DEMOKRATISCH – LINKS

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RENTENANGST

Archiv für Mai 28th, 2018

Die Generation Weltbürger

Erstellt von Redaktion am 28. Mai 2018

Essay zu Nation, Werten und Grundgesetz

Von  Yannick Haan

Vor Kurzem ist Yannick Haan Deutscher geworden. Das Konzept Nation bedeutet ihm dabei weniger als das Grundgesetz. Warum, schreibt er hier.

Herzlichen Glückwunsch, Herr Haan, Sie sind jetzt Deutscher!“, ruft mir eine sichtlich erfreute Sachbearbeiterin im Kreuzberger Rathaus entgegen und überreicht mir eine Mappe mit dem Berliner Bären drauf. Hinter mir liegt ein etwa einjähriger Prozess, ein mit Bestnote bestandener Integrationstest, bei dem ich unter anderem per Multiple-Choice-Verfahren gefragt wurde, wofür die Abkürzung „SPD“ steht – und vor allem unzählige ausgefüllte Formulare über mein bisheriges Leben.

Als ich das Kreuzberger Rathaus wieder verlasse und auf mein Fahrrad steige, fühlt es sich komisch an. Auf der einen Seite hatte ich nie einen Bezug zum Thema Nationalität. Die Nation war für mich nie mehr als eine Information, die man in Formularen angeben muss. Nie mehr als ein Begriff in meinem Pass. Bei unwichtigen Formularen habe ich zum Trotz oft einfach „Europäer“ ausgefüllt. Ich wollte meinem wahren Gefühl Ausdruck verleihen. Und doch hat sich etwas in mir verändert. Ich bin jetzt Deutscher.

Ich bin in Luxemburg aufgewachsen und mit 19 Jahren zum Studieren nach Deutschland gekommen. Wie so viele bin ich dann in Berlin hängen geblieben. Mein Entschluss, nach zehn Jahren Deutscher zu werden, war kein emotionaler. Es gab nicht den Wunsch tief in mir, endlich dazuzugehören. Ich wollte vor allem endlich das Wahlrecht in Deutschland erhalten. Für mich war es immer sehr frustrierend, nach unzähligen Wahlkampfständen und verteilten Flyern den anderen beim Wählen zuschauen zu müssen.

Mit meiner ambivalenten Haltung gegenüber der eigenen Nationalität bin ich nicht allein. Der akademische und urbane Teil meiner Generation hat den Bezug zur Größe „Nation“ längst verloren. Ich stamme aus einem kleinen Land, in dem mittlerweile 50 Prozent der Bevölkerung einen Migrationshintergrund besitzen. In meiner Schulkasse hatten fast alle unterschiedliche Muttersprachen. Die Vielfalt des Internets führt zusätzlich dazu, dass meine Generation kaum noch über kollektive Erlebnisse verfügt. Während meine Eltern samstagabends vor „Wetten, dass ..?“ saßen, schaue ich heute, wo und wann ich will, eine der tausend auf Netflix angebotenen Serien. Die persönlichen Identitäten meiner Generation sind daher komplexer als je zuvor.

Bildergebnis für Wikimedia Commons Der Weltbürger Alexander Humboldt

Warum diese Renaissance?

Wenn ich mich unter meinen Freunden in Berlin umhöre, dann würde niemand sagen, dass er sich als Deutscher fühlt. Ich bin im Jahr 1986 geboren. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, jemals an einer innereuropäischen Grenze kontrolliert worden zu sein oder noch mit der Deutschen Mark bezahlt zu haben. Während ich mit 30 schon jeden Kontinent der Erde bereist hatte, haben meine Eltern Europa nie verlassen. Meine „Generation Easyjet“ ist wohl die erste, die das Gefühl des Weltbürgers hat. Ein lang gehegter Wunsch liberaler Soziologen scheint sich zu erfüllen. Zumal wir als Generation, obwohl uns alle Erfahrungen mit der Nation fehlen, noch ­einen starken Bezug zu den negativen Folgen des Nationalismus der Vergangenheit haben. Doch warum erlebt dann die Nation als Bezugsgröße bei so vielen Menschen eine solche Renaissance?

Bis in die 1950er und 60er Jahre wurde Identität zu großen Teilen von dem Land geprägt, in dem der oder die Einzelne lebt. Die Nation verband den Einzelnen mit dem Kollektiv, als symbolisch aufgeladene Einheit. So gut die Nation als Identität für viele auch funktioniert haben mag, so exklusiv und ausgrenzend war sie. Wer nicht die richtige Hautfarbe besaß oder im falschen Land geboren war, der gehörte nicht dazu – und hatte auch kaum die Möglichkeit, sich aus eigener Kraft eine Zugehörigkeit zu erarbeiten. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts lösten dann die Großorganisationen, wie die Volksparteien, die Kirchen oder die Gewerkschaften die Nation als identitätsstiftendes Merkmal ab. Man ging als Individuum in die SPD und kam als Genosse wieder hervor.

An Weihnachten saß ich mit der Familie meiner Stiefmutter zusammen. Als es zu einer politischen Diskussion am Tisch kam, sagte der Vater meiner Stiefmutter dann auf einmal: „Durch meinen Körper fließt schwarzes Blut.“ Er meinte damit, dass er immer bei der CDU Mitglied war und es auch immer bleiben würde. In den 60er Jahren war die Entscheidung für eine Partei oft eine Schicksalsfrage fürs Leben. In den Volksparteien gilt es bis heute noch als Auszeichnung, wenn man möglichst lange dabei ist. Noch immer gibt es bei SPD-Veranstaltungen diese merkwürdige Tradition, zu sagen, wie viele Jahre man bereits Mitglied der Partei ist. „Ich bin schon unter Willy Brandt eingetreten“, schallt es mir dann regelmäßig stolz entgegen. Vor allem ältere Genossen sind stolz auf diese Nadel, die ich als Ortsvereinsvorsitzender ihnen kurz vorher meist recht ungeschickt an der Kleidung anbringen musste.

Doch für viele in meiner Generation sind Parteien nur noch Lebensabschnittsgefährten. Leider haben das nur die Parteien selber noch nicht verstanden. Die Strukturen, in denen ich tagtäglich politisch arbeiten muss, sind nicht auf ein situatives, sondern auf ein jahrelanges Engagement angelegt. Die Parteien verharren im Zeitalter der Großorganisationen und verlieren damit zunehmend die Jungen für die politische Arbeit. Das Durchschnittsalter der SPD-Mitglieder (mittlerweile stolze 59 Jahre) spricht für sich.

„I am what I am“

Quelle    :       TAZ         >>>>>           weiterlesen

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Grafikquellen   :

Oben   —     Schiller, Wilhelm und Alexander von Humboldt sowie Goethe in Jena

 

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Ohne Ethik und Moral

Erstellt von Redaktion am 28. Mai 2018

Töten mit der Technologie von Google

File:Google Campus2 cropped.jpg

Quelle   :   Untergrundblättle

Tobias Tscherrig / Infosperber

«Google» schmeisst das Motto «Don’t be evil» über Bord und verhilft der US-Armee zu einer Steigerung ihrer «Tödlichkeit».

Aus Protest kündigten kürzlich einige Mitarbeiter von «Google» ihre Arbeitsstelle, andere verfassten ein wütendes Protestschreiben. Die Angestellten, welche die Steuerpraktiken, die Datensammelwut und andere unschöne Google-Praktiken in der Vergangenheit meistens unkommentiert liessen, haben ihr Gewissen entdeckt. Sie befürchten, dass ihre Arbeit zum Töten von Menschen benutzt werden könnte.

Es braucht viel, bis Google-Angestellte protestieren oder ihr Unternehmen verlassen. In Umfragen über die beliebtesten Arbeitgeber landet der Internetkonzern regelmässig auf dem ersten Platz. «Google» lässt sich seine Mitarbeiter einiges kosten: In den extravaganten und stylischen Büros gibt es Billardtische, Flipperkästen, Nintendo-Wii-Konsolen und Hängemattenzimmer. Weiter bezahlt das Unternehmen gute Sozialleistungen und bietet seinen Mitarbeitenden zusätzliche Angebote wie Kinderkrippen und Ähnliches.

Die Firma gilt als trendy und innovativ. Ausserdem macht Erfolg sexy, er zieht vor allem die jüngere Generation an. So führte auch eine Befragung an 100 europäischen Hochschulen überall zum gleichen Ergebnis: «Google» ist der beliebteste Arbeitgeber.

Google spannt mit US-Militär zusammen

Wie der Internetkonzern vor einiger Zeit bekannt gab, stellt er seine künstliche Intelligenz nun auch dem US-Militär zur Verfügung. «Project Maven» heisst die Zusammenarbeit, bei welcher der Konzern dem Militär hilft, die Auswertung von Drohnenaufnahmen mit künstlicher Intelligenz zu beschleunigen und deren Inhalte automatisiert zu klassifizieren. Das ist zu viel für etliche Google-Mitarbeiter: Sie befürchten, dass aufgrund ihrer Arbeit automatische Waffen den Entscheid zum Angriff treffen – und Menschen töten.

Die Zusammenarbeit zwischen «Google» und dem Pentagon kratzt am Image des Konzerns, der «die Informationen der Welt organisieren und allgemein zugänglich und nützlich machen» will. Doch schon Ende 2015 änderte «Alphabet», die Mutterfirma von «Google», ihr Motto «Don’t be evil» («Sei nicht böse») in «Do the right thing» («Tu das Richtige»).

Wegen der Zusammenarbeit mit dem Militär haben gemäss der US-Techseite «Gizmodo» inzwischen ungefähr zwölf Google-Angestellte ihren Job gekündigt. Über 3100 weitere Mitarbeitende haben einen Protestbrief unterschrieben, worin der Konzern unter anderem aufgefordert wird, keine Kriegstechnologien zu entwickeln.

Lukrative Aufträge für Technologieunternehmen

Die Zusammenarbeit mit dem Militär ist nicht der einzige Grund, weshalb «Google»-Mitarbeitende ihre heissgeliebten und begehrten Stellen kündigen. Der Konzern, der seine offene Diskussionskultur in der Vergangenheit oft genug betont und seine Firmenpolitik nach Einwänden von Angestellten auch schon geändert hat, zeigt sich von der Kritik unbeeindruckt.

Statt die Kritik anzunehmen, verteidigte «Google» das Projekt «Maven» als «nicht offensiv». Ausserdem handle es sich bei der Software, die dem Militär zur Verfügung gestellt werde, um Open-Source-Software, auf welche das Pentagon auch ohne Zahlungen an «Google» Zugriff habe.

Die Argumentation, «Maven» sei nicht offensiv, ist falsch. Das Ziel des Projekts ist eine gesteigerte Effizienz bei Drohnenschlägen im Ausland. Das soll erreicht werden, weil – dank der Zusammenarbeit mit «Google» – ein «Analyst künftig zwei, möglicherweise sogar drei Mal so viel Arbeit erledigen kann wie bisher», heisst es in der offiziellen Darstellung des US-Verteidigungsministeriums. Zusätzlich betonte US-Verteidigungsminister James Mattis in der Vergangenheit mehrmals, das Ziel des Projekts sei die Steigerung der Tötungsrate des US-Militärs.

«Google» will aber noch mehr. Der Internetkonzern versucht, weitere Aufträge des Pentagons an Land zu ziehen. Etwa beim Projekt «Joint Enterprise Defense Infrastructure (JEDI)». Dabei geht es darum, dem US-Militär Dienste im Cloud-Bereich zur Verfügung zu stellen. Auch «Microsoft» und «Amazon» – die bereits in einigen Fällen mit dem US-Militär zusammenarbeiten und daraus auch kein Geheimnis machen – bemühen sich um den milliardenschweren Auftrag. Sie alle gehören unterdessen zum einflussreichen militärisch-industriellen Komplex.

Eine Drohne der USArmy des Typs X47B.

Ethik und Moral verschwinden aus dem Silicon Valley

«Google» ist bei Weitem nicht der einzige Konzern aus dem Silicon Valley, der sich auf Geschäfte mit der US-Armee einlässt. Das ist aber nicht das einzige Problem der Konzerne, die sich so gerne einen idealistischen und verantwortungsvollen Anstrich geben. Facebook startete etwa mit dem Ziel, Menschen auf der ganzen Welt zu verbinden. Stattdessen hat es die «Fake News» nicht im Griff und verbreitet unkontrollierte Wahlpropaganda.

Projekt «Maven» ist der nächste Schritt zu einer verhängnisvollen Zusammenarbeit zwischen Technologiekonzernen und Armee: US-Militärs wollen die Erforschung von neuen Technologien, sie wollen den Krieg mithilfe von neuen Waffen und künstlicher Intelligenz revolutionieren. Davon erhoffen sie sich Vorteile auf den Kriegsschauplätzen. Also investieren sie Milliarden und ködern damit Technologieunternehmen.

Soweit nicht anders angegeben und keine Quellenangabe (Organisation oder Internet-Adresse) vorhanden ist, gilt für die Texte auf dieser Website eine Creative Commons Lizenz (CC).

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Grafikquellen   :

Oben   —      Google Campus

Source originally posted to Flickr as Google Campus
Author Sebastian Bergmann
Permission
(Reusing this file)
Checked copyright icon.svg This image, which was originally posted to Flickr, was uploaded to Commons using Flickr upload bot on by Tohma. On that date, it was confirmed to be licensed under the terms of the license indicated.
w:en:Creative Commons
attribution share alike
This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic license.

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Unten  :     Rendering of an X-47B drone flying over an aircraft carrier

Drohne der US-Army des Typs X-47B. / DARPA (PD)

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Kritik der Linken

Erstellt von Redaktion am 28. Mai 2018

Bundeswehr intensiviert Werbung an Schulen

Bildergebnis für Wikimedia Commons Bilder Bundeswehr in Schulen Lupus in Saxonia / Wikimedia Commons (CC BY-SA 4.0)

Kinder können nicht früh genug an den Waffen trainiert werden. Das genaue schießen will gelernt werden, selbst dann, wenn später manch ein Schuss in die verkehrte Richting geht. Also Soldaten braucht das Merkelland und wenn die Jungend nicht in die Bundeswehr stürmt, lauert diese die Kinder in den Schulen auf. Schließlich sollen sie einmal Aufgaben übernehmen wofür sich die PolitikerInnen zu Schade sind. DL – Red. IE

Antreten im Klassenzimmer: Soldaten werben immer häufiger an Schulen für die Bundeswehr. Die Linke wittert dahinter perfide Rekrutierung.

Die Bundeswehr macht immer mehr Rekrutenwerbung an Schulen. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken hervor, die der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vorliegt. Demnach erreichte die Bundeswehr allein im vergangenen Jahr insgesamt mindestens eine halbe Million Jugendliche – die meisten von ihnen während des Unterrichts etwa bei Vorträgen, Podiumsdiskussionen oder Seminaren. Das sind 9,6 Prozent mehr als noch 2016.

Allein bei Vorträgen im Schulunterricht sprachen sogenannte Jungoffiziere mit fast 120.000 Schülern – zumeist an Gymnasien. Hinzu kommen zahlreiche weitere Veranstaltungen wie Jobmessen oder Projekttage, bei denen die Bundeswehr schätzungsweise etwa 370.000 Jugendliche erreichte – ein sattes Plus von 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Allein das Personal für die Werbemaßnahmen kostete die Bundeswehr 31 Millionen Euro.
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Kannste mir auch mal das Mützchen  leihen – über meine blonden Haare werden immer so fiese Witze gemacht.

Bei den Vorträgen erklären die Jungoffiziere den Schülern beispielsweise die Aufgaben der Bundeswehr und informieren über Sicherheitspolitik sowie Auslandseinsätze. Die Linken kritisieren die Maßnahmen als Propaganda auf dem Schulhof, um das Nachwuchsproblem zu lösen.

Die Linken-Abgeordneten Ulla Jelpke sprach von einer „Riesensauerei“. An Schulen solle es Wissens- und Wertevermittlung geben. „Militärpropaganda hat dort nichts zu suchen.“ Es sei besonders perfide, dass das Lehrpersonal dabei eingebunden werde. „Das untergräbt die gebotene politische Neutralität der Schulen“, kritisiert Jelpke.

Quelle   :        Spiegel-online     >>>>>      weiterlesen

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Gradikquellen   :

Oben  —      Autor   Lupus in Saxonia / Wikimedia Commons (CC BY-SA 4.0)

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Unten     —   ISAF Headquarters Public Affairs Office from Kabul, Afghanistan101218-N-9946J-109 Uploaded by H-stt

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Ein Gerücht geht um

Erstellt von Redaktion am 28. Mai 2018

Das Gerücht von einer Sammlung der Bewegung

Quelle   :    Rationalgalerie

Autor U. Gellermann

Als Oskar Lafontaine noch Mitglied der SPD war, da benutzte er manchmal die BILD-Zeitung, um seine Positionen öffentlich zu machen. Längst ist die politische Ausnahme-Erscheinung Oskar Mitglied der Linkspartei. Und jüngst entließ er seine Hoffnung auf eine Sammlung der Linken über den SPIEGEL in die Freiheit der Debatte. Gemeinsam mit seiner Partnerin Sarah Wagenknecht, sagt der SPIEGEL, habe er ein Papier verfasst, das einer linken Sammlungsbewegung dienen solle. Wagenknecht ist die andere Ausnahme-Escheinung. Sie brauche keine Partei, meinte Wolfgang Gehrcke einmal. Der Mann war lange Zeit DER Mann für Frieden und Außenpolitik in der Linkspartei. Mit ihrer Medien Präsenz, meinte Gehrcke, könne Wagenknecht ihre Positionen auch ohne Partei veröffentlichen. Das ist Fluch und Segen zugleich. Ein Segen ist es, wenn kluge Leute ohne die Ochsentour über Gremien und Zirkel der Bevölkerung ihre Meinung direkt sagen können. Zum Fluch kann das werden, wenn damit die Bevölkerung zum puren Empfänger degradiert wird. Und die Medien, denen Wagenknecht und Lafontaine den Auftrag zur Verbreitung ihrer Botschaft anvertraut haben, sind längst die Botschaft selbst: Apparate die Teil des Herrschaftsapparates sind.

Marx und Engels, die von Wagenknecht und Lafontaine fraglos zu ihren Vor-Eltern gezählt werden, haben sich bei der Entwicklung und Verbreitung des „Kommunistischen Manifestes“ immerhin auf den „Bund der Kommunisten“ gestützt. Jene 500 Menschen, die man als Elite der neuen Sicht auf die Welt begreifen musste. Menschen, die aus der bürgerlichen Revolution kamen, dort das Bewegen gelernt hatten und bereit für eine neue Revolution waren. Zwar ist zur Zeit keine neue politische Revolution zu erkennen. Aber Bewegungen gibt es selbst in Deutschland jede Menge: Immer noch existiert eine Umweltbewegung. Auch wenn die Friedensbewegung müde erscheint: Es gibt sie. Bewegen sich die Gewerkschaften? Zu selten, aber wenn dann nachhaltig im sozialen Raum. Selbst eine Antiglobalisierungsbewegung findet zuweilen statt und eine Mieter- und Kitabewegung hat erste Schritte unternommen. Erreichen die beiden Einzelkämpfer diese Gruppierungen? Und nehmen die Bewegungen die beiden wahr?

Die SPD zerfällt weiter. Die Grünen haben sich weit, weit von ihren radikaldemokratischen Anfängen entfernt. Die Linkspartei ist längst im parlamentarischen Aspik konserviert. Das sehend, ist der Versuch von Lafontaine und Wagenknecht die Reste sozialer Politisierung zu sammeln und neu zu formieren verständlich: „Linke, vereinigt euch!“ schrieb Oskar Lafontaine schon im Februar dieses Jahres auf seiner Site. Auf seine Frage „Aber wer gehört überhaupt zur politischen Linken?“ fiel ihm eine französische Antwort ein: „Die traditionellen Milieus“, zitiert Lafontaine die Bewegung La France insoumise „hätten sich aufgelöst, neue Formen der politischen Willensbildung müssten daher gefunden werden. Die politischen Parteien seien bürokratisch erstarrt und immer weniger willens, die Interessen der Arbeitnehmer und Rentner zu vertreten.“ So weit so richtig auch für Deutschland. Aber welchen Weg soll ein neues deutsches linkes Manifest gehen?

Der Weg allein über die etablierten Medien, obwohl sie nahezu alle den Wagenknecht-Lafontaine-Versuch notiert haben, ist eine Sackgasse. Denn es sind genau diese Medien, deren Interpretationsmacht, deren Definitionshoheit der Bevölkerung den direkten Zugang zu Erkenntnissen und Kennnissen verwehrt. Nur selten werden sie von den Normalos als Gegner begriffen. Als der Begriff von der „Lügenpresse“ auftauchte, wurde er auch von links als rechst wahrgenommen. Als seien es nicht gerade die Linken, über die von den bestimmenden Medien regelmäßig Kübel von Lügen ausgegossen wurden oder die durch gründliches Verschweigen klein gehalten werden. In den Fragmenten eines neuen linken Sammlungs-Papiers – ob sie beim SPIEGEL oder auf der Lafontaine -Site zu lesen sind – existieren die Massenmedien nicht in den Papieren der beiden. Und obwohl Oskar Lafontaine in seinem Text erwähnt: “Beim Präsidentschaftswahlkampf Mélenchons genügte ein Mausklick auf der Homepage von LFI, um Unterstützer zu werden. 500 000 Franzosen machten davon Gebrauch.“ Obwohl Lafontaine das bedeutende Medium Internet wahrnimmt, formuliert er zur notwendigen direkten Ansprache der Bevölkerung nichts.

Ein linker Kampf um die Macht muss beim Kampf gegen die herrschenden Massenmedien beginnen. Aus der Kritik am Medien-System kann ein neuer Zugang der Massen zu ihrer Selbstermächtigung entstehen. Damit aus dem Gerücht ein Faktum wird, braucht es eine Bewegung gegen Medienmanipulation.

Uli Gellermann zur Macht um Acht in bewegten Bildern:

https://kenfm.de/

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Grafikquelle  :     Der Rechte Flügel ? Blogsport  / Ein ganzes Leben wie Göttin und Gott in Frankreich  – andere Arbeiten lassen !

Weitere Berichte auf DL zum Thema Sammelbewegung :

Kritik an Wagenknecht

Die Linke vorm Parteitag

Linke Sammler unterwegs

Grill mit Linken Profis :

Oskar als Machiavelli nrws

Sahras neue Partei

Linke Schachmatt gesetzt

I-Net: „Sahra nacionale“

Wagentains Perspektiven

„Offene Grenzen für alle –

Der Lobbyist in DIE LINKE.

Der Saar Aschermittwoch

Lust auf die Linke ?

Linke-Verquere Kopfgeburt

Sahra ./. Gruftis+Verwesis

Diskurs statt Gefolgschaft

Lafontaines „neue“ Linke

Neue Linke gesucht

Frage an Sahra & Oskar

Neujahr mit Saarlinken

Linke Albtraum Wagentain

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DIE WOCHE

Erstellt von Redaktion am 28. Mai 2018

Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/1b/Die-Woche.png?uselang=de

Seehofer gibt eine Sause aufs Bamf, US-Filmproduzent Harvey Weinstein könnte sich selbst verfilmen und Irland bekommt nötige Hilfe.

taz: Herr Küppersbusch, was war schlecht in der vergangenen Woche?

Friedrich ­Küppersbusch: Nichts. Ich hatte einen großartigen Geburtstag.

Und was wird besser in dieser?

Jetzt müsst ihr euch wieder reinhauen.

Die Iren haben entschieden: Das Abtreibungsverbot soll fallen. Damit werden Abtreibungen bis zur zwölften Schwangerschaftswoche demnächst wohl erlaubt sein. Alles andere wäre auch unfassbar gewesen, oder?

Facebook und Google haben auf den letzten Metern aus dem Ausland finanzierte „Lebensschützer“-Annoncen gelöscht; die katholische Kirche hielt sich und ihr brachial demoliertes Ansehen aus den Kampagnen heraus. Deshalb dürfte das Ergebnis Irland netto sein.

Das Bremer Bamf darf nach der Korruptionsaffäre keine Asylentscheidungen mehr treffen. Dabei hatten wir uns gefreut, dass diese Behörde mehr als 1.000 Leuten ungeprüft Asyl gewährte. Nachdem allein 2017 mindestens 3.000 Menschen ertranken – warum dann nicht eher etwas an den Rädchen drehen?

Ob es sich um Korruption handelt oder „Robin Hood hat Stempeldurchfall“ steht aus: Noch wird ermittelt, ob es sich um ein aasiges Geschäftsmodell handelte. Im Tatzeitraum 2013 bis 2015 „erneuerte Finanzminister Wolfgang Schäuble sein Angebot, 500 deutsche Finanzbeamte nach Griechenland zu schicken“. Zugleich kollabierte das Bamf unter 225.000 unbearbeiteten Asylanträgen – mangels geschulter Entscheider. So lieferte man politischen Neigungsgruppen das Schlagwort „Asylstau“ frei Haus. Und demonstrierte die Vordringlichkeit der Aufgabe, indem die Groko dem Chef des Bundesamts für Arbeit auch noch die Leitung des Bamf überhalf, quasi als Feierabendspaß. Die Sause jetzt unserem Innigsten Minister Seehofer anzuhängen ist so falsch, wie es richtig ist, von Seehofer Aufklärung der Vorgänge vor seiner Zeit zu verlangen.

Am Dienstag sprach Facebook-Chef Mark Zuckerberg vor den EU-Parlamentariern. Wobei „sprach“ übertrieben ist – es sprachen vor allem die Parlamentarier. Zuckerberg sagte immerzu: „I am sorry“. Glauben Sie ihm?

Quelle    :    TAZ        >>>>>          weiterlesen

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Grafikquelle  :    Bearbeitung durch User:Denis_Apel – Lizenz “Creative Commons“ „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen“

Urheber Unbekanntwikidata:Q4233718

 

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DL – Tagesticker 28.05.18

Erstellt von Redaktion am 28. Mai 2018

Direkt eingeflogen mit unseren  Hubschrappschrap

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Es geht darum politische Veranstaltungen zu schützen. Wenn es aber darum geht den Bürger vor den Politikern  zu sichern, versagen sie und  warten mit ihren Knüppelbarden auf. Das Grundgesetz sagt es eindeutig:   „Alle Macht geht vom Volk aus“, welche ihre Staatsdiener auch aushält. In diese Alimente sind auch die Nieten in Nadelstreifen eingeschlossen.

Augsburg

1.) 2000 Polizisten sollen AfD-Bundesparteitag schützen

Die Augsburger Polizei bereitet sich wegen des Bundesparteitags der AfD auf den nach eigenen Angaben größten Einsatz in der Geschichte der Stadt vor. Rund 2000 Beamte aus ganz Deutschland werden wegen des Parteitags (30. Juni/1. Juli) im Einsatz sein, wie der Sprecher des Polizeipräsidiums, Thomas Rieger, ankündigte.

Die Welt

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Dann müsste sie doch eine Leistung abliefern,  was sie nie gelernt hat. Bis heute hieß es immer „Wir schaffen das“ nun plötzlich „Ich schaffe das“? Da müsste ja Verantwortung übernommen werden! Verkäufe für die Wirtschaft ja – Verantwortung für die Gesellschaft – Nein.

SPD fordert

2.) Kanzlerin Merkel soll Bamf-Affäre selbst aufklären

Die SPD fordert von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), den Bamf-Skandal um massenhaft zu Unrecht erteilte Asylbescheide zur Chefsache zu machen. „Die Kanzlerin muss jetzt endlich dafür sorgen, dass aufgeklärt wird – und sie muss endlich selbst aufklären“, sagte der stellvertretende SPD-Vorsitzende Ralf Stegner der Zeitung „Die Welt“ (Montagausgabe).

Bild

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Wurde wahrscheinlich doch, kurz zuvor noch, neues Kriegsspielzeug „Made in Germany“ eingeflogen ?

Südchinesisches Meer

3.) China nennt Seemanöver der USA Provokation

Zwei US-amerikanische Kriegsschiffe fuhren durch das Südchinesische Meer. Das Außenministerium der Volksrepublik hat die Operation mit deutlichen Worten gerügt. Die chinesische Regierung hat ein Seemanöver der USA kritisiert. Zwei Kriegsschiffe fuhren laut US-Medien in der Nähe der Paracel-Inseln, die China für sich beansprucht. Das sei eine „Provokation“ hieß es in einem Statement des chinesischen Außenministeriums, über das die Nachrichtenagentur „Reuters“ berichtet.

Spiegel-online

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 Folgerichtig: Zu jeder mutigen Bürgertat gehört ein feiger Politiker welcher sich vor  den  Augen der  Öffentlichkeit bei den Helden einschleimt.

Spiderman:

4.) Mann erklimmt vier Stockwerke und rettet Kind

Ein 22-Jähriger ist in den 4. Stock eines Pariser Hauses geklettert, um ein Kind zu retten. Ganz Paris ist begeistert von der Aktion.Scheinbar mühelos hat sich ein junger Mann über vier Balkone in den vierten Stock eines Pariser Wohnhauses aus dem 18. Arrondissement gehangelt, um ein kleines Kind zu retten, dass dort vom Balkon hing.

WAZ

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Der Forderung das Merkel fertig hat, schließe ich mich aber ausdrücklich an.

Kommentar zum Protest gegen die AfD

5.) Die Macht der Bilder

Es ist bedauerlich, dass die Schmollbürger der AfD glauben, nach dem Bundestag nun auch auf der Straße Präsenz zeigen zu müssen und so die linke und liberale Öffentlichkeit zum Gegenprotest nötigen. Aber wenn man schon gegen die Rechten demonstrieren muss – und man muss es –, dann bitte auch künftig immer so, wie es am Sonntag in Berlin geschehen ist. Denn an diesem Tag sind die Parolen der Rechtspopulisten gleich mehrfach demontiert worden. Selten sah diese Bewegung dämlicher aus.

TAZ

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Wenn leere Köpfe hinter den Schreibtischen der Behörden  sitzen, kann auch nur eine entsprechende Leitung erwartet werden. Niemand fragt wie viele Euro in die Politik gesteckt werden. In die politische Bildung durch Parteien, welche jedoch, eine jede für sich, auch nur die eigenen Interessen sehen.  Gehirnwäsche!

Steigende Ausgaben

6.) Fast eine Milliarde für Hartz-IV-Bürokratie

Immer höhere Millionensummen für Personal und Verwaltung in den Jobcentern lassen den Ruf nach einer Entbürokratisierung von Hartz IV lauter werden. Das Hartz-IV-System gehöre wegen seines bürokratischen Aufwandes umfassend auf den Prüfstand, sagte der sozialpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Pascal Kober, der Deutschen Presse-Agentur.

Der Tagesspiegel

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7.) Gehört das Wetter noch zu Deutschland ?

Hauck & Bauer am Sonn(en)tag

Titanic

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Hinweise und Anregungen nehmen wir gerne entgegen

Treu unserem Motto: Es gibt keine schlechte Presse, sondern nur unkritische Leser

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Grafikquelle:   Oben —  DL / privat – Wikimedia Commons – cc-by-sa-3.0

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