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Archiv für Juli 19th, 2018

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Erstellt von Redaktion am 19. Juli 2018

Flüchtlinge kamen auf den Arbeitsmarkt an

File:2014-10-03 Tag der Deutschen Einheit, (107) Luftballons vom Freundeskreis Hannover für Angela Merkel und Joachim Gauck,, (01).jpg

Von Esther Sievogt

Ali Alkateep arbeitet an einem Roboter. Ajabnoor Khan will Abitur machen. Wie eine Bremer Initiative aus jugendlichen Flücht-lingen die Mechatro-niker von morgen macht.

Die Atmosphäre ist konzentriert. Drei junge Männer, halbe Kinder eigentlich noch, brüten vor Rechnern über Programmiercodes, die gleichzeitig von einem Beamer an die Wand geworfen werden. Ein Mann, der fast ihr Großvater sein könnte, leitet sie an, erklärt, rechnet und ermutigt zum Selberrechnen. Dabei schaut Gerd Urban, so sein Name, immer wieder hellwach und prüfend über die Ränder seiner Brille ins Rund.

Im Nachbarraum löten drei weitere junge Männer unter überdimensionierten Lupen Leiterplatten, sogenannte Platinen, auf die später die Software gespielt werden soll. Der Ausbilder mit weißem Vollbart, Nickelbrille und orangefarbener Fleecejacke wirkt auf den ersten Blick eher wie ein freundlicher Gärtner als der hochqualifizierte Raumfahrtingenieur, der er ist: Heinrich Fischer, der hier Bremer Berufsschülern im Rahmen eines Betriebspraktikums Grundlagen von Robotik und Mechatronik nahebringt, ist ebenso wie sein Kollege Urban nebenan Raumfahrtingenieur bei der Bremer Niederlassung des europäischen Technologiekonzerns Airbus Space & Defense.

Gemeinsam waren Urban und Fischer seit den 1990er Jahren an diversen europäischen Raumfahrtprojekten beteiligt: am Zentralcomputer der internationalen Raumstation ISS – wo sich gerade der deutsche Astronaut Alexander Gerst aufhält –, am Trägerraketenprogramm „Ariane“ und zuletzt bei der Entwicklung des Servicemoduls für die Raumstation „Orion“, die 2019 ins All aufbrechen soll. Jetzt steht Urban kurz vor dem Ruhestand, den sein Kollege Fischer bereits angetreten hat.

An einer der Werkbänke in der kleinen Werkstatt in der Bremer Neustadt sitzt an diesem Vormittag auch George Okoro und versucht sich am Löten von Leiterplatten. Okoro ist ein Pastor aus Nigeria, der in Bremen eine afrikanische Gemeinde betreut. Darüber hinaus arbeitet er schon lange als Integrationslotse bei SOS-Kinderdorf und hat sich hier immer wieder für unbegleitete minderjährige Geflüchtete engagiert – gemeinsam mit seinem Mentor, dem Bremer Pastor im Ruhestand, Hans-Günter Sanders, der an diesem Vormittag ebenfalls in der kleinen Werkstatt vorbeischaut.

Und damit wäre der Großteil der Bremer Protagonisten der Geschichte genannt, die hier erzählt werden soll: die Geschichte eines ebenso innovativen wie beispielhaften Bremer Integrationsprojekts für minderjährige unbegleitete Geflüchtete, für das sich drei ausgesprochen unterschiedliche Player zusammengetan haben: SOS-Kinderdorf Bremen, Airbus und das Berufsschulzentrum Bremen Neustadt, zu dessen Schülern auch die jugendlichen Praktikanten hier gehören: Das sind Mohammad Al Abdullah, Alireza Akbarian, Ali Alkateeb, Mohammad Jawadi, Mohamed Hassan und Hamidreza Hosseini, sechs von insgesamt zwanzig Schülern einer speziellen Berufsschulklasse für Geflüchtete mit Sprachförderung und Technologieschwerpunkt, die von Airbus gefördert wird. Die anderen Schüler der Klasse wurden für ihre Betriebspraktika auf weitere Bremer Technologieunternehmen verteilt, das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz zum Beispiel.

Die Geschichte dieses Projekts, das Integrations- und Industriepolitik auf exemplarische Weise zusammenbringt, beginnt im Sommer 2015: damals, als sehr viele Menschen in diesem Land die Bilder von den Hunderten anderen Menschen nicht mehr ertragen können, die täglich auf der Flucht vor Not und Krieg im Mittelmeer ertrinken; in jenem Sommer, als Angela Merkel schließlich den berühmten Satz sagt, aus dem man ihr seitdem einen Strick zu drehen versucht: „Wir schaffen das!“

Mohammad Al Abdullah zum Beispiel bricht in diesen Tagen fünfzehnjährig aus seiner syrischen Heimatstadt Hama auf, Eltern und jüngere Geschwister zurücklassend, um über die Türkei und die Balkanroute nach wochenlangem Fußmarsch schließlich in Bremen anzukommen. Oder Alireza Akbarian, der – ebenfalls allein – aus dem Iran, wohin seine Familie vor der Gewalt in Afghanistan geflohen war, nach Europa geschickt wird.

In diesem Sommer 2015 werden die unbegleiteten Teenager zu Hunderten in Zelten auf dem Bremer Stadtwerder oder in Turnhallen untergebracht. Zwei ehrenamtliche „Integrationslotsen“ vom SOS-Kinderdorf Bremen – Hans-Günter ­Sanders und sein jüngerer nigerianischer ­Kollege George Okoro – machen sich auf, um sich in dieser Ausnahmesituation einen Überblick über Hilfsmöglichkeiten zu verschaffen. Und sie kommen immer wieder. Einmal mit einem Friseur, der als vertrauensbildende Maßnahme den jungen Männern hippe Haarschnitte verpasst. Ein anderes Mal haben sie Fahrräder dabei und bringen den jungen Männern das Radfahren bei, oder sie organisieren Gesprächsrunden, in denen die Jugendlichen von ihren Familien, Kriegs- oder Flucht­erfahrungen und auch von ihren Hoffnungen erzählen können.

Quelle     :       TAZ        >>>>>         weiterlesen

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Grafikquelle     :

Am Tag der Deutschen Einheit, der schon am Vortag des 3. Oktobers 2014 in Hannover mit einem großen Fest unter dem Motto „Einheit in Vielheit“ im Maschpark hinter dem Neuen Rathaus der niedersächischen Landeshauptstadt und am Maschsee vorab gefeiert wurde, überbrachten Gil Maria Koebberling vom Freundeskreis Hannover und Fred Jaugstetter vom hannoverschen Verein Mentor – Die Leselernhelfer der Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem Bundespräsidenten Joachim Gauck einen bunten „Strauß“ Luftballons mit den Aufschriften „Willkommen in der EXPO-Stadt Hannover“ und „Wir lieben Hannover“ …
Date
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Author Fred Jaugstetter
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Please see permisson given by Fred Jaugstetter;

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Trump + Putin in Helsinki

Erstellt von Redaktion am 19. Juli 2018

Von der Strickjacke zur Trickjacke

File:Vladimir Putin carrying his buddy Donald Trump.jpg

Quelle    :     Rationalgalerie

Autor  :   U. Gellermann

Die Zeit der Strickjacken-Diplomatie ist vorbei. Jene Zeit, als Helmut Kohl und Michail Gorbatschow in gemütlichen Woll-Jacken bei offenkundig gemütlichem Plausch auf den Fotos deutscher Medien zu sehen waren. Da fand man es ganz normal, lobenswert sogar, dass zwei Staatschefs locker und freundlich miteinander redeten. Und als der deutsche Kanzler den russischen Präsidenten Jelzin zum gemeinsamen Schwitzen in der Sauna traf, erfand der SPIEGEL das schöne Wort von der „Badehosenfreundschaft“. Das war die Zeit, als die Sowjetunion baden ging: Der naive Gorbatschow hatte an die mündliche Versicherung seiner Verhandlungspartner geglaubt, nach der die NATO brav in ihren bisherigen Grenzen bleiben würde. Und mit dem Alkoholiker Jelzin begann der Schlussverkauf der russischen Volkswirtschaft zu Tiefstpreisen.

Offenkundig nehmen die Medien den Russen übel, dass sie heute nichts mehr verschenken: Beim Treffen der Staatschefs Putin und Trump mochten sie statt einer Strick-Jacke nur noch eine Trick-Jacke sehen. Denn „Donald Trump ist in eine Falle geraten“ wusste der oberschlaue DEUTSCHLANDFUNK und die transatlantische SÜDDEUTSCHE konnte sogar aus München erkennen: „Für Putin ist Trump ein nützlicher Idiot“. Was hätte Putin mit einem Staatsgast machen sollen? Ihn grillen? Die TAGESSCHAU schwingt sich sogar zu einer drastischen Medien-Kritik auf: „Die staatlich gelenkten russischen Medien sind nach dem Treffen in Helsinki voller Begeisterung“. Wenn sich die Hamburger Nachrichtensendung doch selbst mal bei ihrer ungelenken Weitergabe von Regierungsmeinung beobachten würde. Im Auftrag der Gebührenzahler ist die ARD-Sendung jedenfalls nicht unterwegs. Gelenkt wird sie eher vom Pressesprecher Merkels.

Die Trick-Jacke hatte in Helsinki eindeutig Trump an. Dessen überschwängliche Begeisterung über das Gespräch war wohl der Versuch, seine waffenklirrende Vorbereitung des Präsidenten-Dialogs mit lautem Klatschen zu übertönen. Drängelt doch der amerikanische Waffenhändler die NATO-Staaten seit langem zur Erhöhung ihrer Rüstungs-Etats. Auch die Steigerung der US-Militärausgaben von bisher 634 auf 716 Milliarden Dollar war für Trump in Helsinki kein Thema. Für die üblichen deutschen Medien ebenfalls nicht. In kühler Tradition sowjetischer Außenpolitik erinnerte Wladimir Putin daran, dass Russland eine Reihe von Vorschlägen unterbreitet habe, um die Verhandlungen über das Rüstungskontroll-Abkommen NewSTART, das 2021 ausläuft, wieder aufzunehmen. Und so produzierte der russische Präsident auch die einzige Nachricht rund um das Treffen in Helsinki, die es wert ist diskutiert zu werden.

Die medialen Versuche die Begegnung der Präsidenten auf angebliche russische Hacker-Angriffe im US-Wahlkampf zu reduzieren, haben eine fatale und eine witzige Seite. Journalisten, die Geheimdienst-Informationen zur Grundlage ihrer Arbeit machen, sind nur peinlich. Sie sollten eigentlich wissen, dass die Dienste der Verschleierung dienen und nicht der Wahrheitsfindung. Witzig allerdings ist es, wenn man von Donald Trump verlangt diese unbewiesenen Hacker-Operationen in Helsinki zu thematisieren. Was hätte Trump machen sollen, wenn Putin sich als Urheber der nebulösen Hacker-Attacken geoutet hätte? Auf der Stelle zurücktreten?

Der Sonderermittler Robert Mueller, auf dessen ‚Erkenntnissen‘ die Hacker-Meldungen beruhen, war im Vietnamkrieg Elite-Soldat und wurde mehrfach ausgezeichnet. Brav diente er dann als Chef der Bundespolizei FBI, sowohl unter George W. Bush als auch unter Barack Obama. Er hatte den Auftrag die Anschläge vom 11. September 2001 aufzuklären. Zu keiner Zeit wollte er allerdings die saudische Spur und die engen Beziehungen zwischen der Bush-Family und dem saudischen Königshaus thematisieren. Soweit zur Wahrheitsfindung.

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Grafikquell   :      Is Vladimir Putin helping Donald Trump win the race for President of the United States?

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Die Zentralbanken – Retter

Erstellt von Redaktion am 19. Juli 2018

oder Totengräber des globalen Finanzsystems?

File:Europäische Zentralbank (EZB) (15767416665).jpg

Genau dort, wo der Größenwahn seinen Politikern ins Gehirn scheißt ?

Quelle    :    Scharf – Links

Von Ernst Wolff

Zehn Jahre nach dem Höhepunkt der Krise von 2007/08 gibt es im Großen und Ganzen drei unterschiedliche Bewertungen der aktuellen Situation im Finanzsystem: Zum einen wird behauptet, das System habe sich erholt, die Probleme seien überwunden und sämtliche Crash-Propheten damit widerlegt. Zum anderen heißt es, keines der Probleme sei gelöst und wir stünden vor einer neuen, weitaus schlimmeren Krise als vor zehn Jahren. Einer dritten Meinung zufolge zufolge sind die Probleme zwar nicht gelöst, die Verantwortlichen aber in der Lage, das System durch gezielte Maßnahmen unbegrenzt am Leben zu erhalten.

Dass sich drei so unvereinbare Standpunkte herausbilden konnten, liegt am Finanzsystem selbst: Es befindet sich derzeit auf absolutem Neuland, da es seit dem Beinahe-Crash von 2008 fast ausschließlich von einem einzigen Phänomen beherrscht wird: der allumfassenden Manipulation durch die Zentralbanken.

Der Preis für die Rettung des Systems: Mehr Schulden, höhere Risiken

Nachdem die von der Krise betroffenen Staaten 2008 zahlreiche Banken und Großkonzerne vor dem Untergang gerettet und ihre finanziellen Möglichkeiten erschöpft hatten, griffen die Zentralbanken ein, schöpften immer größere Summen Geld und vergaben sie zu immer niedrigeren Zinssätzen.

Damit retteten sie das System in der Tat vor dem Zusammenbruch, lösten aber keines der Probleme, die in die Krise geführt hatten. Im Gegenteil: Das neu geschöpfte Geld wanderte zum überwiegenden Teil erneut in die Spekulation, erzeugte riesige Blasen an den Finanzmärkten und führte zu einer nie dagewesenen Verschuldung. Das Ergebnis: Die Risiken im System sind heute nicht nur höher als damals, es sind auch neue hinzugekommen.

Hier zwei Beispiele für neu entstandene Risiken: Zum einen sind Rentenkassen und Pensionsfonds, die ihre Gelder jahrzehntelang sicherheitsbetont verwaltet haben, durch Niedrig- und Nullzinsen gezwungen worden, sich immer stärker am internationalen Finanzcasino zu beteiligen. Sollte es zu einer größeren Korrektur oder gar einem Einbruch an den Märkten kommen, würde das für sie riesige Ausfälle bedeuten – mit unabsehbaren Konsequenzen für die betroffenen Senioren.

Zum anderen haben die niedrigen Zinsen so viele Investoren wie nie zuvor dazu verleitet, mit geliehenem Geld zu spekulieren. Sollten die Märkte plötzlich einbrechen und die Gläubiger ihr Geld zurückfordern, hätte das angesichts des rekordhohen Schuldenberges wesentlich schlimmere Auswirkungen als vor zehn Jahren und könnte das gesamte System sogar zum Einsturz bringen.

Sind die Zentralbanker inzwischen allmächtig?

Hinzu kommt noch die Tatsache, dass die Zentralbanken in großem Stil Staats- und Unternehmensanleihen sowie Aktien gekauft haben. Zwar haben sie auf diese Weise mehrmals die Märkte stabilisiert, dafür aber auch notwendige Korrekturen verhindert, so dass wir es seit über elf Jahren, von kleinen Unterbrechungen abgesehen, mit steigenden Kursen zu tun haben. Diese wiederum haben zur Folge, dass Investoren selbst auf Höchstständen in die Märkte einsteigen und die Rallye weiter vorantreiben.

Diese durch die Zentralbanken künstlich angetriebene Entwicklung hat die Instabilität im globalen Finanzsystem also gefördert und die Risiken erheblich erhöht. Doch droht tatsächlich ein Crash? Oder ist es möglich, dass die verantwortlichen Zentralbanker das System inzwischen so gut beherrschen, dass sie seinen Zusammenbruch auf Dauer verhindern können?

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4b/Euro_banknotes_2002.png

Nur ein paar Scheine und Politiker mutieren zu Schweine

Werfen wir hierzu einen Blick auf ihre derzeitige Geldpolitik: Die Zentralbanker versuchen seit einiger Zeit, die Politik des „billigen Geldes“ zu beenden und zu einer Normalität im Finanzsystem zurückzukehren. Grund für diese Umkehr ist das Wissen um die Gefahren einer massiven Korrektur, eines Crashs oder auch einer auf Grund der Geldschwemme drohenden Hyperinflation – drei Phänomene, die mit der bisherigen Strategie schwer oder nicht mehr zu beherrschen wären.

Diese „Straffung“ der Geldpolitik hat allerdings Folgen, die das System noch tiefer in die Krise führen: Sie erschwert nämlich die Bedienung von Schulden, verhindert die Aufnahme neuer Kredite, bremst damit die Wirtschaft und die Aktivitäten an den Finanzmärkten aus, führt zur Flucht aus schwächeren Währungen, treibt den Kurs der Fluchtwährungen in die Höhe und schadet der Exportwirtschaft.

Eine „Umkehr“ führt also direkt in die nächste Krise, aus der es wiederum nur einen Ausweg geben kann: Die Rückkehr zur lockeren Geldpolitik. Dann aber wird es richtig schwierig, denn zum Auffangen des Systems müssten die Zinsen kräftig gesenkt werden. Die aber sind bereits so niedrig, dass eine Zinssenkung kaum Wirkung zeigen würde. Also bliebe den Verantwortlichen nur noch ein allerletztes Mittel: Es müssten noch größere Summen als bisher ins System gepumpt und damit alle Schleusen für eine zukünftige Hyperinflation geöffnet werden.

Die Analyse zeigt also: Die Zentralbanken haben das System zwar gerettet, aber ihre Maßnahmen haben es gleichzeitig weiter untergraben und ausgehöhlt. Egal, ob lockere oder straffe Geldpolitik: Der endgültige Zusammenbruch des Systems kann nicht mehr verhindert, sondern nur noch aufgeschoben werden – wobei der finale Crash umso heftiger ausfallen wird, je länger die Mega-Manipulation der Märkte durch die Zentralbanken noch andauert.

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Grafikquellen     :

Oben     —      Europäische Zentralbank (EZB)

Autor   Kiefer. from Frankfurt, Germany  / Quelle   – Europäische Zentralbank (EZB)

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Unten   —        Alle Eurobanknoten 2002

Autor   –   Blackfish     –       Source  – Own work based on: European Central Bank

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Die Deutsch Fußball Krise

Erstellt von Redaktion am 19. Juli 2018

Wir Deutschen haben einfach keine Ahnung von Fußball

Pressekonferenz Alkoholfrei Sport genießen by Olaf Kosinsky-1.jpg

Muß denn ein Politiker überall manipulieren?

Eine Analyse von

Auch rund um die WM zeigte sich: In Deutschland wird über Fußball zu simpel gedacht. Vielleicht verstehen wir zu wenig von dem Spiel, das wir so lieben.

Geh richtig dazwischen! Hau drauf! Bei die Leut‘! Das sind die Lieblingssätze auf deutschen Fußballplätzen. Läuft es schlecht, hört man die Lieblingsfloskel: Da stimmt die Einstellung nicht. So redet man in Deutschland über Fußball, nicht nur in Hobbymannschaften. Man hat nicht gut genug verteidigt, nicht eng genug den Gegner gedeckt, man hätte doch mal ein Zeichen setzen müssen. Dass es auch daran gelegen haben könnte, dass man sich zu ungeschickt freigelaufen hat, dass die Pässe zu früh, zu spät, zu ungenau gespielt wurden oder dass man nicht kreativ genug war, hört man selten.

Vielleicht haben wir einfach keine Ahnung. Gemessen an dem Anspruch, die Fußballnation Nummer eins zu sein, hat Deutschland jedenfalls ein, sagen wir, unterkomplexes Verständnis von diesem Spiel – in der Zeitung, im Fernsehen, aber auch am Stammtisch und im Feuilleton, selbst auf Trainerbänken. Vielleicht verstehen wir in Deutschland trotz selbstgewisser Expertenattitüde nicht genug von dem Spiel, das wir so lieben. Vielleicht lässt sich so auch das Aus des Weltmeisters Deutschland in der Vorrunde besser begreifen. Qualitätsentwicklung setzt immer auch eine fundierte Kritikkultur voraus.

Es gibt auch in Deutschland Leute mit großem Fußballverstand. Doch sie bleiben im Hintergrund. In den wichtigsten Fußballmedien kommen sie und ihre Gedanken kaum vor. Dort werden seit Jahrzehnten falsche Prioritäten gesetzt, dort werden den Deutschen Kampf und Verteidigen eingebläut. In den Achtzigern war das vielleicht tatsächlich noch genug, heute reicht das nicht mehr.

Man nutzt zwar inzwischen Taktiktafeln, doch gerade im Misserfolgsfall fällt man in alte Denkmuster zurück. Im Land der Manndecker denkt man diesen Sport noch immer grundsätzlich defensiv. Hört man deutsche Fans über das WM-Aus reden, sagen die: Die Spieler haben sich nicht den Arsch aufgerissen. Liegt die Mannschaft hinten, sehnt sich das Publikum nach der Verzweiflungstat eines Einzelnen. Die Art, wie Fußball hierzulande beschrieben und betrieben wird, hat manchmal geradezu etwas Militärisches.

Rennen und Kämpfen gehören ja tatsächlich zum Fußball, aber sie sind eben nur ein Teil. Der andere Teil, das Spielen, wird oft vergessen. Wenn es läuft, wird das Spielerische akzeptiert, aber eigentlich wird es hierzulande geringgeschätzt. Es ist auch nicht verkehrt zu sagen, dass ein wenig mehr Einsatz der deutschen Elf während der WM gutgetan hätte. Aber hätte Thomas Müller den Ball besser angenommen, wäre Marco Reus beim Freilaufen öfter in die gefährlichen Zonen gestoßen, hätte Timo Werner beim Dribbling mal den Kopf gehoben, wäre der Spielaufbau der Abwehr präziser gewesen, hätte das sicher auch geholfen.

Oder nehmen wir Mesut Özil. Den hatten schon vor den Erdoğan-Fotos viele auf dem Kieker. Bei der WM 2014 wollten sie ihn auf die Bank setzen. Die unausgesprochene Reaktion aus der Mannschaft: Seid ihr verrückt? Von seiner Sorte haben wir nicht viele. Die Kritiker erkennen schlicht Özils Könnertum nicht. Weil es selbstverständlich aussieht, wie er den Ball führt und den Gegner nicht ranlässt. Sie sehen Özils hängende Schultern und sagen: keine Leidenschaft. Zidanes Schultern hingen übrigens auch immer.

Die Überhöhung der Bender-Zwillinge

File:Joachim Loew picking his nose.jpg

Auch Toni Kroos wurde und wird in Deutschland verkannt. Ähnlich verhielt es sich mit Philipp Lahm. Dessen Leistungen waren zwar unstrittig, viele dachten: Joa, der ist schon gut. Seine wahre Klasse sahen sie jedoch nicht. Nicht mal jetzt, wo sein Fehlen auffallen müsste. Bestes Beispiel: der Titelgewinn 2014. Als Held von Rio gilt Bastian Schweinsteiger, der sich blutend den Argentiniern entgegenstellte. Schweinsteiger war gut im Finale, keine Frage, aber der entscheidende Mann in Brasilien war Lahm, auch im Endspiel liefen die meisten Angriffe über ihn. In internationalen Expertenkreisen gibt es keinen Zweifel daran, dass Lahm der bessere Fußballer war.

Quelle   :       Zeit-online         >>>>>      weiterlesen

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Grafikquellen    :

Oben    —      Nia Künzer, Reinhard Grindel, Marlene Mortler

Unten      —         Joachim Loew picking his nose.

Source Own work
Author Lowepickingnose

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Nur ideologische Kosmetik

Erstellt von Redaktion am 19. Juli 2018

Debatte Baukindergeld und Wohnungsnot

Datei:Kastanienallee 86 Kapitalismuskritik bei Tag.jpg

Von Hannah Wolf

Für Familien mit geringerem Einkommen bedeutet das Baukindergeld nicht mehr Freiheit. Die Kluft zwischen Miet- und Wohneigentum wird nur größer.

Das Wohnen, heißt es seit einigen Jahren, sei die soziale Frage unserer Zeit. Es ist auf jeden Fall eine der drängenderen. Es gibt immer weniger bezahlbare Wohnungen in den Städten, die Immobilienkosten explodieren, Investor*innen basteln fleißig an der nächsten Spekulationsblase, während in strukturschwachen Regionen der Leerstand zunimmt.

Für immer mehr Menschen wird es schwer, ein bezahl- und bewohnbares Zuhause zu finden und behalten zu können. Es ist also zunächst mal gut, dass die schwarz-rote Regierungskoalition sich auf Maßnahmen und Gesetzesänderungen einigen konnte, die Abhilfe schaffen sollen.

Zwei Stoßrichtungen gibt es dabei: Zum einen die überfällige Förderung des sozialen Wohnungsbaus und eine Verschärfung der Mietpreisbremse, zum anderen die Förderung von Wohneigentum, das sogenannte Baukindergeld, mit dem Familien beim Erwerb oder Bau eines Eigenheims mit bis zu 1.200 Euro pro Jahr und Kind über einen Zeitraum von zehn Jahren unterstützt werden sollen. Nach einigem Hin und Her steht seit Ende Juni fest: Das Baukindergeld kann rückwirkend vom 1. Januar 2018 bis zum 31. Dezember 2020 von Familien beantragt werden, sofern deren Einkommen nicht mehr als 75.000 Euro (plus 15.000 Euro pro Kind) beträgt.

Seitdem tobt Kritik: Der Steuerzahlerbund bemängelt, dass die Prämie, die nach dem „Gießkannenprinzip“ verteilt wird, verpuffen wird und nur die Haushaltsausgaben steigert; der Bundesrechnungshof geht weiter und moniert, dass hier effektiv eine Umverteilung von unten nach oben stattfindet, weil auch diejenigen Haushalte die Maßnahme über Steuergelder mitfinanzieren, die sich selbst kein Eigenheim leisten können; und schließlich merkt das Institut der Deutschen Wirtschaft an, dass das Baukindergeld letztlich dafür sorgen wird, dass Immobilien noch unerschwinglicher werden, weil die Bauwirtschaft die Preise einfach nach oben anpassen wird – eine Kritik, die auch von Linken und Grünen laut wird.

Um es kurz zu machen: Sie alle haben recht. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung hat nachgerechnet und prognostiziert, dass Immobilien-, Boden- und Baupreise weiter steigen und dass diejenigen Haushalte, die sowieso ein Haus bauen oder kaufen wollen und können, durch sogenannte Mitnahmeeffekte profitieren, während Familien mit geringerem bis mittlerem Einkommen besonders in Städten leer ausgehen: Hier wirkt das Baukindergeld nämlich nicht als Bau-, sondern als Kaufanreiz, was höchstens die gegenwärtigen Umwandlungen von Miet- in Eigentumswohnungen weiter befeuert.

Symbolpolitik par excellence

Gleichzeitig wird durch die Begrenzung der Förderung bis Ende 2020 der Schaden so gering wie bei einem faulen Kompromiss eben möglich gehalten, so dass sich argumentieren lässt, dass das Baukindergeld vor allem eines ist: Symbolpolitik par excellence. Gerade weil die Einführung des Baukindergelds kaum spürbare tatsächliche Auswirkungen auf die Struktur des Wohnungsmarkts haben wird, wird der symbolische Gehalt dieser Maßnahme umso wichtiger.

Quelle    :       TAZ        >>>>>          weiterlesen

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Grafikquelle    :

Oben    —     Kapitalismuskritik an der Hausfassade in der Kastanienalle 86 in Berlin-Prenzlauer Berg

Quelle   https://www.flickr.com/photos/ctot_non_def/2411300604/
Urheber ctot_not_def

Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung 2.0 generisch“ (US-amerikanisch) lizenziert.

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Unten      —      Zeitgenössische Kritik an der Mietskasernenstadt in einer Zeichnung von Heinrich Zille – „Mutta, jib doch die zwee Blumtöppe raus, Lieschen sitzt so jerne ins Jrüne!“

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DL – Tagesticker 19.07.18

Erstellt von Redaktion am 19. Juli 2018

Direkt eingeflogen mit unseren  Hubschrappschrap

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Dem einstigen Premier von Gabun, Bongo,  werden ca. 200 Luxus-Wohnungen und Häuser in Paris nachgesagt. Dafür zahlte er zu den Französischen Wahlen auch jedes mal eine 5-stellige Millionen-Summe zwecks Unterstützung eines ihm gefälligen Kandidaten! Heute ist der Sohn an der Macht. Das alles nennen wir die europäischen Werte. Wer viel hat dem wird viel gegeben.

Organisierte Kriminalität

1.) Polizei beschlagnahmt Dutzende Immobilien von Großfamilie

Mitglieder der Großfamilie R. sind in Berlin mit spektakulären Einbrüchen aufgefallen. Nun hat die Polizei Wohnungen und eine Kleingartenkolonie beschlagnahmt, die dem Clan zugerechnet werden. Schwerer Schlag gegen die organisierte Kriminalität in Berlin: Nach Informationen von SPIEGEL TV haben die Berliner Staatsanwaltschaft und das Landeskriminalamt (LKA) insgesamt 77 Immobilien im Wert von circa zehn Millionen Euro beschlagnahmt, die der arabischen Großfamilie R. zugerechnet werden. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Immobilien mit Geld aus Straftaten gekauft wurden.

Spiegel-online

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Mit Unterstützung wohlmeinender Politiker werden Helden gemacht? Auf Rudolf Heß und Adolf Hitler nun auf ein Neues ? Politiker wo habt ihr euer Hirn versteckt ? War die Zuständigkeit des Gerichts in München ein reiner Zufall ? Ich war von Beginn an der Auffassung das die NSU Verhandlung eine Aufgabe für ein internationales Gericht gewesen wäre. Ich bin kein Jurist – das sagte mir mein Bauchgefühl und ich habe im nach hinein Recht – damit, das ich diesem Staat die Neutralität absprach. Politiker sind immer voreingenommen und machen sich nicht selber zur Zielscheibe.

Haftbefehl aufgehoben

2.) NSU-Helfer Ralf Wohlleben bereits frei

Der Waffenbeschaffer für den NSU, Ralf Wohlleben, ist aus dem Gefängnis entlassen worden. Das Oberlandesgericht München teilte mit, dass der Haftbefehl des 43-Jährigen am Dienstag aufgehoben worden sei. Im NSU-Prozess war Wohlleben zu zehn Jahren Haft verurteilt worden.

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Wie hieß es früher immer: „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“. In diesen Zusammenhang wäre es wichtig den „pennenden Verwaltungsfachmann“, welcher bewusst wider den Gesetzen gehandelt hat, auch persönlich für die entstandenen Kosten aufkommen zu lassen.

Zu Unrecht abgeschoben  

3.) Bamf lässt Afghanen nach Deutschland zurückholen

Ein unrechtmäßig nach Afghanistan abgeschobener Asylbewerber soll nach Deutschland zurückgeholt werden. Der 20-Jährige hatte sich juristisch gegen die Ablehnung seines Asylantrags gewehrt. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) will einen wohl unrechtmäßig abgeschobenen Asylbewerber aus Afghanistan zurückholen. „Das Bamf will die für die Rückholung nötigen Schritte einleiten“, sagte die Sprecherin des Bundesinnenministeriums, Eleonore Petermann, zum Fall des Asylbewerbers, der aus Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern abgeschoben worden war.

T.-online

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Das stand auf Trumps Spickzettel:

4.) Kostet ihn der Skandal sein Amt?

Erst hat er Putin nicht zur Rede gestellt, dann hat er einen halbherzigen Rückzieher gemacht, jetzt hat er wieder in den Angriffsmodus geschaltet: US-Präsident Donald Trump steht nach seinem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin weiterhin unter massivem Protest.

Express

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Die Opfer Deutscher Schleim(ch) Katzen Politik. Qualität geht vor Quantität ?

Türkische Asylbewerber in Deutschland

5.) Flucht vor Erdoğan

Seit dem gescheiterten Putschversuch in der Türkei im Sommer 2016 haben mehr als 1.000 Diplomaten und Staatsbedienstete sowie deren Familienangehörige um Asyl in Deutschland gebeten. Wie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Nürnberg mitteilte, hatten bis zum 7. März 288 Inhaber von Diplomatenpässen (schwarze Pässe) und 771 Dienstpassinhaber (grüne Pässe) einen Asylantrag beim BAMF gestellt. Diese Zahlen umfassen auch Ehegatten und Kinder. Anträge von türkischen Soldaten werden beim BAMF nicht statistisch erfasst.

TAZ

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Asyl und Migration

6.) Regierung hält Maghreb-Staaten für sicher

Bundesinnenminister Horst Seehofer setzt sich im Fall von Tunesien, Algerien und Marokko durch. Die schwarz-rote Bundesregierung macht einen neuen Anlauf, um Tunesien, Algerien und Marokko zu sicheren Herkunftsstaaten zu erklären. Das Bundeskabinett beschloss eine Gesetzesvorlage von Innenminister Horst Seehofer (CSU), der es sehr eilig damit hatte. Neu aufgenommen wird in die Liste auch die ehemalige Sowjetrepublik Georgien. „Ziel der neuen Regelung ist eine deutliche Beschleunigung von Asylverfahren“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert.

FR

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8 weitere Zitate Trumps,

7.) bei denen er sich in Wahrheit nur versprochen hat

Wie konnte das nur passieren? Obwohl er eigenen Aussagen zufolge die „besten Wörter“ hat, behauptet Trump nach seinem Treffen mit Putin, sich versprochen zu haben. Statt zu erklären, er sehe keinen Grund, warum Russland sich in die US-Wahl 2016 eingemischt habe, habe er eigentlich das exakte Gegenteil sagen wollen. Es ist nicht das einzige Mal, dass dem US-Präsidenten unwillkürliche sprachliche Fehler unterlaufen. Hier sind acht weitere Zitate Trumps, bei denen er sich mit schwerwiegenden Folgen versprach:

Der Postillon

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Hinweise und Anregungen nehmen wir gerne entgegen

Treu unserem Motto: Es gibt keine schlechte Presse, sondern nur unkritische Leser

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Grafikquelle:   Oben —  DL / privat – Wikimedia Commons – cc-by-sa-3.0

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