging. Trotzdem ist der Homo erectus ausgestorben – offenbar, weil er immer den Weg des geringsten Widerstands wählte.

Vor Hunderttausenden Jahren lebten auf der Arabischen Halbinsel Frühmenschen, die aufrecht gingen, Steinwerkzeuge anfertigten und mit großer Wahrscheinlichkeit schon das Feuer beherrschten. Doch statt sich die allerbesten Rohstoffe für ihre Werkzeuge zu besorgen, nutzten sie offenbar vor allem Gestein, das sie direkt vor ihrer Lagerstätte fanden. Diese Faulheit könnte laut Archäologen dazu geführt haben, dass Homo erectus schließlich ausstarb.

Die ältesten Funde des Homo erectus sind fast zwei Millionen Jahre alt. Er gilt als der erste Hominide, der Merkmale des modernen Menschen aufwies. Sein genauer Stammbaum ist jedoch bis heute umstritten. Einige Experten teilen die Urmenschen beispielsweise in zwei verschiedene Arten, einen asiatischen Homo erectus und einen afrikanisch-europäischen Homo ergaster. Vermutlich handelt es sich jedoch um dieselbe Art. Fest steht jedoch: Vor 50.000 Jahren starben die letzten Vertreter des Homo erectus, als sich ihr Lebensraum zunehmend in eine Wüste verwandelte.

Warum abmühen?

Ein Forscherteam vermutet nun, dass der Homo erectus sich nicht schnell genug an die sich ändernden Umweltbedingungen anpassen konnte. „Es wirkt nicht so, als hätten sie sich besonders angestrengt“, sagt Ceri Shipton von der Australian National University (ANU). Ausgrabungen im Zentrum Saudi-Arabiens hätten gezeigt, dass Homo erectus eine „Strategie des minimalen Aufwands“ verfolgt habe – sowohl bei der Herstellung von Werkzeugen als auch beim Besorgen von geeigneten Rohstoffen, wie die Forscher im Fachblatt „Plos One“ berichten.

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Auch wenn er zu klein geraten ist – Einen Hut sollten man immer aufsetzen

Demnach befand sich in direkter Umgebung der Lagerstätte der Frühmenschen eine Felsnase, die hochwertiges Gestein bot, das sich perfekt für die Werkzeugherstellung eignete. „Aber statt die kurze Strecke auf den Hügel zu laufen, haben sie einfach das benutzt, was von selbst herunterrollte“, sagt Shipton. An dem Felsvorsprung gab es zumindest keine Hinweise auf Aktivitäten der Frühmenschen.

Quelle   :       Spiegel-online >>>>> weiterlesen

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Grafikquellen      :

Oben   —     Jagdszene: Homo erectus im alten Teil („Sauriergarten Großwelka“) des Saurierparks in Bautzen-Kleinwelka

  • CC BY 2.0Hinweise zur Weiternutzung
  • File:Lafontaine Die Linke.jpg
  • Erstellt: 2. Juni 2008

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KOLUMNE – MACHT

Erstellt von Redaktion am 18. August 2018

Neue Antworten auf alte Fragen

File:Maischberger - 2016-12-14-7439.jpg

Von Bettina Gaus

Stets habe ich für den Datenschutz gekämpft. Doch im Netz-Zeitalter sage ich nun: Die Anonymität im Internet muss ein Ende haben. Ich will nicht von „Mausezähnchen“ bedroht werden.

Von der Volkszählung bis zum Vermummungsverbot – liebe Jüngere, bitte fragen Sie Ihre Großeltern, was damit gemeint ist, das waren im letzten Jahrhundert wichtige Themen – also: Von der Volkszählung bis zum Vermummungsverbot stand ich immer auf der Seite derjenigen, die staatliche Macht begrenzen wollten. Die Datenschutz für eines der höchsten Güter einer Demokratie hielten. Die dafür sogar Risiken für die allgemeine Sicherheit in Kauf zu nehmen bereit waren.

Und nun? Nun fordere ich die Abschaffung der Anonymität im Internet. Nach langem Nachdenken und noch immer mit Bauchgrimmen. Aber überzeugt. Grundstürzende Erfindungen wie das Netz bedürfen neuer Antworten auf alte Fragen.

Schon jetzt gilt, dass es keinen Rechtsanspruch darauf gibt, jemanden beleidigen oder bedrohen zu dürfen. Und es gibt auch keinen Rechtsanspruch darauf, begangene Straftaten möglichst erfolgreich verschleiern zu können.

Diese Grundsätze haben nichts mit staatlichem Kontrollwahn zu tun, sondern sie sind ein Mittel, um Leute zu bändigen, denen mit freundlichen Hinweisen auf gutes Benehmen nicht beizukommen ist. Sie dienen dem friedlichen Zusammenleben. Im Bus, in der Kneipe, am Arbeitsplatz. Weswegen sie – weitgehend – unumstritten sind. Diskutiert wird allenfalls über Details wie das jeweilige Strafmaß, nicht über die Leitlinien als solche.

Es sind Prinzipien, die überall gelten. Fast überall. Im Internet gelten sie nicht. Sollten sie aber.

Datei:Fahrgastschein innen anonym.JPG

Der Schriftsteller Axel Hacke schreibt in seinem Buch „Über den Anstand in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wir miteinander umgehen“, er fände es besonders absurd, wenn jemand im Schutz der Anonymität im Internet ein Burka-Verbot forderte. Recht hat er. Nun ruft die Forderung nach einem Ende der Anonymität im Netz regelmäßig Einwände von IT-Experten hervor. Nicht durchsetzbar, schon gar nicht in einer globalisierten Welt. Naiv. Zeugt von fehlender Sachkenntnis.

Quelle    :       TAZ >>>>> weiterlesen

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Grafikquellen   :

Oben     —

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Attribution: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

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Unten   —   Führerschein zur Fahrgastbeförderung – Innenseite (Deutschland; 2000)

Es ist erlaubt, die Datei unter den Bedingungen der GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Version 1.2 oder einer späteren Version, veröffentlicht von der Free Software Foundation, zu kopieren, zu verbreiten und/oder zu modifizieren; es gibt keine unveränderlichen Abschnitte, keinen vorderen und keinen hinteren Umschlagtext.

Der vollständige Text der Lizenz ist im Kapitel GNU-Lizenz für freie Dokumentation verfügbar.

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DL – Tagesticker 18.08.18

Erstellt von Redaktion am 18. August 2018

Direkt eingeflogen mit unseren  Hubschrappschrap

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Auch in Schland wird es bei einer Tausendjährigen Kanzlerinnenschaft des öfteren zu Jahrhundertfluten kommen. Tausendjahre nicht regiert – Taufendjahre ist nichts passiert ! Wir schaffen alles ! Bleibt in eurer Heimat  – im Mittelmeer ertrinkt man auch nicht schöner, wenn man nicht gerade an einen Badestrand angeschwemmt wird..

Monsunregen

1.) Jahrhundertflut mit mindestens 300 Toten erschüttert Indien

Bei Überschwemmungen im südindischen Bundesstaat Kerala sind 324 Menschen ums Leben gekommen, 220.000 wurden evakuiert. Die Regionalregierung spricht von der „schlimmsten Flut seit hundert Jahren“. Die Zahl der Toten steigt immer weiter. Besonders starker Monsunregen hat im südindischen Bundesstaat Kerala für schwere Überschwemmungen gesorgt, die seit zehn Tagen anhalten. Insgesamt sollen bei der Flutkatastrophe mindestens 324 Menschen gestorben sein, 100 von ihnen allein in den vergangenen 36 Stunden, wie die Behörden mitteilten.

Spiegel-online

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Jeder Gast entscheidet für sich über die Umgebung in welcher er Speisen möchte. Ich würde eine solche Lokalität nie wieder betreten.

„Oase der Ruhe“:

2.) Restaurant auf Rügen lässt abends keine Kinder mehr rein

Ein Restaurant in Binz auf der Insel Rügen lässt seit einer Woche abends keine Gäste mit Kindern unter 14 Jahren mehr hinein. Grund dafür sind mehrfache Störungen der Gäste in der Vergangenheit. „Mit dem Gedanken gehen wir schon sehr lange schwanger“, sagt der Wirt von „Oma’s Küche“, Rudolf Markl. Es gehe um Kinder, die Gäste am Nebentisch belästigen würden, die an Tischdecken zerrten und Rotweingläser umschmissen – und Eltern, die nicht eingreifen. „Die quittieren das mit einem Lächeln, essen weiter, und es interessiert sie alles nicht.“

RP-online

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Unterhielten in diesen Land, Ehrenamtliche keine Tafeln, würden auch hier, mit Zustimmung vollgefressener Politgangster, Menschen verhungern ! Wir schaffen selber alles und brauchen weniger Außenansichten.

Menschenrechtler schlagen Alarm  

3.) Ungarn soll absichtlich Migranten hungern lassen

In Ungarn wird Asylsuchenden angeblich Essen vorenthalten, um sie zum Verzicht auf einen Asylantrag zu drängen. Diesen Vorwurf hat am Freitag die Menschenrechtsorganisation Ungarisches Helsinki-Komitee erhoben. Die Maßnahme treffe jene Flüchtlinge, deren Asylantrag in erster Instanz abgelehnt wurde und die dagegen Berufung einlegen, erklärte die Organisation in Budapest. Die Betroffenen würden in den geschlossenen Transitzonen an der ungarisch-serbischen Grenze untergebracht, wo einige von ihnen kein Essen bekämen. Das ungarische Migrationsamt schlage ihnen vor, nach Serbien zu gehen.

T.-online

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Ein Troll kommt selten allein. Wäre es eine Schande wenn diese Brücke auch in Italien gebaut worden wäre ?

Jens Spahn über die USA

4.) „Trump spricht wichtige Themen an, über die wir reden sollten“

Lang ist es noch gar nicht her, dass Jens Spahn (CDU) selbst ein „Young Leader“ war, ein Teilnehmer des Förderprogramms für junge deutsche und amerikanische Führungskräfte des Atlantik-Brücke e.V., der sich für die transatlantischen Beziehungen einsetzt. 2012 war das, doch die Zeiten waren völlig andere. Spahn war damals ein einfacher Abgeordneter. In den USA regierte Barack Obama. In dieser Woche hat die Atlantik-Brücke wieder deutsche und amerikanische Nachwuchsführungskräfte zu einem einwöchigen Seminar eingeladen. Es ist das 40. Mal, und Jens Spahn hat als Alumnus eine Rede gehalten. In den USA regiert jetzt bekanntlich Donald Trump. Jens Spahn ist mittlerweile Gesundheitsminister und profiliert sich als Konservativer, der die Nähe zu Österreichs Kanzler Sebastian Kurz und Trumps sehr politischem Botschafter in Berlin, Richard Grenell, sucht.

Der Tagesspiegel

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Das wäre auch in Köln zu empfeheln. Hier wurde sogar der Dom angepisst und es war zu befürchten das er eines schönen Tages weggeschwemmt würde.

Kolumne „Eier“

5.) Chichi um Pipi de Paris

Die französische Hauptstadt stellt Uritrottoirs für Männer auf, weil die nicht dazu zu bewegen sind, eine Toilette zu benutzen. Ach, Penis.  Paris ist die Stadt, in der morgens um fünf Uhr Millionen französische Heinzelmännchen aufstehen, um dafür zu sorgen, dass spätestens zum petit-déjeuner alles hübsch aussieht. Die Stadt, wo man aus der Hüfte geschossen postkartenverdächtige Fotos schießen kann. Und die Stadt, in der Männer ab sofort am Seine-Ufer in Kisten ­pinkeln.

TAZ

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Sehr lange war der Jochen krank, jetzt spricht er wieder, links sei’s gedankt. Als Herr des Wassers ! Nun hat der Alte endlich Gelegenheit den Mund zu halten.

Grubenwasser

6.) Heftige Kritik an RAG und Regierung in Grubenwasser-Debatte

Die Linke im Landtag hat die Landesregierung aufgefordert, die Bürger über den genauen Zeitplan im Genehmigungsverfahren zur Grubenflutung zu informieren. Solange negative Auswirkungen auf Sicherheit und Gesundheit der Menschen nicht hundertprozentig ausgeschlossen werden könnten, dürfe auch keine Genehmigung erfolgen. Der Bergbaukonzern RAG könne „noch immer nicht sagen, wie er die enorme Belastung saarländischer Gewässer mit dem krebserregenden PCB senken will. Solange lediglich drei verschiedene Methoden erprobt werden, darf über eine Erlaubnis zur weiteren Grubenflutung auch nicht entschieden werden“, erklärte der Linken-Politiker Jochen Flackus.

Saarbrücker-Zeitung

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Entwarnung!

7.) Große, blonde, blauäugige Nationalspieler
haben nichts von Rassismus mitbekommen

Dann ist ja alles gut! Mit Manuel Neuer, Thomas Müller und Toni Kroos haben drei große, blonde, blauäugige Nationalspieler klargestellt, dass es in der deutschen Nationalmannschaft, beim DFB und allgemein beim Sport keinen Rassismus gibt. Fans und Sponsoren zeigen sich erleichtert.

Der Postillon

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Hinweise und Anregungen nehmen wir gerne entgegen

Treu unserem Motto: Es gibt keine schlechte Presse, sondern nur unkritische Leser

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Grafikquelle:   Oben —  DL / privat – Wikimedia Commons – cc-by-sa-3.0

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