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RENTENANGST

Archiv für Juni 20th, 2018

WM – TAZ KNALLHART

Erstellt von Redaktion am 20. Juni 2018

Lothar fühlt sich unwohl in Schland

Lothar Matthaeus 2002.jpg

Von Doris Akrap und Jürn Kruse

Lothar Matthäus hat ein Problem: Er möchte gerne richtiger Trainer sein, ist aber nur „Bild“-Kolumnist. Traurig.

Vor der WM interessierte sich kein Schwein für Lothar Matthäus (57). Der EM-Versager von 2000 (0:3 gegen Portugal) schaffte es leider vor dem ersten Spiel der WM nicht, auch nur im Ansatz etwas dagegen zu tun.

Dabei betonen wir: Wir haben überhaupt kein Problem damit, dass Matthäus Scheiße labert. Das bleibt jedem EM-Versager selbst überlassen, egal, ob er deutsche, türkische oder afrikanische Wurzeln hat.

Was wir aber nach der Bild-Kolumne beobachtet haben, hat uns sehr geärgert: Zehn deutsche WM-Versager haben scheiße gespielt, den Fans das Zeichen gegeben: Leckt uns am A****. Und was macht Lothar Matthäus? Er haut den Özil. („Özil fühlt sich nicht wohl im DFB-Trikot“).

WorldCup1994BulgariaGermany.jpg

Das macht für uns offensichtlich: Matthäus hat nicht kapiert, warum es in Deutschland keine großen Diskussionen um ihn gibt, selbst dann nicht, wenn wieder irgendwo ein Trainerjob zu vergeben ist. Er ist sich nicht bewusst, was die Menschen in Deutschland von einem Trainer erwarten. („Gewollt hätt ich schon gemocht, aber gedurft ham sie mich nicht gelassen“) Es wäre richtig gewesen, nach dem 0:3 gegen Portugal (EM-Versager!) Deutschland um Entschuldigung zu bitten. Auch im Namen seiner damaligen Frau.

Quelle     :     TAZ >>>>> weiterlesen

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Grafikquellen    :

Oben    —    Lothar Matthäus during an Interview in Vienna, Austria, in January 2002

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Machtverlust von Erdogan?

Erstellt von Redaktion am 20. Juni 2018

Erdoğan oder die Türkei vor dem Crash

File:Erdogan Cencorship-Press.jpg

von Özgür Deniz

Wenn am 24. Juni in der Türkei vorgezogene Parlaments- und Präsidentschaftswahlen stattfinden, geht es für den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan um alles. Inmitten extremer innen- und außenpolitischer Spannungen will er sich nicht nur als Präsident bestätigen lassen, sondern auch eine parlamentarische Mehrheit für sein Bündnis aus AKP (Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung) und rechtsextremer MHP (Nationalistische Aktionspartei) sichern. Damit hofft Erdoğan zugleich, seine Macht weiter ausbauen zu können – legitimiert durch eine demokratische Abstimmung.

Doch die überraschend angesetzten Wahlen sind keineswegs ein Zeichen von Stärke, sondern vielmehr Ausdruck der gegenwärtigen Schwäche des Präsidenten. Denn auch wenn der politische Repressionsapparat auf Hochtouren läuft – wenn Kritiker verfolgt, Kurden unterdrückt, Journalisten eingesperrt und die Justiz, Universitäten sowie Medien auf Linie gebracht werden –, wankt ein wichtiger Baustein für Erdoğans faktische Alleinherrschaft: die Legitimation der Massen.

So ist trotz Ausnahmezustand, eines gewaltigen Propagandaapparats und gleichgeschalteter Medien keineswegs sicher, ob Erdoğan und seine Partei die Wahlen gewinnen werden. Zwar konnte sich die Opposition nicht auf einen gemeinsamen Präsidentschaftskandidaten einigen, doch für die Parlamentswahlen haben sich die CHP (Republikanische Volkspartei), İyi (Die gute Partei) und Saadet (Partei der Glückseligkeit) zu einem Bündnis zusammengeschlossen. In Umfragen hat es mittlerweile die AKP-MHP-Koalition fast eingeholt.

Angesichts dessen wächst Erdoğans Angst vor einer Wahlniederlage. Diese würde nicht nur das Ende seiner politischen Karriere bedeuten, sondern ihn wahrscheinlich auch auf direktem Wege vor Gericht und ins Gefängnis führen. Das aber will Erdoğan um jeden Preis verhindern.

Erdoğans schwindender Rückhalt

Anzeichen für Erdoğans schwindenden Rückhalt gibt es seit einigen Jahren. Schon bei den Parlamentswahlen im Juni 2015 verfehlte die AKP die absolute Mehrheit. Als in den Wochen darauf terroristische Anschläge das ganze Land überzogen, ließ Erdoğan bereits im November desselben Jahres erneut wählen; diesmal gewann die AKP mit dem Versprechen von Stabilität. Ihrer Erzählung zufolge versuchten bösartige Kräfte im In- und Ausland, die Türkei wirtschaftlich und politisch zu ruinieren, und nur der starke Mann – Erdoğan – könne die Lage in den Griff bekommen.

Doch die Sehnsucht nach politischer Stabilität und einer boomenden Wirtschaftskonjunktur, für die die AKP im ersten Jahrzehnt nach ihrer Machtübernahme 2001 stand, erfüllte sich nicht. 2016 putschte das Militär erfolglos – die genauen Hintergründe liegen bis heute im Dunkeln. Wahrscheinlich wurde die Erhebung von der Sekte des islamischen Predigers Fethullah Gülen angeführt, einem ehemaligen engen Verbündeten Erdoğans, der einst systematisch Anhänger der beiden in staatliche Schlüsselpositionen hievte und dessen Gülen-Bewegung als eine Art Kaderschmiede für Erdoğans neuen postkemalistischen Staat fungierte.

Nach der erfolgreichen Niederschlagung des Militärputsches konnte sich Erdoğan zunächst als „Volksheld“ feiern lassen. Doch schon beim Referendum über die Einführung eines Präsidialsystems im vergangenen Jahr wurde es knapp für ihn. Nur 51 Prozent der Wähler stimmten laut amtlichem Ergebnis für Erdoğans Vorhaben, mit dem das Parlament faktisch entmachtet und dem Staatspräsidenten diktatoriale Vollmachten erteilt wurden. Selbst dieses knappe „Ja“ kam nur mit Hilfe von Wahlmanipulationen in kleinerem Umfang zustande. Und auch die nationalistische, anti-kurdische Euphorie bei der Besetzung der kurdischen Stadt Afrin im Norden Syriens Anfang des Jahres durch türkische Truppen verpuffte schnell. Fest steht: Zwei Parlamentswahlen, ein Verfassungsreferendum und ein gescheiterter Militärputsch innerhalb von nur drei Jahren sind keineswegs ein Zeichen von Stabilität.

Bei seinem ersten Wahlsieg vor 16 Jahren gewann Erdoğan als Underdog, als Repräsentant der Entrechteten, die gegen die politische Elite aufbegehrten. Selbst als er längst regierte, glich seine Wahlkampfrhetorik der eines Oppositionsführers. Und tatsächlich verhinderte der „tiefe Staat“ aus Militärs, Richtern und Bürokraten zunächst seine Reformprojekte. Daran knüpfte Erdoğan auch zum diesjährigen Wahlkampfauftakt an und machte Versprechungen, als würde er nicht regieren: Der Präsident will Zinsen, Inflation und Leistungsbilanzdefizit senken. Er verspricht soziale Gerechtigkeit und gelobt, die bürgerlichen Freiheiten des Individuums zu achten. Aus dem Munde eines Politikers, der das Land seit 16 Jahren führt und seit einigen Jahren faktisch eine Tyrannei errichtet hat, klingen diese Worte wie ein schlechter Witz. Denn heute verkörpert Erdoğan wie kein anderer den Status quo. „Der Staat bin ich“, lautet das Credo des Präsidialsystems, das allein auf ihn zugeschnitten ist. Auch die AKP erweckt heute nicht mehr den Eindruck einer politischen Partei, sondern eher einer Aktiengesellschaft, dessen Mehrheitsaktionär, Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzender in Personalunion Erdoğan ist. Der Islam und konservative Werte sind dabei nur noch folkloristisches Beiwerk. Außer Gebetszeremonien in Moscheen, Alkoholverbot und Kopftuch hat die AKP den Gläubigen nichts Essenzielles mehr zu bieten.

Die türkische Lira im freien Fall

Quelle    :       Blätter          >>>>>          weiterlesen

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Grafikquelle       :        Erdoğan‚ı sansürcü olarak figür eden Carlos Latuff karikatürü, 2016.

Source https://twitter.com/latuffcartoons?lang=tr
Author Carlos Latuff

This work has been released into the public domain by its author, Carlos Latuff. This applies worldwide.
In some countries this may not be legally possible; if so:
Carlos Latuff grants anyone the right to use this work for any purpose, without any conditions, unless such conditions are required by law.

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AKL – Ende der Besatzung

Erstellt von Redaktion am 20. Juni 2018

Für eine Ende der Besatzung und der Blockade von GAZA!

File:Free Gaza.gif

Quelle     :      AKL

Liebe Genossinnen und Genossen,
angesichts der Tatsache, dass der folgende, von 50 Delegierten des Bundesparteitages in Leipzig mit Unterschrift unterstützte Antrag, auf dem Bundesparteitag in Leipzig aus formellen Gründen nicht abgestimmt werden konnte (Entscheidung der ABK, er erfülle nicht das Kriterium der Dringlichkeit), sich die konkrete Situation für die Menschen in Gaza zunehmend verschlechtert, sich die Bundesrepublik am 13.06.2018 bei der UN-Abstimmung einer Resolution enthielt,  die Israel für die „exzessive Gewalt“ am Zaun zu Gaza in den letzten Wochen verurteilt und den UN Generalsekretär auffordert, binnen 60 Tagen ein „internationales Schutzprogramm“ für Palästinenser in den Palästinensischen Gebiete aufzulegen, möchten wir den Antrag der Bundesarbeitskreises Gerechter Frieden in Nahost (BAK) der Partei und der politischen Öffentlichkeit hier bekannt machen.

Dringlichkeitsantrag an den 6. Parteitag, 1. Tagung der Partei DIE LINKE.

Antragsteller/innen: Bundesarbeitskreis Gerechter Frieden in Nahost (BAK)

50 Delegierte

Für die umfassende Aufklärung und Verurteilung  der gezielten Tötungen und massenhaften Verletzungen von palästinensischen Zivilisten!

Für eine Ende der Besatzung und der Blockade von GAZA!

Die Partei DIE LINKE verurteilt  das gewaltsame Vorgehen der israelischen Regierung und des israelischen Militärs gegen die mehrheitlich friedlichen Massenproteste der Palästinenser*innen in GAZA im Zuge des „Großen Rückkehrmarsches“, der am 30.03.2018 begann. DIE LINKE fordert eine unabhängige internationale Untersuchungskommission!

Wir erklären unsere Solidarität mit den israelischen und palästinensischen Friedensaktivist*innen und Besatzungsgegner*innen,  die sich für ein Ende der Besatzung, gegen das Massaker in Gaza und für ein sofortiges Ende der Blockade einsetzen.

Begründung:

Seit Beginn der Proteste gegen die Vertreibung der Palästinenser*innen aus ihren Dörfern und von ihrem Boden, dem Großen Rückkehrmarsch, wurden mehr als 120 Palästinenser*innen getötet und über 13 300 (Angaben des Palästinensischen Gesundheitsministeriums) zum Teil schwerst verletzt. Es gibt keine Rechtfertigung für den Einsatz militärischer Gewalt und die gezielte Tötung  von Zivilist*innen, die ihr Recht auf Demonstration  gegen jahrzehntelange Blockade und Besatzung in Anspruch nehmen.

Die israelische Armee, unter einem von Kriegsminister Lieberman  erlassenen Schießbefehl, reagierte mit vorsätzlicher tödlicher Gewaltanwendung auf die mehrheitlich friedlich Protestierenden. Hochgerüstete IDF-Soldaten und Scharfschützen  erschossen zur „Wahrung  israelischer Sicherheitsinteressen“ bis zum 1. Juni  129 Demonstranten, darunter Journalisten, die als solche erkennbar waren, Kinder und  Sanitäter*innen im Einsatz. Dabei kamen u.a. Butterfly-Geschosse zum Einsatz, die fürchterliche Verletzungen verursachen und international geächtet sind. Diese Geschosse pulverisieren Knochen und führten zu vielen Amputationen. Die New York Times beschrieb ein „Gemetzel“, die israelische Zeitung HAARTEZ ein „Massaker“.

Aus der  Zivilgesellschaft heraus organisiert, mobilisiert und getragen, beteiligten sich am „Großen Rückkehrmarsch“ mehr als 30 000 Palästinenser*innen, mehrheitlich friedlich in den großen Protestcamps. Mit  kreativen Aktionen erinnerten sie an die Nakba (Katastrophe der Vertreibung) und forderten das Rückkehrrecht für die Geflüchteten, ein Ende der über zehnjährigen GAZA-Blockade und der Besatzung. Sie nutzten diese kreativen Formen des Widerstandes, um auf die große Not und die elendigen Lebensbedingungen aufmerksam zu machen und internationale Aufmerksamkeit zu erzwingen.

Begründung der Dringlichkeit:

Der palästinensischen Proteste sowie die massiven israelischen militärischen Aktionen dagegen begannen am 30.03. 2018 und dauern bis heute an. Die großen Opferzahlen unter den Palästinenser*innen, die sich ständig erhöhen, weil die Erteilung von Ausreisegenehmigungen auch für Schwerstverletzte durch Israel äußerst restriktiv gehandhabt wird und die katastrophale Lage der unter Blockade und Besatzung lebenden Palästinenser, erfordern JETZT von diesem Parteitag DER LINKEN. eine laute Stimme der Solidarität und der Verurteilung der israelischen Blockade- und Besatzungspolitik, die einen fortgesetzten Bruch des  Völkerrechtes darstellt.

akl - Antikapitalistische Linke

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Grafikquelle   :  END OF GAZA

Licensing

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Papst–Mann seines Wortes

Erstellt von Redaktion am 20. Juni 2018

Muss der Papst aus der Kirche austreten?

Datei:Pope Francis in March 2013.jpg

Quelle   : Rationalgalerie

Autorin :   Angelika Kettelhack

Der neueste Film von Wim Wenders, eine Dokumentation über Papst Franziskus, startet in diesen Tagen gerade in den deutschen Kinos. Wenders, der als Vorreiter des „Neuen Deutschen Films“ schon in den 1970er Jahren international bekannt wurde, konnte sich kürzlich auch noch zusätzlich über die Wiederaufführung seines Spielfilms „Der Himmel über Berlin“ freuen. Er erzählt darin die Geschichte von zwei Engel – gespielt von Bruno Ganz und Otto Sander – die unbedingt zu Menschen werden wollen. Der in Cannes schon 1987 mit dem Regiepreis ausgezeichnete Film läuft zur Zeit in einer mit dem neuesten Stand der Technik aufgearbeiteten Version ebenfalls im Kino.

2013 wurde Wenders vom engsten Stab der Papst-Berater mit Bedacht ausgewählt, um ein Porträt über den gegenwärtigen Papst zu drehen. Es war ein cleverer Schachzug der PR-Strategen des Vatikan, den bekennenden Katholiken Wim Wenders mit der Aufgabe zu betrauen, den Reformator mit dem ungeheuer überzeugenden Charisma so zu zeigen wie er persönlich ihn sieht. Als der scheue und meist zurückhaltende Regisseur vor fünf Jahren Post aus Italien vom Vatikan bekam, versuchte er den Text zunächst heimlich mit seinen Latein-Kenntnissen zu übersetzen, weil er glaubte Opfer eines üblen Scherzes geworden zu sein. Aber bald schon konnte jemand in seinem Produktionsbüro bestätigen, dass Wenders tatsächlich vom Vatikan ausgesucht worden war einen Film über den ersten Papst aus der südlichen Hemisphäre des amerikanischen Kontinents drehen. Über den Jesuiten Jorge Mario Bergolio, Kardinal von Buenos Aires, der am 13. März 2013 zum 266. Papst der katholischen Kirche gewählt wurde und der sich als Namensvetter und Vorbild Franz von Assisi, den Bettelmönch, gewählt hatte, der in der Armut den tiefsten Ausdruck des Glaubens sah.

Es sollte für Wenders aber nicht um eine fremdbestimmte Auftragsarbeit gehen, sondern um eine frei finanzierte Produktion ohne jegliche Vorgaben. Ein beträchtlicher Teil der Vorarbeiten bestand allerdings in der Durchsicht des vom Vatikan zur Verfügung gestellten und mehrere hundert Stunden umfassenden Archivmaterials, das von hervorragender Qualität war, da Vatikan TV seit langem die jeweils modernsten Kameras benutzt. Für die neuen Dreharbeiten wählte Wenders dann die amerikanische Kamerafrau Liza Rinzler aus, mit der zusammen er schon öfters dokumentarische Aufnahmen gemacht hatte. Die Zahl der Crewmitglieder wurde von Wenders auf ein Minimum beschränkt, um die vier langen Interviews, die den Kern des Films bilden, mit einer derart ausgeklügelten Kameratechnik so zu drehen, dass es für den einzelnen Zuschauer so aussieht als ob der Papst gerade ihn ganz gezielt anspricht.

Verstärkt wird dieser augenscheinlich direkte Kontakt dadurch, dass der Papst vollkommen frei und spontan antwortet und sich also nie auf vorbereitete Statements verließ. „Papst Franziskus – Ein Mann seines Wortes“ wurde nicht als Biographie, sondern als eine persönliche Reise mit dem Papst angelegt. Und so prägen sich die zentralen Forderungen des Papstes, der die immer stärker werdende soziale Polarisierung so leidenschaftlich anprangert, vielen Menschen ganz unmittelbar ein. In Zeiten des entfesselten Kapitalismus lautet seine Botschaft immer wieder: Wir alle müssen ärmer werden, müssen bereit sein unseren Reichtum zu teilen. Er selbst lebt diese Forderung durchaus vor wenn er eine kleine Wohnung anstatt die palastähnlichen Gemächer des Vatikan bezieht oder wenn er öffentliche Verkehrsmittel bevorzugt anstatt sich in einer Staats-Karosse vorfahren zu lassen.

Der Zuschauer lernt einen Papst kennen, der mit Arbeitern und Bauern, Kindern und Erwachsenen, mit Gefängnisinsassen und mit Bewohnern von Elendsvierteln, mit Geflüchteten in den Camps an der Mittelmeerküste, mit Menschen, die durch Naturkatastrophen alles verloren haben redet, der aber auch vor den Vereinten Nationen, vor dem US-Kongress oder in Yad Vashem, der Holocaust-Gedenkstätte in Jerusalem, spricht. All diese Begegnungen ergeben einen Querschnitt der Menschheit. In einer Zeit, in der das Misstrauen gegenüber Politikern so groß ist wie nie zuvor, in der Korruption, Lügen und „alternative Fakten“ unser Leben bestimmen, zeigt Wenders uns mit seinem Film „Papst Franziskus – ein Mann seines Wortes“ einen Menschen, der lebt was er predigt.

Wim Wenders erklärt dazu: „Der Papst ist der einzige Herrscher auf diesem Planeten, der sagt: Eigentlich müssten wir ja gar nicht diesem Goldnen Kalb des Wachstums ewig hinterher jagen.“ Und seine Cutterin Maxine Goedicke ergänzt: „Seine starken Reden sind vor allem die, bei denen er frei zu seinen Kern-Themen wie Armut und Umweltschutz spricht und sich dabei direkt an die Leute wendet, die davon betroffen sind.“ Dieser Papst versucht den Menschen – egal welcher Religion sie angehören – ganz einfach klarzumachen: „Wir alle haben viel zu tun. Und wir müssen es gemeinsam tun.

Wenders Film soll helfen Vorurteile abzubauen und Missverständnisse aufzuklären. Er stellt eine Überzeugung, einen Charakterzug des Menschen Jorge Mario Bergoglio besonders klar heraus: Es geht ihm niemals darum jemanden bekehren zu wollen. Aber was ist wenn dieser Papst eines Tages nicht nur an der Ungläubigkeit der Welt sondern auch an der Halsstarrigkeit seines Mitarbeiterstabes verzweifeln sollte? Müsste dann nicht gerade er, der so ehrlich ist, aus der katholischen Kirche austreten wollen?

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Grafikquelle    :   Papst Franziskus

Namensnennung: Casa Rosada (

Argentina Presidency of the Nation
Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 generisch“ (US-amerikanisch) lizenziert.

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Das D-Mark-Märchen

Erstellt von Redaktion am 20. Juni 2018

Heute vor siebzig Jahren:  Die D-Mark war da!

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Von Ulrike Herrmann

Heute vor siebzig Jahren begannen sich in den Westzonen wie von Zauberhand wieder die Schaufenster zu füllen:Die D-Mark war da! Im bundes-republikanischen Heldennarrativgilt Ludwig Erhard als Vater der Währungsreform, ein überragender Ökonom und Staatsmann, der Deutschland aus tiefster Not errettet hat. Nichts davon ist wahr.

Die D-Mark war stets mehr als nur Geld – sie war das nationale Symbol des Wiederaufstiegs. Am 20. Juni 1948 wurde sie eingeführt, und diese Währungsreform gehört zu den großen Mythen in Deutschland. Denn vorher waren die Läden leer – und am nächsten Tag voll.

In den Schaufenstern tauchten nun Waren auf, die die Normalverbraucher seit Jahren nicht mehr gesehen hatten: Kochtöpfe, Zahnbürsten oder Bücher. Der Wirtschaftshistoriker Werner Abelshauser schreibt ironisch: „Selbst Kühe reagierten offenbar positiv auf den Währungsschnitt, denn schon in der ersten DM-Woche wurde wesentlich mehr Butter angeliefert als in der Vorwoche.“

Ein „Wunder“ war das allerdings nicht, sondern betriebswirtschaftliches Kalkül. Die Unternehmer hatten ihre Waren bewusst zurückgehalten, bis es die neue D-Mark gab, weil sie keine wertlose Reichsmark kassieren wollten. Es handelte sich um einen „Schaufenstereffekt“, aber die psychologische Wirkung war enorm: Viele Deutsche glauben bis heute, dass es allein der Währungsreform zu verdanken wäre, dass die Industrie wieder funktionierte.

Dieses „Wirtschaftswunder“ hatte zudem ein Gesicht: Ludwig Erhard. Er war damals der Wirtschaftsdirektor in der Bizone und gilt als „Vater der D-Mark“. Ganz allein soll er die Währungsreform gestemmt und die „soziale Marktwirtschaft“ erfunden haben. In diesem Heldennarrativ ist Erhard ein überragender Ökonom und Staatsmann, der Deutschland aus tiefster Not errettet hat.

Nichts davon stimmt. Die Währungsreform wurde von der amerikanischen Besatzungsmacht durchgeführt; selbst die ersten Geldscheine wurden in den USA gedruckt. Trotzdem heimste Erhard später ungeniert das Lob ein.

Diese Chuzpe ist nicht nur befremdlich, weil Erhard nichts mit der Währungsreform zu tun hatte: Er traf zudem die einzige Fehlentscheidung in diesen Sommertagen. Erhard beschloss nämlich, fast alle Preise freizugeben. Nur einige Lebensmittel, die Mieten und ein paar Rohstoffe blieben weiterhin gedeckelt. Erhard folgte damit seinem blinden Glauben an die „Marktwirtschaft“ und an die segensreiche Lenkungswirkung der freien Preise. Allein Angebot und Nachfrage sollten bestimmen, was ein Gut kostet. Dabei übersah Erhard jedoch, dass Nachkriegsdeutschland eine gnadenlose Mangelwirtschaft war: Das Angebot war so gering und die Nachfrage so riesig, dass die Preise sofort in unangeahnte Höhen schossen.

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Kleider und Schuhe wurden unerschwinglich, Gemüse wurde doppelt so teuer, Obst kostete das Dreifache – und der Preis der Eier stieg sogar um bis zu 500 Prozent. Erhard beschwichtigte, die Preise würden sich sehr bald „einpendeln“, und prognostizierte, es wäre geradezu „ein Wunder, wenn die Preise … nicht nachgeben sollten“.

Doch dies blieb reines Wunschdenken, wofür Erhard eine ausgeprägte Neigung hatte. Stattdessen sahen sich viele Bürger mit einem unerwarteten Paradox konfrontiert: Durch die Währungsreform hatten sie zwar stabiles Geld, aber trotzdem waren sie nicht etwa reicher geworden – sondern ärmer.

Quelle    :    TAZ         >>>>>           weiterlesen

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Grafikquellen    :

Oben    —         Collectie / Archief : Fotocollectie Anefo Reportage / Serie : [ onbekend ] Beschrijving : Einde bezoek bondskanselier dr. Ludwig Erhard en gaf persconferentie in het Haagse Nieuwspoort , prof. dr. Erhard Datum : 3 maart 1964 Trefwoorden : bezoeken, bondskanseliers, persconferenties Persoonsnaam : dr. Ludwig Erhard Fotograaf : Koch, Eric / Anefo Auteursrechthebbende : Nationaal Archief Materiaalsoort : Negatief (zwart/wit) Nummer archiefinventaris : bekijk toegang 2.24.01.03 Bestanddeelnummer : 916-1323

 

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DL – Tagesticker 20.06.18

Erstellt von Redaktion am 20. Juni 2018

Direkt eingeflogen mit unseren  Hubschrappschrap

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Wer mag schon Trump ? Aber vielleicht ist endlich jemand gekommen welcher den schlechten Laienschauspielern die ihnen gebührenden Plätze im Keller und nicht in der Loge zuweist ? Mit vielen von denen, auch Deutschen Ekelpaketen, würden sich Menschen nicht einmal in denselben Raum aufhalten, da die ihnen umgebene Aura schon verderblich ist!

Vereinte Nationen:

1.) USA treten aus UN-Menschenrechtsrat aus

Die USA wenden sich einmal mehr von der internationalen Gemeinschaft ab: Das Land werde den UN-Menschenrechtsrat verlassen, gab UN-Botschafterin Nikki Haley bekannt. Die USA haben ihre Mitgliedschaft im Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen aufgekündigt. Das gab die amerikanische UN-Botschafterin Nikki Haley bekannt. Sie begründete die Enscheidung damit, dass das Gremium eine „Jauchegrube der politischen Voreingenommenheit“ sei. Auch US-Außenminister Mike Pompeo äußerte sich zu dem Entschluss: Der Rat sei ein „schlechter Verteidiger“ der Menschenrechte, sagte er in Washington.

Zeit-online

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Eine klare Beschreibung: Halb – voll ist auch Halb – leer !

Nach Verhaftung in Chorweiler

2.) Terrorverdächtiger besaß mehr als doppelt so viel Gift

Der als Giftmischer verdächtigte Tunesier aus Köln soll deutlich mehr als die zunächst bekanntgewordenen 1000 Rizinussamen für sein Bio-Gift bestellt haben. Es gebe Anhaltspunkte für eine noch größere Menge, teilte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft am Dienstag mit. Angaben zur genauen Anzahl machte er nicht. Zuvor hatte der „Express“ darüber berichtet. Nach dem Bericht fanden die Beamten in der Wohnung des Mannes neben fertigem Gift „insgesamt mehr als 2000 der giftigen Samen“.

Kölner-Stadt-Anzeiger

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Es singt sich doch auch in einen Lied so schön: : „Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei, die Wurst hat zwei.“

WELT-Trend zum Asylstreit

3.) 75 Prozent der Deutschen glauben nicht an Merkels europäische Lösung

Innerhalb von zwei Wochen will Angela Merkel eine europäische Lösung in der Flüchtlingsfrage finden. Damit soll der Asylstreit in der Union befriedet werden. Eine deutliche Mehrheit der Deutschen glaubt nicht, dass sie erfolgreich sein wird.

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Wer denkt hier eigentlich noch an die Menschen? Die Gesellschaft sollte überlegen, wie wir Flüchtlinge vor den Egomanen einer Menschen zerstörenden  Politik schützen könnten !

Nur 2 Wochen Zeit für Flüchtlingsdeal mit EU-Partnern

4.) Wie kann Merkel das schaffen?

Nicht nur aus den Reihen der CSU schlägt Bundeskanzlerin Angela Merkel (63, CDU) Skepsis entgegen für ihr Vorhaben, eine europäische Lösung im Asyl-Streit zu finden. Im Kern geht es um Grenz-Zurückweisungen von Flüchtlingen, die bereits in anderen EU-Ländern registriert sind, also um eine gerechtere Lastenverteilung. In den vergangenen beiden Jahren hatte Deutschland mehr Asylanträge, als alle anderen 27 EU-Länder zusammen.

Bild

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Selbstständigkeit ? Solange mit Politik das Geld einfacher und risikoloser verdient werden kann? Der Experte reicht aus, die, der Fachfrau/mann ist nur Hinderniss. 

Kommentar Neue Bamf-Leitung

5.) Ein Rechtsausleger

Aus dem vermeintlichen Bamf-Skandal ist die Luft in den letzten beiden Wochen fast restlos wieder entwichen. Trotzdem hat Seehofer die Bamf-Präsidentin Jutta Cordt rausgeworfen. Vollmundig hatte Seehofer angekündigt, die Behörde „aufzuräumen“ und umzubauen. Am Dienstag dann wurde bekannt, dass er dem Kanzleramt die Kontrolle über das Bamf entziehen will. All das geschieht, ohne dass sich die Vorwürfe gegen das Bamf ernsthaft erhärtet hätten: brachia­le Symbolpolitik, ohne Rücksicht auf Fakten.

TAZ

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Der Weg vom Sport in die Politik, ein Schritt ins Gangstertum, kann böse Enden ?

So könnte die Gutgläubigkeit von Boris Enden ?

6.) Beckers Pass aus Bangui „gefälscht“

Der Diplomatenpass aus der Zentralafrikanischen Republik, den der deutsche Tennisstar Boris Becker im Rahmen seiner Ernennung zum Sportbotschafter des Landes bei der EU bekommen hat, ist eine Fälschung. Dies erklärte das Außenministerium in der Hauptstadt Bangui am Dienstag. Wie ein Sprecher gegenüber AFP ausführte, stamme die Seriennummer des am 19. März ausgestellte Passes aus einem während der Bürgerkriegswirren von 2014 gestohlenen Bestand. Außerdem existiere Beckers Posten nicht.

TAZ

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Ja, wo sie wirklich einmal nützlich sein könnte,  glänzt sie durch Abwesenheit. Obwohl sie sonst, auch sicher aus reiner Neugierde, die nackten Tatsachen sehr gerne, auch in der Umkleidekabine, mit eigenen  Augen begutachtet, so als Expertin.

WM-Kolumne

7.) Eine kleine Sex-Party wäre hilfreich

Es ist noch nicht aller Tage Abend, auch wenn es sich so anfühlt. Nur: Wie soll die deutsche Nationalmannschaft nach ihrer unrunden WM-Vorbereitung und diesem historischen Fehlstart in die Gänge kommen? Der pomadige und uninspirierte Auftritt von Weltmeistern wie Sami Khedira, Mesut Özil, Thomas Müller oder auch Toni Kroos macht wenig Hoffnung.

Saarbrücker-Zeitung

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Hinweise und Anregungen nehmen wir gerne entgegen

Treu unserem Motto: Es gibt keine schlechte Presse, sondern nur unkritische Leser

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Grafikquelle:   Oben —  DL / privat – Wikimedia Commons – cc-by-sa-3.0

 

 

 

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